geschichtstafeln_kl.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nr. 5<br />
Ev.-luth. St. Marni-Kirche<br />
Über die Anfänge der Rhüdener Kirchengeschichte liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.<br />
Herbert Timm (Rhüden I) verlegt den ersten Kirchenbau in die Zeit der ersten Äbssin von<br />
Gandersheim (852-874), während W. Rademacher (Chronik 1) dafür die Zeit der Oonen, also 2.<br />
Häle des 10. Jahrhunderts angibt. Wir neigen dem früheren Termin zu. Der Name des von den<br />
Franken verehrten St. Marn deutet darauf hin; außerdem war dieser Heilige der Schutzpatron<br />
der genannten Äbssin. Die Abtei war sicherlich bestrebt, ihrem umfangreichen Eigenbesitz in<br />
der Mark Rhüden mit einem zentralen Kirchenbau eine christliche Zukun zu sichern. Von Anfang<br />
an waren Rhüden (damals noch ungeteilt) und Wohlenhausen in einem Pfarrverbund vereinigt.<br />
Das Kirchenpatronat lag bis 1806 bei der Abtei Gandersheim.<br />
1232 Erster urkundlicher Hinweis auf unsere Kirche. Danach üben ein Hermannus und ein Wedekindus<br />
das Priesteramt aus. Auch die Kapellen St. Georg und St. Jakob werden genannt. Die Kapelle<br />
,,Zum heiligen Blut" besteht noch nicht.<br />
1477 Erweiterung der Kirche, Erneuerung des Daches und Renovierung des Innenraums.<br />
1608 Nach Einsturz des Turms erfolgt ein vollständiger Neubau. Dazu werden u.a. die Steine der<br />
verfallenen Kapellen St. Jakob und Zum heiligen Blut verwendet. Auch die Fenster und Glocken<br />
werden erneuert und die Kirche um 8 Fuß (ca. 2,30 m) verlängert. Somit ist die Kirche fast neuwerg.<br />
Die neuen Maße in Meter (m) umgerechnet sind: Kirchenlänge : 28,5 m, Chorbreite: 6,56<br />
m, Schiöhe: 7,55 m.<br />
1722 Nach den schlimmen Schäden aus dem 30jährigen Krieg können diese wegen der großen<br />
Armut in der Bevölkerung erst jetzt behoben werden. Es wird eine umfassende Renovierung<br />
vorgenommen. Eine Orgel wird eingebaut und der Fußboden der Kirche wegen der Hochwassergefahr<br />
erhöht.<br />
1783 Bei schwerem Unweer erfolgt ein Blitzeinschlag. Danach wird lange Zeit regelmäßig<br />
ein Brandfest gefeiert.<br />
1834 Beim großen Brand brennt die Kirche ab. Die Goesdienste müssen 54 Jahre lang in der<br />
viel zu <strong>kl</strong>einen St. Georgskapelle gehalten werden. Der fällige Neubau verzögert sich wegen der<br />
Behebung der Brandschäden, des Neubaus der abgebrannten gemeinsamen Schule und der Kosten<br />
für die erfolgte Verkoppelung und Ablösung der Lasten bei den Bauern.<br />
1888 Einweihung der im neugoschen Sl nach Plänen des Kirchenbaumeisters Hase erbauten<br />
Kirche. Die Baukosten betragen fast 128 000 Mark. Das Gebäude ist aus Luerschen Sandsteinen<br />
errichtet und bietet 675 Personen Platz.<br />
1917 lm Laufe des 1. Weltkriegs werden zwei große Glocken eingeschmolzen.<br />
14