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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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122 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />

betrachtet sche<strong>in</strong>t sich die Qualitätsschere bei den untersuchten EZ-Organisationen seit<br />

<strong>der</strong> letzten Systemprüfung weiter vergrößert zu haben. Im staatlichen Sektor zwischen<br />

BMZ, KfW, GTZ auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en und DED, PTB und BGR auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Dazwischen<br />

InWEnt, das sich mit PriME gerade auf den Weg gemacht hat, Anschluss zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Im nicht-staatlichen Sektor zeigen sich bei e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>sgesamt erheblichen Nachholbedarf<br />

die gravierendsten Qualitätsunterschiede. Als beispielgebend kann hier vor allem die<br />

DWHH genannt werden. Während die meisten EZ-Organisationen – unabhängig von<br />

ihrer Größe o<strong>der</strong> dem <strong>der</strong>zeitigen Entwicklungsstand ihrer <strong>Evaluation</strong>ssysteme – weitere<br />

Verbesserungspotenziale und -notwendigkeiten angesichts <strong>der</strong> neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die <strong>Evaluation</strong> konstatieren, gibt es e<strong>in</strong>ige wenige EZ-Organisationen, die ke<strong>in</strong>en<br />

Än<strong>der</strong>ungsbedarf sehen, da sie ihre <strong>Evaluation</strong>en für qualitativ befriedigend halten,<br />

obwohl die Systembewertung erhebliche Mängel identifizierte.<br />

3.7 Personal<br />

Zur Beurteilung des für <strong>Evaluation</strong>en e<strong>in</strong>gesetzten Personals wurden quantitative und<br />

qualitative Kriterien herangezogen: Zunächst wird zwischen <strong>in</strong>ternem (<strong>der</strong> EZ-<br />

Organisationen zugehörigem) Personal und externem Personal (z.B. Gutachtern, Beratern<br />

etc.) unterschieden. Für die EZ-Organisationen wird neben <strong>der</strong> Zahl des für <strong>Evaluation</strong><br />

zuständigen Personals, <strong>der</strong>en Qualifikationsprofil analysiert und festgestellt, welche<br />

Qualifizierungsmechanismen (Vorbereitung auf die Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heit,<br />

Aus- und Weiterbildung im Bereich <strong>Evaluation</strong>) vorhanden s<strong>in</strong>d. Anschließend wird das<br />

Qualifikationsprofil <strong>der</strong> von den EZ-Organisationen e<strong>in</strong>gesetzten Gutachter vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen durch die Auftraggeber analysiert sowie<br />

<strong>der</strong>en Rekrutierung, Diversifierungsgrad und Unparteilichkeit.<br />

Personalausstattung<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Personalausstattung kann <strong>in</strong>sgesamt festgestellt werden, dass seit <strong>der</strong><br />

letzen Systemprüfung nur zwei EZ-Organisationen ihre <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten stark ausgebaut<br />

haben. Dies gilt vor allem für die KfW, die ihr für <strong>Evaluation</strong> zuständiges Personal<br />

von vier auf acht Mitarbeiter verdoppelt hat (nur „professionals“) und die GTZ, die<br />

ihre Stababteilung auf sieben „professionals“ aufstockte. Mit dieser Entwicklung konnte<br />

das BMZ nicht Schritt halten. Nach wie vor verfügt BMZ-E nur über 3½ Planstellen,<br />

<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Referatsleiter<strong>in</strong>. Mit dieser Ausstattung bewegt sich das BMZ im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleich am untersten Ende. Län<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em deutlich niedrigeren EZ-Budget 41<br />

wie Norwegen (2,8 Mrd. $), Kanada (3,7 Mrd. $) o<strong>der</strong> die Nie<strong>der</strong>lande (5,1 Mrd. $)<br />

verfügen über <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten, die mit doppelt bis viermal so viel Personal ausgestattet<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e ähnlich ger<strong>in</strong>ge Personalstärke wie BMZ-E weisen nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleichstabelle (BMZ-Fallstudie, Anhang 1) nur noch Dänemark (bei jedoch<br />

dreimal höherem <strong>Evaluation</strong>sbudget, obwohl die ODA-Leistungen nur e<strong>in</strong> Fünftel<br />

41 ODA Leistungen 2005. Deutschland: 9,9 Mrd. US $ (BMZ 2006a: 429).

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