Kulturbericht 2009 - Ulm
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Das Weihnachtsmärchen DIE SCHNEEKÖNI-<br />
GIN in der Fassung von Michael Sommer<br />
und in der Regie von Wilhelm Schlotterer<br />
bescherte Tausenden von Kindern einen<br />
staunenden Blick in die zauberhafte Welt<br />
der kleinen Gerda, die auf der Suche nach<br />
ihrem Freund Kai mit der Herrscherin der<br />
Kälte fertig werden muss.<br />
Auf unserer kleinen Bühne stand als Eröffnungspremiere<br />
die Fortsetzung unserer Reihe<br />
„Klassiker im Podium“ auf dem Spielplan:<br />
MINNA VON BARNHELM zeigte eindrucksvoll<br />
die Fähigkeit unserer spannenden<br />
Arenabühne, das Publikum mitten „unter“<br />
den Schauspielern im Raum sitzen zu lassen.<br />
Mit INTENSIVSTATION von Dagrun Hintze<br />
brachten wir ein höchst spannenden „Gedankenkrieg“<br />
zwischen zwei Frauen, die<br />
beide auf Nachricht vom selben Mann auf<br />
der Intensivstation warten, zur stets sehr gut<br />
besuchten Uraufführung. Das Podium als<br />
Boxring konnte das Publikum beim folgenden<br />
Oper-Schauspiel-Double-Feature mit der<br />
deutschsprachigen Erstaufführung von THE<br />
CUTMAN erleben, in der Volkram Zschiesche<br />
als boxender Medizinstudent eine beinahe<br />
schizophrene Rolle zu spielen hatte.<br />
NACHTBLIND, das preisgekrönte Jugendstück<br />
der jungen Schweizer Autorin Darja<br />
Stocker, folgte in der Regie von Avi Milstein<br />
und bot wiederum vielen Jugendlichen und<br />
Erwachsenen Anlass für Diskussionen. Anlass<br />
zum Lachen für jede Altersstufe war die<br />
folgende Inszenierung KING A – EINE ODE<br />
AN JEDES RITTERHERZ, eine Phantasie über<br />
die Artussage, die Monty Python an Witz<br />
und Tiefgang nichts nachstand. Zusätzlich<br />
zum regulären Spielplan brachten Drama-<br />
62<br />
turgin und Theaterpädagogin Nele Neitzke<br />
und Schauspielerin Aglaja Stadelmann<br />
JUNGFRAU FAST FORWARD, eine rasantwitzige<br />
Ein-Personen-Version von Schillers<br />
Tragödie, im letzten Jahr auf der Wilhelmsburg<br />
zu sehen, nun in der PODIUM.bar zur<br />
Uraufführung. Als letzte Schauspielpremiere<br />
im Podium folgte – überschattet von neuerlichen<br />
Anschlägen in Moskau – die Premiere<br />
von NORDOST, jenem atemberaubenden<br />
Stück, das die Geiselnahme im Dubrovka-<br />
Theater 2002 anhand des Schicksals dreier<br />
Frauen erzählt. Als mit dem Frühling wieder<br />
unsere zahlreichen Jugendprojekte und –<br />
clubs das Podium in Beschlag nahmen, beteiligte<br />
sich das Theater <strong>Ulm</strong> mit einer Produktion<br />
an der Feier des 100jährigen Jubiläums<br />
der Pauluskirche: DIE SCHLIMME<br />
BOTSCHAFT des zu unrecht vergessenen<br />
expressionistischen Dichters Carl Einstein<br />
wurde zu einem inhaltlich provozierenden<br />
Beitrag zur Reflexion über Christus heute.<br />
Neben den großen Produktionen boten<br />
wiederum viele Projekte und Reihen besondere<br />
Erlebnisse um den Spielplan herum.<br />
Großes Interesse rief wiederum die Kooperation<br />
mit dem Mephisto-Kino FAUST TRIFFT<br />
MEPHISTO hervor, bei der einmal monatlich<br />
Filme im Begleitprogramm zu unserem<br />
Spielplan gezeigt wurden. Fünf Late-Night-<br />
Lesungen unter dem Titel BESESSEN zogen<br />
ein stetig wachsendes Publikum zu später<br />
Stunde ins Foyer des Theaters. Als großer<br />
Renner unserer Nebentätigkeiten stellt sich<br />
jedoch der monatliche POETRY SLAM in der<br />
PODIUM.bar heraus, der bei neun Veranstaltungen<br />
neun Mal ausverkauft war.