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Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

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38<br />

KONJUNKTUR IN ÖSTERREICH<br />

Österreichs Wirtschaft startete überdurchschnittlich stark<br />

ins Jahr <strong>2011</strong> mit einer BIP-Wachstumsrate im 1. Quartal<br />

von 0,9 Prozent, verlor jedoch zu Jahresende massiv an<br />

Schwung. Die OeNB rechnet mit einer Stagnation im<br />

Schlussquartal. Für das Gesamtjahr <strong>2011</strong> ergibt sich<br />

dennoch eine vergleichsweise hohe Wachstumsrate von<br />

3,2 Prozent gemäß der Prognose des WIFO.<br />

Wachstumsträger waren einmal mehr die Exporte, aber<br />

auch der private Konsum entwickelte sich gut. Dies ist<br />

durchaus erfreulich in Anbetracht der Tatsache, dass die<br />

realen Haushaltseinkommen durch die hohe Inflation mit<br />

einer Inflationsrate im Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong> von<br />

3,2 Prozent belastet waren und trotz guter<br />

Beschäftigungsentwicklung nur schwach zulegen<br />

konnten.<br />

GELD- UND KAPITALMÄRKTE IN DER EUROZONE<br />

SOWIE AKTIENMÄRKTE INTERNATIONAL<br />

Die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung und<br />

zunehmender Preisdruck führten in der Eurozone im April<br />

<strong>2011</strong> zur Zinswende. Der Leitzinssatz, der seit Mai 2009<br />

auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent notiert hatte, wurde<br />

bis zum Sommer <strong>2011</strong> auf 1,50 Prozent angehoben. Da<br />

sich die Schuldenkrise über den Sommer jedoch neuerlich<br />

verschärfte, wurde der Zinserhöhungspfad beendet. Der<br />

Leitzinssatz blieb nun für einige Monate unverändert, die<br />

EZB war jedoch an anderer Front äußerst aktiv: Es wurde<br />

eine Reihe von außerordentlichen Maßnahmen<br />

beschlossen und durchgeführt, um eine ausreichende<br />

Liquiditätsversorgung des angeschlagenen europäischen<br />

Bankensystems sicherzustellen. So hat die EZB Tender mit<br />

langen Laufzeiten angeboten, zusätzliche Covered Bond<br />

Kaufprogramme gestartet sowie Staatsanleihen aus<br />

finanzschwachen Mitgliedsländern der Eurozone verstärkt<br />

angekauft. Unter der Führung des neuen EZB-Präsidenten<br />

Mario Draghi der im November <strong>2011</strong> Jean-Claude Trichet<br />

ablöste, dessen Vertrag wie geplant auslief, nahm der<br />

EZB-Rat im 4. Quartal die beiden Zinserhöhungen des<br />

Frühjahrs zurück. Der Leitzinssatz lag zum Jahresende<br />

damit wieder bei 1,00 Prozent.<br />

Die Geldmarktsätze bewegten sich im Einklang mit den<br />

EZB-Zinsschritten – der 3-Monats-Euribor, der zu<br />

Jahresbeginn <strong>2011</strong> bei 1,00 Prozent gelegen war, stieg bis<br />

auf 1,62 Prozent am 26. Juli und sank bis zum Jahresende<br />

wieder bis auf 1,36 Prozent ab. Die 10-jährigen<br />

Kapitalmarktsätze waren weiter von den Sorgen um die<br />

Euro-Verschuldungskrise dominiert. Während die Renditen<br />

mancher Peripherie-Anleihen in zuvor ungeahnte Höhe<br />

anstiegen, profitierte vor allem der deutsche Bund von<br />

seinem Status als „sicherer Hafen“. Mitte September fiel<br />

die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen auf<br />

ein Allzeittief von unter 1,7 Prozent.<br />

Die internationalen Aktienmärkte haben ein weiteres Jahr<br />

mit hohen Volatilitäten hinter sich. Während im 1. Halbjahr<br />

bei vielen Indizes noch zweistellige Zuwachsraten zu<br />

verzeichnen waren, drehte sich im Sommer mit der<br />

neuerlichen Verschärfung der Staatsschuldenkrise das<br />

Bild dramatisch. Zum Jahresende lag die Performance der<br />

wichtigsten Indizes mit Ausnahme der amerikanischen<br />

durchwegs im Minus. Der DAX verlor knapp 15 Prozent,<br />

der ATX sogar knapp 35 Prozent an Wert.

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