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Sensiblex® - Veyx-Pharma GmbH

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Geburtserleichterung<br />

Bessere Aufweitung<br />

Weniger Geburtsverletzungen<br />

Geringere Neugeborenenverluste<br />

<strong>Sensiblex®</strong><br />

Tocospasmolytikum<br />

B 6


Bei gebärenden Rindern und Hunden fördert <strong>Sensiblex®</strong> die Dehnungsfähigkeit des<br />

weichen Geburtsweges und reguliert die Wehentätigkeit. Bei raschem Wirkungseintritt<br />

wird die Geburt erleichtert. Falls erforderlich, können geburtshilfl iche Eingriffe<br />

patientenschonend vorgenommen werden.<br />

<strong>Sensiblex®</strong> 40 mg/ml, Injektionslösung für Rinder und Hunde,<br />

Denaverinhydrochlorid<br />

Wirkstoffe und sonstige Bestandteile<br />

Wirkstoff:<br />

Denaverinhydrochlorid 40,0 mg/ml (entsprechend 36,5 mg/ml Denaverin)<br />

Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des<br />

Mittels erforderlich ist:<br />

Benzylalkohol 20,0 mg/ml


Anwendungsgebiete<br />

Rind:<br />

Geburtserleichterung bei Färsen, Aktivierung unterbrochener Geburten, mangelhafte<br />

Öffnung des weichen Geburtsweges, Zervixenge 1. oder 2. Grades nach Korrektur einer<br />

Gebärmutterverdrehung, Erleichterung der Arbeitsbedingungen bei Fetotomien,<br />

Regulierung der Wehentätigkeit bei Wehenschwäche oder zu starken Uteruskontraktionen.<br />

Zur Geburtserleichterung ist <strong>Sensiblex®</strong> gegen Ende der Öffnungs- oder<br />

in der Aufweitungsphase zu verabreichen. Bei Fetotomien ist zusätzlich eine Epiduralanästhesie<br />

erforderlich.<br />

Hund:<br />

Aktivierung unterbrochener Geburten.<br />

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung<br />

Zur intramuskulären und subkutanen Anwendung.<br />

Färse: 200 - 400 mg Denaverinhydrochlorid pro Tier<br />

entsprechend 5 - 10 ml <strong>Sensiblex®</strong> pro Tier<br />

Kuh: 400 mg Denaverinhydrochlorid pro Tier<br />

entsprechend 10 ml <strong>Sensiblex®</strong> pro Tier<br />

Falls erforderlich kann die Injektion einmal nach 40 bis 60 Minuten wiederholt werden.<br />

Hund: 20 - 60 mg Denaverinhydrochlorid pro Tier<br />

entsprechend 0,5 - 1,5 ml <strong>Sensiblex®</strong> pro Tier<br />

Gegenanzeigen<br />

Die Verabreichung in der frühen Eröffnungsphase ist wirkungslos.<br />

Hunde: Einfrüchtigkeit, pathologische Vielträchtigkeit, zu große Frucht<br />

Nebenwirkungen<br />

Verstärkte Unruhe. Schwellungen an der Injektionsstelle. Ausbleibende oder nicht<br />

ausreichende Wirkung, die weitere geburtshelferische Maßnahmen erforderlich<br />

macht. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Gebrauchsinformation<br />

aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt<br />

oder Apotheker mit.<br />

Zieltierarten:<br />

Rind, Hund<br />

Wartezeit<br />

Rind: Essbare Gewebe und Milch 0 Tage


Besondere Lagerungshinweise<br />

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Das Arzneimittel nach Ablauf<br />

des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr<br />

verwenden. Nicht über 25 °C lagern.<br />

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage. Nach Ablauf dieser Frist sind im<br />

Behältnis verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.<br />

Besondere Warnhinweise<br />

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen<br />

<strong>Sensiblex®</strong> sollte nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden. Sofern zusätzlich<br />

Oxytocin verabreicht wird, sollte es vorsichtig dosiert werden, da seine Wirkung<br />

durch Denaverin verstärkt werden kann.<br />

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich<br />

Bei Überdosierung oder intravenöser Applikation ist mit anticholinergen Effekten,<br />

z. B. gesteigerter Herz- und Atemfrequenz, zu rechnen.<br />

Inkompatibilitäten<br />

<strong>Sensiblex®</strong> soll nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.<br />

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem<br />

Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich<br />

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen<br />

abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen,<br />

dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel<br />

dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.<br />

Verschreibungspfl ichtig<br />

Packungsgröße<br />

Durchstechfl asche à 50 ml<br />

Lesen Sie bitte vor der Anwendung die Packungsbeilage.


