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Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Grafik zeigt das tägliche Risiko des Handelsbuches<br />

sowie der Subportfolien Zinshandel, Eigenhandel und<br />

Flow, und Wertpapier- und Devisen-Sales, berechnet als<br />

„99 Prozent-Value at Risk“ mit einer Haltedauer von einem<br />

Tag. Ein Value at Risk-Wert von EUR 200 Tsd. bedeutet<br />

beispielsweise, dass die Bank an dem betreffenden<br />

Handelstag mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit im<br />

Handelsgeschäft nicht mehr als EUR 200 Tsd. verlieren<br />

könnte. Der Wert sagt nichts darüber aus, wie hoch der<br />

tatsächliche Verlust oder Gewinn an diesem Tag war.<br />

Darüber hinaus gibt es auch eine tägliche Worst Case<br />

Analyse, die Aufschluss über die Verluste im Extremfall<br />

gibt.<br />

Vor den Hintergrund der instabilen Marktlage wurden die<br />

Limits zu Jahresbeginn sehr eng gesetzt, gleichzeitig<br />

wurde die Kapitalunterlegung erhöht. Der VaR des<br />

Handelsbuches ist primär durch den VaR des Zinshandels<br />

getrieben. Der Risikobeitrag aller Subportfolien des<br />

Handelsbuches wurde aufgrund der hohen<br />

Marktvolatilitäten gering gehalten. Die Abteilung<br />

Wertpapier- und Devisen-Sales konzentriert sich auf den<br />

Durchhandel und liefert daher keinen Risikobeitrag. Im<br />

VaR-Verlauf sind mehrere Spitzen erkennbar, die sich auf<br />

konkrete Marktereignisse zurückführen lassen. Die VaR-<br />

Spitze Anfang März ist auf die Ankündigung einer<br />

Zinserhöhung durch die EZB zurückzuführen. Der<br />

Rückgang der Konjunkturmeinung Anfang Mai bedingte<br />

eine weitere kurzfristige VaR-Erhöhung. Der Anstieg des<br />

Risikos Ende Juni und Anfang Juli ist auf die lange<br />

Entscheidungsfindung der EU für die Freigabe der zweiten<br />

Griechenland Kredittranche zurückzuführen. Der<br />

Downgrade der USA durch S&P und die Problematik der<br />

Kreditwürdigkeit der Euro-Länder führte Anfang August zu<br />

einer weiteren Beunruhigung der Märkte. Die Euro-Krise<br />

führte im Oktober zu einer erneuten Verunsicherung der<br />

Märkte, die sich in einer Erhöhung des VaR bemerkbar<br />

machte. Die Risikerhöhung im Dezember ist auf die EZB-<br />

Leitzinssenkung und die Ankündigung möglicher Herabstufungen<br />

von EUR-Ländern durch die Ratingagenturen<br />

zurückzuführen.<br />

Die Zuverlässigkeit des auf historischen Daten<br />

basierenden VaR-Ansatzes wird durch ein Backtesting auf<br />

täglicher Basis überprüft, sowie durch wöchentliche<br />

Stresstests ergänzt und laufend verbessert.<br />

Das Zinsänderungsrisiko wird zentral in der Hauptabteilung<br />

Treasury in der Abteilung Aktiv-/Passivmanagement<br />

gemanagt. Hier werden alle Zinspositionen<br />

systematisch zusammengefasst und gesteuert. Die<br />

Erfassung erfolgt durch interne Kontrakte bei Großpositionen.<br />

Diese werden zwischen Kundenbetreuer und<br />

Treasury explizit vereinbart. Das Mengengeschäft wird<br />

über die internen Systeme automatisch erfasst.<br />

Die Steuerung des Zinsänderungsrisikos wird auf Basis<br />

einer GAP-Analyse durchgeführt. Auf die GAP-Analyse<br />

aufbauend werden VaR- und Szenarioanalysen erstellt.<br />

Die verwendeten Szenarien basieren auf den<br />

Empfehlungen der Finanzmarktaufsicht und der OeNB<br />

sowie des „Basel Committee on Banking Supervision“.<br />

Einmal monatlich findet eine Sitzung des Aktiv/Passiv-<br />

Komitees statt, in der über die Marktrisiken des<br />

Bankbuches berichtet wird und die Zinsmeinung sowie die<br />

Zinspositionierung der Bank beschlossen werden.<br />

Steuerungsmaßnahmen werden im Einklang mit der<br />

Zinsmeinung gesetzt. Die Ergebnis- und Risikoanalyse<br />

des Bankbuches erfolgt auf Total-Return-Basis, das heißt,<br />

dass neben dem Strukturbeitrag auch die Barwertänderung<br />

des Bankbuches der RLB NÖ-<strong>Wien</strong> betrachtet<br />

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