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Deutsch (10.0 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 80-01 - 2 -<br />

ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

Der vorliegende Bericht wurde mit dem Zweck erarbeitet,<br />

Möglichkeiten der bau- und betriebstechnischen Machbarkeit<br />

einer Endlagerstätte für schwach- und mittelaktive Abfälle<br />

sowie die massgeblichen Schritte für deren Realisierung<br />

aufzuzeigen. Dieser Bericht stellt die Zusammenfassung<br />

einer von der <strong>Nagra</strong> in Auftrag gegebenen Projektstudie dar,<br />

mit dem Ziel, eine breitere Oeffentlichkeit über die technische<br />

Konzeption eines Endlagers zu orientieren.<br />

Besonderes Gewicht wurde auf die Bearbeitung der einzelnen<br />

Systemelemente eines Lagerkonzeptes während der Bau-, Einlagerungs-<br />

bzw. Betriebs- und Versiegelungsphase gelegt.<br />

Die wesentlichste Grundlage für die Bearbeitung der Projektstudie<br />

bilden dabei Herkunft, Zusammensetzung und Menge<br />

der einzulagernden Abfälle. Die in diesem Bericht erläuterte<br />

Endlagerstätte ist zur Aufnahme der folgenden schwachundmittelaktiven<br />

Abfälle in verfestigter Form vorgesehen:<br />

- Abfälle aus dem Kernkraftwerksbetrieb<br />

- Sekundärabfälle aus der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen<br />

- Abfälle aus der Stillegung von Kernkraftwerken<br />

- Abfälle aus Forschung, Medizin und Industrie<br />

Die Lagerung abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken<br />

und Forschungsreaktoren bzw. der hochaktiven Abfälle aus<br />

der Wiederaufarbeitung sind nicht Gegenstand dieser Projektstudie.<br />

Ebenfalls ausgeklammert ist die Lagerung von<br />

Abfällen mit kurzer Isolationszeit. Diese Abfallkategorien<br />

sind Gegenstand weiterer Projektstudien der <strong>Nagra</strong>.<br />

Ausgehend von einer 40jährigen Betriebszeit von 8 schweizerjschen<br />

Kernkraftwerken mit insgesamt 6 000 MWe Leistung<br />

sowie den über diesen Zeitraum anfallenden übrigen Abfällen,<br />

sind gesamthaft 300 000 Fässer a 200 I Inhalt an<br />

schwachaktiven und 90 000 Fässer an mittelaktiven Abfällen<br />

der Endlagerung in diesem Lagertyp zuzuführen.<br />

Die in Kap. 2 formulierten Grundannahmen und Anforderungen<br />

bezüglich Abfallspezifikationen, Mengengerüst, Sicherheit,<br />

Geologie und Standort wurden durch die <strong>Nagra</strong> als Modellannahmen<br />

vorgegeben und teils mit der <strong>Nagra</strong> zusammen erarbeitet.<br />

Alle weiteren Schritte bei der Bearbeitung der Projektstudie<br />

basieren auf diesen Grundannahmen sowie auf abgeleiteten<br />

Annahmen bzw. Anforderungen und auf Konsequenzen,<br />

die sich aus der Gesamtheit dieser Annahmen ergeben.


NAGRA NTB 80-01 - 3 -<br />

In Ergänzung zu den Grundannahmen werden in Kapitel 3 die<br />

wichtigsten strahlenschutztechnischen und betrieblichen<br />

Aspekte festgelegt. Der Zonenplan zeigt die Raum-, Zonentyp-<br />

und Gebietseinteilung mit ihren betrieblichen Konsequenzen<br />

auf Zugänge, Lüftungsauslegung und Arbeitsbedingungen.<br />

Die zu erwartenden Ortsdosisleistungen sowie die<br />

Strahlenbelastung des Betriebspersonals werden abgeschätzt.<br />

Im weiteren werden die für einen rationellen Betriebsablauf<br />

notwendigen Handhabungsschritte gezeigt, die funktionellen<br />

und betrieblichen Anforderungen definiert und für die wichtigsten<br />

Räumlichkeiten des Endlagers die erforderlichen<br />

Planungs- und Auslegungskriterien aufgestellt.<br />

Kapitel 4 enthält die grundsätzlichen Ueberlegungen und Bewertungen<br />

betr. Eignung von Tunnel, Kaverne und Schacht als<br />

Endlagerzonen für radioaktive Abfälle. Diese drei Bauformen<br />

werden in bezug auf die generelle Auslegung der Endlagerzone<br />

sowie auf bautechnische, funktionelle und betriebliche<br />

Aspekte behandelt. Ueberlegungen zur Endlagerung von Spezialabfällen<br />

sowie zusammenfassende Betrachtungen über qie<br />

Rückholbarkeit mittel aktiver Abfälle bilden den Schluss<br />

dieses Kapitels.<br />

Der Bau und die Ausrüstung der beiden Erschliessungschächte<br />

werden im Kapitel 5 behandelt.<br />

Aufbauend auf den definierten Kriterien für das Betriebskonzept,<br />

wird in Kapitel 6 das Raumprogramm sowohl des Betriebsgebäudes<br />

als auch der Endlagerbereiche erläutert.<br />

Ausgehend vorn Barrierenprinzip, wird im Kapitel 7 dargelegt,<br />

wie die Endlagerzonen ausgekleidet und gesichert werden<br />

können. Eng mit der Auskleidung verflochten ist die<br />

Frage der Wasserisolation, für deren Ausbildung verschiedene<br />

Varianten zur Verfügung stehen. Ein Ueberblick über<br />

den Zweck, die Anforderungen an das Verfüllmaterial und die<br />

Verfülltechniken leitet über zur Beurteilung möglicher Verfüllmaterialien.<br />

Ueberlegungen über die schrittweise Versiegelung<br />

einzelner Teile des Endlagers bis zur Versiegelung<br />

des letzten Zugangsschachtes runden das Kapitel 7 ab.<br />

Die in Kapitel 8 enthaltenen Betrachtungen von Störfällen<br />

während der Betriebsphase der unterirdischen Anlage umfassen<br />

die nachfolgenden Ereignisse:<br />

- Wassereinbruch, Wassereintritt aus Klüften, Schichtflächen<br />

oder durch Poren<br />

- Niederbrüche, Einsturz von Teilen des Lagers<br />

- Brände


NAGRA NTB 80-01 - 5 -<br />

Als Schlussfolgerungen lassen sich die wesentlichsten Aussagen<br />

der Projektstudie PI wie folgt zusammenfassen:<br />

- Die bau- und betriebliche Realisierbarkeit einer Endlagerstätte<br />

zur Aufnahme von 400 000 Fässern schwach- und<br />

mittelaktiver Abfälle gilt nach dem heutigen Stand der<br />

Technik als erwiesen.<br />

- Weder die erforderliche horizontale noch die vertikale<br />

Ausdehnung der Endlagerstätte stellen Anforderungen dar,<br />

welche nicht durch verschiedene Wirtgesteinsformationen<br />

erfüllt werden könnten.<br />

- Alle 3 untersuchten Grundformen (Tunnel, Kaverne,<br />

Schacht) kommen für die Konzipierung von Endlagerstätten<br />

in Frage, und es gibt Lösungen, um das Personal optimal<br />

zu schützen.<br />

- Namentlich aus Sicherheitsgründen wird vorgeschlagen, die<br />

Einlagerungsstrategie so zu wählen, dass die Einlagerungszonen<br />

schrittweise verfüllt werden.<br />

- Der Bau und die Ausrüstung der gesamten Anlage bieten<br />

keine besonderen Schwierigkeiten. Erhöhte bautechnische<br />

Anforderungen würden Zonen mit grossem Wasserandrang bzw.<br />

Druck und gleichzeitigem Auftreten von 'wenig standfestem<br />

Gebirge bzw. Lockergestein stellen. Mit solchen Zonen<br />

wäre nur im Bereich der Zugänge zu rechnen, nicht aber in<br />

der Endlagerzone.<br />

- Die weitergehende Behandlung der bautechnischen und betrieblichen<br />

Fragen kann nur standortbezogen sinnvoll<br />

durchgeführt werden.<br />

- Für die Wasserisolation, Verfüllung und Versiegelung der<br />

Endlagerstätte sind technisch durchführbare Lösungen vorhanden.<br />

Eine fundierte Beurteilung der gesamten Schutzwirkung<br />

der künstlichen Barrieren ist jedoch erst nach<br />

Abschluss weiterer vertiefter Studien möglich.<br />

- Eine wichtige Aufgabe besteht in der Formulierung bzw.<br />

der weiteren Präzisierung von Anforderungen an die künstlichen<br />

Barrieren im Rahmen einer umfassenden Sicherheitsund<br />

Risikoanalyse.


