Integration aus Überzeugung
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T OP T HEMA<br />
10<br />
Bewegung überwindet Barrieren:<br />
DJK TuS Scharnhorst<br />
Im Frühjahr 2006 startete der DJK Diözesanverband Paderborn in Kooperation mit dem Jugendamt<br />
der Stadt Dortmund sein Projekt „Dortmunds Kinder brauchen Bewegung“. Gerade<br />
in einem Ballungszentrum wie der Stadt Dortmund fehlen immer mehr Kindern grundlegende<br />
Bewegungserfahrungen als Vor<strong>aus</strong>setzung für eine individuelle, harmonische Persönlichkeitsentfaltung,<br />
Selbstsicherheit und soziale <strong>Integration</strong>.<br />
Vor allem Kinder <strong>aus</strong> Familien mit Migrationshintergrund,<br />
die insbesondere in den<br />
Stadtteilen im Dortmunder Norden einen großen<br />
Anteil der Kindergartenbesucher stellen,<br />
sind dieser Problematik aufgrund der sprachlichen<br />
und kulturellen Barrieren in besonderer<br />
Weise <strong>aus</strong>gesetzt.<br />
Diese Barrieren zu überwinden, haben sich<br />
die DJK TuS Scharnhorst und der im gleichen<br />
Stadtteil ansässige katholische Kindergarten der<br />
St. Franziskus-Gemeinde mit Unterstützung des<br />
DJK Diözesanverbandes Paderborn zum gemeinsamen<br />
Ziel erklärt. Mit einem informativen<br />
und bewegten Eltern-Kind-Nachmittag im<br />
Mai 2006 wurde der Startschuss für das Projekt<br />
gegeben. Seit Ende der Sommerferien bewegen<br />
sich zwölf <strong>aus</strong>ländische und deutsche<br />
Kinder mit ihren Müttern gleichermaßen begeistert<br />
einmal pro Woche unter der Leitung einer<br />
Sportpädagogin. Schon bei der Auftaktveranstaltung<br />
am 16. August 2006 wurde deutlich,<br />
dass Bewegung, Spiel und Sport einen wichtigen<br />
Beitrag zur gesellschaftlichen <strong>Integration</strong><br />
der Migrantenkinder leisten kann.<br />
Kontaktadresse:<br />
DJK Diözesanverband Paderborn, Propsteihof<br />
10, 44137 Dortmund, Tel. 0231-184 82 05<br />
Victor-Klemperer-Preis 2007<br />
„Ein weltoffenes Deutschland“<br />
– das ist auch das Ziel des Victor-Klemperer-Jugendwettbewerbs<br />
2007.<br />
DJK-Vereine, die beim Wettbewerb mitmachen<br />
möchten können sich unter<br />
www.victor-klemperer-wettbewerb.de informieren.<br />
Die Darstellungsformen können<br />
frei gewählt werden. Hierfür bieten sich eine<br />
Fülle von Möglichkeiten an, zum Beispiel:<br />
Reportage, Erlebnisbericht, Aufsatz,<br />
historische oder aktuelle Dokumentation,<br />
Interview, Gesprächsprotokoll, Rollenspiel,<br />
Theaterstück, Gedicht, Kurzgeschichte,<br />
Wandzeitung, Zeichnung, Collage, Plakat,<br />
Website zum Thema, Videoproduktion,<br />
Songtext und Musikproduktion. Zu gewinnen<br />
gibt es Studienfahrten nach Prag, Berlin<br />
und Dresden und fünf Wertpapierkonten<br />
über je 1000 Euro. Einsendeschluss ist der<br />
31. März 2007<br />
DJK-Förderprogramm<br />
„Sport und mehr…“ erweitert<br />
DJK-Vereine, - Diözesan- und Landesverbände<br />
können künftig neben Maßnahmen<br />
zu Besinnung und Bewegung und Maßnahmen<br />
zur Kontaktverbesserung innerhalb der<br />
DJK auch einen Zuschuss bis zur Höhe von<br />
250,-- Euro zu Maßnahmen im Bereich <strong>Integration</strong><br />
beantragen. Informationen erteilt jeder<br />
DJK-Diözesanverband. Das Antragsformular<br />
finden Sie auch unter: www.djk.de in<br />
der Rubrik Aktuell.<br />
Der Sport als <strong>Integration</strong>smotor<br />
Der Sport ist ein wichtigster <strong>Integration</strong>smotor. Im Sport spielen Herkunft<br />
oder Hautfarbe keine Rolle. Alle Sportler akzeptieren die gleichen<br />
Regeln, bilden gemeinsame Teams und messen sich nur anhand<br />
ihrer Leistungen. Der Sport bietet vielfältige Möglichkeiten, einander<br />
kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und das selbstverständliche<br />
Miteinander zu leben. Daher ist <strong>Integration</strong> durch Sport ein wichtiges<br />
Thema für mich als <strong>Integration</strong>sbeauftragte der Bundesregierung.<br />
