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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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Die Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>ssysteme 161<br />

Vere<strong>in</strong>heitlichung des <strong>deutschen</strong> <strong>Evaluation</strong>ssystems durch die Erarbeitung geme<strong>in</strong>samer<br />

Standards, Qualitätskriterien und Verfahren,<br />

Beteiligung an <strong>in</strong>ternationalen „jo<strong>in</strong>t evaluations“ und an<strong>der</strong>en <strong>Evaluation</strong>saufgaben.<br />

Diese Kernpunkte würden dazu beitragen,<br />

die Qualitätsstandards und das wissenschaftliche Niveau von <strong>Evaluation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> EZ zu<br />

heben,<br />

das „<strong>in</strong>stitutional learn<strong>in</strong>g“ zu unterstützen,<br />

die Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> EZ zu erhöhen,<br />

zur Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> von EZ beizutragen,<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Ausgangsbasis für „jo<strong>in</strong>t evaluations“, Leistungsvergleiche und<br />

gegenseitiges Lernen zu schaffen und<br />

<strong>in</strong>ternational Profil zu gew<strong>in</strong>nen und die <strong>in</strong>ternationale <strong>Evaluation</strong>sdebatte zu bereichern.<br />

Das Institut sollte (nach dem schwedischen Vorbild) mit e<strong>in</strong>em eigenen Etat ausgestattet<br />

se<strong>in</strong> und möglichst unabhängig von adm<strong>in</strong>istrativen Zwängen und politischen Vorgaben<br />

agieren können. Se<strong>in</strong>e Aufgaben sollte es dennoch <strong>in</strong> enger Abstimmung und <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem BMZ und den <strong>deutschen</strong> EZ-Organisationen durchführen, aus denen sich<br />

<strong>der</strong> Vorstand e<strong>in</strong>es solchen Instituts zusammen setzen könnte.<br />

E<strong>in</strong> solches Institut sollte nicht! die <strong>Evaluation</strong>sabteilungen <strong>der</strong> DO und NGO ersetzen<br />

son<strong>der</strong>n es sollte komplementär tätig werden. Die notwendige Entwicklung von Designs<br />

und Methoden zur Wirkungsanalyse o<strong>der</strong> für die <strong>Evaluation</strong> neuer entwicklungspolitischer<br />

Instrumente etc. könnte abgestimmt mit den EZ-Organisationen aber zentral erfolgen,<br />

so dass Doppel- und Mehrfacharbeiten vermieden werden. Die Konzentration auf<br />

übergeordnete (nicht auf E<strong>in</strong>zelprojekte und Programme bezogene) <strong>Evaluation</strong>en würde<br />

zudem vor allem dem konzeptionellen Lernen dienen, während <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das <strong>in</strong>strumentelle<br />

Lernen ganz im Aufgabenbereich <strong>der</strong> EZ-Organisationen verbleiben würde. Für<br />

die Erfüllung ihrer Aufgaben müsste die Agentur zudem mit an<strong>der</strong>en wissenschaftlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Universitäten zusammen arbeiten. Es sollte dadurch we<strong>der</strong> e<strong>in</strong> <strong>Evaluation</strong>s-<br />

noch e<strong>in</strong> Entwicklungsmonopol geschaffen werden, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Nukleus für die<br />

Weiterentwicklung des <strong>deutschen</strong> EZ-<strong>Evaluation</strong>ssystems zu Gunsten e<strong>in</strong>er gesteigerten<br />

Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>, e<strong>in</strong>er höheren Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> EZ und effizienterer Lernprozesse<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> EZ.<br />

E<strong>in</strong>e solche Lösung, die schon vor über zehn Jahren vorgeschlagen (vgl. Stockmann<br />

1996) und als politisch nicht opportun abgelehnt worden war, wurde mittlerweile nicht<br />

nur <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Politikfel<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Deutschland (z.B. Bildung) sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Län<strong>der</strong>n<br />

(z.B. Schweden) umgesetzt, son<strong>der</strong>n wird auch von zahlreichen im Rahmen <strong>der</strong> Studie<br />

befragten Experten favorisiert. So wurde z.B. explizit gefor<strong>der</strong>t: „E<strong>in</strong> öffentlich f<strong>in</strong>anziertes<br />

Institut zur <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> EZ wäre das Beste. Professionalität und Unabhängigkeit<br />

lässt sich dadurch gewährleisten. Die EZ-<strong>Evaluation</strong> würde an Glaubwürdigkeit<br />

gew<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> solches Institut ist dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>lich“ (Ex-Int 1). Dem stimmen<br />

auch an<strong>der</strong>e zu: „Außerhalb des BMZ sollte e<strong>in</strong> <strong>Evaluation</strong>s<strong>in</strong>stitut geschaffen werden,<br />

das unabhängig e<strong>in</strong>e Kontrollfunktion, auch gegenüber dem BMZ, wahrnimmt. Dadurch<br />

könnte die Glaubwürdigkeit des Systems gesteigert werden“ (Ex-Int 5, ähnlich Ex-Int 6,

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