NAGRA NTB 80-01 - 6 -<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />

Verzeichnis der Figuren und Tabellen im Text<br />

Verzeichnis der Beilagen<br />

Liste der verwendeten Abkürzungen<br />

1.<br />

2.<br />

2.1<br />

2.1.1<br />

2.1.2<br />

2.2<br />

2.2.1<br />

2.2.2<br />

2.3<br />

2.3.1<br />

2.3.2<br />

2.3.3<br />

2.3.4<br />

2.4<br />

2.4.1<br />

2.4.2<br />

2.4.3<br />

2.4.4<br />

3.<br />

3.1<br />

3.1.1<br />

3.1.2<br />

3.1.3<br />

3.1.4<br />

EINLEITUNG<br />

GRUNDANNAHMEN UND ANFORDERUNGEN FUER EIN<br />

ENDLAGER FUER SCHWACH- UND MITTELAKTIVE<br />

ABFAELLE<br />

Behördliche Vorschriften<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

ASK-jKSA-Richtlinien und Weisungen<br />

Abfallspezifikationen und Mengengerüst<br />

Allgemeine Annahmen<br />

Herkunft und Menge<br />

Sicherheitstechnische Anforderungen<br />

und Annahmen<br />

Schutz gegen Einwirkungen von aussen (EVA)<br />

Annahmen über das Isolationskonzept<br />

Annahmen über die VerfüllungjVersiegelung<br />

Annahmen über den Strahlenschutz<br />

Annahmen zur Geologie und zum Standort<br />

Topographie<br />

Erschliessung<br />

Anordnung oberirdischer Anlagen<br />

Geologie und Hydrogeologie<br />

SICHERHEITSTECHNISCHE ASPEKTE UND<br />

BETRIEBSKONZEPT<br />

Strahlenschutz<br />

Generelles Konzept und Zoneneinteilung<br />

Endlagerzonen<br />

Strahlenbelastung des Betriebspersonals<br />

Abwässer und Abluft<br />

Seite<br />

2<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

16<br />

16<br />

16<br />

17<br />

17<br />

17<br />

21<br />

21<br />

22<br />

23<br />

23<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

24<br />

25<br />

25<br />

25<br />

28<br />

28<br />

29


NAGRA NTB 80-01 - 7 -<br />

3.2<br />

3.2.1<br />

3.2.2<br />

3.2.3<br />

3.2.4<br />

3.2.5<br />

4.<br />

4.1<br />

4.1.1<br />

4.1.2<br />

4.1.3<br />

4.1.4<br />

4.2<br />

4.2.1<br />

4.2.2<br />

4.2.3<br />

4.3<br />

4.3.1<br />

4.3.2<br />

4.3.3<br />

4.4<br />

4.5<br />

4.6<br />

5 •<br />

5.1<br />

5.2<br />

5,3<br />

5.3.1<br />

5.3.2<br />

Seite<br />

Betriebskonzept und -ablauf 29<br />

Handhabungsschritte bis zur Einlagerung 29<br />

Tätigkeiten nach Einlagerung 29<br />

Funktionelle und betriebliche Anforderungen 32<br />

Betriebsgebäude 32<br />

Räumlichkeiten und Einrichtungen am 34<br />

Schachtfuss<br />

VARIANTEN FUER DIE GESTALTUNG VON 35<br />

ENDLAGERZONEN<br />

Schwachaktive Abfälle 35<br />

Generelle Betrachtungen über Form und 35<br />

Auslegung von Endlagerzonen für schwachaktive<br />

Abfälle<br />

Tunnel 37<br />

Kaverne 43<br />

Schacht 48<br />

Mittelaktive Abfälle 52<br />

Generelle Betrachtungen über Form und 52<br />

Auslegung von Endlagerzonen für mittelaktive<br />

Abfälle<br />

Tunnel 53<br />

Flaschenförmige Endlagerzone 58<br />

Kombinierte Lösungen 62<br />

Allgemeines 62<br />

Kaverne 62<br />

Kombination Schacht/Kaverne 65<br />

Endlagerung von Spezial abfällen 69<br />

Messtechnische Ueberwachung 70<br />

Zusammenfassende Betrachtungen über die 70<br />

Rückholbarkeit schwach- und mittelaktiver<br />

Abfälle<br />

SCHACHT ANLAGE<br />

Schachtkonzepte<br />

Baumethoden<br />

Auskleidung und Wasserhaltung<br />

Auskleidung<br />

Wasserhaltung<br />

75<br />

75<br />

75<br />

76<br />

76<br />

77


NAGRA NTB 80-01 - 8 -<br />

5.4<br />

5.4.1<br />

5.4.2<br />

5.5<br />

5.6<br />

5.7<br />

5.7.1<br />

5.7.2<br />

5.7.3<br />

5.8<br />

6.<br />

6.1<br />

6.1.1<br />

6.1.2<br />

6.1.3<br />

6.1.4<br />

6 • 2<br />

6.2.1<br />

6.2.2<br />

6 • 2.3<br />

7.<br />

7.1<br />

7.2<br />

7.3<br />

7.3.1<br />

7 • 3.2<br />

7.3.3<br />

7.3.4<br />

7.4<br />

7.4.1<br />

7.4.2<br />

7.4.3<br />

7 . 4.4<br />

Schachteinbauten<br />

Betriebsschacht<br />

Bauschacht<br />

Lüftung<br />

Verfüllung, Versiegelung<br />

Sicherheit der Schachtanlage (Störfälle)<br />

Seismische Einwirkungen<br />

Wassereinbrüche<br />

Betriebssicherheit der Förderanlagen<br />

Bauprogramm<br />

GEBAEUDE UND RAEUMLICHKEITEN<br />

Betriebsgebäude<br />

Seite<br />

Gliederung des Gebäudes 81<br />

Gebäudekonstruktion 81<br />

Gebäudekonzept bei einer Unterflur-Anordnung 81<br />

bzw. erdüberdeckten Anordnung (Variante)<br />

Aenderungen bei einer Betoncontainer- 82<br />

Variante<br />

Räumlichkeiten und Einrichtungen am<br />

Schachtfuss<br />

Gliederung der Anlage<br />

Konstruktionen am Fuss der Schachtanlage<br />

Systemtechnische Installationen<br />

ISOLATION, VERFUELLUNG, VERSIEGELUNG<br />

Allgemeines<br />

Isolation der Endlagerstätte<br />

Verfüllung der Endlagerstätte<br />

Zweck der Verfüllung<br />

Anforderungen an das Verfüllmaterial<br />

Verfülltechniken<br />

Verfüllmaterialien<br />

Versiegelung der Endlagerstätte<br />

Allgemeines<br />

Zweck der versiegelung<br />

Anforderungen an ein gutes Versiegelungsmaterial<br />

Beispiel für die Versiegelung einer nicht<br />

ausgekleideten Endlagerzone<br />

77<br />

77<br />

78<br />

79<br />

79<br />

79<br />

79<br />

79<br />

80<br />

80<br />

81<br />

81<br />

82<br />

82<br />

83<br />

83<br />

85<br />

85<br />

85<br />

85<br />

85<br />

86<br />

88<br />

89<br />

91<br />

91<br />

92<br />

92<br />

92


NAGRA NTB 80-01 - 9 -<br />

7.4.5<br />

7.4.6<br />

8 •<br />

9.<br />

9.1<br />

9.2<br />

9.2.1<br />

9.2.2<br />

9.2.3<br />

9.3<br />

9.4<br />

9.4.1<br />

9.4.2<br />

9.4.3<br />

9.4.4<br />

9.4.5<br />

9.4.6<br />

9.4.7<br />

9.5<br />

9.6<br />

Beispiel für die Versiege1ung einer<br />

isolierten Endlagerzone<br />

versiegelung des Zugangsschachtes<br />

STOERFALLBETRACHTUNGEN<br />

KONZEPTBESCHREIBUNG EINER GESAMTANLAGE<br />

(AUSBAUETAPPEN I UND 11)<br />

Einleitung<br />

Auslegung der Anlage<br />

Allgemeine Bemerkungen<br />

Systembeschreibung (1. Bauetappe)<br />

Systembeschreibung (2. Bauetappe)<br />

Bauausführung der Anlage<br />

Betrieb der Anlage<br />

Betriebsgebäude (A 1)<br />

Betriebsschacht (A 2)<br />

Endlagerbereich (A 3)<br />

Betriebsgebäude (B 1)<br />

Bauschacht (B 2)<br />

Endlagerbereich (8 3)<br />

Endlagerbereich (C 3)<br />

Lüftungssystem der Anlage<br />

Generelles Bauprogramm<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

93<br />

94<br />

95<br />

99<br />

99<br />

102<br />

102<br />

102<br />

104<br />

105<br />

106<br />

106<br />

108<br />

108<br />

111<br />

111<br />

111<br />

111<br />

112<br />

112<br />

117


NAGRA NTB 80-01 - 10 -<br />

VERZEICHNIS DER FIGUREN UND TABELLEN IM TEXT<br />

TABELLEN<br />

Tabelle 1:<br />

Tabelle 2:<br />

Tabelle 3:<br />

FIGUREN<br />

Figur 1 :<br />

Figur 2:<br />

Figur 3 :<br />

Figur 4:<br />

Figur 5 :<br />

Figur 6 :<br />

Figur 7 :<br />

Figur 8 :<br />

Figur 9:<br />

Figur 10:<br />

Figur 11:<br />

Figur 12:<br />

Figur 13 :<br />

Figur 14:<br />

Figur 15:<br />

Figur 16:<br />

Figur 17:<br />

Figur 18:<br />

Figur 19:<br />

Figur 20:<br />

Totale Abfallmengen<br />

Durchschnittliche jährliche Abfallmengen<br />

Konzept für die kontrollierten Zonen<br />

Zonenplan (schematisch)<br />

Betriebsablauf (schematisch)<br />

Endlagerzone für SAA: Tunnel mit stirnseitiger<br />

Beschickung (Teleskop-Stapelmaschine)<br />

Endlagerzone für SAA: Tunnel mit stirnseitiger<br />

Beschickung (Hubstaplerkran)<br />

Endlagerzone für SAA: Tunnel mit vertikaler Beschickung<br />

(Fassabsenkung mit Kransystem)<br />

Endlagerzone für SAA: Tunnel mit vertikaler Beschickung<br />

(Fassabsenkung mit Teleskopsystem)<br />

Endlagerzone für SAA: Tunnel mit längsseitiger<br />

Beschickung (Teleskop-Stapelmaschine<br />

Endlagerzone für SAA: Kaverne mit stirnseitiger<br />

Beschickung ("Ungeordnete" Fasseinlagerung mit<br />

Kran)<br />

Endlagerzone für SAA: Kaverne mit stirnseitiger<br />

Beschickung ("Geordnete" Fasseinlagerung mit<br />

Kran)<br />

Endlagerzone für SAA: Kaverne mit stirnseitiger<br />

Beschickung ("Geordnete" Fasseinlagerung mit Teleskop-Stapelmaschine)<br />

Schacht als Endlagerzone für SAA<br />

Endlagerzone für MAA: Tunnel mit stirnseitiger<br />

Beschickung (Teleskop-Stapelmaschine)<br />

Endlagerzone für MAA: Tunnel. mit stirnseitiger<br />

Beschickung (MAA in Betoncontainer)<br />

Endlagerzone für MAA: Tunnel mit vertikaler Beschickung<br />

(Fassabsenkung mit Kransystem durch Bodenschleuse)<br />

Endlagerzone für MAA: Tunnel mit vertikaler Beschickung<br />

(Fassabsenkung mit Teleskopsystem und<br />

fahrbarer Schleuse)<br />

Endlagerzone für MAA: Tunnel mit längsseitiger<br />

Beschickung (Teleskop-Stapelmaschine)<br />

Flaschenförmige Endlagerzone für MAA<br />

Kombinierte Lösung SAA/MAA-Schnitt durch Kavernenast<br />

Konzept für die Endlagerzone der kombinierten Kavernenlösung<br />

Kombinierte Lösung SAA/MAA-Schnitt durch<br />

Schacht/Kaverne


NAGRA NTB 80-01 - 11 -<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

Figur<br />

21:<br />

22:<br />

23:<br />

24:<br />

25:<br />

26:<br />

27:<br />

28:<br />

29:<br />

30:<br />

31 :<br />

Konzept für die Endlagerzone der kombinierten Lösung<br />

(Schächte mit obenliegender Kaverne)<br />

Darstellung verschiedener Einlagerungsstrategien<br />

mit unterschiedlichem Grad der Rückholbarkeit<br />

Versiegelung einer nicht ausgekleideten Lagerzone<br />

Versiegelung einer ausgekleideten Lagerzone<br />

Versiegelung eines Zugangsschachtes<br />

Konzept einer möglichen Gesamtanlage<br />

Schematischer Aufbau einer möglichen Gesamtanlage<br />

Handhabung der Abfälle im Betriebsgebäude A 1<br />

Einlagerungsvorgang für MAA in der Endlagerzone<br />

Einlagerungsvorgang für SAA in der Endlagerzone<br />

Generelle Bauplanung für die Gesamtanlage (Blatt<br />

1 und 2)


NAGRA NTB 80-01 - 12 -<br />

VERZEICHNIS DER BEILAGEN<br />

Beilage 1: Schwachaktiver Abfall - SAA<br />

Tabellarische Uebersicht über die charakteristischen<br />

Kenngrössen aller untersuchten Endlagerzonen<br />

Beilage 2: Mittelaktiver Abfall - MAA und Kombinationen<br />

MAA/SAA<br />

Tabellarische Uebersicht über die charakteristischen<br />

Kenngrössen aller untersuchten Endlagerzonen<br />

Beilage 3: Betriebsgebäude<br />

Beilage 4: Variante SAA 8 - Kaverne mit stirnseitiger Beschickung<br />

("Geordnete" Fasseinlagerung mit Teleskop-Stapelmaschine)<br />

Beilage 5: Variante MAA 4 - Tunnel mit stirnseitiger Beschickung<br />

(Teleskop-Stapelmaschine)


NAGRA NTB 80-01 - 13 -<br />

LISTE DER VERWENDETEN ABKUERZUNGEN<br />

a<br />

ALARA<br />

ASK<br />

BAG<br />

BKW<br />

CERN<br />

Anno, Jahr<br />

Ci Curie<br />

Strahlenschutzprinzip: as low as reasonably<br />

achievable<br />

Abteilung für die Sicherheit von Kernanlagen des<br />

Bundesamtes für Energiewirtschaft<br />

Bundesamt für Gesundheitswesen<br />

Bernische Kraftwerke AG<br />

Organisation europeenne pour la recherche nucleaire<br />

COGEMA Compagnie Generale des Matieres Nucleaires, Frankreich<br />

EIR Eidg. Institut für Reaktorforschung, Würenlingen<br />

EVA Einwirkungen von aussen<br />

HAA Hochaktive Abfälle<br />

KKW Kernkraftwerk<br />

MAA Mittelaktive Abfälle<br />

MPC Maximum permissible concentration<br />

Mrad Megarad (Dosiseinheit)<br />

mrem Millirem (Dosiseinheit)<br />

MWe Megawatt elektrisch<br />

Na Natrium<br />

NS Notstrom<br />

SAA Schwachaktive Abfälle<br />

SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein<br />

SIN Schweizerisches Institut für Nuklearforschung,<br />

Villigen


NAGRA NTB 80-01 - 16 -<br />

2.<br />

2.1<br />

2.1.1<br />

2.1.2<br />

GRUNDANNAHMEN UND ANFORDERUNGEN FUER EIN ENDLAGER<br />

FUER SCHWACH- UND MITTELAKTIVE ABFAELLE<br />

BEHOERDLICHE VORSCHRIFTEN<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

- Bundesbeschluss zum Atomgesetz vom 06.10.1978<br />

- Verordnung über den Strahlenschutz vom<br />

30.06.1976<br />

- Internationale (schweizerische) Ordnung für die<br />

Beförderung gefährlicher Güter mit der Eisenbahn<br />

(RID/RSD) vom 01.10.1978<br />

- Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse<br />

(SDR) vom 01.01.1979 (mit Aenderungen vom<br />

15.10.1979)<br />

ASK-/KSA-Richtlinien und Weisungen<br />

- Konzept zur Abgabe radioaktiver Stoffe der Atomanlagen<br />

in die Umgebung, ASK-R-01, 1974<br />

Richtlinien für die Strahlenschutz zone in Kernanlagen,<br />

ASK-R-07, 1977<br />

- Ziele für den Schutz von Personen vor ionisierender<br />

Strahlung im Bereich von Kernkraftwerken,<br />

ASK-R-11, 1978<br />

- Richtlinien für die Konditionierung und Zwischenlagerung<br />

von radioaktiven Abfällen in Atomanlagen,<br />

ASK-R-14, 1979


NAGRA NTB 80-01 - 18 -<br />

In bezug auf die Lagerkapazität nicht berücksichtigt<br />

werden:<br />

- Mengenreduktion infolge Beseitigung durch Tiefseeversenkungen<br />

- allfällige Endlagerung gewisser schwachaktiver<br />

Betriebsabfälle im Endlagertyp A


NAGRA NTB 80-01 - 21 -<br />

2.3<br />

2.3.1<br />

2.3.1.1 Seismik<br />

SICHERHEITSTECHNISCHE ANFORDERUNGEN UND ANNAHMEN<br />

Schutz gegen Einwirkungen von aussen (EVA)<br />

Die sicherheitstechnische Auslegung der Anlage berücksichtigt<br />

nebst den durch die Normen vorgeschriebenen<br />

Belastungen noch eine Reihe von Sonderlastfällen.<br />

Da ein konkreter Standort noch nicht feststeht,<br />

werden im Rahmen der projektstudie PI nur sehr generelle<br />

Ueberlegungen und Näherungsrechnungen<br />

durchgeführt:<br />

- Festlegung eines Schwankungsbereichs der Erdbebenintensität<br />

für mittlere bis ungünstige Verhältnisse<br />

aufgrund der "ErdbebeErisikokarten der<br />

Schweiz" /4/<br />

- Abschätzung der Auswirkungen auf Tunnel, Schächte,<br />

Kavernen und Ausrüstungen /5/<br />

2.3.1.2 Explosion<br />

Das Grundprinzip der Isolation, darf durch anzunehmende<br />

Explosionen inner- und ausserhalb des Kavernensystems<br />

nicht in Frage gestellt werden.<br />

2.3.1.3 Ueberflutung<br />

Es werden dazu 3 Fälle unterschieden:<br />

- Fall 1<br />

Ueberflutung von aussen her (z. B. infolge Dammbruchs)<br />

durch die Zugangsschächte der Anlage.<br />

Dieser Fall wird nicht näher untersucht in der<br />

Annahmei dass die Schachteingänge auf überflutungssicherer<br />

Höhenkote angeordnet werden können.<br />

- Fall 2<br />

Wassereinbruch aus dem Gebirge infolge von Versagen<br />

der Abdichtungs-, Auskleidungs- oder Pumpensysteme.<br />

Dieser Fall ist durch eine normgerechte<br />

Bemessung der Abdichtungs- und Auskleidungssysteme<br />

zu beherrschen.


NAGRA NTB 80-01 - 22 -<br />

- Fall 3<br />

Ueberflutung infolge eines extremen Naturereignisses.<br />

Dieser Fall umfasst Ereignisse, deren<br />

Eintretenswahrscheinlichkeit wesentlich kleiner<br />

ist als die der Normlastfälle. Mögliche Auswirkungen<br />

sind in einer Störfallanalyse zu untersuchen.<br />

2.3.1.4 Verbrüche/Niederbrüche<br />

Es wird unterschieden zwischen zu verhindernden<br />

Verbrüchen/Niederbrüchen infolge der Normlasten<br />

und solchen aus grossen Naturereignissen (siehe<br />

2.3.1.3, Fall 3) mit extrem kleiner Eintretenswahrscheinlichkeit.<br />

Verbrüche/Niederbrüche der ersten Art werden durch<br />

die Art des Entwurfs der Hohlräume, Felssicherungen,<br />

Verkleidungen usw. verhindert.<br />

Mögliche Auswirkungen von Verbrüchen/Niederbrüchen<br />

der zweiten Art sind in einer Störfallanalyse zu<br />

untersuchen.<br />

2.3.1.5 Flugzeugabsturz<br />

2.3.1.6 Sabotage<br />

2.3.2<br />

In Anlehnung an die Auslegungskriterien für Kernkraftwerke<br />

ist es mit Rücksicht auf Art und Menge<br />

der in Frage stehenden radioaktiven Abfälle nicht<br />

erforderlich, die oberirdischen Anlagen gegen<br />

Flugzeugabsturz auszulegen.<br />

Schutzmassnahmen entsprechend denjenigen bei KKW­<br />

Anlageteilen mit vergleichbarem Aktivitätsinventar.<br />

Annahmen über das Isolationskonzept<br />

Funktion der einzelnen Barrieren:<br />

Grundprinzip für Projektstudie PI:<br />

1. Bis zum Abschluss der gesamten Betriebszeit<br />

des Lagers, d. h. bis das Lager sich selbst<br />

überlassen wird, gilt folgende Annahme:<br />

- Künstliche Barrieren: müssen voll wirksam<br />

bleiben, d. h. Isolation gewährleisten für<br />

normale und abnormale Betriebsbedingungen<br />

und Belastungsfälle.


NAGRA NTB 80-01 - 23 -<br />

2.3.3<br />

2.3.4<br />

- Natürliche Barrieren (geologische Barrieren):<br />

Der Isolationsschutz und das Rückhaltevermögen<br />

für Nuklide, gebildet durch das Wirtgestein<br />

und die umhüllenden Gesteinsformationen,<br />

bieten den hauptsächlichen Schutz. Sie<br />

dürfen durch die Bau- und Einlagerungsphase<br />

nicht. wesentlich und andauernd beeinträchtigt<br />

werden.<br />

2. Nachdem das Lager sich selbst überlassen ist,<br />

gilt folgende Annahme:<br />

- Künstliche Barrieren: Diese werden so ausgelegt<br />

und unterhalten, dass sie noch möglichst<br />

lang eine isolierende Wirkung ausüben.<br />

- Natürliche Barrieren: Durch sachgemässe Verfüllung<br />

und Versiegelung des Lagers soll die<br />

Wirksamkeit der natürlichen Barrieren unterstützt<br />

und sichergestellt werden.<br />

Annahmen über die VerfüllungjVersiegelung<br />

Es ist davon auszugehen, dass für die mittelaktiven<br />

Abfälle eine Rückholbarkeit während der Betriebsdauer<br />

des Endlagers einzuplanen ist.<br />

Annahmen über den Strahlenschutz<br />

Für das Strahlenschutzkonzept werden aufgrund der<br />

behördlichen Vorschriften folgende Grundannahmen<br />

festgelegt:<br />

- Das gesamte umzäunte Areal der oberirdischen Anlage<br />

sowie alle unterirdischen Bauten liegen in<br />

der Strahlenschutzzone.<br />

- Alle Bereiche der Anlage, in denen Abfälle<br />

transportiert, gehandhabt oder endgelagert werden,<br />

liegen in kontrollierten Zonen.<br />

- Abluft und Abwässer aus den kontrollierten Zonen<br />

werden kontrolliert an die Umgebung abgegeben.<br />

- Zusätzlich zu den behördlich festgelegen Höchstwerten<br />

für die Dosisbelastung des Betriebspersonals<br />

wird dem ALARA-Prinzip Rechnung getragen.


