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Geschäftsbericht 2011 - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

LAGEBERICHT<br />

Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage<br />

DAS GLOBALE WIRTSCHAFTLICHE UMFELD<br />

Nach der globalen Rezession des Jahres 2009, in dem die<br />

weltweite Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent schrumpfte,<br />

und dem durch Konjunkturhilfen künstlich herbeigeführten<br />

Aufschwung des Jahres 2010, in dem das Welt-BIP um<br />

+5,2 Prozent stieg, fiel das Wachstum im Jahr <strong>2011</strong><br />

wieder etwas zurück. Die Zuwachsrate von 3,8 Prozent<br />

liegt aber über dem langjährigen Durchschnitt, der in der<br />

Betrachtung seit 1990 bei 3,4 Prozent liegt. In manchen<br />

Ländern war dies jedoch sogar gewünscht: So hatten<br />

mehrere Schwellenländer in ihrem Bemühen, die sich<br />

allmählich überhitzende Wirtschaft abzukühlen und vor<br />

allem die ausufernde Inflation einzudämmen, eine<br />

zunehmend restriktive Geldpolitik eingesetzt.<br />

Sämtliche Konjunkturthemen wurden jedoch überlagert<br />

von einer Vielzahl an Ereignissen, der Großteil davon mit<br />

weitreichenden Folgen. Allen voran ist hier natürlich die<br />

Schuldenkrise zu nennen, die ausgehend von<br />

Griechenland und Irland, die bereits im Jahr 2010<br />

Finanzhilfen der Partnerländer und des IWF in Anspruch<br />

nehmen mussten, auch auf andere Peripheriestaaten<br />

übergriff. Portugal flüchtete im April unter den<br />

Rettungsschirm, nachdem die Finanzierung am<br />

Kapitalmarkt wegen zu hoher Risikoaufschläge nicht mehr<br />

tragbar war. Über den Sommer <strong>2011</strong> gerieten die<br />

Budgetsorgen Spaniens und Italiens immer mehr in den<br />

Mittelpunkt des Finanzmarktinteresses, was dazu führte,<br />

dass die Zinsen so weit anstiegen, dass die langfristige<br />

Österreich: Wirtschaftswachstum<br />

(real, %-Änderung zum Vorjahr, Datenquelle: Statistik Austria, WIFO)<br />

Selbstfinanzierung der Länder massiv gefährdet schien<br />

und die EZB begann, Staatsanleihen auch dieser Länder<br />

anzukaufen.<br />

Verschuldungsprobleme gibt es jedoch auch in den USA.<br />

Nach einer erst in letzter Minute erfolgten Anhebung der<br />

Schuldenobergrenze verlagerte sich das Interesse<br />

vorübergehend auf die USA. Da bezweifelt wurde, dass<br />

sich der amerikanische Kongress und die Regierung auf<br />

die dringend benötigten zusätzlichen Einsparungen<br />

einigen, stufte die Ratingagentur Standard & Poor's die<br />

Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe auf AA+ ab. Auch<br />

der Ausblick wurde mit Negativ bewertet, was bedeutet,<br />

dass auf Sicht von 2 Jahren eine weitere Herabstufung<br />

droht.<br />

Neben der alles überschattenden Schuldendiskussion<br />

gab es auch geopolitische Ereignisse, die Auswirkung auf<br />

Konjunktur- und Finanzmarktverlauf hatten. Zwei der<br />

wichtigsten sollen hier genannt werden: Die unter dem<br />

Stichwort „Arabischer Frühling“ zusammengefassten<br />

Umwälzungen in Nordafrika und im Nahen Osten, die die<br />

Rohstoffpreise und damit die Inflation anheizten, sowie die<br />

dreifache Katastrophe in Japan (Erdbeben, Tsunami und<br />

nukleare Bedrohung) mit ihren weitreichenden Folgen.<br />

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