Chemie<br />

Denaverinhydrochlorid gehört zu den Benzilsäurederivaten, von denen einige als<br />

krampfl ösende Arzneimittel Bedeutung gewonnen haben (2-Dimethylaminoethyl-0-<br />

[2-ethylbutyl]-benzilat). Die Substanz hat ein Molekulargewicht von 420 und besitzt<br />

folgende Struktur:<br />

(C 24 H 33 NO 3 ) HCl<br />

<strong>Pharma</strong>kologie<br />

<strong>Sensiblex®</strong> ist ein Arzneimittel mit spezifi sch tonussenkender Wirkung auf die glatte<br />

Muskulatur. An der geburtsbereiten Gebärmutter wirkt das in <strong>Sensiblex®</strong> enthaltene<br />

Denaverinhydrochlorid wehenregulierend. Auf den weichen Geburtsweg besitzt es<br />

erschlaffende sowie elastizitätserhöhende Wirkung. Durch Optimierung der Wehentätigkeit<br />

bei gleichzeitiger Förderung der Dehnungsfähigkeit von Zervix, Hymenalbereich<br />

und Vulva wird die Geburt erleichtert und damit das Risiko für Muttertier und<br />

Feten herabgesetzt. Bei pathologischen Geburten ist die Anwendung von <strong>Sensiblex®</strong><br />

bei Störungen im Ablauf der Öffnungs- und Aufweitungsphase sowie der Wehentätigkeit<br />

angezeigt, sofern keine mechanischen Hindernisse vorliegen (z. B. zu große<br />

Frucht, Stellungs- und Haltungsanomalien, Torsio uteri).<br />

Gegenüber der alleinigen Verabreichung von tonussteigernden Medikamenten (Oxytocin-Präparate)<br />

erschließt <strong>Sensiblex®</strong> neue Möglichkeiten in der medikamentösen<br />

Geburtshilfe. Das Arzneimittel ist in der Lage, geburtshilfl iche Maßnahmen bei Komplikationen<br />

von Seiten des weichen Geburtsweges und/oder der austreibenden Kräfte<br />

wirkungsvoll zu unterstützen und effektiver zu gestalten. Auch in der Humanmedizin<br />

hat sich Denaverinhydrochlorid zur Geburtserleichterung und -beschleunigung bewährt.<br />

Denaverinhydrochlorid besitzt eine betont spasmolytische Wirkung. Diese Wirkung<br />

ist vorwiegend muskulotrop und stärker als die von Papaverin. Die analgetische<br />

Wirksamkeit beträgt in Abhängigkeit vom Versuchsmodell 40 bis 90 % der Wirkungsstärke<br />

des Morphins.<br />

Am durch Oxytocin spastisch kontrahierten Rattenuterus in situ ist nach Denaverinverabreichung<br />

eine ausgeprägt tonussenkende und wehenregulierende Wirkung zu<br />

erkennen. Der Einfl uss auf das Herz- und Gefäßsystem ist gering. Die Blutdruckwirkung<br />

an narkotisierten Katzen und Ratten ist wenig charakteristisch. Erst in relativ<br />

hohen Dosen erfolgt ein Blutdruckabfall. Bei narkotisierten Kaninchen wird die Atmungsfrequenz<br />

gesteigert. Die Antihistaminwirkung von Denaverin erweist sich als


gering, der antipyretische Effekt als gut. Etwa ein Drittel der verabreichten Dosis<br />

fi ndet sich unverändert im Harn wieder. Zwischen der 4. und 8. Stunde nach der<br />