NAGRA NTB 80-01 - 24 -<br />

2.4<br />

2.4.1<br />

2.4.2<br />

2.4.3<br />

2.4.4<br />

ANNAHMEN ZUR GEOLOGIE UND ZUM STANDORT<br />

Topographie<br />

In der vorliegenden Studie wurde davon ausgegangen,<br />

dass flache Terrainverhältnisse vorherrschen.<br />

Erschliessung<br />

Die oberirdischen Anlagen sind durch Strassen ausreichender<br />

Kapazität erschlossen. Die Erschliessung<br />

mit Werkleitungen (Wasser, Kanalisation,<br />

Elektrizität usw.) bietet keine grundsätzlichen<br />

Schwierigkeiten.<br />

Der Zugang zu den Kavernen erfolgt über Vertikalund/oder<br />

Schrägschächte. Das Endlagerniveau wird<br />

für diese Studie auf -400 mangenommen.<br />

Anordnung oberirdischer Anlagen<br />

Die Anordnung der oberirdischen Bauten richtet sich<br />

nach einem rein optimalen Betriebsablauf. Da der<br />

Standort zur Zeit nicht bekannt ist, bleibt die<br />

Anpassung an die örtlichen Verhältnisse einer späteren<br />

Planungsphase vorbehalten.<br />

Geologie und Hydrogeologie<br />

In der projektstudie PI wird von einer spezifischen<br />

Geologie abgesehen. Im Vordergrund stehen<br />

Anhydrit oder Valanginienmergel als Wirtgestein.<br />

Die zu erarbeitenden bautechnischen Vorschläge<br />

sollen eine Umlegung auf verschiedene geologische<br />

und hydrogeologische Verhältnisse ermöglichen.


NAGRA NTB 80-01 - 25 -<br />

3.<br />

3.1<br />

3.1.1<br />

SICHERHEITSTECHNISCHE ASPEKTE UND BETRIEBSKONZEPT<br />

STRAHLENSCHUTZ<br />

Generelles Konzept und Zoneneinteilung<br />

Für das Strahlenschutzkonzept gelten generell die<br />

in Abschnitt 2.3.4 festgelegten Grundannahmen.<br />

Die Zoneneinteilung basiert sinngemäss auf den<br />

"Richtlinien für die Strahlenschutzzone in Kernanlagen"<br />

/6/. Die Einteilung der oberirdischen und<br />

unterirdischen Anlagen in Zonen und Gebiete ist in<br />

Fig. 1 und Tabelle 3 ersichtlich.<br />

Ausserhalb der kontrollierten Zonen liegen im wesentlichen<br />

die Räumlichkeiten für Administration<br />

und Verwaltung sowie das Maschinenhaus für die<br />

Förderanlage (max. Ortsdosisleistung 0,25 mrem/h),<br />

Durch Abschirmungsmassnahmen beim oberirdischen<br />

Teil des Endlagers ist zu gewährleisten, dass die<br />

Ortsdosis infolge Direktstrahlung am Zaun den Wert<br />

von 500 mrem/a nicht übersteigt /7/.<br />

In der kontrollierten Zone liegen alle Bereiche<br />

der Anlage, in denen Abfälle transportiert, gehandhabt<br />

oder endgelagert werden (siehe Tabelle<br />

3). In Schächten, Stollen und Lagerräumen, in<br />

denen die Transportvorschriften /8/ erfüllt sind,<br />

wird in Abweichung zu /6/ auf eine Unterdruckhaltung<br />

verzichtet, da diese Forderung, wenn überhaupt,<br />

nur mit sehr grossem Aufwand einzuhalten<br />

wäre.<br />

Begründung: Die Abfälle werden in einwandfrei verfestigter<br />

und endlagerfähiger Form angeliefert,<br />

und die Kontaminationsgefahr wäre selbst bei einem<br />

Störfall sehr gering. Die maximal zulässige Oberflächenkontamination<br />

ist aufgrund der Transportvorschriften<br />

eindeutig festgelegt. Abfälle, welche<br />

diese Vorschriften erfüllen, können ohne besondere<br />

Restriktionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

über Land transportiert werden.<br />

Ferner ist in den Räumen, in denen Abfälle lediglich<br />

transportiert werden, auf die Forderung zu<br />

verzichten, dass die Oberflächen von Fussböden,<br />

Decken, Wänden und Einrichtungen entsprechend den<br />

Vorschriften in Kernkraftwerken dekontaminierbar<br />

sein müssen. Für Störfälle mit unzulässiger Oberflächenkontamination<br />

sind Massnahmen lokal möglich,<br />

wie z. B. der Abtrag einer dünnen Gesteinsschicht,<br />

das Ueberdecken kontaminierter Stellen<br />

mit Mörtel usw.


NAGRA NTB 80-01 - 28 -<br />

3.1.2<br />

3.1.3<br />

Endlagerzonen<br />

Schwachaktive Abfälle<br />

Unverfüllte Endlagerzonen für SAA werden ständig<br />

belüftet. Die für das Betriebspersonal erforderliche<br />

Frischluftzufuhr ist hierfür ausreichend.<br />

Die Ortsdosisleistung beträgt maximal 200 mrem/h<br />

(Gebietstyp X, Fig. 1).<br />

Mittelaktive Abfälle<br />

Bei unverfüllten Endlagerzonen mit MAA ohne zusätzliche<br />

Abschirmung gelten die Vorschriften für<br />

Rote Zonen. Die Lüftung wird so ausgelegt, dass<br />

ein ständiger Unterdruck herrscht und dass die<br />

Luft nicht in Zonen mit potentiell oder effektiv<br />

niedrigerem Kontaminationsgrad strömen kann.<br />

Dadurch kann verhindert werden, dass allenfalls<br />

eine Verschleppung von radioaktiven Stoffen durch<br />

die Luft in Räume mit niedriger Kontaminationsgefahr<br />

erfolgen kann.<br />

Die Ortsdosisleistung überschreitet in der Regel<br />

den Wert von 1 000 mrem/h (Geb1etstyp Z, Fig. 1).<br />

Endlagerzonen mit MAA in Betoncontainern (siehe<br />

Abschnitt 4.2.2.1) sind wie Zonen für SAA zu belüften.<br />

Die Ortsdosisleistung lässt sich infolge<br />

der Selbstabschirmung der einzelnen Container je<br />

nach Wanddicke reduzieren (z. B. Gebietstyp W,<br />

Fig. 1).<br />

Strahlenbelastung des Betriebspersonals<br />

In Bereichen, wo sich Personen zwecks Handhabung<br />

der Abfälle ständig aufhalten, ist die maximale<br />

Ortsdosisleistung auf 2,5 mrem/h begrenzt. Durch<br />

technische und administrative Massnahmen ist jedoch<br />

dafür zu sorgen, dass die Dosisbelastung des<br />

Betriebspersonals gemäss ALARA-Prinzip so tief wie<br />

möglich gehalten wird.<br />

Bei der Festlegung allfälliger Auslegungsrichtwerte<br />

(ausgedrückt in rem pro Jahr) ist zu berücksichtigen,<br />

dass in einem Endlager zahlenmässig wenig<br />

Personal arbeitet (ca. 10 % der Belegschaft<br />

eines Kernkraftwerkes) und dass das Endlager mehrere<br />

Kernkraftwerke bedient.<br />

Die in /9/ für Kernkraftwerke festgelegte maximale<br />

Kollektivdosis von 400 manrem pro Jahr kann im<br />

Normalbetrieb eingehalten werden.


NAGRA NTB 80-01 - 29 -<br />

3.1.4 Abwässer und Abluft<br />

Abwässer und Abluft aus den kontrollierten Zonen<br />

werden kontrolliert und falls notwendig gereinigt.<br />

Die zulässigen Abgaberaten von Aktivität an die<br />

Umgebung sind in ASK-R-01 /10/ festgelegt.<br />

3.2 BETRIEBSKONZEPT UND -ABLAUF<br />

3.2.1<br />

3.2.2<br />

Um reibungslose und zeitsparende Fassvorbereitungs-<br />

und Einlagerungsvorgänge gewährleisten zu<br />

können, muss ein möglichst standardisierter, rationeller<br />

Betrieb mit klar definiertem Betriebsablauf<br />

konzipiert werden. Nur so ist es möglich,<br />

den Belangen des Strahlenschutzes vollumfänglich<br />

Rechnung zu tragen. Der in Fig. 2 schematisch dargestellte<br />

Betriebsablauf zeigt die hauptsächlichen<br />

Handhabungsabschritte, die sich aus der Analyse<br />

der AufgabensteIlung ergeben und als Auslegungsgrundlagen<br />

für die Endlagervarianten dienen. Diese<br />

Schritte sollen grundsätzlich sowohl für SAA als<br />

auch für MAA gelten, und dies unabhängig davon, ob<br />

die Fässer einzeln oder als Bündel, mehrfach auf<br />

Palettem oder in Betoncontainern gehandhabt werden.<br />

Handhabungsschritte bis zur Einlagerung<br />

In Fig. 2 sind die einzelnen Schritte des Betriebsablaufes<br />

dargestellt.<br />

Tätigkeiten nach der Einlagerung<br />

SAA MAA<br />

- Ueberwachung x x<br />

- Verfüllring x x<br />

- Endkontrolle x x<br />

- Versiegelung x x<br />

Auf der linken Seite des Ablaufschemas in Fig. 2<br />

. sind die SAA-Fässer so gezeigt, wie sie auf Paletten<br />

direkt vorn Transportfahrzeug am einfachsten zu<br />

übernehmen sind. Unten links ist noch die Möglichkeit<br />

einer rascheren, aber ungeordneten Einlagerung<br />

angedeutet.


NAGRA NTB 80-01 - 30 -<br />

Auf der rechten Seite ist der MAA-Betriebsablauf<br />

schematisch dargestellt. Er unterscheidet sich vom<br />

SAA dadurch, dass die MAA-Fässer einzeln gehandhabt<br />

werden und für das Umpacken nach Antransport<br />

in den lagerinternen Abschirmbehälter eine entsprechend<br />

konzipierte Schleuse notwendig ist.<br />

Unten rechts sind zwei Prinzipien einer geordneten<br />

MAA-Einlagerung dargestellt; einerseits die Einzelfasseinlagerung<br />

unter Verwendung interner Abschirmbehälter<br />

und eines Schleusensystems, andererseits<br />

die einfachere, strahlenschutztechnisch<br />

komfortablere Dreifasseinlagerung mit Betoncontainern<br />

(siehe Abschnitt 4.2.2.1). Die Optimierung<br />

aller denkbaren und technisch realisierbaren Lösungen<br />

ergibt sich aus der Analyse von Mengengerüst,<br />

Einlagerungsfrequenz, Strahlenschutzvorkehrungen,<br />

horizontalen und vertikalen Transporteinrichtungen<br />

(Zuverlässigkeit, Emissionen usw.) sowie<br />

den Störfallbetrachtungen.


NAGRA NTß 80 - 01<br />

SAA<br />

SAA<br />

Ankunft der Transportfahrzeuge (1)<br />

- Visuelle Stichkontrolle der Ladung (2)<br />

- Abladen (3)<br />

- Kontrolle (Oberflächendosisleistung/<br />

Kontamination/Sauberkeit) (4)<br />

Dekontaminieren/Abwaschen evtl. (5)<br />

- Pufferlagerung : auf Paletten (6)<br />

- Umladen für Vertikaltransport am<br />

Schachtkopf (7)<br />

Umladen für Horizontaltransport am<br />

Schachtfuss (8)<br />

Einlagerungsvorgang ohne Schleuse:<br />

Paletten<br />

Fig.2<br />

Betriebsablauf (schematisch)<br />

:<br />

31<br />

MAA<br />

MAA<br />

Ankunft der Transportfahrzeuge (1 )<br />

Visuelle Stichkontrolle der Ladung (2)<br />

- Abladen (3)<br />

Kontrolle (Oberflächendosisleistung/<br />

Kontamination/ Sauberkeit) (4)<br />

- Dekontaminieren/Abwaschen evtl. (5)<br />

- Pufferlagerung : in Transportbehältern (6)<br />

- Umpacken von Transport- in Abschirmbehälter (7)<br />

oder<br />

Umpacken und Konditionieren und<br />

8etonerhärtung:<br />

Transportbehälter -- Betoncontainer<br />

Umladen für Vertikaltransport am<br />

Schachtkopf<br />

Umladen für Horizontaltransport am<br />

Schachtfuss<br />

Einlagerungsvorgang ohne Schleuse:<br />

Betoncontainer<br />

mit Schleuse: Abschirmbehälter<br />

(8)<br />

(9)<br />

(10)<br />

(11 )<br />

(12)


NAGRA NTB 80-01 - 32 -<br />

3.2.3<br />

3.2.4<br />

Funktionelle und betriebliche Anforderungen<br />

Aus den in Absatz 2.2.2 angenommenen Abfallmengen<br />

(Mengengerüst) urid den vorgesehenen Handhabungseinrichtungen<br />

(halbautomatisch) sich ergebenden<br />

Einlagerungsfrequenzen werden aus heutiger Sicht<br />

für den Betrieb des Endlagers 200 Arbeitstage pro<br />

Jahr sowie eine festangestellte Belegschaft von<br />

etwa 30 Beschäftigten angenommen.<br />

Gemäss Tabelle 2 müssen während der Zeit, in der<br />

alle KKW in Betrieb stehen, durchschnittlich 8120<br />

Fässer SAA und 2820 Fässer MAA pro Jahr aufgenommen<br />

werden können. Dies entspricht einer täglichen<br />

Aufnahmekapazität von 41 Fässern SAA und 14 Fässern<br />

MAA. Um einen kontinuierlichen Einlagerungsvorgang<br />

zu gewährleisten und gleichzeitig über genügend<br />

Reservekapazität zu verfügen, wird ein Pufferlager<br />

errichtet. Für die Projektstudie werden<br />

folgende Pufferkapazitäten angenommen:<br />

SAA 320 Fässer (ca. 4 % des Jahresanfalles)<br />

MAA 280 Fässer (ca. 10 % des Jahresanfalles)<br />

Die Einlagerungsfrequenzen werden hauptsächlich<br />

durch die Förderkapazität der Schachtbefahranlagen<br />

begrenzt. Ausgehend von einer Traglast von 11 t,<br />

lassen sich im 8-Stunden-Taktbetrieb die angegebenen<br />

täglichen Fassmengen durch den Hauptschacht<br />

fördern. Ueberkapazitäten können durch den Einsatz<br />

eines 2. Liftes resp. durch Ueberzeit oder Einlegen<br />

einer weiteren Arbeitsschicht bewältigt werden.<br />

Ferner liesse sich die Förderkapazität auch<br />

durch eine Erhöhung der Traglast, z. B. bis zu<br />

20 t, entscheidend erhöhen. Diese Massnahme hätte<br />

jedoch einen erheblichen sicherheitstechnischen<br />

Aufwand mit entsprechend höheren Kosten zur Folge.<br />

Betriebsgebäude<br />

Ausser Mengengerüst, Einlagerungsfrequenz, Zonenplan<br />

usw. sind auch noch folgende nachstehenden<br />

Kriterien zu berücksichtigen:


NAGRA NTB 80-01 - 33 -<br />

3.2.4.1 Oberirdisch<br />

- Betriebsorganisatorische, zweckmässige Folge der<br />

Räume und Raumgruppen für optimale (d. h. möglichst<br />

kontinuierliche geradlinige) Arbeitsabläufe<br />

- Möglichst kurze und kreuzungsfreie Verkehrs-,<br />

Handhabungs- und Transportwege sowohl für Personal<br />

als auch für Materialien (Fässer, Abschirmungen,<br />

Betoncontainer)<br />

- Zusammenlegung der einzelnen Räume mit ähnlichen<br />

oder voneinander abhängigen Funktionen zu<br />

"Moduleinheiten"<br />

- Ergänzung der "reinen Betriebsräume" durch erforderliche<br />

Nebenräume (Schleusen, Messlabor,<br />

Garderobe, Werkstatt usw.)<br />

- Zusammenlegung der Räume gleicher "Aktivität"<br />

zu Zonen (möglichst auch Moduleinheiten) gemäss<br />

vorgeschlagenem Zonenplan<br />

- Einfache, erweiterungsfähige Gebäudekonstruktionen,<br />

möglichst klar getrennt nach tragenden und<br />

trennenden Bauteilen<br />

- Genügend dimensionierte Versorgungs- und Entsorgungsanlagen<br />

mit übersichtlichen und ausbaufähigen<br />

Leitungsführungen<br />

- Vielseitig nutzbare Betriebs-, Pufferlager- und<br />

Arbeitsplätze sowie Einrichtungen zwecks Anpassungsfähigkeit<br />

an andere Verhältnisse (Spezialabfälle,<br />

andere Fasstypen, zukünftige Verfüllverfahren<br />

mit anderen Verfüllmaterialien, wie<br />

z. B. bitumenartige oder dauerelastische Kitte)<br />

- Einfache Erweiterungs- und Anschlussmöglichkeiten<br />

sowohl für Betriebs- als auch für Hilfsräume<br />

(z. B. für Pufferzonen SAA, MAA, Dekontaminationsräume<br />

und zweckrnässige Betonieranlage zur<br />

rationellen Herstellung von Betoncontainern)


