02.10.2013 Aufrufe

geschichtstafeln_kl.pdf

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 17 a<br />

Kalibergbau Groß Rhüden 1896 - 1924<br />

Schachtgelände<br />

Lage: Im Wald der Forstgenossenscha Groß Rhüden, auf dem ,,Heberg", östlich des Ortes<br />

In den Jahren von 1896 bis 1900 wurde von der Gewerkscha ,,Car1sfund" der Schacht bis auf<br />

eine Tiefe von 783 m abgeteu. Er wies einen Durchmesser von 5,50 m aus. Über dem Schacht<br />

stand der 10 m hohe Förderturm. Auf dem westlichen Schachtgelände befand sich das Kesselhaus<br />

mit 6 Kesseln, die mit Kohle beheizt wurden. Daneben stand der 50 m hohe Schornstein<br />

mit einem Innendurchmesser von 1,80 m, der mit diesen Ausmaßen bald zum Wahrzeichen von<br />

Rhüden wurde.<br />

Unterhalb des Kesselhauses befand sich im Schlörbachtal ein <strong>kl</strong>eines Pumpenhaus mit<br />

Dampetrieb. Zwei Pumpen drückten das gestaute Bachwasser durch eine lange Rohrleitung<br />

bis in das Kesselhaus.<br />

Auf der Nordseite hinter dem Schacht stand das Zechenhaus, in dem sich die Bergleute um<strong>kl</strong>eiden<br />

und waschen konnten. Das nöge Warmwasser lieferte das Kesselhaus.<br />

An der Ostseite des Platzes stand das Gebäude der Elektrozentrale. Hier wurde mit einem Generator<br />

der hier die Beleuchtung erforderliche Gleichstrom erzeugt.<br />

Gleich neben der Zentrale stand das Venlatorenhaus mit einem <strong>kl</strong>einen Venlator. Dieser versorgte<br />

die Bergleute im Schacht mit der nögen Atemlu. Auch hier sorgte eine Dampfmaschine<br />

für den Antrieb. Den nögen Dampf erhielt sie aus dem Kesselhaus.<br />

In einem Wohnhaus mit einem <strong>kl</strong>einen Garten am südöstlichen Rand des Platzes, das als Steigerwohnung<br />

dienen sollte, war zeitweise die Verwaltung von Carlsfund untergebracht.<br />

Die beiden Gebäude für Schmiede und Zimmerei standen an der südwestlichen Seite des Platzes<br />

und bildeten den Abschluss zur ,,schiefen Ebene“.<br />

Östlich vom Schacht befand sich das Maschinenhaus mit einer 600 PS starken Trommel- Fördermaschine.<br />

Sie besaß einen Zylinderdurchmesser von 415 mm und einen Hubraum von 940 mm.<br />

Die Trommel, auf der ein 65 mm starkes Seil aufgerollt wurde, wies einen Durchmesser von 8 m<br />

auf. Zahlreiche Exponate sind im Heimatmuseum zu besichgen.<br />

Für weitere technische Details und Einzelheiten aus dem damaligen Rhüdener Kaliabbau verweisen<br />

wir auf das Buch von Herbert Timm: ,,Kaliwerke Carlsfund und Herman II“, welches in<br />

anschaulicher und fesselnder Weise den Werdegang, den Höhenflug, sowie den<br />

abrupten Niedergang der Rhüdener Kaliindustrie schildert. Dieses sehr interessante Buch wurde<br />

vom Verein der Natur- und Heimareunde Rhüden im Jahr 1994 herausgegeben und ist jederzeit<br />

im Heimatmuseum zu erwerben.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!