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Evaluation in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - HWWI

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<strong>Evaluation</strong>ssysteme deutscher EZ-Organisationen 99<br />

3.5 Formen <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong><br />

3.5.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Bedeutung des Kriteriums<br />

Im folgenden Abschnitt sollen die <strong>in</strong> den EZ-Organisationen gebräuchlichen <strong>Evaluation</strong>en<br />

nach Formen, Diversität und Häufigkeit ihres E<strong>in</strong>satzes untersucht werden, ergänzt<br />

um e<strong>in</strong>e Analyse des Umfangs <strong>der</strong> dafür e<strong>in</strong>gesetzten Mittel. Struktur, Breite und Häufigkeit<br />

geben Aufschluss darüber, ob das Potential, das <strong>in</strong> systematischer <strong>Evaluation</strong><br />

steckt, von den Organisationen tatsächlich genutzt wird; sie zeigen, ob und wie sie die<br />

verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sformen für sich nutzen, um Erkenntnisse für Steuerungszwecke<br />

zu gew<strong>in</strong>nen, um zu Lernen, Kontrolle auszuüben und um Rechenschaft abzulegen<br />

(vgl. zum Erfolg dieses Bemühens auch Abschnitt 3.8). Da sich die Nützlichkeit von<br />

<strong>Evaluation</strong>en nicht alle<strong>in</strong>e danach bemisst, ob und wann sie im Projektzyklus und darüber<br />

h<strong>in</strong>aus durchgeführt werden, soll auch untersucht werden, wer sie vornimmt, d.h. <strong>in</strong><br />

welcher Relation Selbst- und unabhängige <strong>in</strong>terne und externe <strong>Evaluation</strong>en zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

stehen. Es ist aus verschiedenen Gründen extrem schwierig, e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Angemessenheit<br />

des <strong>Evaluation</strong>sumfangs für die untersuchten EZ-Organisationen und das<br />

Gesamtsystem <strong>in</strong> quantitativer Form vorzunehmen. Auf e<strong>in</strong>ige Gründe soll e<strong>in</strong>leitend<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

Datenmangel<br />

Die Reihe <strong>der</strong> Probleme beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> schwierigen Datenlage. Nicht nur kle<strong>in</strong>e, son<strong>der</strong>n<br />

auch größere EZ-Organisationen hatten im Rahmen dieser Systemprüfung oft<br />

Schwierigkeiten, über das <strong>Evaluation</strong>sgeschehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> wünschenswerten Strukturierung<br />

Auskunft zu geben. Teilweise lagen die Informationen über die Häufigkeit e<strong>in</strong>zelner<br />

<strong>Evaluation</strong>sformen <strong>in</strong> den EZ-Organisationen zentral nicht vor und hätten nur mit großem<br />

Aufwand ermittelt werden können. Das galt beson<strong>der</strong>s für stark dezentralisierte<br />

Organisationen, <strong>der</strong>en umfängliche Selbstevaluationen oft geschätzt werden mussten.<br />

Aus diesem Grund konnte die zentrale Frage, <strong>in</strong> welcher Relation unabhängige <strong>in</strong>terne<br />

und externe <strong>Evaluation</strong>en zum Selbstevaluationsgeschehen stehen, vielfach nicht o<strong>der</strong><br />

nur näherungsweise beantwortet werden. Gerade <strong>in</strong> diesem entscheidenden Bereich gibt<br />

es große Informationslücken. E<strong>in</strong>ige EZ-Organisationen empf<strong>in</strong>den diese Informationslücke<br />

selbst als unbefriedigend und unternehmen verstärkte Anstrengungen, das Monitor<strong>in</strong>g<br />

des <strong>Evaluation</strong>sgeschehens zu verbessern. In e<strong>in</strong>igen Fällen waren e<strong>in</strong>e Trennung<br />

von <strong>Evaluation</strong>sformen und e<strong>in</strong>e Abgrenzung zu Maßnahmen des F<strong>in</strong>anzcontroll<strong>in</strong>g nicht<br />

möglich. Im Allgeme<strong>in</strong>en gut dokumentiert s<strong>in</strong>d aber die <strong>Evaluation</strong>en, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verantwortung<br />

<strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>se<strong>in</strong>heiten und -beauftragten durchgeführt wurden. Dabei<br />

handelt es sich aber um den deutlich kle<strong>in</strong>eren Teil aller <strong>Evaluation</strong>en.<br />

Vorgaben<br />

Das zweite Problem, die Angemessenheit <strong>der</strong> durchgeführten <strong>Evaluation</strong>en zu beurteilen,<br />

besteht <strong>in</strong> den Bewertungsmaßstäben. Was den erfor<strong>der</strong>lichen Umfang und die nötige<br />

Häufigkeit betrifft, so f<strong>in</strong>den sich im EZ-System ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>verb<strong>in</strong>dlichen o<strong>der</strong><br />

konsensual vere<strong>in</strong>barten quantitativen Vorgaben für unabhängige <strong>Evaluation</strong>en, auf die

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