geschichtstafeln_kl.pdf
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Nr. 13<br />
Ehemalige Ziegelei ( Schamoewerk)<br />
Lage: Früher Nr. ass 100, heute: Ostlandstraße 2<br />
Um 1875 errichtet der Maurer Heinrich Overbeck (der als späterer Gastwirt ,,Hüjer" genannt<br />
wurde) in der Feldmark Klein Rhüden am Ahlerbach eine Ziegelei, bestehend aus einem Brennofen,<br />
einer Formerei, in der die Steine von Hand hergestellt werden und einem Trockenschuppen.<br />
Lehm und Ton entnahm er aus naheliegenden Gruben.<br />
Um 1900 gibt er die Herstellung der zu weichen Steine auf.<br />
1881 errichtet Maurermeister Wilhelm Overbeck auf seinem Grundstück im Koppelkamp eine<br />
zweite Ziegelei. Wegen der Benutzung des gemeindeeigenen Ahlerbachsweges haben beide Betriebe<br />
laufend Streigkeiten mit dem Gemeinderat über die Benutzungsgebühr.<br />
1895 Die ,, Rhüdener Thonwerke GmbH“ übernehmen die Ziegelei im Koppelkamp und stellen<br />
außer Steinen nun auch Töpfereierzeugnisse, wie Kacheln und Majolika her.<br />
1898 Der benögte Ton wird, ohne Gemeindewege zu beschädigen, auf einem neu erstellten<br />
Bahngleis (im Volksmund ,,Judengleis“ genannt) miels pferdegezogener Loren von der Tongrube<br />
ins Werk befördert. 1899 besaß das Werk drei Pferde.<br />
1900 U. a. auch Herstellung von Schamoesteinen, daher rührt die Bezeichnung ,,Schamoe“.<br />
1912 Vom Bahnhof der Landesbahn erhält das Werk einen Gleisanschluss.<br />
1924 Die Fa. Göbel, Großalmerode bei Kassel kau die Ziegelei.<br />
1930 Wegen des Fehlschlags einer Lieferung nach Russland gerät die Firma in Schwierigkeiten<br />
und muss das Werk schließen. Für 170 Arbeitnehmer ein harter Schlag.<br />
1935 Verkauf an die Getreidehandelsfirma Gebr. Eicke in Hildesheim. Während des 2. Weltkriegs<br />
werden die Gebäude von der Wehrmacht als Heeresverpflegungslager für Marketenderwaren,<br />
Lebensmiel, Alkoholika u. ä. genutzt. Bei Kriegsende kommt es zu Plünderungen durch die Bevölkerung.<br />
1950 In diesen Jahren sind die Gebäude an die Kleinwanzlebener Saatzucht (KWS) Einbeck<br />
verpachtet, die hier ihr Rübensaatgut aufarbeitet.<br />
1971 Die Hauptgenossenscha Hannover kau das Werk zum Lagerhausbetrieb und zur Annahme<br />
und Trocknung von Getreide. Die angrenzenden großen Hallen werden an die Bundesrepublik<br />
zur Lagerung von Getreide als Bundesreserve vermietet.<br />
1995 Die HG Hannover stellt die Getreideannahme und -verarbeitung in Rhüden ein. Das Gelände<br />
mit den Gebäuden wird an die Fa. Marquardt in Bornhausen verkau und als Lagerplatz für<br />
Altmaterial aller Art genutzt.<br />
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