Verabreichung weist die Ausscheidung ein Maximum auf. Am 2. Tag nach der Applikation<br />

ist im Harn keine unveränderte Substanz mehr nachweisbar.<br />

Die lokale Verträglichkeit ist sehr gut. Die akute LD 50 nach intravenöser Applikation<br />

beträgt bei Mäusen 137,5 mg/kg LM und bei Ratten 112 mg/kg LM. Nach Langzeitbehandlung<br />

von Mäusen, Ratten und Hunden mit Denaverin zur Prüfung der<br />

chronischen Toxizität wurden zwischen den Kontroll- und Denaverintieren keine signifi<br />

kanten Unterschiede in den Prüfparametern (Verhaltensweise, Futteraufnahme,<br />

Körperentwicklung, Blutbild, histologische Organuntersuchung) ermittelt.<br />

<strong>Sensiblex®</strong> erfüllt die Grundforderungen nach guter Wirksamkeit bei gleichzeitig geringer<br />

Belastung des Tierkörpers und fehlender Rückstandsbildung. Damit erübrigen<br />

sich Wartezeiten für <strong>Sensiblex®</strong>.<br />

<strong>Pharma</strong>kotherapie<br />

Die Verträglichkeit und die Wirkung von <strong>Sensiblex®</strong> auf den Geburtsablauf wurden an<br />

zahlreichen Rindern und Hunden geprüft. Das Präparat wurde sowohl bei primiparen<br />

als auch bei pluriparen Muttertieren mit Normalgeburten oder Geburtsstörungen<br />

unterschiedlicher Genese eingesetzt. Eine deutliche Wirkung auf den Geburtsverlauf<br />

zeigte sich nach intramuskulärer Applikation folgender Dosierungen von Denaverinhydrochlorid:<br />

Rind 200 - 400 mg<br />

Hund 20 - 60 mg<br />

Die Wirkung setzt bei intramuskulärer Injektion bereits nach 5 - 10 Minuten ein und<br />

ist nach weiteren 10 - 15 Minuten voll ausgeprägt. Abgesehen von gelegentlichen<br />

kurzfristigen Schwellungen an der Injektionsstelle wurden Nebenwirkungen lokaler<br />

oder auch allgemeiner Art bei der angegebenen Dosierung nicht beobachtet. Nachteilige<br />

Einfl üsse auf Frucht, Nachgeburtsperiode, Puerperalverlauf oder Milchleistung<br />

traten nicht auf.


Anwendung beim Rind<br />

<strong>Sensiblex®</strong> vermindert beim Rind, wenn es gegen Ende der Öffnungs- oder in der<br />

Aufweitungsphase verabreicht wird, die Gewebespannung im weichen Geburtsweg.<br />

Die Tonussenkung ist mitunter schon äußerlich an der Erschlaffung des festen und<br />

straffen Vulvagewebes zu erkennen, wie in einer Studie mit Färsen gezeigt werden<br />

konnte. Die Erstgebärenden ohne Vorliegen von Geburtsstörungen erhielten am Ende<br />

der Öffnungsphase entweder 10 ml <strong>Sensiblex®</strong> oder als Placebo Wasser zu Injektionszwecken<br />

in gleicher Menge (Ergebnisse Abbildung 1).<br />

Abbildung 1: Relative Labienveränderung (links) und relative Rimaveränderung<br />

(rechts) bei Färsen 15 Minuten nach der Injektion von <strong>Sensiblex®</strong><br />

oder einem Placebo im Vergleich zum Zustand unmittelbar vor der<br />

Injektion<br />

Die elastizitätserhöhende Wirkung auf den weichen Geburtsweg tritt auch bei Muttertieren<br />

mit Geburtskomplikationen ein. Die Verbesserung der Dehnungsfähigkeit<br />

der Zervix, etwas weniger ausgeprägt auch von Hymenalbereich und Vulva, ist nicht<br />

nur bei frischen, sondern ebenso bei verschleppten Geburten nachzuweisen. Bei<br />

mangelhafter Öffnung bzw. Weite verschwindet die Zervixmanschette häufi g nicht<br />

vollständig, das Gewebe verliert jedoch seine Rigidität, wird weicher und nach Einleitung<br />

