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geschichtstafeln_kl.pdf

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Nr. 26<br />

Ehemaliger Standort<br />

des Spritzenhauses mit Schlauchturm der Feuerwehr Groß Rhüden<br />

Lage: Früher Nr. ass 160, heute: Schlackenstraße 1<br />

Schon von alters her lebten unsere Vorfahren mit der immerwährenden Angst vor dem ,,Roten Hahn“, vor dem<br />

Schrecken eines Brandes. Das hae seine volle Berechgung, denn feuerhemmende Steinbauten haen nur Burgen,<br />

Kirchen und adlige Riersitze aufzuweisen. Die große Masse der Bevölkerung lebte in Holzbauten, in mit<br />

Stroh gedeckten Fachwerkhäusern, deren Wände mit leicht brennbarem Strohlehm ausgefüllt waren. Jedes Haus<br />

besaß eine offene Feuerstelle mit offenem Rauchabzug. Ziegeldächer und Schornsteine kamen erst später auf. Außerdem<br />

förderte die enge, verschachtelte Bauweise die Ausbreitung eines Brandes. In schrec<strong>kl</strong>icher Erinnerung<br />

bleibt der große Brand von 1834 in Rhüden.<br />

Natürlich versuchten die Landesherren gegenzusteuern. So gab es bereits im Jahr 1731 (Rademacher, Bd. III) eine<br />

Polizeiverordnung für das Bistum Hildesheim: ,,Jeder Hausherr muss einen ledernen Feuereimer haben und jeder<br />

Hausbesitzer muss beim ,,Stürmen“ der Glocken mindestens einen Mann mit Eimer für die Wasserreihe stellen.“<br />

Das Amt Bilderlahe erlässt 1819 eine Verordnung. Danach muss bei Feuer im Ort mit beiden Glocken Sturm geläutet<br />

werden, während bei Feuer in Nachbarorten nur mit der <strong>kl</strong>einen Glocke ,,gestürmt“ wird.<br />

Bei auswärgen Bränden muss Groß Rhüden ausrücken mit: einer Spritze mit Mannscha,<br />

30 Mann mit Löscheimern, drei vierspännigen Wagen mit Tonnen zum Wasserfahren und drei Feuerhaken zum Einreißen.<br />

Demnach müsste Groß Rhüden schon zu diesem Zeitpunkt eine größere Spritze gehabt haben. Ob dies<br />

smmt oder ob es nur ein Wunschdenken des Amtes war, wir wissen es nicht. Fest steht aber, dass Groß Rhüden<br />

1847 eine neue Handdruckfeuerspritze bekam und dafür ein Spritzenhaus (Nr. ass 160) gebaut wurde.<br />

1826 erlässt das Königlich Großbritannische-Hannoversche Amt Wohldenberg eine polizeiliche Feuerordnung: In<br />

den Orten, wo Spritzen vorhanden sind, versammeln sich sofort nach dem ,,Sturmläuten" der Spritzenmeister, die<br />

Rohrführer, der Bindemeister und die Drücker beim Spritzenhaus. Dem Spritzenmeister ist unbedingt Gehorsam zu<br />

leisten. Ungehorsam sowie sonsge Vergehen werden mit Geldstrafe oder Gefängnis bestra. Der Bindemeister<br />

muss die platzenden Schläuche flicken und die Drückermannscha die Pumpenschwengel der Feuerspritze bedienen.<br />

1899 In Groß Rhüden gründet man eine Freiwillige Feuerwehr. Eine neue Spritze wird angescha.<br />

1900 Eine Feuerwehrkapelle wird gegründet unter dem Kapellmeister Wilhelm Bierwirth.<br />

1924 Das 25-jährige Bestehen wird groß gefeiert. Es ist das erste große Fest nach dem Krieg.<br />

1927 Die erste pferdegezogene Motorspritze wird in den Dienst gestellt.<br />

1941- 46 Wegen des Krieges fanden in diesen Jahren keine Wehrversammlungen sta.<br />

1958 Ein neues Löschfahrzeug Magirus LF8—TS8 wird angescha.<br />

1967 Das alte Spritzenhaus wird abgerissen.<br />

1974 Die Feuerwehr feiert ihr 75jähriges Jubiläum mit einem großen Zelest.<br />

Das alte Spritzenhaus wurde schon 1967 abgerissen.<br />

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