geschichtstafeln_kl.pdf
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Nr. 25<br />
Ehemaliger Kemnadenhof<br />
Lage: Früher Nr. ass 111, heute: Auf dem Burggraben 4<br />
lm Jahr 1911 fand der Halbspänner Brinkmann beim Ausschachten eines neuen Stalles eine<br />
Brandschuschicht mit Scherben aus dem 8.-10. Jh. und darunter dicke Mauerreste aus Muschelkalkbruchsteinen.<br />
W. Rademacher (Buch V, Nr.84) vermutet Hinweise auf eine alte Burg aus dem frühen<br />
Mielalter. Mit Sicherheit befand sich hier im späten Mielalter von 1143-1450 der Kemnadenhof<br />
der Herren von Rhüden und von Linde. Unter Kemnadenhof versteht man keine Burg, sondern ein<br />
mit Wall und Graben befesgtes Steinhaus. (Timm, Rhüden, Bd. l)<br />
Noch heute zeugen die Straßennamen ,,Auf dem Burggraben, Am Burgberg, Am Lindenberg, Vor dem<br />
Lindenberg und Lindenstraße“ von diesen adeligen Geschlechtern. In Urkunden werden Haold, Geruggus,<br />
Engelbert, Dietrich und Rudolf v. Rhüden genannt.<br />
1419 wird der Besitz der Familie von Linde in Rhüden, darunter auch der Kemnadenhof, vom S<br />
Gandersheim bestägt. Auf dem Gelände dieses Riersitzes stand die dazugehörige St. Georgskapelle.<br />
Nach dem Aussterben dieser Geschlechter wird der Kemnadenhof vom Amt Bilderlahe bewirtschaet.<br />
Zeitweise soll er auch Amtssitz des Amtmanns oder seines Vertreters gewesen sein.<br />
Um 1780 lässt das Amt Bilderlahe die baufälligen Gebäude abreißen. Die Steine werden zum Bau der<br />
beiden Mühlen auf dem ,,Kaiser“ und des Hofes in Oberpanshausen verwandt. In den nachfolgenden<br />
Jahren wird das Amt Bilderlahe einen Hof aus dem Dorern auf diesem Hofplatz angesiedelt haben.<br />
(Rademacher, Bd. lll).<br />
In der Feld-, Wald- und Wiesenbeschreibung Groß Rhüden von 1769 ist Harm Pages, freier<br />
Kotsaß, Nr. ass 2, verzeichnet. Dieser Hof, der in der heugen Schlackenstraße (Bruno Fiedler) liegt,<br />
wird auf dem freigewordenem Kemnadenhof angesetzt und bekommt die neue Nr. ass 111. Der Käufer<br />
des Hofplatzes in der Schlackenstraße, ein Nichtlandwirt, behält die Nr. ass 2. In einer Torbalken-<br />
Inschri der Scheune des Hofes Nr. ass 111 (heute Strube) von 1816 ist Joh. Heinrich Pages als Erbauer<br />
genannt.<br />
1841 heiratet Andreas Brinkmann aus Dannhausen die Hoferbin …?..Pages und übernimmt<br />
den Hof. Verstorben 1863. Sohn Heinrich Philipp Brinkmann, geb. 1848, gest. 1933 folgt ihm nach.<br />
Wegen des frühen Todes seines Vaters wurde für den 14jährigen bis zu seiner Volljährigkeit als Vormund<br />
Andreas Ahrens aus Groß Rhüden eingesetzt.<br />
Heinrich Brinkmann, geb. 1872, gest. 1943.<br />
Heinrich Brinkmann baute 1912/ 13 das neue Wohnhaus mit Stallungen. Fritz Kulbe heiratet die Tochter<br />
Emma Brinkmann und übernimmt den Hof.<br />
1958 kau der Vater des heugen Besitzers Karl-Jürgen Strube den Hof.<br />
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