Der deutsche Sport ist mit 27 Millionen Mitgliedern,<br />
90.000 Vereinen und 94 Mitgliedsorganisationen<br />
eine der wichtigsten gesellschaftlichen<br />
Bewegungen. Ob sie weiterhin so viele<br />
Mitglieder haben werden und ob inwiefern sie<br />
die gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln,<br />
hängt auch davon ab, ob es den Vereinen gelingt,<br />
Menschen <strong>aus</strong> Zuwandererfamilien anzusprechen.<br />
Mittlerweile handelt es sich dabei<br />
um 15 Millionen Menschen, bei den Jugendlichen<br />
ist dies schon jeder Dritte. Die <strong>Integration</strong><br />
durch Sport ist ein gesellschaftliches Anliegen.<br />
Der Deutsche Olympischen Sportbund<br />
und der Deutsche Fußballbund waren daher<br />
auf dem Nationalen <strong>Integration</strong>sgipfel der<br />
Bundeskanzlerin im Juli 2006 vertreten. Von<br />
dort ging das Signal für den ersten Nationalen<br />
<strong>Integration</strong>splan <strong>aus</strong>, der derzeit von Vertretern<br />
aller politischer Ebenen, Migrantinnen und Migranten,<br />
den Verbänden, Kirchen und anderen<br />
gesellschaftlichen Gruppen erarbeitet wird. Eine<br />
eigene Arbeitsgruppe widmet sich der <strong>Integration</strong><br />
durch Sport. Der DOSB hat bereits <strong>Integration</strong>sbotschafter<br />
ernannt, der DFB eine <strong>Integration</strong>sbeauftragte.<br />
Der DFB hat sich auf die<br />
Fahnen geschrieben, mehr Mädchen <strong>aus</strong> Zuwandererfamilien<br />
für den Fußball zu gewinnen.<br />
Diese und viele andere Initiativen fließen in<br />
den Nationalen <strong>Integration</strong>splan ein. Die<br />
Bundeskanzlerin wird ihn im Sommer vorstellen.<br />
Die bereits bestehenden<br />
Initiativen<br />
unterstützte ich mit<br />
der Kampagne „<strong>Integration</strong>.<br />
Wir machen<br />
mit“ zusammen mit<br />
dem Bundesinnenministerium.<br />
Vereine<br />
werden ermutigt,<br />
Menschen <strong>aus</strong> Zuwandererfamilien<br />
für<br />
den Sport zu motivieren.<br />
Dies gilt sowohl<br />
in der Nachwuchsund<br />
Breitenarbeit als<br />
auch im Spitzensport.<br />
Eine große Chance sehe<br />
ich dabei in der<br />
engeren Zusammenarbeit der Vereine mit<br />
Schulen, Kirchen und<br />
dem Stadtteil. Dann<br />
können sie auch jene<br />
erreichen, die den<br />
Weg in die Vereine<br />
nicht so leicht finden.<br />
Dazu gehört auch, dass Sportvereine der Zuwanderer<br />
und Vereine mit überwiegend deutschen<br />
Mitgliedern besser zusammenarbeiten<br />
und dass beide ihren Beitrag zu <strong>Integration</strong><br />
leisten. Der Sport hat auch eine große Verantwortung,<br />
sich gegen Fremdenfeindlichkeit und<br />
Ausgrenzung einzusetzen. Während der Fußball-WM<br />
ist dies beispielhaft gelungen!<br />
Besonders wichtig ist mir, dass mehr Mädchen<br />
<strong>aus</strong> Zuwandererfamilien die Möglichkeit<br />
haben, Sport zu treiben und in Vereinen aktiv<br />
zu sein. Bisher sind es nämlich viel zu wenig!<br />
Als DJK-Mitglieder teilen Sie sicher dieses Anliegen,<br />
war doch die DJK der erste Sportverband,<br />
der gleichberechtigt Frauen und Männer<br />
in Führungsverantwortung gewählt hat.<br />
Die Bundesregierung weiß, was die Sportvereine<br />
leisten. Viele sind hier unermüdlich<br />
ehrenamtlich tätig. Deshalb möchte ich an<br />
dieser Stelle allen danken, die sich in der DJK<br />
für den „Sport um der Menschen willen“ verdient<br />
machen.<br />
T OP T HEMA<br />
Staatsministerin<br />
Prof. Dr. Maria Böhmer<br />
Beauftragte der Bundesregierung<br />
für Migration,<br />
Flüchtlinge und <strong>Integration</strong>.<br />
Staatsministerin<br />
Maria Böhmer und<br />
DOSB-Präsident Dr.<br />
Thomas Bach enthüllen<br />
in Berlin das Plakat zur<br />
Kampagne „<strong>Integration</strong> -<br />
wir machen mit!“.<br />
– Das Magazin Januar/Februar 2007 – Das Magazin Januar/Februar 2007<br />
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