der Frucht relativ gut aufweitbar. Auf die Wehentätigkeit wirkt <strong>Sensiblex®</strong><br />

bei Schwergeburten mit Vorliegen von lebenden Feten regulierend, wobei es sowohl<br />

zu starke als auch zu schwache Wehen normalisiert. Bei verschleppten Geburten mit<br />

toter Frucht ist die wehenaktivierende Wirkung weniger ausgeprägt.<br />

Mangelhafte Öffnung bzw. Weite ersten und meist auch zweiten Grades lassen sich,<br />

eine geburtsgerechte Einstellung und eine normal große Frucht vorausgesetzt, in der<br />

Regel soweit beeinfl ussen, dass ein Auszug der Frucht ohne nennenswerte Verletzungen<br />

möglich wird.


Bei Zervixenge nach Retorsion einer Gebärmutterverdrehung von weniger als 270°<br />

und Vorliegen einer lebenden oder frischtoten Frucht ist die erweiternde Wirkung<br />

von <strong>Sensiblex®</strong> gut. Nach Retorsion einer höhergradigen Verdrehung ist die zervixerweiternde<br />

Wirkung, insbesondere bei verschleppten Geburten, unsicher.<br />

Durch die Elastizitätserhöhung des weichen Geburtsweges erweist sich <strong>Sensiblex®</strong><br />

auch bei der Durchführung einer Fetotomie als vorteilhaft. Mit geburtshilfl ichen<br />

Maßnahmen (z. B. Fruchtextraktion, Berichtigung von Haltungs- und Stellungsanomalien,<br />

Fetotomie) kann 10 bis 20 Minuten nach der Injektion von <strong>Sensiblex®</strong> begonnen<br />

werden.<br />

Die Gefahr von Verletzungen der weichen Geburtswege, die mehr oder weniger<br />

schwierig zu behandeln sind, wird durch die Anwendung von <strong>Sensiblex®</strong> vermindert.<br />

Dadurch ist die Häufi gkeit von Puerperalstörungen ebenso zu minimieren. Auch im<br />

Hinblick auf die Vitalität des Kalbes wirkt sich die vorbeugende oder therapeutische<br />

Gabe dieses Präparates positiv aus. Die Kälbersterblichkeit in der perinatalen Phase<br />

lässt sich erheblich reduzieren.<br />

Anwendung beim Hund<br />

Bei dieser Spezies ist nach Gabe des Präparates ebenfalls ein tonussenkender und<br />

dehnungsfördernder Effekt auf den weichen Geburtsweg feststellbar. Die wehenregulierende<br />

Wirkung von Denaverin tritt besonders bei übermäßig starker oder<br />

unkoordinierter Wehentätigkeit und bei hypertonen Zuständen am Myometrium in<br />

Erscheinung. Dadurch können Geburten bei Hunden, die durch ungenügende Öffnung<br />

bzw. Aufweitung und/oder spastische Uteruskontraktionen verzögert oder<br />

unterbrochen sind, wieder aktiviert werden. Bei durch Wehenschwäche bedingten<br />

Geburtsstörungen ist die alleinige <strong>Sensiblex®</strong>-Medikation nicht immer ausreichend.<br />

In diesen Fällen ist eine zusätzliche Oxytocinverabreichung zu empfehlen. Bei Einfrüchtigkeit,<br />

pathologischer Vielträchtigkeit und emphysematös veränderten Früchten<br />

ist die Wirkung unsicher.<br />

Verfasser<br />

Priv. Doz. Dr. Dr. habil. Wolfgang Zaremba<br />

Dr. Silke Engl<br />

<strong>Veyx</strong>-<strong>Pharma</strong> ist GMP-, QS- und DIN EN ISO 9001-zertifi ziert.<br />

<strong>Veyx</strong>-<strong>Pharma</strong> <strong>GmbH</strong> · Söhreweg 6 · 34639 Schwarzenborn · Deutschland<br />

Tel. 05686 99860 · Fax 05686 1489 · E-Mail zentrale@veyx.de<br />

www.veyx.de<br />

06/2013

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