geschichtstafeln_kl.pdf
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Nr. 17 d<br />
Kalibergbau Groß Rhüden 1896 bis 1924<br />
Direkons- und Verwaltungsgebäude<br />
Lage: An der Kreisstraße Richtung Lamspringe, westlich der Kolonie<br />
Auf der benachbarten Anhöhe südlich der Kalifabrik wird um 1900 das Direkons-<br />
und Verwaltungsgebäude errichtet. Zusätzlich werden ein Kutscherhaus, mehrere Remisen<br />
sowie ein Endlaugenbassin gebaut. Das Verwaltungsgebäude ist von Holz und<br />
im Sl der Oberharzer Bergwerksbauten angelegt. Der Bau hat einen lang gestreckten<br />
rechteckigen Grundriss und ist zweigeschossig. Auf der westlichen Fassadenseite befinden<br />
sich zwei Risalite mit Dreiecksgiebel und einer hölzernen Portalüberdachung.<br />
Die Rückseite verzieren verglaste Veranden, Altanen und Glasmalereien. Zwei Fensterreihen<br />
sind schmal und hoch angelegt. An den beiden Längsfassaden verschönern<br />
hübsche Dachgauben mit spitzen Bekrönungen das Gebäude. Ein einfaches geteertes<br />
Saeldach krönt den Bau. Ein Anbau an der Nordseite wird 1901 ferggestellt und<br />
dient als Direktorenwohnung. Die Remisen und das Stallgebäude sind in Stein gehalten.<br />
Die darüber liegende Kutscherwohnung hat ein flaches Dach, ist verbreert und<br />
mit schmalen hohen Fenstern versehen. Auch dieses Gebäude ist ein untypischer Bausl<br />
in unserer Gegend.<br />
Diese Architektur ist im Kalibau ungewöhnlich, weil man solche Bauten hauptsächlich<br />
in Mauer- oder Hausteinen errichtet. Wahrscheinlich soll diese Bauweise die Nähe<br />
des Harzes widerspiegeln.<br />
Nach dem Ende des Rhüdener Kalibergbaus wird das große Gebäude auf verschiedene<br />
Art<br />
und Weise genutzt. In den Jahren des 2.Weltkriegs sind dort Arbeitsmaiden des weiblichen<br />
Arbeitsdienstes untergebracht.<br />
Nach dem Krieg, ungefähr in den siebziger Jahren, wird das gesamte Gelände von der<br />
Rhüdener Baufirma Karl Rühmann aufgekau, die auf dem freien Werksgelände eine<br />
Fabrikaon von Fergteilen für die Bauindustrie aufnimmt. Das Verwaltungsgebäude<br />
wird zu Wohnzwecken umgebaut und vermietet. In dem Laugenbassingebäude wird<br />
nach entsprechendem Umbau eine Sauna mit Badebecken für die Öffentlichkeit eingerichtet<br />
und viele Jahre betrieben.<br />
W Heute befindet sich der Verwaltungstrakt mit den umliegenden Gebäuden sowie<br />
dem Parkgelände in Privatbesitz.<br />
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