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ganze Ausgabe im PDF-Format - IVB Behindertenselbsthilfe beider ...

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Auch Behinderte heben ab<br />

Fluglehrer bilden Rollstuhlfahrer aus<br />

Aufwinde machen keine<br />

Unterschiede zwischen Behinderung<br />

und Nicht-Behinderung.<br />

So einfach wie genial ist<br />

die Erkenntnis, zu der das Drachen-<br />

und Ultraleichtflug-Centrum<br />

Westerwald gekommen<br />

ist. Wer glaubte, Drachenfliegen<br />

sei ein Vergnügen, das<br />

ausschließlich Unversehrten<br />

vorbehalten ist, muss sich nun<br />

eines Besseren belehren lassen.<br />

<strong>IVB</strong> NOOCHRICHTE 62 / 00<br />

I N T E R N E T<br />

Bei der Messe «Reha Care International» in<br />

Düsseldorf sorgte der Fluglehrer und Leiter des<br />

Kölner Stützpunkts Ingo Bornowski jüngst mit<br />

Deutschlands erster «Rolli»-Drachenflugschule für<br />

großes Aufsehen. «Viele Messebesucher auch aus<br />

dem Ausland fragten nach unserer Ausbildungsmethode<br />

und dem speziellen Gurtsystem», erklärt<br />

Bornowski.<br />

Bei seiner Methode teilen sich Fluglehrer und<br />

Schüler einem Doppelsitzerdrachen, sie liegen <strong>im</strong><br />

Fahrgestell übereinander. Das Fluggerät hat drei<br />

Räder und wird von einer Motorwinde auf 400<br />

Meter Höhe gezogen. Ein Flug-Neuling erinnert<br />

sich an den Moment, als die Leine ausklinkte: «Irre,<br />

dieses Gefühl. Erst das Kribbeln <strong>im</strong> Bauch und der<br />

Adrenalinschock, dann diese Ruhe.»<br />

Mit Armmuskelkraft und Gewichtsverlagerung<br />

bringt man den Körper in die richtige Position<br />

und steuert den Flug. Beinarbeit ist dabei nicht<br />

nötig. Und so wurde die Idee geboren, mit Gehandicapten<br />

zu fliegen und sie <strong>im</strong> Drachenflug auszubilden.<br />

Anders als in der Drachenflugschule am<br />

Übungshang «muss der Schüler bei uns den Dra-<br />

http://www.ivb.ch<br />

15<br />

chen nicht <strong>im</strong>mer den Hügel raufschleppen», sagt<br />

Bornowski. Wichtig ist auch, dass der Fluglehrer<br />

in jeder Phase des Übungsflugs eingreifen kann.<br />

Be<strong>im</strong> ersten Solo kommt Hilfe über Funk<br />

Was in der Theorie noch harmlos klingt,<br />

erfordert in der Praxis umfängliche Vorkenntnisse.<br />

So umfasst die Ausbildung zum<br />

Luftsportgeräteführer einen theoretischen<br />

Teil mit den Schwerpunkten<br />

Aerodynamik, Flug- und<br />

Luftrecht. Ebenso intensiv wird<br />

die Flugtechnik und das Verhalten<br />

in Ausnahmesituationen gepaukt.<br />

Nach bestandener Theorie<br />

und rund 25 Schulflügen <strong>im</strong> Doppelsitzer<br />

erlangt der Flugschüler<br />

die Alleinflugreife. Damit die Novizen bei ihren<br />

ersten Soloflügen nicht ganz auf sich gestellt sind,<br />

werden sie weiter per Funk und Videoanalyse<br />

unterstützt.<br />

Soviel individuelle Betreuung kostet auch:<br />

Schnupper-Flüge für Behinderte sind oft kostenlos,<br />

die Ausrüstung für die ersten Ausbildungsabschnitte<br />

wird oft leihweise zur Verfügung gestellt.<br />

Für eine gebrauchte Ausrüstung sollten dennoch<br />

rund 1‘500 Mark und für sämtliche Lizenzen noch<br />

einmal 1‘200 Mark einkalkuliert werden.<br />

Weitere Informationen erteilt Ingo Bornowski<br />

unter der Rufnummer 0049 221/5 10 42 92<br />

oder <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.flugcentrumwesterwald.de<br />

Von Ralf Schädel © Kölnische Rundschau, 24.10.2000

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