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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft ...

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Berechnung <strong>der</strong> Kosten für die WM<br />

Um die Rechte zur Austragung von Sport-Grossanlässen wie <strong>der</strong> Fussball WM gibt es einen<br />

grossen Konkurrenzkampf zwischen den Bewerberlän<strong>der</strong>n. Tatsächlich stehen hinter den<br />

Bewerbungen aber multinationale Unternehmen. Für Südafrika waren dies Angol American,<br />

Avis, BMW, SABMiller und Adidas. 7 Die finanziellen Berechnungen <strong>der</strong> Kandidatur wurde<br />

von Grant Thornton South Africa, einer <strong>der</strong> weltweit grössten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />

erstellt.<br />

2003 erwartete Grant Thornton für das Gastgeberland „signifikante direkte und indirekte<br />

volkswirtschaftliche Nutzen mit minimalen materiellen und immateriellen Kosten.“ 8 (Hervorhebung:<br />

E.C.).<br />

Als Kosten wurden Stadion- und Infrastrukturbau aufgelistet. Die Einnahmen sollten durch<br />

die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Besteuerung <strong>der</strong> dadurch erzielten Einkommen und<br />

<strong>der</strong>en Beiträge zum Bruttoinlandprodukt (BIP) generiert werden. Die gesteigerte Wahrnehmung<br />

von Südafrika in <strong>der</strong> Welt, ein wachsen<strong>der</strong> Tourismussektor, vermehrte Direktinvestitionen<br />

sowie <strong>der</strong> Stolz <strong>der</strong> SüdafrikanerInnen auf ihr Land wurden als immaterieller Nutzen<br />

taxiert. 9<br />

Materielle Kosten und Nutzen<br />

Das <strong>der</strong>zeitige Total <strong>der</strong> Ausgaben an <strong>der</strong> WM wird auf 55,3 Mia. Rand R (7,5 Mia. $) geschätzt.<br />

16% davon (8,8 Mia R) wurden von Auslän<strong>der</strong>n, d.h. Touristen, Teilnehmerteams,<br />

<strong>FIFA</strong>-Organisationskomitee, Medien, Sponsoren und Sen<strong>der</strong>n ausgegeben. Den Hauptteil<br />

<strong>der</strong> Aufwendungen benötigten die nationalen und lokalen Behörden für Infrastruktur und Betrieb.<br />

Diese Kosten stiegen im Vergleich zur ursprünglichen Budgetierung von 2,3 Mia R<br />

(2003) über 17,4 Mia. R (2007) zu 30,3 Mia R (2010) und zusätzlich später noch ausgegeben<br />

9 Mia R auf gesamthaft 39,3 Mia R (5,3 Mia. $). Davon wurden 22,9 Mia. R für Stadienbau<br />

und dazugehörige Infrastruktur aufgewendet.<br />

Der Gesamtrechnung für die WM beläuft sich auf 93 Mia. R (12,7 Mia. $), wovon 63% ausgegeben<br />

wurden, bevor <strong>der</strong> eigentliche Anlass stattfand. 38% <strong>der</strong> Aufwendungen wurden im<br />

Veranstaltungsjahr getätigt. Der Netto-Zuwachs am Südafrikanischen BIP 2010 wird 0,54%<br />

betragen. 10 Demgegenüber schätzte HSRC, dass dieser 0,2% bis 0,3% betragen würde; ein<br />

deutlicher Unterschied zur ursprünglichen Schätzung von 3,0%. 11<br />

Zwei Überlegungen fallen bei <strong>der</strong> Betrachtung dieser Zahlen von Grant Thornton unweigerlich<br />

an:<br />

Die eine betrifft die riesige Differenz zwischen dem ursprünglichen Budget und den bis heute<br />

getätigten Ausgaben, was auf eine sehr ungenaue Berechnung schliessen lässt. Wie erwähnt<br />

liessen die Budgetierungen die Südafrikanischen Regierung glauben, dass sich die<br />

„minimalen“ Ausgaben auf 2,3 Mia. R belaufen würden. Die heutigen Schätzungen belaufen<br />

sich auf 39,3 Mia. R: Das 17fache <strong>der</strong> ursprünglichen Veranschlagung. 12<br />

<strong>Vorläufige</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> <strong>FIFA</strong> <strong>Weltmeisterschaft</strong> 2010 in Südafrika<br />

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