NAGRA NTB 80-01 - 35 -<br />

4.<br />

4.1<br />

4.1.1<br />

VARIANTEN FUER DIE GESTALTUNG VON ENDLAGERZONEN<br />

Anmerkung: Eine tabellarische Uebersicht über die<br />

charakteristischen Kenngrössen aller in<br />

dieser Studie untersuchten Endlagerzonen<br />

für schwach- und mittelaktive Abfälle<br />

ist in den Beilagen 1 und 2 enthalten.<br />

SCHWACHAKTIVE ABFAELLE<br />

Generelle Betrachtungen über Form und Auslegung<br />

von Endlagerzonen für schwachaktive Abfälle<br />

Die 400 m unter der Erdoberfläche liegende Endlagerzone<br />

ist das Kernstück der gesamten Anlage. Das<br />

Betriebsgebäude an der Erdoberfläche und der Zugangsschacht<br />

sind nur Uebergangsstationen für die<br />

Abfälle auf dem Weg ins Endlager. Diese Anlagenteile<br />

stehen daher auch nur eine begrenzte Zeit im<br />

Gebrauch. Dagegen soll die Endlagerzone in Verbindung<br />

mit der Geologie Gewähr bieten, dass dort die<br />

Abfälle mindestens so lange von der Biosphäre isoliert<br />

sind, bis ihre radiobiologische Wirkung (unter<br />

Berücksichtigung ihrer Toxizität und Mobilität)<br />

auf jene von natürlichen radioaktiven Gesteinen<br />

abgeklungen ist. Damit dieses Ziel erreicht<br />

werden kann, sind mehrere in die Tiefe gestaffelte<br />

natürliche und künstliche Barrieren zum Schutz der<br />

Abfälle gegen schädliche Einwirkungen, wie z. B.<br />

Wassereintritt, Feuer, tektonische Grossereignisse,<br />

chemische Angriffe usw. erforderlich.<br />

Die wichtigsten Einflussfaktoren in bezug auf Form<br />

und Auslegung der Endlagerzonen sind dabei folgende:<br />

- Realisierbarkeit, potentielle technische Risiken<br />

und Schwierigkeiten<br />

------------------------------------------------<br />

Das Auftreten von technischen Risiken und<br />

Schwierigkeiten ist bedeutend weniger wahrscheinlich,<br />

wenn auf bereits bekannte, technisch<br />

erprobte Bauformen zurückgegriffen wird.


NAGRA NTB 80-01 - 37 -<br />

4.1.2 Tunnel<br />

- Anpassungsfähigkeit an die geologischen Bedingungen<br />

----------------------------------------------<br />

Bei dieser Studie ist zu fordern, dass in den<br />

beiden vorgegebenen Wirtgesteinsformationen Anhydrit<br />

und Valanginienmergel eine Endlagerzone<br />

erstellt werden kann.<br />

Von allen möglichen und denkbaren geometrischen<br />

Formen für den unterirdischen Teil der Endlagerstätte<br />

stehen Hohlräume mit zylinderähnlicher<br />

Form, wie sie in unzähligen unterirdischen Bauten<br />

bereits erprobt sind, im Vordergrund:<br />

- Stollen<br />

- Tunnel<br />

- Schacht<br />

- Kav"erne<br />

Da die Stollen relativ kleine Querschnitte aufweisen,<br />

werden sie im folgenden hauptsächlich<br />

für Transportzonen eingeplant. Als Grundformen<br />

für die Auslegung der Endlagerzonen werden in<br />

dieser Projektstudie Tunnel, Kaverne und Schacht<br />

untersucht.<br />

4.1.2.1 Auslegung der Endlagerzone<br />

Grundsätzlich stehen drei Gestaltungsmöglichkeiten<br />

im Vordergrund:<br />

a) Tunnel mit Fasstransport durch die Einlagerungszone<br />

von der Stirnseite her (Tunnel mit<br />

stirnseitiger Beschickung) (siehe Fig. 3<br />

und Fig. 4)<br />

b) Tunnel mit separatem, über der Einlagerungszone<br />

liegendem TransportstQllen (Tunnel mit vertikaler<br />

Beschickung) (siehe Fig. 5 und Fig. 6)<br />

c) Tunnel mit separatem, seitlichem Transportkorridor<br />

(Tunnel mit längsseitiger Beschickung)<br />

(siehe Fig. 7)<br />

vorgesehen ist eine geordnete Einlagerung der Fässer<br />

mit Hilfe einer speziell konstruierten Fasseinlagerungsmaschine.<br />

Dies ergibt einen relativ<br />

günstigen Verfüllfaktor. Bei einer ungeordneten<br />

Fasseinlagerung könnte die Einlagerungsfrequenz<br />

erhöht werden. Der Verfüllfaktor würde jedoch beträchtlich<br />

sinken, d. h. Aufwand und Kosten für<br />

Ausbruch und Verkleidung der Endlagerzone sowie<br />

für die Verfüllung steigen dann überproportional.<br />

Aus diesem Grunde steht eine geordnete Fasseinlagerung<br />

im Vordergrund.


NAGRA NTB 80-01 - 41 -<br />

4.1.2.2 Bautechnische Aspekte<br />

Hohlräume mit den Querschnittsabmessungen eines<br />

Autobahntunnels können mit den heutigen technischen<br />

Mitteln in den meisten Gesteinsarten und bis<br />

zur vorgegebenen Tiefenlage als ausführbar bezeichnet<br />

werden.<br />

In den für die Endlagerstätte im Vordergrund stehenden<br />

Felsformationen bestehen in der Schweiz bereits<br />

verschiedene Tunnelanlagen. Der Seelisbergtunnel<br />

durchquert teilweise Valanginienmergel;<br />

weitere Tunnels im Mergel sind der Sonnenbergtunnel,<br />

der Reussporttunnel und der Bareggtunnel. Der<br />

Belchentunnel durchfährt Gipskeuper mit Anhydritanteilen.<br />

Massiger Anhydrit wurde im Hondrichtunnel angetroffen<br />

(BLS, Querschnitt kleiner als ein Autobahntunnel).<br />

Weitere Beispiele von massigen Anhydritdurchquerungen<br />

sind von ausländischen Baustellen<br />

bekannt.<br />

Aufgrund dieser Erfahrungen wird ein Tunnel mit<br />

einer lichten Weite von 11,5 m und einer lichten<br />

Höhe von 9,0 m angenommen. Die wirtschaftlichsten<br />

Abmessungen können erst nach dem Vorhandensein der<br />

Detailgeologie angegeben werden.<br />

Der Tunnelausbruch hat sich normalerweise nach sicherheitstechnischen<br />

und wirtschaftlichen Erfordernissen<br />

zu richten. Die zusätzliche Bedingung,<br />

die Durchlässigkeit des Wirtgesteins nicht zu beeinträchtigen,<br />

verlangt einen erschütterungsarmen<br />

Felsabbau. Bei konventionellem Vortrieb kann dies<br />

durch Sektionierung des PrOfils, durch Begrenzung<br />

der Abschlagslänge sowie durch die Wahl des Sprengschemas<br />

erreicht werden.<br />

Bei mechanischem Vortrieb oder bei einer Kombination<br />

der beiden Vortriebsarten (z. B.: konventionelle<br />

Ausweitung eines vorgängig gebOhrten Sondierstollens)<br />

können die Erschütterungen noch weiter<br />

limitiert werden. Der Einsatz von mechanischen<br />

Vortriebsmaschinen ist jedoch nicht zwingend.<br />

Die Baustellen sind gemäss den SUVA-Vorschriften<br />

künstlich zu belüften. Dem eventuellen Antreffen<br />

von Methangas oder höheren Kohlenwasserstoffen in<br />

den Mergeln ist bei der Dimensionierung der Baulüftung<br />

die nötige Beachtung zu schenken.


NAGRA NTB 80-01 - 42 -<br />

4.1.2.3 Betriebliche Aspekte<br />

Die Fässer werden auf kleinen Stollenbahnwagen vom<br />

Lift zur Umladestelle in die Endlagerzone geführt.<br />

Die Fässer werden liegend, je 3 Fässer auf einer<br />

Palette, transportiert. Pro Stollenbahnwagen können<br />

z. B. 2 Paletten mitgeführt werden.<br />

Die Lokomotive kann entweder mit Batterie- oder<br />

durch Stromspeisung via Fahrdraht oder Schiene<br />

betrieben werden.<br />

Denkbar ist auch ein ferngesteuerter Bahnbetrieb<br />

oder eine Lokomotive mit entsprechender Strahlenabschirmung<br />

für den Fahrer.<br />

Ausser dieser konventionellen erprobten Transportart<br />

sind weitere Möglichkeiten vorhanden, z. B.<br />

Luftkissenfahrzeug, Kettenförderer, ferngesteuerte<br />

Roboterfahrzeuge usw.


NAGRA NTB 80-01 - 43 -<br />

4.1.3 Kaverne<br />

4.1.3.1 Auslegung der Endlagerzone<br />

In Kavernen lassen sich die anfallenden Fässer mit<br />

schwachaktivem Abfall rationell und mit relativ<br />

einfachen Einrichtungen einlagern. Vom Betrieb der<br />

Einlagerung her gesehen, werden 3 Betriebstypen<br />

weiter untersucht, nämlich:<br />

a) Kaverne mit "Ungeordneter" Fasseinlagerung<br />

durch Kran (siehe Fig. 8)<br />

b) Kaverne mit "Geordneter" Fasseinlagerung durch<br />

Kran (siehe Fig. 9)<br />

c) Kaverne mit "Geordneter" Fasseinlagerung durch<br />

Stapelmaschine (siehe Fig. 10)<br />

Es zeigt sich, dass die Kosten pro eingelagertes<br />

Fass mit zunehmendem Kavernendurchmesser kleiner<br />

werden.<br />

Aus bautechnischen Ueberlegungen wird im heutigen<br />

Projektstadium eine lichte Weite von 20,0 mund<br />

eine lichte Höhe von 18,0 m sowie eine Auskleidung<br />

von 0,5 m Dicke angenommen.<br />

Je nach dem gewünschten Komfort bei der Einlagerung,<br />

der Ueberwachung und dem Verfüllen kann auch<br />

ein Einbau eines Kontrollganges vorgesehen werden.<br />

Einfach und schnell ist eine Fasseinlagerung mit<br />

einem Kran, bei der mehrere Fässer, paketweise<br />

liegend, einigermassen parallel ausgerichtet, auf<br />

den Boden gelegt werden. Sobald in einem Bereich<br />

die erste Lage der Fässer eingebracht ist, werden<br />

die verbleibenden Hohlräume mindestens bis über<br />

die Fässer verfüllt, d. h., es entsteht wieder ein<br />

horizontaler Boden, und der Einlagerungsvorgang<br />

beginnt von neuern.<br />

Nachteilig ist der relativ hohe Raum im Scheitelbereich<br />

der Kaverne, in den mit dem Kran keine<br />

Fässer eingelagert werden können.<br />

Eine dichtere Lagerungsart lässt sich durch geordnete<br />

Stapelung erreichen, inqem der Boden bereits<br />

vor der Einlagerung durch Rillen, welche der Fassform<br />

entsprechen, vorbereitet wird. Die Verfüllung<br />

der Hohlräume (z. B. mit Beton) erfolgt jeweils<br />

nach dem Einbringen mehrerer Lagen.


NAGRA NTB 80-01 - 48 -<br />

4.1.4 Schacht<br />

4.1.4.1 Auslegung der Endlagerzone<br />

·Für die Einlagerung von Abfallfässern mit schwachaktivem<br />

Abfall sind Schächte eine geeignete Endlagerzone,<br />

da rationell und mit relativ einfachen<br />

Einrichtungen eingelagert und verfüllt werden<br />

kann (siehe Fig. 11).<br />

Aus bautechnischen Ueberlegungen wird ein lichter<br />

Schachtdurchmesser von 15 m und eine Schachttiefe<br />

von 30 m angenommen. Zusätzlich wird ein einfaches<br />

Gewölbe mit einer Stärke von 0,5 m gewählt. Darüber<br />

befindet sich eine Kuppel von 20,0 m Durchmesser<br />

und 8,0 m Höhe, in welcher sich die Hebevorrichtungen<br />

befinden. Der Transportstollen ist<br />

mit einem Stichstollen an den Schacht angeschlossen.<br />

Einfach und schnell ist z. B. eine Fasseinlagerung<br />

mit einem Kran, wobei die Fässer, paketweise (je<br />

3 Stück) liegend, ungeordnet hingelegt werden.<br />

Mit zunehmendem Aufwand, d. h. mit geordneter und<br />

dicht gepackter Stapelung, lässt sich der Einlagerungsgrad<br />

noch beträchtlich steigern.<br />

Der Kuppelraum und der Stichstollen sollen nach<br />

dem Auffüllen des Schachtes ebenfalls mit Fässern<br />

gefüllt werden, z. B. mit Fässern von geringer<br />

Oberflächendosisleistung, welche mit einem Hubstapler<br />

eingelagert werden können, ohne dass das<br />

Betriebspersonal übermässiger Strahlung ausgesetzt<br />

würde.<br />

Es wäre auch denkbar, in diesen Hohlräumen Sonderabfälle<br />

einzulagern oder mittelative Abfälle in<br />

Betoncontainern zu beseitigen.<br />

Im Kapitel 4.3 "Kombinierte Lösungen" wird dieser<br />

Gedanke weiterverfolgt.


NAGRA NTB 80-01 - 57 -<br />

4.2.2.2 Bautechnische Aspekte<br />

Sämtliche Ausführungen in Kapitel 4.1.2.2 sind<br />

.auch hier gültig.<br />

4.2.2.3 Betriebliche Aspekte<br />

- Transport von einzelnen Fässern<br />

Die Fässer werden auf kleinen Stollenbahnen vorn<br />

Lift zur Umladestelle durch die Schleuse in die<br />

Endlagerzone gefahren. Pro Wagen kann ein Fass<br />

mit dem entsprechenden Abschirmbehälter transportiert<br />

werden (Fassgewicht 0,5 t, Abschirmbehälter<br />

ca. 5 bis 9 t). Nach dem Einschleusen<br />

wird der Abschirmbehälter wieder an die Erdoberfläche<br />

zurücktransportiert (d. h. beinahe gesamtes<br />

Gewicht wieder nach oben transportiert).<br />

- Transport von Betoncontainern<br />

Diese werden mit einern Pneufahrzeug sehr einfach<br />

transportiert.<br />

Für den Antrieb soll wegen der Immissionen kein<br />

Fahrzeug mit Verbrennungsmotor eingesetzt werden.<br />

Es wird auf eine geordnete Fasslagerung, Fass an<br />

Fass bzw. Betoncontainer an Betoncontainer, Wert<br />

gelegt. Eine ungeordnete Fasslagerung könnte den<br />

Einlagerungsvorgang beschleunigen, dadurch würde<br />

das notwendige Volumen der Endlagerzone jedoch um<br />

50 bis 100 % grösser.


NAGRA NTB 80-01 - 58 -<br />

4.2.3 F1aschenförmige Endlagerzone<br />

4.2.3.1 Auslegung der Endlagerzone<br />

Als Endlagerzone für mittelaktive Abfälle ist auch<br />

ein Schacht denkbar (siehe Fig. 17).<br />

Die flaschenförmige Schachtausbildung ist für die<br />

rationelle Fasseinlagerung besonders geeignet. Das<br />

Schleusensystem ist relativ klein, und es wird nur<br />

ein einfacher Kran mit einem automatischen Fassgreifer<br />

benötigt. Es ist allerdings nur eine ungeordnete<br />

Fasseinlagerung möglich.<br />

Wie bei der Schachtanlage für die schwachaktiven<br />

Abfälle wird ein Schachtdurchmesser von 15,0 mund<br />

eine Schachthöhe von 30,0 rn (ohne "Flaschenhals")<br />

gewählt. Zusätzlich wird ein einfaches Gewölbe mit<br />

einer Stärke von 0,5 mangenommen.<br />

Die gesamte Anlageh6he von ca. 42 m verlangt eine<br />

Wirtgesteinsformation mit einer Mächtigkeit von<br />

mindestens 80 m.


