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Armin Grunack<br />

Produkt Manager<br />

STP ADC KRONE<br />

Armin.Grunack<br />

@adckrone.com<br />

Ungeschirmt oder geschirmt –<br />

die Diskussion flammt wieder auf<br />

Mit Aufkommen einer neuen Generation von<br />

Hochleistungs-Netzwerkverkabelungen, die mit extrem<br />

hohen Frequenzen arbeiten und Datenraten bis zu 10<br />

Gigabit/s verkraften, die speziell in Rechenzentren<br />

Anwendung finden, lebt die alte Diskussion, ob denn<br />

nun geschirmte oder ungeschirmte Kabel verwendet<br />

werden sollen, wieder auf. Beim letzten Mal, als es<br />

um Kategorie 5e und Kategorie 6 ging, betrafen die<br />

Hauptbedenken externe Störungen von elektrischen<br />

Geräten und Maschinen, die die Kanalleistung<br />

beeinträchtigten, und Abstrahlungen der Datenkabel,<br />

die andere elektronische Geräte stören konnten. Heute,<br />

mit 10 Gigabit/s, konzentriert sich die Diskussion auf<br />

Fremd-Nebensprechen (Alien Crosstalk) – also elektromagnetische<br />

Einstreuungen durch die Datensignale<br />

in benachbarten Kabeln. Armin Grunack, Produkt<br />

Manager bei ADC KRONE, bringt Klarheit in die<br />

Diskussion.<br />

In Daten- und Sprachnetzen wird für kurze bis<br />

mittlere Kabellängen (bis zu 100 m) zwischen Servern<br />

und Switches sowie zwischen Switches und den PCs<br />

der Endbenutzer, Netzwerkdruckern und anderen<br />

Netzwerkgeräten in großem Umfang Twisted-Pair-<br />

Verkabelung verwendet. Diese verdrillten Adernpaare<br />

haben den Vorteil, dass in PCs und anderen aktiven<br />

Komponenten relativ einfache und preiswerte<br />

Ethernet-Schnittstellen genutzt werden können.<br />

Obwohl die „Kategorien“ der strukturierten<br />

Verkabelung dafür ausgelegt sind, Signale<br />

verschiedener sogenannter Anwendungen, wie<br />

analoge Sprache, ATM und Video zu übertragen,<br />

werden sie mit Abstand am häufigsten für Ethernet<br />

genutzt – für digitale Daten, Voice-over-IP und digitale<br />

Videoübertragungen. Über 90% des weltweiten<br />

Datenverkehrs in Firmennetzen werden heute im<br />

Ethernet-Standard abgewickelt und auch in öffentlichen<br />

Netzwerken gewinnt dieser Standard rasch an<br />

Bedeutung.<br />

Twisted-Pair-Netzwerkkabel bestehen aus vier<br />

Aderpaaren. Jedes Paar ist in sich verdrillt und bildet<br />

ein sogenanntes „symmetrisches Aderpaar“, bei<br />

dem die Verdrillung ein gewisses Maß an Schutz vor<br />

Störungseinstreuungen bietet.<br />

Die Störungsempfindlichkeit lässt sich noch weiter<br />

verbessern, wenn man die vier Paare miteinander<br />

verdrillt, so dass die einzelnen Leiter nur selten mit<br />

anderen Leitern parallel sind.<br />

Bei UTP-Kabeln („Unshielded Twisted Pair“,<br />

ungeschirmte verdrillte Aderpaare), die gegenwärtig<br />

95% der weltweiten Unternehmensverkabelungen<br />

ausmachen, werden die vier Paare dann einfach durch<br />

einen isolierenden Mantel aus PVC oder speziellem<br />

LSOH-Kunststoff („Low Smoke, Zero Halogen“,<br />

raucharm und halogenfrei) geschützt.<br />

Bei einem alternativen Aufbau werden die vier<br />

Aderpaare mit Metallfolie umwickelt, bevor sie mit<br />

dem Kunststoffmantel versehen werden. So entsteht<br />

eine elektrische „Schirmung“, die elektrische<br />

Einstreuungen von den Aderpaaren fernhält und<br />

zudem verhindert, dass das Kabel wie eine Antenne<br />

seine eigenen Signale aussendet. Nach ISO/IEC wird<br />

dieses Kabel als F/UTP-Kabel (Gesamtschirmkabel)<br />

bezeichnet.<br />

Man erreicht eine noch bessere Abschirmung mit<br />

einem S/FTP Kabel, das aus paarweise geschirmten<br />

Doppeladern und zusätzlich einem Gesamtschirm aus<br />

Geflecht besteht.<br />

1 GIGABIT/S<br />

Kategorie 5e und Kategorie 6 sind internationale<br />

Verkabelungsnormen, denen Ihre Verkabelungsinstallation<br />

entsprechen muss, wenn Sie garantierten<br />

Systembetrieb bis zu einem Gigabit pro Sekunde<br />

wünschen. Bei den hier vorkommenden Frequenzen<br />

(100 MHz bei normalem Gigabit-Ethernet mit vier<br />

Aderpaaren oder 250 MHz bei der seltenen Variante<br />

mit zwei Paaren) ist Fremd-Nebenprechen, die<br />

Einstreuungen zwischen Datenkabeln, kein ernsthaftes<br />

Problem. Sofern die UTP-Kabel lose und nicht eng<br />

gebündelt verlegt werden, ist Fremd-Nebensprechen<br />

kein Thema, das Entwicklungsingenieure dazu<br />

zwingen würde, über geschirmte Kabel nach<br />

zudenken. Bei problematischen elektrischen<br />

Störungen allerdings würden die Ingenieure<br />

geschirmte Lösungen oder Glasfaserleitungen in<br />

Betracht ziehen. Abgesehen davon ist der Einsatz<br />

geschirmter anstatt ungeschirmter Kabel von Land<br />

zu Land unterschiedlich. Allgemein gesagt sind<br />

geschirmte Kategorie-5e/6-Kabel dicker als ihre<br />

UTP-Gegenstücke. Sie sind etwas schwieriger in<br />

der Handhabung und der Anschluss an geschirmte<br />

Stecker dauert geringfügig länger als der Anschluss<br />

an einen ungeschirmten Stecker. Der Hauptgrund<br />

aber, weshalb nur 5% der weltweiten Kategorie-<br />

5e/6-Installationen mit geschirmten Kabeln arbeiten,<br />

ist einfach der, dass Installateure und Kunden mit<br />

diesen Kabeln nicht vertraut sind.<br />

10 GIGABIT/S<br />

Mit Aufkommen des 10-Gigabit-Ethernet und der<br />

dafür erforderlichen 500 MHz statt der bisherigen<br />

100/250 MHz wurden die Auswirkungen des<br />

Fremd-Nebensprechens zwischen den einzelnen<br />

Kabeln plötzlich zu einem großen Problem. Tatsächlich<br />

ist Fremd-Nebensprechen einer der begrenzenden<br />

Faktoren bei Entwurf und Installation von 10-Gigabit-<br />

Verkabelungslösungen mit Twisted-Pair-Kabeln.<br />

Genau aus diesem Grund ist die Diskussion über<br />

geschirmte oder ungeschirmte Kabel in traditionellen<br />

New<br />

4 ADC KRONE Connecting With Our Customers – Vol.2 No.2 2007

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