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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 107<br />

Erkennbar ist e<strong>in</strong>e Verschiebung <strong>der</strong> projektübergreifenden <strong>Evaluation</strong>en zu immer<br />

höheren Aggregationsniveaus mit dem Ziel, den gesamten Entwicklungsbeitrag von EZ-<br />

Organisationen, Gebern und Gebergruppen zu erfassen. Dazu gehören die Län<strong>der</strong>programmevaluationen<br />

(LPE), mit denen das BMZ 2005 verstärkt begonnen hat. In Gang<br />

gekommen ist e<strong>in</strong>e Diskussion über die Entwicklung geeigneter Methoden für hochaggregierte<br />

Querschnittsevaluationen für Programmorientierte Geme<strong>in</strong>schaftsf<strong>in</strong>anzierung<br />

(PGF) (Güldner et al. 2007).<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen<br />

Themenstellungen aus den neuen entwicklungspolitischen Agenden wie die PGF implizieren<br />

e<strong>in</strong>e immer stärkere Zusammenarbeit von EZ-Organisationen im Rahmen nationaler<br />

und <strong>in</strong>ternationaler Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen (vgl. dazu nochmals Abschnitt 3.4).<br />

Seit 2000 hat sich BMZ-E an 13 <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaftsevaluationen beteiligt: Sie<br />

s<strong>in</strong>d im Zusammenhang mit <strong>der</strong> neuen entwicklungspolitischen Agenda (Harmonisierung)<br />

zu sehen.<br />

Aus <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> AG „Evaluierung aus e<strong>in</strong>em Guss“ bereits vere<strong>in</strong>barten, koord<strong>in</strong>ierten<br />

<strong>Evaluation</strong> geme<strong>in</strong>samer Themen durch die staatlichen <strong>deutschen</strong> EZ-<br />

Organisationen wird e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer zweijährlicher <strong>Evaluation</strong>sbericht entstehen. Es<br />

bleibt offen, ob dieser Bericht die Tradition von Querschnittsevaluationen <strong>der</strong> GTZ und<br />

KfW ablöst. Es wäre bedauerlich, wenn aufgrund <strong>der</strong> Breite des neuen geme<strong>in</strong>samen<br />

Berichts die detaillierten H<strong>in</strong>weise zur Ermittlung <strong>der</strong> Projekte<strong>in</strong>stufungen und die ausführliche<br />

Besprechung ausgewählter Projekte <strong>in</strong> den unterschiedlichen Erfolgsstufen wie<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> KfW verloren g<strong>in</strong>ge.<br />

Übergangsprobleme<br />

Die Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sformen erklären sich<br />

neben den bereits angesprochenen Gründen zum Teil auch aus <strong>der</strong> Tatsache, dass sich<br />

e<strong>in</strong>ige EZ-Organisationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umbruchphase bef<strong>in</strong>den. Das wird beson<strong>der</strong>s deutlich<br />

bei InWEnt. Durch die Fusion von CDG und DSE musste auch <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>sbereich<br />

neu gestaltet werden. Das neu entwickelte PriME-System bef<strong>in</strong>det sich erst am Anfang<br />

se<strong>in</strong>er Implementierungsphase. Folglich s<strong>in</strong>d auch noch nicht alle geplanten <strong>Evaluation</strong>sformen<br />

im E<strong>in</strong>satz. An<strong>der</strong>e Organisationen wie die hbs bef<strong>in</strong>den sich reformbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ähnlichen Situation; die RLS steht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung ihres <strong>Evaluation</strong>ssystems<br />

noch am Anfang. Die vom BMZ angestoßene stärkere Wirkungsorientierung, die entsprechenden<br />

neuen Vorgaben für wirkungsorientiertes Projektmanagement und die daran<br />

ausgerichteten <strong>Evaluation</strong>en s<strong>in</strong>d immer noch nicht überall und vollständig implementiert.<br />

Auch das erklärt Unterschiede zwischen den EZ-Organisationen.<br />

Größe & F<strong>in</strong>anzierung<br />

H<strong>in</strong>zu kommen die enormen Größenunterschiede zwischen ihnen. EZ-Organisationen mit<br />

e<strong>in</strong>em großen Portfolio weisen zwar e<strong>in</strong>e größere Bandbreite auf. Kle<strong>in</strong>ere zeigen aber,<br />

dass alle <strong>Evaluation</strong>sformen bei allen EZ-Organisationen grundsätzlich anwendbar s<strong>in</strong>d.<br />

Nachvollziehbar ist es jedoch, wenn <strong>Evaluation</strong>en nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong>selben zeitlichen Intensität<br />

vorgenommen werden. So bedarf es natürlich e<strong>in</strong>er größeren Anzahl von E<strong>in</strong>zelevaluati-

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