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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 111<br />

unzureichend e<strong>in</strong>gesetzten unabhängigen Gutachter, noch methodisch anspruchsvollere<br />

Wirkungs-, ex-post- und übergreifende <strong>Evaluation</strong>en zu f<strong>in</strong>anzieren se<strong>in</strong>.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Orientierungswert von 1% des EZ-Portfolios für<br />

die F<strong>in</strong>anzierung unabhängiger <strong>Evaluation</strong>en durchaus mo<strong>der</strong>at und angemessen.<br />

Tabelle 2: <strong>Evaluation</strong>saufwendungen (Kosten externer Gutachter) deutscher EZ-Organisationen<br />

<strong>in</strong> % ihres Portfolios<br />

<strong>in</strong> % des Portfolios <strong>in</strong> % des Portfolios<br />

BMZ 0,03-0,05 HSS 0,2<br />

BGR 1,3 IIZ dvv<br />

Ci InWEnt<br />

DED KAS 0,2<br />

DEG KfW 0,2<br />

DWHH 0,3 MISEREOR 0,3<br />

EED 1,9 NRO<br />

FES PTB 1,2<br />

FNF 0,3 RLS 0,3<br />

GTZ 0,4 SEK 0,2<br />

hbs 0,4<br />

Quelle : Eigene Berechnungen nach Daten <strong>der</strong> untersuchten EZ-Organisationen<br />

Anmerkungen:<br />

E<strong>in</strong>e Reihe <strong>der</strong> EZ-Organisationen machte – teilweise mit H<strong>in</strong>weis auf Erhebungsprobleme – ke<strong>in</strong>e Angaben,<br />

an<strong>der</strong>e lieferten Schätzwerte, die wegen zu großer Unsicherheit nicht aufgenommen wurden. Die<br />

Werte s<strong>in</strong>d wegen <strong>in</strong>homogener Abgrenzungen nur Anhaltspunkte. Es handelt sich i.d.R. um Durchschnitte<br />

aus <strong>der</strong> Periode 2001-2006 o<strong>der</strong> den letztverfügbaren Jahreswert. Der Wert <strong>der</strong> KfW enthält die Opportunitätskosten<br />

des E<strong>in</strong>satzes von unabhängigen, <strong>in</strong>ternen Abgeordneten und hat als Bezugsbasis die FZ-<br />

Haushaltsmittel.<br />

Zusammenfassung<br />

Aus <strong>der</strong> großen Anzahl von EZ-Organisationen und <strong>der</strong> Formenvielfalt ergibt sich für das<br />

deutsche EZ-System <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> sehr umfangreiches und diversifiziertes <strong>Evaluation</strong>svolumen.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Reformen zahlreicher <strong>Evaluation</strong>ssysteme haben Umfang und<br />

Diversität wie auch <strong>der</strong> Grad an Unabhängigkeit spürbar zugenommen. Das kann aber<br />

nicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass m<strong>in</strong>destens die Hälfte <strong>der</strong> untersuchten EZ-<br />

Organisationen ihre Möglichkeiten, die ihnen die verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sformen<br />

bieten, nicht ausschöpft.<br />

Es gibt zahlreiche Lücken <strong>in</strong> ihrem <strong>Evaluation</strong>s<strong>in</strong>strumentarium, die geschlossen werden<br />

sollten. E<strong>in</strong> Schwerpunkt liegt sicherlich nach wie vor im Bereich des E<strong>in</strong>satzes<br />

externer Gutachter, <strong>der</strong> wirkungsorientierten ex-post-<strong>Evaluation</strong>en sowie projektübergreifen<strong>der</strong><br />

Untersuchungen.<br />

Zahlreichen EZ-Organisationen gelang es zwar, durch E<strong>in</strong>richtung von <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten<br />

und -beauftragten und weitere strukturelle Reformen die unabhängige und<br />

unparteiische Perspektive durch externe und unabhängige <strong>in</strong>terne <strong>Evaluation</strong>en <strong>in</strong> ihren<br />

Systemen zu etablieren und zu stärken. Jedoch müssen sich an<strong>der</strong>e fragen, ob die externe<br />

unabhängige Sicht bei ihnen h<strong>in</strong>reichend vertreten ist. Überbetonte Selbstevaluation birgt<br />

auf Dauer die Gefahr mangeln<strong>der</strong> kritischer Distanz. Die <strong>der</strong>zeitige <strong>Evaluation</strong>spraxis

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