Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI
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Zusammenfassung 29<br />
Robuste Methoden, die die Erfassung von Wirkungen und e<strong>in</strong>e auf Wirkungshypothesen<br />
beruhende (probabilistische) Ursachenzuschreibung möglichst zuverlässig erlauben,<br />
s<strong>in</strong>d für den Regelbetrieb zu entwickeln und standardmäßig zu nutzen.<br />
Es zeichnet sich deutlich e<strong>in</strong>e Zunahme projektübergreifen<strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en auf immer<br />
höherem Aggregationsniveau ab. Im Verlauf dieser Entwicklung wird es zu vermehrten<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen verschiedener EZ-Organisationen und Geber auf<br />
sektoralem, regionalen und Län<strong>der</strong>niveau kommen. Es werden zudem auch neue Instrumente<br />
<strong>der</strong> EZ zu evaluieren se<strong>in</strong>. Dies impliziert neue Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht nur<br />
<strong>in</strong>folge <strong>der</strong> unausweichlichen Harmonisierung, son<strong>der</strong>n auch durch das Erfor<strong>der</strong>nis<br />
geeignete <strong>Evaluation</strong>smethoden e<strong>in</strong>zusetzen. Das BMZ und die übrigen größeren EZ-<br />
Organisationen sollten daher die Entwicklung, Erprobung und Anwendung von angepassten<br />
<strong>Evaluation</strong>sdesigns, Erhebungs- und Auswertungsmethoden gezielt för<strong>der</strong>n.<br />
Die Prozessqualität hat bei den <strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen schon e<strong>in</strong> beachtliches<br />
Niveau erreicht. Um es weiter zu erhöhen, ist vor allem die Qualitätssicherung zu verbessern.<br />
Hierzu gehört, dass es <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Organisation je nach Größe e<strong>in</strong>e <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heit<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en <strong>Evaluation</strong>sbeauftragten gibt, die/<strong>der</strong> für die Qualitätssicherung aller <strong>Evaluation</strong>en<br />
zuständig ist und sie effektiv vornimmt.<br />
Generell fehlen im <strong>deutschen</strong> <strong>Evaluation</strong>ssystem vergleichende Analysen von Programmen<br />
e<strong>in</strong>er EZ-Organisation <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Sektors o<strong>der</strong> Landes sowie <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>stitutionelle<br />
Vergleiche zwischen den Organisationen. Solche vergleichenden <strong>Evaluation</strong>en,<br />
die zunehmend durch die Bestrebungen „<strong>Evaluation</strong> aus e<strong>in</strong>em Guss“ erleichtert werden,<br />
sollten <strong>in</strong> das <strong>Evaluation</strong>sportfolio aufgenommen werden, da sie e<strong>in</strong>en erheblichen Nutzen<br />
vor allem für das konzeptionelle Lernen versprechen.<br />
Personal<br />
Viele deutsche EZ-Organisationen verfügen <strong>in</strong> den <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten über kompetentes<br />
Personal, das jedoch häufig zu wenig auf se<strong>in</strong>e sehr spezifischen <strong>Evaluation</strong>saufgaben<br />
vorbereitet ist. Deshalb sollten die EZ-Organisationen für ihre <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten<br />
ausgebildete und erfahrene Evaluatoren von außen rekrutieren, und/o<strong>der</strong> das <strong>in</strong>terne<br />
Personal entsprechend sorgfältig vorbereiten und laufend weiterbilden. Die an die <strong>Evaluation</strong><br />
<strong>in</strong>sgesamt gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen müssen sich auch im Qualifikationsprofil des<br />
dafür vorgesehenen Personals wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Dies gilt auch für die <strong>in</strong> externen <strong>Evaluation</strong>en e<strong>in</strong>gesetzten Gutachter, bei denen angesichts<br />
<strong>der</strong> Wirkungsorientierung <strong>der</strong> EZ und <strong>der</strong> zunehmenden Komplexität von Programmen<br />
die <strong>Evaluation</strong>s- und Methodenkompetenz immer wichtiger wird. Bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> Gutachter sollte daher verstärkt auf entsprechende Aus- und Weiterbildung<br />
geachtet werden.<br />
Nutzung<br />
Um die Nützlichkeit von <strong>Evaluation</strong>sergebnissen zu steigern, muss <strong>in</strong> stärkerem Maße als<br />
bisher die Umsetzung von Empfehlungen überprüft werden. Hierzu ist zunächst e<strong>in</strong><br />
Management Response durch den Auftraggeber notwendig, <strong>in</strong> dem dargelegt wird, wer<br />
für die Umsetzung welcher Empfehlungen <strong>in</strong> welchen Zeiträumen zuständig ist und<br />
welche Empfehlungen warum nicht berücksichtigt werden sollen. Dieser Umsetzungsplan<br />
ist durch e<strong>in</strong> möglichst unabhängiges Umsetzungsmonitor<strong>in</strong>g zu begleiten. Abwei-