NAGRA NTB 80 - 01<br />

Transportstollen----...aIL...<br />

Transportbehälter---"' __ ----'<br />

Fig. 17<br />

Flaschenförmige Endlagerzone für MAA<br />

59<br />

Kontrollschacht<br />

o 2 4 6 8 10m


NAGRA NTB 80-01 - 61 -<br />

4.2.3.2 Bautechnische Aspekte<br />

Sobald eine geschalte Ortsbetonverkleidung als nötig<br />

erachtet wird, wie z. B. in quillendem Mergel<br />

oder in sämtlichen wasserführenden Formationen,<br />

wird der flaschenförmige Schacht grosse ausführungstechnische<br />

Schwierigkeiten bieten. Er ist<br />

folglich eher für eine Erstellung in trockenem Anhydrit<br />

geeignet.<br />

4.2.3.3 Betriebliche Aspekte<br />

Die Fässer werden auf kleinen Stollenbahnwagen vom<br />

Lift zur Umladestelle über dem Flaschenhals gefahren.<br />

Pro Wagen kann ein Fass mit Abschirmbehälter<br />

transportiert werden (Fassgewicht ca. 5 bis 9 t).<br />

Nach dem Andocken über dem Bodenschieber wird das<br />

Fass abgesenkt und ausgeklinkt. Nach dem Schliessen<br />

des Bodenschiebers erfolgt der Rücktransport<br />

des leeren Abschirmbehälters.<br />

Einlagerung und Stapelstrategie<br />

-------------------------------<br />

Die Einlagerung erfolgt in einer flaschenförmigen<br />

Schachtanlage nach einem besonders einfachen Prinzip.<br />

Als kostengünstig dürfte gas Wegfallen eines<br />

2. Arbeitsganges bei der Einlagerung ins Gewicht<br />

fallen. Mittels eines einfachen Hebekranes werden<br />

die Fässer in den Schacht hinuntergelassen. Die<br />

Oberfläche des "Fasshaufens" wird sich immer etwas<br />

kegelförmig einstellen. Durch einen Kontrollschacht<br />

mit Strahlenschutzfenster lässt sich der<br />

Einlagerungsvorgang visuell überwachen.


NAGRA NTB 80-01 - 65 -<br />

4.3.2.2 Bautechnische Aspekte<br />

Diese Kaverne unterscheidet sich bezüglich der<br />

Bautechnik nicht von der in Abschnitt 4.1.3 beschriebenen.<br />

Alle Ausführungen von Abschnitt<br />

4.1.3.2 sind auch hier gültig.<br />

4.3.2.3 Betriebliche Aspekte<br />

Um die Gesamtkosten der Anlage gering zu halten,<br />

steht auch hier eine kompakte, d. h. geordnete<br />

Einlagerung der Fässer im Vordergrund.<br />

Dies ist bei den SAA-Fässern ohne weiteres realisierbar<br />

(siehe Abschnitt 4.1.3).<br />

Für eine kompakte Lagerung von MAA-Einzelfässern<br />

müssten die notwendigen Einrichtungen (Schleusen,<br />

Transportsysteme, Stapelmaschinen usw.) zu Beginn<br />

der Einlagerung vorhanden sein. Aus diesem Grunde<br />

steht eine Einlagerung von MAA-Fässern abgepackt<br />

in Betoncontainern im Vordergrund.<br />

Damit werden auch keine speziellen Anforderungen<br />

an Lüftung und Strahlenschutz gestellt.<br />

4.3.3 Kombination Schacht/Kaverne<br />

4.3.3.1 Auslegung der Endlagerzonen<br />

Wie schon in Kapitel 4.1.4.1 erwähnt, kann der<br />

Kuppelraum über einem mit SAA gefüllten Schacht<br />

zur Lagerung von MAA in Containern ausgenützt werden.<br />

Für diesen Raum bestehen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Es wird eine Variante mit<br />

einer Kombination von Schächten für den schwachaktiven<br />

Abfall und darüberliegenden, die Schächte<br />

verbindenden Kavernen für den mittelaktiven Abfall<br />

gezeigt (siehe Fig. 20).<br />

Die Transportvorgänge spielen sich zum Teil in der<br />

Kaverne ab, d. h., es sind nur noch wenige Transportstollen<br />

nötig.<br />

Da gleichzeitig SAA und MAA anfallen, aber der MAA<br />

erst eingelagert werden kann, wenn die einem Kavernenast<br />

angeschlossenen Schächte mit SAA aufgefüllt<br />

sind, braucht es für den Beginn der Einlagerung<br />

einen zusätzlichen Kavernenast zur Einlagerung<br />

des MAA (siehe Fig. 21).


Fig . 20<br />

20.00<br />

SAA-Lagerzone<br />

o 2<br />

o<br />

Ln<br />

cO<br />

Kontrollschacht<br />

o<br />

ci<br />

C")<br />

4 6 8 10m<br />

NAGRA NTB 80 - 01 67<br />

Fig.21<br />

KAVERNENAST<br />

FÜR MAA (CONTAINER)<br />

Schacht/Kaverne als Endlagerzone für<br />

SAA und MAA (kombinierte Lösung)<br />

Fig. 20: Schnitt durch Schacht/Kaverne<br />

Fig. 21: Konzept für die Endlagerzone<br />

der kombinierten Lösung (Schächte<br />

mit obenliegender Kaverne)


NAGRA NTB 80-01 - 69 -<br />

4.3.3.2 Bautechnische Aspekte<br />

In den Abschnitten 4.1.3.2 und 4.1.4.2 sind die<br />

bautechnischen Aspekte für Schacht, Kaverne usw.<br />

festgehalten. Die gemachten Bemerkungen sind vollumfänglich<br />

auch hier gültig.<br />

4.3.3.3 Betriebliche Aspekte<br />

Um die Gesamtkosten der Anlage möglichst gering zu<br />

halten, steht auch hier eine möglichst kompakte,<br />

d. h. geordnete Einlagerung der Fässer im Vordergrund.<br />

Eine kompakte Lagerung der MAA-Einzelfässer verlangt<br />

jedoch einen Bauteil mit Schleusen, abgeschirmten<br />

Kammern usw. Demzufolge müssen die Kavernen,<br />

nachdem die Schächte mit SAA-Fässern gefüllt<br />

sind, noch ausgebaut werden. Dieser Austiau<br />

würde aber unter Umständen den Einlagerungsbetiieb<br />

stören. Aus diesem Grunde steht eine Einlagerung<br />

von MAA-Fässern, abgepackt in Betoncontainern, im<br />

Vordergrund.<br />

Damit sind auch keine speziellen Anforderungen an<br />

Lüftung und Strahlenschutzvorkehrungen notwendig.<br />

4.4 ENDLAGERUNG VON SPEZIALABFAELLEN<br />

Zu den Spezialabfällen zählt in erster Linie der<br />

Anteil der Kerneinbauten aus Reaktoren, welcher<br />

stark aktiviert und kontaminiert ist und deshalb<br />

nicht zusammen mit den übrigen Stillegungsabfällen<br />

im Endlagertyp A beseitigt werden kann.<br />

Als Grund für eine Beseitigung im Endlagertyp B<br />

spielt neben der Anfangsaktivität dieser metallischen<br />

Abfälle vor allem die Präsenz von Nukliden<br />

mit längerer Halbwertszeit eine Rolle.<br />

Mengenmässig handelt es sich aus der Stillegung<br />

aller Anlagen total um ca. 500 m3 an Abfällen in<br />

konditionierter Form, die in Fässern oder allenfalls<br />

in Spezialgebinden, wie Betoncontainern oder<br />

Betonblöcken, angeliefert werden dürften (siehe<br />

Abschnitt 2.2.2.2). Uebersteigen die Abmessungen<br />

oder Gewichte dieser Spezialgebinde die in Kapitel<br />

5 aufgeführten Auslegungskriterien für die<br />

Schachtförderanlage, so hat der Vertikal transport<br />

dieser Abfälle zweckmässigerweise mit einer Spezialförderanlage<br />

durch den Bauschacht zu erfolgen.


NAGRA NTB 80-01 - 71 -<br />

Gestützt auf die Analyse, Diskussion und Bewertung<br />

von Gründen, die für und gegen eine Rückholbarkeit<br />

schwach- und mittelaktiver Abfälle sprechen, lassen<br />

sich zusammenfassend nachstehende Schlussfolgerungen<br />

ziehen:<br />

1. Auf eine Rückholbarkeit schwachaktiver Abfälle<br />

sollte generell verzichtet werden, da das Gefährdungspotential<br />

relativ gering ist.<br />

2. Die Endlagerstätte sollte aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen spätestens am Ende der Einlagerungsperiode<br />

vollständig versiegelt werden.<br />

Danach sind nur noch administrative Kontrollen<br />

vorzusehen.<br />

Die Rückholbarkeit nach der Versiegelung ist<br />

minimal oder gar unmöglich, da die Eigenschaften<br />

der Verfüllmaterialien im Hinbick auf eine<br />

starke Barrierenwirkung und nicht auf erleichterte<br />

Rückholung der Abfälle ausgewählt werden<br />

sollten.<br />

3. Eine Einlagerungsstrategie mit vorläufigem Verzicht<br />

auf Verfüllung und Versiegelung zwecks<br />

einfacher und kurzfristiger Rückholbarkeit ist<br />

namentlich aus sicherheitstechnischen Gründen<br />

abwegig:<br />

Störfälle mit grösseren Auswirkungen, die<br />

eine Auslagerung rechtfertigen würden, sind<br />

äusserst unwahrscheinlich, da das Wirtgestein<br />

sowie alle Materialien vor der Betriebszeit<br />

in umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen<br />

untersucht werden.<br />

- Die natürlichen und künstlichen Barrieren<br />

sind so aufeinander abgestimmt, dass die<br />

Schutzziele der Bevölkerung auch für die<br />

schwersten hypothetischen Störfälle erfüllt<br />

bleiben.<br />

- Wirkungsvolle Eingriffe bei Störfällen sind<br />

ohnehin nur auf die Betriebsphase beschränkt.<br />

Diese beträgt weniger als 1/10 der Gesamtisolationszeit.<br />

- Die unverfüllten Endlagerzonen bedeuten langfristig<br />

eine zunehmende potentielle Gefährdung<br />

für das Betriebspersonal.


NAGRA NTB 80-01 - 72 -<br />

4. Die oberirdische Zwischenlagerung sollte für<br />

sämtliche Abfälle solange erfolgen, bis eine<br />

definitive geologische Endlagerung ohne Rückholbedingung<br />

möglich ist. Eine Endlagerung mit<br />

Rückholmöglichkeit käme einer unterirdischen<br />

Zwischenlagerung von Abfällen gleich und hätte<br />

neben höheren Kosten auch negative Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit zur Folge.<br />

5. Sollte die Forderung nach Rückholbarkeit sowie<br />

der vorläufige Verzicht auf eine Verfüllung<br />

trotz obiger Argumente bestehen bleiben, so ist<br />

die Einlagerung von mittelaktiven Abfällen in<br />

vergossenen Betoncontainern vorzuziehen, da dadurch<br />

eine sehr starke künstliche Barriere und<br />

Abschirmung um die Abfälle geschaffen wird.<br />

6. Die Einlagerungsstrategie, welche die Möglichkeit<br />

von Eingriffs- und Ueberwachungsmassnahmen<br />

im Endlager vorsieht, könnte für die Anfangsphase<br />

der Betriebszeit in Erwägung gezogen werden.<br />

Eine höhere Sicherheit wird jedoch auch<br />

hier nicht erreicht. Zu berücksichtigen ist,<br />

dass die Zugänglichkeit zu den Oberflächen der<br />

Endlagerzonen und die erforderlichen Abschirmvorrichtungen<br />

zu einer schlechten Volumenausnützung<br />

führen.


NAGRA NTB 80-01 - 75 -<br />

5. SCHACHTANLAGE<br />

5.1 SCHACHTKONZEPTE<br />

Zur Erschliessung von unterirdischen Hohlräumen<br />

stehen folgende Elemente zur Verfügung:<br />

- Stollen mit maximalem Gefälle von ca. 15 %<br />

- Schräg schächte mit Neigungswinkel von 40° bis<br />

50°<br />

- Vertikalschächte<br />

Da als Randbedingung für diese Studie ein ebenes<br />

Gelände vorliegt, ist die Erschliessung mit einem<br />

Stollen nicht möglich. Bei Wasserkraftanlagen wurden<br />

häufig Schrägschächte ausgeführt, welche jedoch<br />

fast ausnahmslos von unten nach oben ausgebrochen<br />

wurden. Der Laufmeterpreis von Schrägschächten<br />

ist meist höher als der von Vertikalschächten<br />

mit gleichem Durchmesser. Im vorliegenden<br />

Fall ist aus Gründen des Bauprogrammes ein<br />

Schachtaufbruch von unten, auch beim zweiten<br />

Schacht, nicht möglich.<br />

Die weiteren Untersuchungen können daher auf Vertikalschächte<br />

beschränkt werden.<br />

Erfahrungen beim Bergbau (z. B. in <strong>Deutsch</strong>land)<br />

haben ergeben, dass für die Erschliessung einer<br />

unterirdischen Anlage aus Sicherheitsüberlegungen<br />

(Brandfall) und aus betrieblichen Gründen zwei<br />

Schächte wesentliche Vorteile bieten gegenüber Anlagen<br />

mit einem Schacht.<br />

Das Konzept mit zwei Zugangsschächten steht bei<br />

den weiteren Betrachtungen im Vordergrund, wobei<br />

ein erster Schacht nach dem Bau als Betriebsschacht<br />

ausgerüstet wird. Der zweite Schacht steht<br />

als Bauschacht auch nach dem Abteufen für die weiteren<br />

Ausbruch- und Erweiterungsarbeiten zur Verfügung.<br />

5.2 BAUMETHODEN<br />

Aus den Bereichen Bergbau, Wasserkraftanlagen und<br />

Strassentunnels steht eine reiche Erfahrung über<br />

den Bau von Schächten für die vorgesehene Tiefe<br />

von 400 m zur Verfügung.


