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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft ...

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Abbildung 1<br />

Quelle: Labour Research Service 2010<br />

Zweitens bleibt unklar, wie <strong>der</strong> Betrag von 93 Mia. R als Beitrag zum Südafrikanischen BIP<br />

entsteht. Grant Thornton rechnet hier mit 55,3 Mia. R als Gesamtaufwendung und 38 Mia. R,<br />

die sich durch Multiplikatoreneffekte ergeben. Dadurch, dass alle Ausgaben den Brutto-<br />

Aufwendungen zugeordnet werden, ist die Berechnung <strong>der</strong> staatlichen Netto-Einnahmen<br />

praktisch unmöglich. Eine aufgeschlüsselte Berechnung würde eine Trennung zwischen<br />

Steuereinnahmen vor und während <strong>der</strong> WM erfor<strong>der</strong>n.<br />

Grant Thornton schätzte 2003, dass die Regierung Südafrikas bei Ausgaben von 2,3 Mia. R<br />

7,2 Mia R an Steuereinahmen generieren würde, was eine immense Kapitalrendite ergeben<br />

hätte. Gesamthaft betrachtet war die <strong>FIFA</strong> WM für den Südafrikanischen Staat bei 39,3 Mia.<br />

R Ausgaben und 19,3 Mia. R Steuereinnahmen (was einer sehr optimistischen Einschätzung<br />

entspricht) ein gewaltiges Verlustgeschäft. Adrian Lackay, ein Sprecher <strong>der</strong> Südafrikanischen<br />

Steuerbehörde (South African Revenue Service SARS) gestand dies auch offen ein:<br />

„Wir gingen bei unsere Überlegungen nie davon aus, dass die WM die Staatseinkünfte<br />

steigern würde. Natürlich wäre es vermessen, die WM als selbsttragend zu betrachten.<br />

Die Privilegien und Konzessionen, welche wir <strong>der</strong> <strong>FIFA</strong> zugestehen mussten, waren<br />

schlicht zu hoch und zu erdrückend, als dass für uns monetärer Nutzen hätte entstehen<br />

können.“ 13<br />

Dieser Aussage zufolge war die <strong>Weltmeisterschaft</strong> für Südafrika kein kommerzieller Erfolg.<br />

Von <strong>der</strong> <strong>FIFA</strong> kann dies nicht behauptet werden: Gemäss Jérôme Valcke, dem Generalsekretär<br />

<strong>der</strong> <strong>FIFA</strong>, generierte sein Arbeitgeber in Südafrika 50% mehr Einkünfte als er dies bei<br />

<strong>der</strong> letzten Austragung 2006 in Deutschland tat, nämlich 25 Mia. R (3,4 Mia $) und dies<br />

steuerfrei! 14 Es war die finanziell erfolgreichste WM <strong>der</strong> Geschichte. 15<br />

Mit Blick auf den an<strong>der</strong>en materiellen Nutzen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, stimmen<br />

die Zahlen <strong>der</strong> WM hoffnungsfroh. Die Anzahl an einjährigen Jobs wird für die Zeit vor und<br />

nach <strong>der</strong> WM auf gesamthaft 695'000 geschätzt. Davon sollen 280'000 auch 2010 noch exi-<br />

<strong>Vorläufige</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> <strong>FIFA</strong> <strong>Weltmeisterschaft</strong> 2010 in Südafrika<br />

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