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Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

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wird, um nachhaltig die Flexibilität und Ertragskraft der<br />

Fristentransformation zu sichern. Für die Darstellung des<br />

Barwertrisikos werden die Gaps wie fix verzinste Anleihen<br />

bzw. fixe Refinanzierungen behandelt und bewertet.<br />

Positive Werte werden wie Anleihen interpretiert und<br />

negative Werte sind als Refinanzierungen zu sehen. Um<br />

die möglichen Auswirkungen einer Zinsänderung auf den<br />

Ertrag des Unternehmens darzustellen, wird das Barwertrisiko<br />

an Hand eines Value at Risk Modells berechnet.<br />

Einen wesentlichen Bestandteil des Marktrisikos stellen<br />

auch die Derivatepositionen dar. Der Risikogehalt der<br />

abgeschlossenen derivativen Geschäfte wird täglich<br />

analysiert und fließt ebenfalls in das tägliche Reporting an<br />

den Vorstand ein. Somit ist gewährleistet, dass der<br />

Vorstand auch über diese Geschäfte immer zeitnah<br />

informiert ist. Eine detaillierte Übersicht über die Struktur<br />

dieser Geschäfte ist im Anhang zum Jahresabschluss<br />

unter D. Erläuterungen der Bilanzposten XI. Ergänzende<br />

Angaben 3. Angaben zu Finanzinstrumenten gem.<br />

§ 237a UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z 3 BWG zu finden.<br />

FREMDWÄHRUNGSRISIKO<br />

Das Fremdwährungsrisiko der RLB NÖ-<strong>Wien</strong> wird<br />

ebenfalls zentral in der Hauptabteilung Treasury in der<br />

Abteilung Eigenhandel und Flow-Geschäft gesteuert. Das<br />

daraus entstehende Fremdwährungsrisiko wird durch ein<br />

in der Treasury-Limitstruktur detailliertes Limitsystem<br />

(VaR-Limit, Sensitivitätslimits sowie Stop-Loss-Limit)<br />

begrenzt. Ebenso wird das Volumen der offenen<br />

meldetechnischen Devisenpositionen überwacht. Somit<br />

unterliegen alle Fremdwährungspositionen der laufenden<br />

Beobachtung und Steuerung.<br />

LIQUIDITÄTSRISIKO<br />

Das Liquiditätsrisiko umfasst das Risiko, dass die Bank<br />

ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen<br />

kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität<br />

Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu<br />

ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden<br />

müssen.<br />

Das Liquiditätsrisiko umfasst das Zahlungsunfähigkeitsrisiko<br />

(Liquiditätsrisiko i.e.S.), das Liquiditätsfristentransformationsrisiko<br />

sowie das Risiko aufsichtsrechtlicher<br />

Sanktionen/Strafzuschläge infolge Nichterfüllung von<br />

Mindestanforderungen (z.B. Mindestreserve). Das<br />

Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.) schließt<br />

das Terminrisiko (unplanmäßige Verlängerung der Kapitalbindungsdauer<br />

von Aktivgeschäften) und Abrufrisiko (vorzeitiger<br />

Abzug von Einlagen, unerwartete Inanspruchnahme<br />

von zugesagten Kreditlinien) ein. Unter dem<br />

Liquiditätsfristentransformationsrisiko werden das Markt-<br />

liquiditätsrisiko (Vermögensgegenstände, insbesondere<br />

Finanzinstrumente können nicht oder nur zu schlechteren<br />

Konditionen verkauft werden) und das Refinanzierungsrisiko<br />

(Anschlussfinanzierungen können nicht oder nur zu<br />

schlechteren Konditionen durchgeführt werden)<br />

verstanden.<br />

Die Liquiditätssteuerung erfolgt zentral durch die<br />

Hauptabteilung Treasury für die gesamte RBG NÖ-<strong>Wien</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurde zufolge der steigenden Bedeutung<br />

des Liquiditätsrisikos ein eigenes Liquiditätskomitee<br />

gegründet. Dieses tritt monatlich zusammen und hat<br />

folgende Aufgaben: Fundingstrategie, Liquiditätsbericht,<br />

Liquiditätskosten und –erträge, Empfehlungen an den<br />

Vorstand sowie die Zusammenarbeit mit dem<br />

Limagremium.<br />

Das Liquiditätsrisiko wird in der RTFA seit dem Jahr 2007<br />

auf Basis einer Szenarioanalyse angesetzt.<br />

Die RLB NÖ-<strong>Wien</strong> hat über das etablierte Retailgeschäft<br />

Zugang zu Primärmitteln, die knapp 40 Prozent der<br />

Bilanzsumme ausmachen. Das Spareinlagenvolumen<br />

konnte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um 13,5 Prozent gesteigert<br />

werden.<br />

Zusätzlich wird für die RLB NÖ-<strong>Wien</strong> auf täglicher Basis<br />

das Short Term Funding Limit durch die Abteilung GBR<br />

gemessen und berichtet. Dabei wird der tägliche<br />

Refinanzierungsbedarf den vorhandenen tenderfähigen<br />

Wertpapieren gegenübergestellt.<br />

Das Messverfahren für das Liquiditätsrisiko wird auf Basis<br />

der aggregierten Daten der RBG NÖ-<strong>Wien</strong> ermittelt und<br />

der entsprechende Anteil im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse<br />

der Raiffeisen-Holding Gruppe, der<br />

R-Holding und der RLB NÖ-<strong>Wien</strong> in der jeweils entsprechenden<br />

Höhe angesetzt. Unter Berücksichtigung der<br />

Anforderungen 1-18 des CEBS Liquidity Risk<br />

Management Papers (CEBS 2008 147) sowie der mit<br />

31.12.2010 in Kraft getretenen Liquiditätsrisikomanagement-Verordnung<br />

der FMA wurde bereits per<br />

31.03.2010 eine Änderung der bestehenden Liquiditätsmanagementvereinbarung<br />

innerhalb der RBG NÖ-<strong>Wien</strong><br />

sowie des darauf aufbauenden Liquiditätsrisikomodells<br />

vorgenommen.<br />

Die Liquiditätssituation in der RBG NÖ-<strong>Wien</strong> wird in unterschiedlichen<br />

Szenarien betrachtet. Dabei wird zwischen<br />

dem Normalfall, der Rufkrise, der Systemkrise und der<br />

kombinierten Krise unterschieden. Allen Szenarien ist<br />

unterstellt, dass von der aktuellen Situation ausgehend<br />

kein Neugeschäft durchgeführt wird. Die Szenarien unterscheiden<br />

sich jedoch durch unterschiedliche Auswirkung<br />

auf die bestehende Kapitalablaufbilanz (ON- und OFF-<br />

Balance Positionen) in der jeweils angenommenen<br />

Stresssituation.

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