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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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H<strong>in</strong>tergrund und Ziele <strong>der</strong> Untersuchung 37<br />

Szenario 2<br />

Stellen sich die Erfolge <strong>der</strong> neuen politischen Agenden nur teilweise e<strong>in</strong>, wird die heutige<br />

Vielfalt <strong>der</strong> EZ-Modalitäten weiter existieren. Projekte und Programme werden neben<br />

Budgethilfen ihren Bestand haben. Die Aufgabenteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebergeme<strong>in</strong>schaft wird<br />

sich verstärken, jedoch kaum bis <strong>in</strong> die letzte Konsequenz implementiert werden. Vieles<br />

deutet darauf h<strong>in</strong>, dass dieses Szenario realistisch ist, da das System <strong>der</strong> Hilfe an und für<br />

sich wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>härentes Interesse daran hat, dass Entwicklungen h<strong>in</strong> zur<br />

Harmonisierung nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Schritten vollzogen werden. Die hohe und steigende<br />

Anzahl von EZ-Akteuren im Norden und Süden hat an e<strong>in</strong>er schnellen und grundsätzlichen<br />

„Flurbere<strong>in</strong>igung“ wenig Interesse, da damit Marktanteile verloren g<strong>in</strong>gen.<br />

Szenario 3<br />

Sollte sich herausstellen, dass sich unter den neuen Modalitäten kaum messbare Verbesserungen<br />

e<strong>in</strong>stellen und sich die Transaktionskosten für die Geber massiv erhöhen o<strong>der</strong><br />

Harmonisierung für politische Zwecke missbraucht wird, wird die Gebergeme<strong>in</strong>schaft<br />

relativ rasch wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er eher traditionelleren Art <strong>der</strong> Projekt- und Programmhilfe, im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es stärkeren Bilateralismus, zurückkehren. Sicher wird diese Projekthilfe stärker<br />

als früher koord<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong>. Geber werden aber wie<strong>der</strong> vermehrt den Anspruch stellen,<br />

ihren Politikdialog mit Partnerregierungen selbständig zu führen.<br />

1.3.4 Verän<strong>der</strong>te Umsetzungsmodalitäten<br />

Mit den diskutierten <strong>in</strong>ternationalen Vere<strong>in</strong>barungen e<strong>in</strong>hergehend, haben sich die Modalitäten<br />

<strong>der</strong> EZ bereits ausdifferenziert. Das Gewicht <strong>der</strong> generellen und sektoralen Budgethilfen<br />

nimmt zu (heute rund 20% <strong>der</strong> Hilfe), die Bedeutung von isolierten Projekten<br />

ab. E<strong>in</strong>e Vielzahl von mehr o<strong>der</strong> weniger komplexen Mischformen zwischen Projekt-,<br />

Programm- und Budgethilfen s<strong>in</strong>d entstanden: Bi- und multilaterale Ko-F<strong>in</strong>anzierungen,<br />

Programmhilfen, Korbf<strong>in</strong>anzierungen mit den wichtigsten Akteuren e<strong>in</strong>es Sektors und<br />

generelle Budgethilfen werden heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel parallel umgesetzt. Die Rolle <strong>der</strong><br />

Durchführungsorganisationen <strong>in</strong> den Partnerlän<strong>der</strong>n wird allgeme<strong>in</strong> auf Kosten <strong>der</strong>jenigen<br />

aus dem Norden gestärkt. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Empfängerlän<strong>der</strong> ist diese bunte Mischung<br />

<strong>der</strong> Durchführungsformen oft zufällig. E<strong>in</strong>e vom DAC im Jahr 2006 publizierte<br />

<strong>Evaluation</strong> zur generellen Budgethilfe OECD/DAC (2006a) unterstreicht den Wert e<strong>in</strong>es<br />

gut abgestimmten Instrumentariums.<br />

Bei den Gebern ist e<strong>in</strong> deutlicher Trend h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong> sich kohärenten Landesprogrammen<br />

(o<strong>der</strong> Kooperations-Strategien) ersichtlich. Mit e<strong>in</strong>em Landesprogramm macht <strong>der</strong> Geber<br />

den Schritt vom Projektmanagement h<strong>in</strong> zum Programm- und Portfoliomanagement, d.h.<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Bauste<strong>in</strong>e werden besser aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt, Sektoren und Themen<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Logik gebracht. Das Programm wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als Gesamtpaket<br />

mit <strong>der</strong> Partnerregierung verhandelt. Generell wenig f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> solchen<br />

Landesprogrammen allerd<strong>in</strong>gs zum Thema „Arbeitsteilung unter Gebern/delegierte<br />

Verantwortlichkeit“. Zudem hat e<strong>in</strong>e 2006 erschienene <strong>Evaluation</strong> von DFID gezeigt,

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