NAGRA NTB 80-01 - 77 -<br />

5.3.2<br />

5.4<br />

5.4.1<br />

Für den Betriebsschacht ist eine Auskleidung mit<br />

Aussenring und Innenring vorgesehen. Am Innenring<br />

aus Ortsbeton ist eine gute Befestigung der Einbauten<br />

möglich.<br />

Beim Bauschacht sind ein- oder zweischalige Auskleidungssysteme<br />

möglich.<br />

Wasserhaltung<br />

Wasserzuflüsse aus dem Gebirge setzen die Abteufleistungen<br />

bei Schächten erheblich herunter. Bereits<br />

bei wenigen l/s Wasserzufluss ist eine starke<br />

Leistungseinbusse zu verzeichnen. In wasserführenden<br />

Schichten grösserer Mächtigkeit muss daher<br />

der Wasserandrang durch vorheriges Injizieren oder<br />

mit der Gefriermethode möglichst stark reduziert<br />

werden. Es sind sich überlappende Vorbohrungen zur<br />

Abklärung des Wasseranfalls durchzuführen, um<br />

rechtzeitig die notwendigen Massnahmen treffen zu<br />

können.<br />

Bei der Dimensionierung von Auskleidungen ist der<br />

äussere Wasserdruck oft ein massgebender Lastfall.<br />

Betonverkleidungen von 40 cm Stärke ertragen maximale<br />

Aussendrücke von ca. 100 m Wassersäule bei<br />

dem betrachteten Schachtdurchmesser.<br />

SCHACHTEINBAUTEN<br />

Betriebsschacht<br />

Nach dem Abteufen wird der Betriebsschacht umgerüstet<br />

und für den Einlagerungsbetrieb vorbereitet.<br />

Die Förderanlage vom Bau wird entfernt und<br />

durch Lifte ersetzt. Der Schachtquerschnitt mit<br />

dem Betoninnenring wird durch Zwischenwände in 4<br />

Sektoren unterteilt und erlaubt den Einbau, in den<br />

beiden grösseren Sektoren, von zwei unabhängig<br />

voneinander arbeitenden Betriebsliften mit einer<br />

Tragkraft von je 11 t und einer Nutzfläche von je<br />

1,7 m x 2,9 m. In den verbleibenden Sektoren sind<br />

Zuluft- und Kabelkanäle sowie ein pesonenaufzug<br />

mit einer Tragkraft von 500 kg untergebracht.<br />

Als Förderanlage für den Betriebsschacht stehen<br />

grundsätzlich ein schienengeführter und ein seilgeführter<br />

Lift zur Diskussion.<br />

Ein Vergleich beider Möglichkeiten spricht eher<br />

für eine schienengeführte Lösung:


NAGRA NTB 80-01 - 78 -<br />

5.4.2<br />

- In der Schweiz sprechen die Vorschriften für<br />

Seilbahnen/Aufzüge zugunsten der schienengeführten<br />

Lösung.<br />

- Für die beschriebene Anlage herrscht eher standfestes<br />

Material vor, was zugunsten der Schiene<br />

spricht. In der Schweiz ist eine Vertikalseilbahn<br />

(180 m Länge), allerdings erfolgreich, in<br />

Betrieb.<br />

- Betreffend Bremsung und Notbremsung gibt es<br />

sicherheitstechnisch leichte Vorteile zugunsten<br />

der Schienenlösung.<br />

- Betreffend Führungseigenschaften überwiegen die<br />

Nachteile der Seil schwingungen bzw. Seilverdrehung<br />

bei den seilgeführten Anlagen gegenüber den<br />

Verschleisserscheinungen der Schiene.<br />

- Betreffend Kosten ist die seilgeführte Lösung im<br />

Vorteil, jedoch nicht in dem Masse, dass ein<br />

wesentlicher Unterschied besteht und damit entscheidend<br />

sein sollte.<br />

Bauschacht<br />

Für das Abteufen des Bauschachtes wird eine normale<br />

Schachtförderanlage vorgesehen. Nach dem Bau<br />

und der Auskleidung des Bauschachtes wird die Förderanlage<br />

für den Ausbruch der Endlagerbereiche<br />

angepasst oder umgebaut. Im Schacht sind dazu folgende<br />

Fördersysteme möglich:<br />

- Gestellförderung<br />

Die Gestellförderung wird bei unterschiedlichen<br />

Förderaufgaben verwendet. Das Gestell bzw. der<br />

Förderkorb dient zur Aufnahme der Förderwagen,<br />

wobei mehrstöckige Gestelle je nach verlangter<br />

Kapazität möglich sind.<br />

Zusätzliche Material- und Personentransporte erfordern<br />

kein Umrüsten der Gestelle.<br />

- Gefässförderung (Skipanlage)<br />

Die Gefässförderung (Skipanlage) wird bei überwiegendem<br />

Transport des Fördergutes verwendet.<br />

Das Fördergefäss ist ein Kübel mit Bodenentleerung<br />

oder Kippkübel, wobei das in einem Gehängerahmen<br />

drehbar aufgehängte Kippgefäss durch Einfahren<br />

seiner Steuerrolle durch vermittlung<br />

einer fest im Gerüst sitzenden Uebertreibrolle<br />

in Entleerstellung gebracht wird.


NAGRA NTB 80-01 - 80 -<br />

5.7.3<br />

Durch sorgfältige hydrogeologische und geotechnische<br />

Untersuchungen, geeignete Standortwahl und<br />

angepasste Verkleidungssysteme kann die Wahrscheinlichkeit<br />

solcher Wassereinbrüche sehr klein<br />

gehalten werden.<br />

Betriebssicherheit der Förderanlagen<br />

Bei Förderanlagen und Liften kann eine ausserordentlich<br />

hohe Betriebssicherheit erreicht werden.<br />

Gewisse Einschränkungen sicherheitstechnischer Art<br />

ergeben sich für den Fall von Spezialtransporten<br />

bei sperrigen und schweren Abfalleinheiten.<br />

5.8 BAUPROGRAMM<br />

(siehe Abschnitt 9.6)


NAGRA NTB 80-01 - 81 -<br />

6.<br />

6.1<br />

6.1.1<br />

6.1.2<br />

6.1.3<br />

GEBAEUDE UND RAEUMLICHKEITEN<br />

BETRIEBSGEBAEUDE<br />

Gliederung des Gebäudes<br />

Die Betriebsbedürfnisse sowie das Bestreben, die<br />

bei einem Störfall mögliche Ausbreitung von Aktivität<br />

zu verhindern, führen dazu, das Betriebsgebäude<br />

sowohl bau- als auch installationstechnisch<br />

in Zonen oder Moduleinheiten zu unterteilen.<br />

Verteilt zwischen Erd- und Obergeschoss befinden<br />

sich an inaktiven Räumen: Personaleingang, Pförtnerloge<br />

mit Uebersicht über Personen-, Materialund<br />

Abfalleingänge, zwei Aufenthaltsräume, notwendige<br />

Büroräume für Betriebsleitung und Administration,<br />

mehrteilige Hygieneverbindung zum aktiven<br />

Betriebsbereich, Kommandoraum sowie Räume für<br />

Liftantriebe, Zu- und Abluftanlagen, Trafo-, Notstrom-<br />

und Schachtanlagen.<br />

Der ankommende Abfall wird vom gedeckten Abladeplatz<br />

über den abgeschirmten Kontroll- und Steuerraum<br />

durch einen Hocheingang in das Pufferlager<br />

eingeschleust.<br />

Den weitaus grössten Teil der überbauten Fläche<br />

nehmen diese zweistöckig ausgebildeten Pufferräurnlichkeiten,<br />

d. h. der eigentlich aktive Betriebsteil,<br />

ein.<br />

Der sich zwischen MAA-Pufferlager und Transportgang<br />

zum Schachteingang befindliche Schleusen- und<br />

Umladeraum bildet die einzige als rot zu bezeichnende<br />

Aktivzone (Fig. 1).<br />

Gebäudekonstruktion<br />

Um den strahlenschutz- und lüftungstechnischen<br />

Forderungen zu genügen, bietet sich eine Gebäudekonstruktion<br />

in Massivbauweise an.<br />

Gebäudekoniept bei einer unterflur- bzw. erdüberdeckten<br />

Anordnung (Variante)<br />

Zwangsläufig liegen bei einer unterirdischen Anordnung<br />

engere Platzverhältnisse vor.<br />

HauptsächliChe Unterschiede und Aenderungen zum<br />

oberirdischen Konzept bestehen in den getrennt geführten<br />

Personal- und Materialzugangsstollen, im<br />

elektromechanischen Teil, der in Trafo-, Notstromund<br />

Schaltanlageraum, Lüftungsanlage, Werkstatt und


NAGRA NTB 80-01 - 82 -<br />

6.1.4<br />

6.2<br />

6.2.1<br />

Materiallager aufgeteilt ist, sowie im Hygieneteil,<br />

der ausschliesslich im Obergeschoss angeordnet<br />

ist.<br />

Die Haupthandhabungsschritte verlaufen sowohl für<br />

MAA als auch für SAA parallel zur Kavernenachse<br />

und sind so gestaffelt angeordnet, dass ein reibungsloser<br />

und flüssiger Einlagerungsvorgang gewährleistet<br />

ist.<br />

Aenderungen bei einer Betoncontainer-Variante<br />

Die Auslegung des Betriebsgebäudes ist so geplant<br />

worden, dass einfache Anschliessmöglichkeiten für<br />

eine Verfüllmaterialaufbereitung bzw. eine kleinere,<br />

rationelle Betoncontainerfabrikation vorhanden<br />

sind, falls die Container nicht von einem<br />

externen Fabrikationsbetrieb angeliefert werden.<br />

Nach ihrer Trocknung im Durchlaufofen werden die<br />

für drei MAA-Fässer vorgesehenen Betoncontainer<br />

bis zum Erreichen der für eine sichere Handhabung<br />

notwendigen Festigkeit (Aushärtung) gelagert. Mit<br />

der gleichen Rollbahn, die zum Schachteingang<br />

führt, werden die Betoncontainervon ihrem Lager<br />

übernommen, unter den Umladeraum transportiert und<br />

dort mittels Hebevorrichtungen an die Zwischendecke<br />

angedockt. In dieser Stellung werden die<br />

Betoncontainer mit dem Kran des Umladeraumes beladen<br />

und so verfüllt, dass sie "einlagerungsfertig"<br />

weitertransportiert werden können.<br />

Die nach dem Prinzip einer Taktstrasse vorgesehene<br />

Herstellung der Betoncontainer geschieht in einem<br />

einfachen Nebengebäude mit Laufkrananlage, angeschlossener<br />

kleiner Betonmischanlage sowie Zementund<br />

Kies-Sand-Silos. Daneben befinden sich Armierungsstahllager,<br />

Stahlbiegerei und Lagerplatz.<br />

RAEUMLICHKEITEN UND EINRICHTUNGEN AM SCHACHTFUSS<br />

Gliederung der Anlage<br />

Das gleiche Prinzip der Auf teilung in Zonen oder<br />

Moduleinheiten hat auch hier Gültigkeit, und zwar<br />

mit ähnlicher Begründung, wie bereits unter Abschnitt<br />

6.1.1 erwähnt. Somit lässt sich die gesamte<br />

unterirdische Anlage in drei Hauptteile<br />

gliedern, die Schächte, die zwischen den Schächten<br />

notwendigen Verbindungsstollen oder -tunnel<br />

(Transportstollen) und die eigentlichen Endlagerzonen.


NAGRA NTB 80-01 - 83 -<br />

6.2.2<br />

6.2.3<br />

Das Bedürfnis nach möglichst einfachen Transportwegen<br />

und kurzen Umsetzzeiten der Einlagervorrichtungen<br />

(z. B. Stapelmaschinen) von einer Lagerzone<br />

in die anderen sowie geologische, strahlenschutztechnische<br />

und rein betriebliche Sicherheitsaspekte<br />

führen dazu, je nach gewählter Einlagerungsart,<br />

die SAA und MAA (mit oder ohne verlorene Abschirmung)<br />

in Endlagerzonen zu lagern, welche abstandmässig<br />

sowohl in der Breite als auch in der Höhe<br />

genügend weit voneinander getrennt sind.<br />

Sofern die MAA nicht mit zusätzlicher, verlorener<br />

Abschirmung gehandhabt und gelagert werden, bilden<br />

ihre Lagerräume mit den entsprechenden Schleusen<br />

die einzigen roten Zonen. Sämtliche anderen Räumlichkeiten<br />

am Fuss der Schachtanlage, wie Lagerzonen<br />

für SAA, zusätzlich abgeschirmte MAA und<br />

Sonderabfälle, Transportstollen oder -tunnel, Pufferzonen<br />

sowie die von der Infrastruktur her notwendigen<br />

Hilfs- und Nebenräume (Werkstatt, Magazin,<br />

Hilfslüftung, Zwischenstation, Kontrollgänge,<br />

Fluchtwege usw.) sind als gelbe Pufferzonen zu betrachten<br />

(Fig. 1).<br />

Für immer wiederkehrende Transportbewegungen sind<br />

auch modernere, etwas mehr Platz beanspruchende<br />

Transportmittel unter Umständen in Betracht zu<br />

ziehen. Hier wird hauptsächlich an durch Linienleiter<br />

ferngesteuerte Luftkissen-, Schienen- oder<br />

Pneufahrzeuge gedacht, welche nach dem Prinzip der<br />

Linienzugbeeinflussung (LZB) /11/ funktionieren<br />

würden.<br />

Konstruktionen am Fuss der Schachtanlage<br />

Aus Strahlenschutzgründen drängt sich auch hier<br />

eine Massivbauweise in Eisenbeton auf. Für Einzelheiten<br />

betreffend konstruktive Gestaltung der vorgeschlagenen<br />

Endlagerzonen wird auf Kapitel 4 verwiesen.<br />

Systemtechnische Installationen<br />

Diese ergeben sich aus den in Abschnitt 3.2.5 aufgestellten<br />

Kriterien und umfassen hauptsächlich<br />

folgende Installationen:<br />

- Energieversorgung mit entsprechenden Lade- oder<br />

Zwischenstationen, je nach gewählten Einlagerungsvorrichtungen<br />

(auch Druckluft)<br />

- allgemeine und Notbeleuchtung


NAGRA NTB 80-01 - 84 -<br />

- Kommunikations- und Alarmsysteme<br />

- Feuerliberwachungs- und -bekämpfungseinrichtungen<br />

- Strahlenschutzliberwachungsanlagen<br />

- evtl. Abwassersammelanlage


NAGRA NTB 80-01 - 85 -<br />

7. ISOLATION, VERFUELLUNG, VERSIEGELUNG<br />

7.1 ALLGEMEINES<br />

Dieses Kapitel enthält Hinweise über<br />

die Isolierung gegen Wasserzutritt in die Endlagerstätte<br />

- das Verfüllen der Hohlräume um die eingelagerten<br />

Abfallfässer<br />

- die Versiegelung der verschiedenen "Räume" der<br />

Endlagerstätte nach der Einlagerung der Abfälle<br />

und Verfüllung der Hohlräume<br />

Die Angaben sind von allgemeiner Gültigkeit,<br />

d. h., sie sind nicht an eine bestimmte Variante<br />

einer Endlagerstätte gebunden. Je nach gestellten<br />

Forderungen und vorhandenen Gegebenheiten können<br />

Isolierung, Verfüllung und Versiegelung einschneidende<br />

Wirkungen auf den Bau und Betrieb der Gesamtanlage<br />

haben.<br />

7.2 ISOLATION DER ENDLAGERSTAETTE<br />

7.3<br />

7.3.1<br />

Im Untertagebau stehen folgende Isolationssysteme<br />

im Vordergrund<br />

- Aufspritzen eines SChutzgunits auf den Spritzbeton<br />

der Felssicherung, Verlegen eines Kunstfaservlieses<br />

(ca. 5 mm stark) als Schutz der ca.<br />

2 mm dicken PVC-Folie und Einbringen des Ortsbetons<br />

- anstelle des Vlieses und der PVC-Folie wird<br />

Bitumenkautschuk auf den Gunit gespritzt, eine<br />

Hypalonfolie verlegt und diese nochmals mit<br />

Bitumenkautschuk geschützt<br />

VERFUELLUNG DER ENDLAGERSTAETTE<br />

Zweck der Verfüllung<br />

Unter dem Ausdruck "Verfüllung der Endlagerstätte"<br />

wird das Ausfüllen aller um die Fässer übriggebliebenen<br />

Hohlräume in den Endlagerzonen verstanden.<br />

Das Ausfüllen der Hohlräume dient dem Schutz der<br />

Gebinde, indem die Stabilität des Hohlraumes verbessert<br />

wird.


NAGRA NTB 80-01 - 88 -<br />

Ein gutes Verfüllmaterial wird somit nicht nur<br />

einige Eigenschaften maximal erfüllen, es muss<br />

vielmehr alle relevanten Eigenschaften auch unter<br />

Beachtung der Erschwernisse beim Transport und<br />

Einbringen gesamthaft möglichst gut zur Geltung<br />

bringen.<br />

Die Kosten für das Verfüllmaterial und den Verfüllvorgang<br />

sollen in einem vertretbaren Verhältnis<br />

zum Nutzen stehen.<br />

7.3.3 Verfülltechniken<br />

7.3.3.1 Hydraulische Verfüllung<br />

Bei der hydraulischen Verfüllung wird das Material<br />

gepumpt.<br />

Das Verfüllgut besteht hauptsächlich aus Sand, Zement<br />

und Wasser.<br />

Der Einfüllvorgang wird technisch beherrscht, er<br />

ist kostengünstig. Den folgenden Punkten ist besondere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken:<br />

- Schwinden<br />

- Durchlässigkeit<br />

- Einbringen von viel freiem Wasser<br />

- Festigkeit<br />

- Ausfüllen von horizontalen Hohlräumen<br />

Als Spezial fall einer hydraulischen Verfüllung<br />

kann ein Pumpbeton betrachtet werden. Die obengenannten<br />

Aspekte sind für ihn weitgehend nicht zutreffend.<br />

Dafür stellt er höhere Anforderungen an<br />

die Verarbeitung als ein Sand-Zement-Wasser-Gemisch<br />

(Mörtel).<br />

7.3.3.2 Pneumatische Verfüllung<br />

Das Material wird in einern Schlauch durch Luftdruck<br />

an die Verfüllstelle gebracht.<br />

Als Vorteil ist zu werten, dass bei der pneumatischen<br />

Verfüllung vor allem Trockengemische gefördert<br />

werden (Ausnahme: Spritzbeton) und dadurch<br />

kein oder nur wenig Wasser eingebracht wird. Durch<br />

Zugabe von Bentonit kann die Wasserdurchlässigkeit<br />

des Verfüllmaterials verringert werden.


