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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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112 Axel Borrmann & Re<strong>in</strong>hard Stockmann<br />

mancher EZ-Organisationen macht es schwer, Innovationsimpulse von außen <strong>in</strong> ausreichendem<br />

Maße aufzunehmen.<br />

Das BMZ hat mit se<strong>in</strong>er Reform zu größerer Wirkungsorientierung e<strong>in</strong> deutliches Zeichen<br />

für das <strong>Evaluation</strong>sgeschehen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en EZ-Organisationen gesetzt. Es lebte diese<br />

Orientierung selbst jedoch nur mäßig vor, hat es doch seit <strong>der</strong> letzten Systemprüfung<br />

lediglich zwei umfassende Wirkungsevaluationen zustande gebracht. In mehr als <strong>der</strong><br />

Hälfte <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen verbleibt nach wie vor e<strong>in</strong>e große Wissenslücke<br />

bezüglich <strong>der</strong> Wirkungen und <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ihrer Vorhaben. Ohne Zweifel hat<br />

aber die Aufgeschlossenheit zugenommen. Würden die zahlreichen Ankündigungen<br />

umgesetzt, könnte die wirkungsorientierte <strong>Evaluation</strong> erheblich an Boden gew<strong>in</strong>nen.<br />

Wirkungsorientierte <strong>Evaluation</strong> bleibt e<strong>in</strong> Problem von Anspruch und Wirklichkeit.<br />

Deutlich zeichnet sich e<strong>in</strong>e Zunahme projektübergreifen<strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en und ihre<br />

Verlagerung auf immer höhere Aggregationsniveaus ab: Im Verlauf dieser Entwicklung<br />

kommt es bereits jetzt zu vermehrten nationalen und beim BMZ zu <strong>in</strong>ternationalen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen. Während die F<strong>in</strong>anzierung projektbezogener <strong>Evaluation</strong>en<br />

nur wenige Probleme bereitet, stehen beson<strong>der</strong>s kle<strong>in</strong>ere EZ-Organisationen bei übergreifenden<br />

<strong>Evaluation</strong>sformen vor Problemen. Hier kommt <strong>der</strong> Unterstützung des BMZ e<strong>in</strong>e<br />

große Bedeutung zu.<br />

Wenngleich e<strong>in</strong>ige EZ-Organisationen ihre <strong>Evaluation</strong>sbudgets zum Teil kräftig aufgestockt<br />

haben, ist das deutsche <strong>Evaluation</strong>ssystem stark unterf<strong>in</strong>anziert. Um e<strong>in</strong>en<br />

Richtwert von 1% für <strong>Evaluation</strong> zu erreichen, müsste das BMZ se<strong>in</strong>en <strong>Evaluation</strong>setat –<br />

auch wenn nur die für die bilaterale Zusammenarbeit bereitgestellten Mittel als Basis<br />

zugrunde gelegt und die <strong>Evaluation</strong>sausgaben <strong>der</strong> DO berücksichtigt werden – vervielfachen!<br />

Die evidente Unterf<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>ssysteme impliziert nicht nur, dass <strong>in</strong>sgesamt<br />

zu wenig evaluiert wird, son<strong>der</strong>n auch schlechte Voraussetzungen für qualitativ<br />

anspruchsvollere <strong>Evaluation</strong>en bestehen. Auf die Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en soll im<br />

folgenden Kapitel e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

3.6 Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en<br />

Die Qualität <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>en kann hier nur <strong>in</strong>direkt bewertet werden, da e<strong>in</strong>e Analyse<br />

<strong>der</strong> vorhandenen <strong>Evaluation</strong>sprodukte nicht möglich war. Stattdessen wird die Qualität<br />

danach beurteilt:<br />

ob und wie die Qualitätssicherung (QS) bei <strong>Evaluation</strong>en erfolgt,<br />

ob und welche Standards für <strong>Evaluation</strong>en berücksichtigt werden,<br />

ob die <strong>Evaluation</strong>en e<strong>in</strong>e Wirkungsorientierung aufweisen und wie Wirkungen erfasst<br />

und bewertet werden und<br />

welche Untersuchungsdesigns, Erhebungs- und Auswertungsmethoden e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.

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