NAGRA NTB 80-01 - 89 -<br />

Hauptsächliche Nachteile sind der entstehende Lärm<br />

und Staub; das Füllen von engen horizontalen Hohlräumen,<br />

z. B. zwischen den Fässern, wird nur mit<br />

hohem Aufwand möglich sein. Als Folge werden die<br />

Kosten höher als bei einer hydraulischen Verfüllung<br />

liegen.<br />

7.3.3.3 Mechanische Verfüllung<br />

Bei der mechanischen Verfüllung wird das Material<br />

z. B. mit Kran, Fliessband usw. an den Verfüllort<br />

transportiert. Sämtliche in Frage kommenden Verfüllmaterialien<br />

und Gemischarten können mechanisch<br />

eingebracht werden.<br />

Die Kosten liegen im allgemeinen höher als bei den<br />

beiden vorgenannten Verfahren.<br />

Ist ein Verdichten des eingebrachten Verfüllmaterials<br />

unerlässlich, so ist den Platzverhältnissen<br />

innerhalb der Lagerstätte sowie den Strahlenschutzmassnahmen<br />

die nötige Beachtung zu schenken.<br />

7.3.4 Verfüllmaterialien<br />

7.3.4.1 Sand-Bentonit-Gemisch<br />

Schwedische Studien /12/ lassen ein Gemisch von<br />

Sand und Bentonit als geeignet erscheirien, welches<br />

je nach Lage der Verfüllstelle im Endlager mechanisch<br />

oder pneumatisch eingebracht wird.<br />

Ausgewählt wurde ein Bentonit amerikanischer Herkunft.<br />

Dieser Natrium-Bentonit zeichnet sich durch<br />

gute Quellfähigkeit, grosses Wasserbindevermögen<br />

und plastische Verformbarkeit aus.<br />

Je nach Herkunft und Qualität schwanken die Eigenschaften<br />

von Bentonit.<br />

Die schwedischen Studien sehen ein Gemisch von<br />

80 - 90 % Quarzsand und von 10 - 20 % Na-Bentonit<br />

vor. In diesem Gemisch übernimmt der Sand die<br />

stützende Funktion, während der Bentonit die Porenfüllung<br />

ausübt.<br />

Der Bentonit ist recht teuer im Ankauf, und das<br />

Einbringen des trockenen Sand-Bentonit-Gemisches<br />

istarbeitsaufwendig. Bei einer pneumatischen Einbringung<br />

sind die Staub- und Lärmimmissionen zu<br />

beachten.


NAGRA NTB 80-01 - 92 -<br />

7.4.2<br />

7.4.3<br />

7.4.4<br />

Ob, in welchem Umfang und mit welchem Aufwand Versiegelungsarbeiten<br />

notwendig sind, lässt sich nur<br />

an einem bestimmten Konzept aufzeigen. Diese sind<br />

ebenfalls abhängig von der Wirtgesteinsformation,<br />

der Auskleidung und der Isolation der Endlagerstätte<br />

sowie von der Art der Verfüllung.<br />

Zweck der Versiegelung<br />

Durch die Versiegelung soll die Möglichkeit einer<br />

Wassereindringung in die Endlagerstätte nach deren<br />

Stillegung weiter reduziert werden. Da auch die<br />

Verfüllung der Lagerstätte unter anderem diesem<br />

Zweck dient, ist es in vielen Fällen sinnvoll,<br />

Versiegelung und Verfüllung gemeinsam zu betrachten.<br />

Die perfekte Verfüllung eines Endlagerbereichs mit<br />

Beton kann gleichzeitig auch den Zweck der lokalen<br />

versiegelung erfüllen.<br />

Die Art der Versiegelung ist unter anderem abhängig<br />

vom gewählten Isolationskonzept und vom Zustand<br />

der Isolation im Augenblick der Versiegelunge<br />

Anforderungen an ein gutes Versiegelungsmaterial<br />

Analog zu den Anforderungen ans Verfüllmaterial<br />

soll das Versiegelungsmaterial folgende Eigenschaften<br />

haben:<br />

- geringe Durchlässigkeit<br />

- gute Festigkeit<br />

- Dauerhaftigkeit<br />

- gutes chemisches Verhalten<br />

Als Material für die Versiegelung steht ein guter<br />

Konstruktionsbeton im Vordergrund.<br />

Beispiel für die Versiegelung einer nicht ausgekleideten<br />

Endlagerzone<br />

.An der Vesiegelungsstelle kann ein "Pfropfen" aus<br />

Beton eingesetzt werden. Einer Dichtung des Wirtgesteins<br />

in unmittelbarer Umgebung der Versiegelungsstelle<br />

durch Injektionen ist ebenfalls Beachtung<br />

zu schenken. Damit wird verhindert, dass unerwartet<br />

ins Stollensystem eingedrungenes Wasser<br />

den versiegelungspfr6pfen von aussen nach innen<br />

umfliessen kann.


NAGRA NTB 80-01 - 93 -<br />

7.4.5<br />

zu versiegelnde<br />

Lagerzone<br />

Versiegelungspfropfen<br />

aus Beton<br />

Zusätzliche Dichtung<br />

des Wirtgesteins<br />

Zugangsstollen<br />

Fig. 23: versiegelung einer nicht ausgekleideten<br />

Lagerzone<br />

Anmerkung:<br />

Analog kann eine Lagerstätte versiegelt werden,<br />

welche mit einer leichten Auskleidung (mit Wasserdrainage)<br />

erstellt wurde.<br />

Beispiel für die Versiegelung einer isolierten<br />

Endlagerzone<br />

Wurde die Lagerstätte vOllständig ausgekleidet, so<br />

kann zur Versiegelung ein Pfropfen (analog einem<br />

Behälterdeckel) einbetoniert werden. Es sind Massnahmen<br />

vorzusehen, damit durch Schwinden des<br />

Pfropfens kein Spalt zwischen dem Pfropfen und der<br />

Auskleidung entstehen kann.<br />

Auskleidung aus Beton<br />

(z.B. Doppelgewölbe mit Isolation)<br />

zu versiegelnde<br />

Lagerzone<br />

Versiegelungspfropfen<br />

aus Beton<br />

Zugangsstollen<br />

Fig. 24: Versiegelung einer ausgekleideten Lagerzone


NAGRA NTB 80-01 - 95 -<br />

8. STOERFALLBETRACHTUNGEN<br />

Die Störfallbetrachtungen für das Betriebsgebäude<br />

unterscheiden sich konzeptionell nicht von den<br />

Störfallbetrachtungen für andere erprobte kerntechnische<br />

Anlagen.<br />

Die nachfolgenden Darstellungen beschränken sich<br />

deshalb auf Störfälle während der Betriebsphase<br />

für den unterirdischen Bereich der Endlagerstätte.<br />

Dabei wird angenommen, dass sämtliche Abfälle erst<br />

nach routinemässiger Ueberprüfung und damit in<br />

einwandfrei verfestigtem Zustand zur Endlagerung<br />

kommen.<br />

Störfälle mit potentiellen nuklearen Auswirkungen<br />

lassen sich wie folgt gruppieren:<br />

- Wassereinbruch, Wassereintritt aus Klüften,<br />

Schichtflächen oder durch poren (Oberflächenwasser,<br />

Tiefenwasser)<br />

- Niederbrüche, Einsturz von Teilen des Lagers<br />

- Brände und Explosionen aus Gesteinsgasen<br />

- Umkippen oder Absturz von Fässern<br />

- chemische Reaktionen im Abfall (z. B. Gasbildung)<br />

- Wärmestau<br />

Wassereinbruch, Wassereintritt aus Klüften,<br />

Schichtflächen oder durch Poren<br />

Wassereinbrüche oder Wassereintritte zählen zu den<br />

wichtigsten, in Betracht zu ziehenden Störfällen,<br />

da eine relativ rasche Aktivitätsfreisetzung im<br />

Lager erfolgen könnte.<br />

Das Eindringen von Wasser in grösseren Mengen ist<br />

namentlich auf unerwartetes Fehlverhalten des<br />

Wirtgesteins und der künstlichen Isolation zurückzuführen<br />

(unerwartete Deformationen im Gebirge und<br />

Auskleidung, Risse, Brüche, Niederbrüche usw.).<br />

Bei der vorgesehenen Anordnung des Endlagers auf<br />

2 Etagen (siehe Kap. 9) würde das Wasser zuerst<br />

ins untere Niveau fliessen und zu den Endlagerzonen<br />

der SAA vordringen. Der direkte Kontakt mit<br />

diesen Abfällen wird jedoch wegen der Schutzwirkung<br />

der künstlichen Barrieren (Abfallgebinde,<br />

Zwischenfüllmaterial) für längere Zeit wirksam<br />

verhindert.


NAGRA NTB 80-01 - 96 -<br />

Falls aktive Gegenrnassnahmen, wie z. B. das Abpumpen<br />

und Reinigen des Wassers, nicht genügend wirksam<br />

sind, könnte auch die Teilanlage für MAA vom<br />

Störfall betroffen werden. Da die Endlagerzonen<br />

durch Schleusensysteme von den übrigen Anlageteilen<br />

getrennt sind, wird der Wasserzutritt zu den<br />

MAA zumindest kurzfristig verhindert. Durch Abpumpen<br />

und lokales Abdichten ist das ständige Nachfliessen<br />

von Wasser zu unterbinden.<br />

Sind die MAA-Fässer in Betoncontainer eingegossen,<br />

so besteht auch langfristig eine sehr starke<br />

Schutzwirkung gegen Wasserkontakt, dies auch dann,<br />

wenn überhaupt nicht oder nur mit minimalen Mitteln<br />

verfüllt wird.<br />

Niederbrüche, Einsturz von Teilen des Lagers<br />

--------------------------------------------<br />

Durch herabstürzende Gesteinsmassen könnten Abfälle<br />

beim unterirdischen Transport oder in der Endlagerzone<br />

beschädigt werden.<br />

Da keine radioaktiven Flüssigkeiten in den Abfallfässern<br />

vorhanden sind, bleibt die Kontamination<br />

auf einen lokalen Bereich beschränkt, und die Gefahr<br />

einer Ausbreitung wird dadurch erheblich reduziert.<br />

Durch Einsammeln und Verpacken der Bruchstücke sowie<br />

durch lokale Dekontaminationsmassnahmen kann<br />

der Schaden ohne grossen Aufwand behoben werden.<br />

Bei der Einlagerung von MAA in vergossenen Betoncontainern<br />

treten bei diesem Störfall keine nuklearen<br />

Folgen auf.<br />

Brände und Explosionen aus Erdgasen<br />

-----------------------------------<br />

Br&nde könnten durch Ueberhitzung von bitumenfixierten<br />

Abfällen oder durch unsachgemässe Handhabung<br />

von brennbaren Materialien entstehen, welche<br />

als Treibstoffe verwendet werden.<br />

Die Selbstentzündung von Bitumen kann ausgeschlossen<br />

werden, da die erforderlichen Temperaturen von<br />

400 oe selbst bei einem extremen Wärmestau nicht<br />

auftreten.<br />

Bei zusätzlich abgeschirmten MAA (interner Transportbehälter,<br />

Typ-B-Behälter oder vergossene Betoncontainer)<br />

könnte ein Fremdbrand die Abschirmung<br />

zwar beschädigen, doch würde dabei keine Freisetzung<br />

radioaktiver Stoffe erfolgen.


NAGRA NTB 80-01 - 98 -<br />

Um ein Erreichen der Zündgrenze zu verhindern, ist<br />

die spezifische Aktivität bei zementfixierten MAA<br />

aufgrund detaillierter Untersuchungen entsprechend<br />

zu begrenzen. Als Präventivmassnahmen sind die<br />

sukzessive Verfüllung oder ständige Belüftung der<br />

Endlagerzonen vorzusehen.<br />

Für schwachaktive Abfälle dürften aufgrund der begrenzten<br />

spezifischen Aktivitäten keine kritischen<br />

Gasgemische entstehen.<br />

Wärmestau<br />

Die relativ geringe Wärmeproduktion mittelaktiver<br />

Abfälle könnte unter ungünstigen Randbedingungen,<br />

wie kugelförmige Geometrie der Endlagerzone und<br />

schlechte Wärmeleitfähigkeit der Materialien oder<br />

des Wirtgesteins, zu einem Wärmestau führen, wobei<br />

die erhöhten Temperaturen das Langzeitverhalten<br />

der Abfälle sowie der künstlichen und natürlichen<br />

Barrieren beeinträchtigen könnten.<br />

Ungünstige Auswirkungen hätte dies vor allem bei<br />

Bitumen, indem ab ca. 60 oe Erweichungen und Sedirnentationserscheinungen<br />

auftreten können.<br />

Für eine Kaverne mit einem Durchmesser von 20 m<br />

lässt sich der maximale Temperaturanstieg aufgrund<br />

konservativer Annahmen auf ca. 25 oe abschätzen.<br />

Bei Berücksichtigung der vorgegebenen geothermischen<br />

Tiefenstufe liegt in einer Tiefe von 400 m<br />

die Maximaltemperatur bei 50 oe.<br />

In Wirklichkeit wird sich jedoch eine bedeutend<br />

niedrigere Maximaltemperatur einstellen, da die<br />

getroffenen Annahmen sehr konservativ sind.<br />

Bei Endlagerzonen für SAA sind keine signifikanten<br />

Temperaturerhöhungen durch Wärmestau zu erwarten.


NAGRA NTB 80-01 - 99 -<br />

9. KONZEPTBESCHREIBUNG EINER GESAMTANLAGE<br />

(AUSBAUETAPPEN I UND 11)<br />

9.1 EINLEITUNG<br />

In den vorhergehenden Kapiteln wurden Betrachtungen<br />

an einzelnen Teilen der Anlage angestellt. Im<br />

folgenden wird nun eine aus den notwendigen Betriebsgebäuden,<br />

einem Betriebs- und Bauschacht sowie<br />

je einer Endlagerzone für schwach- und mittelaktive<br />

Abfälle bestehende Gesamtanlage beschrieben<br />

(siehe Fig. 26).<br />

Eine Analyse der Ausführungen in den vorhergehenden<br />

Kapiteln lässt es sinnvoll erscheinen, eine<br />

kompakte Anlage anzunehmen.<br />

Nachfolgend werden die Gründe zur Wahl dieses Konzeptes<br />

zusammengestellt:<br />

- Weder die erforderliche horizontale noch die<br />

vertikale Ausdehnung der Endlagerstätte stellen<br />

Anforderungen, welche nicht durch verschiedene<br />

Wirtgesteinsformationen erfüllt werden können.<br />

- Die kompakte Anlage ist kostengünstig (kleinerer<br />

Ausbruch = kleinere Baukosten und kleinere Verfüllungskosten).<br />

Kürzere Realisierungszeit im Vergleich zu einer<br />

voluminöseren Anlage.<br />

- Gewährleistung der Strahlenschutz- und Sicherheitsanforderungen<br />

(Wasserisolation, Verfüllung,<br />

Versiegelung) •<br />

- Die vorgesehene 1. Etappe der Anlage lässt sich<br />

sauber und einfach durch Anschluss einer 2.<br />

Etappe erweitern.<br />

Figuren 26 und 27 zeigen den Aufbau der präsentierten<br />

Kompaktanlage.


NAGRA NTB 80 - 01 100<br />

Konzept einer möglichen Gesamtanlage<br />

Fig.26<br />

Betriebsgebäude für Endlagerung Betriebsgebäude für Bauaktivitäten


NAGRA NTB 80 - 01 101<br />

Fig.27:<br />

Schematischer Aufbau einer möglichen Gesamtanlage<br />

Es bedeuten:<br />

A 1 Betriebsgebäude (Einlagerung der Abfälle)<br />

A 2 Betriebsschacht<br />

A 3 Endlagerbereich der 1. Bauetappe<br />

B 1 Betriebsgebäude (Bauaktivitäten, Verfüllung)<br />

B 2 Bauschacht<br />

B 3 Endlagerbereich<br />

C 3 Endlagerbereich der 2. Bauetappe<br />

Die Endlagerbereiche A 3 und C 3 setzen sich zusammen aus den<br />

Endlagerzonen und den Transportstollen, Werkstätten, Lagern usw.


NAGRA NTB 80-01 - 103 -<br />

- Fassankunft, Ablad, Registrierung, Kontrollen,<br />

evtl. Dekontaminierung und Transport der Fässer<br />

ins pufferlager<br />

- Weiterbehandlung der Fässer (nur MAA) und Bereitstellen<br />

für den Abtransport<br />

- Lifttransport nach unten<br />

- Transport der Fässer zur Endlagerzone und Einlagerung<br />

- Ueberwachung<br />

- Verfüllung<br />

- Versiegelung<br />

Im weiteren werden aus dem Mengengerüst folgende<br />

Daten abgeleitet:<br />

Während der Betriebszeit aller KKW (6000 MWe) fallen<br />

jährlich 8120 Fass SAA und 2820 Fass MAA an.<br />

Vorgesehen ist ein Ganzjahresbetrieb mit einer<br />

Einlagerung während 200 Arbeitstagen. Die restlichen<br />

Arbeitstage werden durch Unterhalt und Wartung<br />

in Anspruch genommen.<br />

Pro Tag sind somit durchschnittlich 41 Fass SAA<br />

und 14 Fass MAA zu behandeln.<br />

Durch·den Umstand, dass der grösste Teil der Abfälle<br />

aus Kernkraftwerken und aus dem Wiederaufbereitungsbetrieb<br />

in Frankreich herrührt, wird der<br />

Anfall der Fässer stossweise erfolgen. Damit auf<br />

eine kontinuierliche Weiterbehandlung der Fässer<br />

übergegangen werden kann, ist ein Pufferlager<br />

gleich nach der Fassanahme notwendig. Für die mittelaktiven<br />

Fässer wird eine Pufferkapazität von<br />

ca. 10 % des durchschnittlichen Jahresanfalles<br />

vorausgesetzt, also mindestens 280 Fass.<br />

Für schwachaktive Abfälle wird eine pufferkapazität<br />

von ca. 4 % des Jahresanfalles, d. h. 320<br />

Fass angenommen.<br />

Ebenfalls aus dem Mengengerüst ist die Liftkapazität<br />

abschätzbar.<br />

SAA: 7 Fahrten a 6 Fass = 42 Fässer<br />

MAA: 14 Fahrten a 1 Fass = 14 Fässer


NAGRA NTB 80-01 - 106 -<br />

9.4<br />

9.4.1<br />

BETRIEB DER ANLAGE<br />

Betriebsabläufe (Al)<br />

Die radioaktiven Abfallfässer werden in der oberirdischen<br />

Anlage (A 1) für die Endlagerung bereitgestellt.<br />

Alle für diese Vorbereitung notwendigen<br />

Einrichtungen sind im Betriebsgebäude enthalten.<br />

Die wichtigsten Räumlichkeiten im Betriebsgebäude<br />

sind:<br />

- Pufferlager für MAA und SAA<br />

- Umpack- oder Umladezelle mit Schleuse<br />

- Bereitstellung zur Schachtbefahrung<br />

- Werkstatt<br />

- Lüftung<br />

- versorgungstrakt<br />

- Hygienetrakt<br />

- Büros und Kontrollräume


NAGRA NTB 80 - 01 107<br />

Fig.28:<br />

Handhabung der Abfälle im Betriebsgebäude A 1<br />

o = Handhabungsschritte<br />

Der Einlagerungsvorgang im Betriebsgebäude (A 1) für MAA kann wie folgt abgewickelt werden:<br />

(1) Antransport der Fässer in externen Transportbehältern<br />

(2) visuelle Stichkontrolle der Transportbehälter<br />

(3) Abladen mit Kran, gesteuert vom Kontrollgang aus<br />

(4) Kontrolle der Oberflächendosisleistung<br />

(5) eventuelle Dekontamination der externen Transportbehälter in der Dekontbox<br />

(6) Pufferlagerung<br />

(7) Beladen des Rollwagens<br />

(8) Einschleusen in die Umpackzelle<br />

(9) Umpackzelle<br />

Der Deckel des externen Transportbehälters wird mit dem Manipulator gelöst und mit dem ferngesteuerten<br />

Kran abgehoben. Kontrolle des Fasses<br />

(10) Der über der Umpackzelle stehende, angedockte, interne Abschirmbehälter übernimmt das MAA-Fass<br />

mittels Hebemechanismus, anschliessend werden die Bodenschieber geschlossen<br />

(11) Abdocken und Beladen der Stollenbahn mit Kran<br />

(12) Verschieben mit Stollenbahn durch die Luftschleuse zur Liftanlage<br />

Der Einlagerungsvorgang im Betriebsgebäude (A 1) für SAA verläuft wie folgt :<br />

(1) Antransport der Fässer auf Paletten<br />

(2) visuelle Stich kontrolle der Fässer<br />

(3) Abladen mit Kran, gesteuert vom Kontrollgang aus<br />

(4) Kontrolle der Oberflächendosisleistung<br />

(5) eventuelle Dekontamination der Fässer in der Dekontbox<br />

(6) Pufferlagerung<br />

(7) Beladen der Stollenbahn mit Kran<br />

(8) Verschieben mit Stollenbahn durch die Luftschleuse zur Liftanlage


NAGRA NTB 80-01 - 108 -<br />

9.4.2<br />

9.4.3<br />

Betriebsschacht (A 2)<br />

Der Schacht verbindet das oberirdische Betriebsgebäude<br />

mit der unterirdischen Anlage. Die Abfallfässer<br />

werden in internen Abschirmbehältern oder auf<br />

Paletten transportiert.<br />

Die wichtigsten Teile im Schacht sind:<br />

- Schachtteil für 2 Betriebslifte und Zuluft<br />

- Schachtteil für 1 Personenlift, Zuluft- und<br />

Versorgungsleitungen<br />

- Schachtteil für Abluft<br />

Die Zuluft erfolgt sowohl im Schachtteil der Betriebslifte<br />

wie auch im Schachtteil für den Personenlift.<br />

Endlagerbereich (A 3)<br />

Die radioaktiven Abfallfässer werden in der Endlagerzone<br />

in Tunnels und Kavernen eingelagert.<br />

Alle für diese Einlagerung notwendigen Einrichtungen<br />

sind in diesem Anlagenteil enthalten.<br />

Die wichtigsten Teile im Endlagerbereich sind:<br />

- Transportstollen/Transporttunnel<br />

- Pufferzone<br />

- Werkstatt und Materiallager<br />

- Schleusen<br />

- Endlagerzonen<br />

Endl ager zone<br />

Die Endlagerzone nimmt die Fässer mit radioaktivem<br />

Abfall auf. Die Fässer werden liegend und geordnet<br />

eingelagert.<br />

Die Einlagerungsvorgänge sind in Fig. 29 (MAA) und<br />

Fig. 30 (SAA) dargestellt.


NAGRA NTB 80 - 01 109<br />

Fig.29:<br />

Darstellung des Einlagerungsvorganges tür MAA<br />

im Endlagerbereich<br />

o = Handhabungsschritte<br />

Der Einlagerungsvorgang in der Endlagerzone für MAA kann wie folgt abgewickelt werden:<br />

MAA<br />

(1) Befördern der internen Abschirmbehälter mit der Stollenbahn durch den Transportstollen sowie die<br />

Pufferzone zur Andockstelle<br />

(2) Andocken des Abschirmbehälters über der Bodenöffnung. Öffnen der Bodenschieber und Absenken des<br />

Fasses auf das Förderband<br />

(3) Seitliches Verschieben des Fasses zur Entnahmeposition mit anschliessendem Kippen in die horizontale Lage<br />

(4) Entnahme des Fasses mit der Stapelmaschine<br />

(5) Liegende. geordnete Lagerung durch die ferngesteuerte Stapelmaschine


NAGRA NTB 80 - 01<br />

110<br />

Fig.30:<br />

Darstellung des Einlagerungsvorganges für SAA<br />

im Endlagerbereich<br />

o = Handhabungsschritte<br />

Der Einlagerungsvorgang in der Endlagerzone für SAA:<br />

SAA<br />

(1) Befördern der Fässer mit der Stollenbahn durch den Transportstollen sowie die Pufferzone zur Umladestelle<br />

(2) Fixieren der Stollenbahnwagen in der Entnahmeposition<br />

(3) Entnahme des Fasses von der Palette mit der Stapelmaschine<br />

(4) Liegende, geordnete Lagerung durch die ferngesteuerte Stapelmaschine


NAGRA NTB 80-01 - 111 -<br />

9.4.4<br />

9.4.5<br />

9.4.6<br />

9.4.7<br />

Betriebsgebäude (B 1)<br />

Im Betriebsgebäude (B 1) wird das Verfüllmaterial<br />

bereitgestellt, Spezialabfälle werden durch das<br />

Betriebsgebäude zum Bauschacht geführt, und während<br />

einer bestimmten Zeitspanne wird das Ausbruchmaterial<br />

durch das Betriebsgebäude (B 1) nach<br />

aussen gefördert.<br />

Die wichtigsten Räumlichkeiten im Betriebsgebäude<br />

(B 1) sind:<br />

- Verfüllmateriallager<br />

- Verfüllmaterialaufbereitung (Betonmischer usw.)<br />

- Maschinenräume für die Förderanlage<br />

- Werkstätten<br />

- Notlüftungsräume<br />

- Pufferlager für Sonderabfälle<br />

- Siloanlage für Ausbruchmaterial der 2. Bauetappe<br />

Bauschacht (B 2)<br />

Dieser Schacht verbindet das oberirdische Betriebsgebäude<br />

(B 1) mit dem Endlagerbereich. Der<br />

Querschnitt ist baulich nicht weiter aufgeteilt<br />

(keine Zwischenwände usw.).<br />

Eingebaut werden:<br />

- eine Notförderanlage zur Personenbeförderung<br />

- eine von Baubetrieb auf Förderung von schweren<br />

Spezial abfällen umbaubare Schachtförderanlage<br />

- ein Abluftkanal für eine Notlüftung<br />

Endlagerbereich (B 3)<br />

Der Endlagerbereich (B 3) besteht aus dem Schachtfuss<br />

und dem Stollen zum Verbindungstunnel, der<br />

die Endlagerzonen verbindet und zum Betriebsschacht<br />

(A 2) führt.<br />

Endlagerbereich (C 3)<br />

Dieser ist gleich wie der Endlagerbereich (A 3)<br />

ausgebildet (siehe Abschnitt 9.4.3).


NAGRA NTB 80-01 - 112 -<br />

9.5 LUEFTUNGSSYSTEM DER ANLAGE<br />

Es sind zwei Lüftungsinstallationen vorgesehen:<br />

eine Betriebslüftung für den normalen Betrieb der<br />

ganzen Anlage und eine Notlüftung durch den Bauschacht<br />

für Störfälle, wie z. B. ein Ausfall der<br />

Betriebslüftung oder einen Brandfall mit gleichzeitiger<br />

Sperrung des Betriebsschachtes.<br />

Die Belüftung der unterirdischen Anlagen erfolgt<br />

ab Schachtkopf. Durch Ansaugung am Ende der Endlagerzonen<br />

und durch Frischluftzufuhr am Schachtkopf<br />

wird eine gerichtete Längsströmung durch die<br />

Liftschächte (Betriebs- und Personenliftschächte) ,<br />

Transportstollen und die Kavernen bzw. Tunnel erzeugt.<br />

Ein Frischluftverteilungssystem durch den<br />

Personalliftschacht und Verteilungskanäle in den<br />

Transportstollen sorgt dafür, dass bestimmte Bereiche,<br />

in denen Kontroll- und Ueberwachungs- bzw.<br />

Wartungsfunktionen ausgeführt werden, direkt mit<br />

Frischluft beaufschlagt werden.<br />

Bemannte Räume werden ständig mit Frischluft versorgt<br />

und bei einern höheren Druckniveau gehalten<br />

als die benachbarten Räume.<br />

Durch das AbI uftsammelsystem wi,rd die gesamte Zuluft<br />

kontrolliert evakuiert, so dass die Zuluft<br />

immer auf dem Einlagerungsweg der Abfälle oder von<br />

bemannten Räumen her Richtung Endlagerzone fliesst.<br />

Das Notlüftungssystem versorgt im Notfall Teile<br />

der unterirdischen Anlagen, wie Bauschacht<br />

(Fluchtweg), Raum am Bauschachtfuss und Bereiche<br />

der Transportstollen, mit Frischluft.<br />

9.6 GENERELLES BAUPROGRAMM<br />

Das vorliegende Bauprogramm (Fig. 31) umfasst alle<br />

wesentlichen Schritte für die Projektierung (exkl.<br />

Vorprojekt) , Ausführung und Inbetriebnahme eines<br />

Endlagers SAA und MAA, und zwar für die erste Ausbauetappe.<br />

Die Phase Projektierung/Nukleare Baubewilligung<br />

(bis Baubeginn) dürfte voraussichtlich in einem<br />

Zeitraum von ca. 2 1/2 Jahren abgewickelt werden.


NAGPA NTB 80-01 - 113 -<br />

Grundsätzlich wurde im Terminplan eine Auf teilung<br />

des ganzen Bauvolumens in zwei zeitlich parallel<br />

laufende Abschnitte vorgenommen:<br />

- Bauabschnitt 1: Betriebsschacht 400 ro, oberirdische<br />

Bauten und Nebengebäude<br />

(Betriebsgebäude)<br />

- Bauabschnitt 2: Bauschacht 400 ro, je 4 Kavernen/Tunnel<br />

für SAA/MAA inkl.<br />

Transportstollen und Werkstätten<br />

Der Bauablauf dieser beiden Abschnitte kann unabhängig<br />

voneinander festgelegt werden, eine zwingende<br />

Verknüpfung ergibt sich erst wieder beim<br />

Ausbau und der elektromechanischen Montage.<br />

Bei den getroffenen Annahmen muss mit einer Bauzeit<br />

von 4 - 5 Jahren gerechnet werden.


NAGRA NTB 80-01 - 117 -<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

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/12/<br />

NAGRA (16.08.1978): Detaillierte Uebersicht über<br />

die anfallenden Mengen an radioaktiven Abfällen<br />

in der Schweiz<br />

BKW, Aktennotiz Nr. 100 (11.05.1979): Besprechung<br />

zwischen Baseload Customers Technical Subcommitee<br />

for Residues und COGEMA am 07.05.1979<br />

Gassmann, J. (Mai 1979): Ergänzungen zur Klassifizierung<br />

schwach- und mittelaktiver Abfälle<br />

NAGRA NIB 16<br />

Basler & Hofmann/Schweiz. Erdbebendienst (September<br />

1977): "Erdbebendienst der Schweiz", Schlussbericht<br />

der Erdbebenrisikostudie, Abteilung<br />

für die Sicherheit der Kernanlagen, ASK<br />

Basler & Hbfmann (15. Mai 1978): "Sicherheit der<br />

Endlagerung radioaktiver Abfälle, Seismische<br />

Auswirkungen auf Lagerstätten", Abt. für die<br />

Sicherheit der Kernanlagen, Bericht ASK-E2<br />

Richtlinien für die Strahlenschutzzone in Kernanlagen,<br />

ASK-R-07, 07.07.1977<br />

Konditionierung, Verpackung und Zwischenlagerung<br />

radioaktiver Abfälle in Kernanlagen,<br />

ASK-R-14, 12.10.1979 (6. Entwurf)<br />

Internationale (schweizerische) Ordnung für die<br />

Beförderung gefährlicher Güter mit der Eisenbahn<br />

(RID/RSD) vorn 01.10.1978<br />

Ziele für den Schutz von Personen vor ionisierender<br />

Strahlung im Bereich von Kernkraftwerken,<br />

ASK-R-11, Juli 1978<br />

Konzept zur Abgabe radioaktiver Stoffe der Atomanlagen<br />

in die umgebung, ASK-R-01, 20.12.1974<br />

1. Die LZB-ORE, BBC-Mitteilung Nr. 12-1975<br />

2. Ortsfeste Stelle für LZB, BBC-Druckschrift Nr.<br />

CH-E 8.0239.0 D<br />

ALMA - A Study of a Repository for Low and Medium<br />

Level Waste in a Rock Cavern, IAEA-SM-243/66,<br />

1979

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