Rechnungswesen
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19.11.2009<br />
Abschlussprüfung<br />
Winter 2009/2010<br />
für<br />
Steuerfachangestellte<br />
Lösungshinweise<br />
<strong>Rechnungswesen</strong>
Teil I - Buchführung - 60 Punkte<br />
1. Aufgabe 17 Punkte<br />
Bruttolohn<br />
+ VL, Anteil AG, 50,0 %<br />
+ Sachbezug, Berechnung s.u.<br />
SV-Pfl. bzw. stpfl. Gehalt<br />
./. LSt, 19,5 %<br />
./. Soli, 5,5 % v. 452,99 €<br />
./. KiSt, 9,0 % v. 452,99 €<br />
Sozialversicherungsbeiträge:<br />
./. RV, 9,95 %<br />
./. AV, 1,65 %<br />
./. KV, 8,10 %<br />
./. PV, 0,975 %<br />
Nettolohn<br />
./. VL<br />
./. Sachbezug<br />
./. USt Sachbezug<br />
./. Vorschuss (Ford. g. Mitarb.)<br />
Ausgezahlter Betrag<br />
AG-Anteil zur SV:<br />
= 19,775 % * 2.323<br />
Sachbezug:<br />
19.11.2009<br />
- 2 -<br />
452,99 €<br />
24,91 €<br />
40,77 €<br />
231,14 €<br />
38,33 €<br />
188,16 €<br />
22,65 €<br />
297,06 €<br />
56,44 €<br />
1.950,00 €<br />
19,50 €<br />
353,50 €<br />
2.323,00 €<br />
./. 518,67 €<br />
./. 480,28 €<br />
1.324,05 €<br />
./. 39,00 €<br />
./. 353,50 €<br />
./. 150,00 €<br />
781,55 €<br />
459,37 €<br />
Punkte<br />
a) Private Nutzung, Pauschalregelung:<br />
1% v. gerundeten BLP 202,00 € 202,00 € 2 P<br />
USt 19%, darin enthalten 32,25 €<br />
Nettowert 169,75 €<br />
b) Fahrten zw. Whg. u. Betrieb:<br />
0,03 % v. 20.200 * 25 km 151,50 € 151,50 € 1,5 P<br />
USt, 19%, darin enthalten 24,19 €<br />
Nettowert 127,31 €<br />
gesamter Sachbezug (brutto), s.o. 353,50 €<br />
Nettowert (169,75 + 127,31) 297,06<br />
USt, 19% (32,25 + 24,19) 56,44<br />
1<br />
0,5<br />
1<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
1<br />
0,5<br />
0,5
19.11.2009<br />
- 3 -<br />
Konto Soll Haben Gewinnauswirkung Punkte<br />
4100 / 6000<br />
4130 / 6110<br />
1200 / 1800<br />
4170 / 6080<br />
4100 / 6000<br />
1200 / 1800<br />
1741 / 3730<br />
8595 / 4945<br />
1770 / 3800<br />
1530 / 1340<br />
1750 / 3770<br />
480,28<br />
459,37<br />
19,50<br />
1.823,22<br />
939,65<br />
781,55<br />
518,67<br />
297,06<br />
56,44<br />
150,00<br />
39,00<br />
./. 480,28<br />
./. 459,37<br />
./. 1.842,72<br />
+ 297,06<br />
2. Aufgabe 12 Punkte<br />
1<br />
GA 0,5<br />
Kaufpreis 380.000,00 €<br />
Grunderwerbsteuer 13.300,00 €<br />
Maklercourtage, netto 4.800,00 €<br />
Notarkosten Kaufvertrag, netto 5.700,00 €<br />
Eigentümereintragung in das Grundbuch 900,00 €<br />
= Anschaffungskosten 404.700,00 € 3 P<br />
3,5<br />
GA 1<br />
davon entfallen 70 % auf das Gebäude = 283.290,00 €<br />
hiervon wiederum ein Anteil von 80% betrieblich = 226.632,00 €<br />
und 20 % privat = 56.658,00 € 2 P<br />
und 30 % auf den Grund und Boden = 121.410,00 €<br />
hiervon wiederum ein Anteil von 80% betrieblich = 97.128,00 €<br />
und 20 % privat = 24.282,00 € 2 P<br />
Die Privatentnahme umfasst damit:<br />
Anteil an dem bebauten Grundstück 80.940,00 €<br />
anteilige Vorsteuer 399,00 €<br />
= Privatanteil 81.339,00 € 2 P<br />
Kauf des bebauten Grundstücks:<br />
Konto Soll Haben Gewinn Punkte<br />
0085 / 0235<br />
97.128,00<br />
0,5 P<br />
0090 / 0240<br />
226.632,00<br />
0,5 P<br />
1800 / 2100<br />
81.339,00<br />
0,5 P<br />
1570 / 1400<br />
1.596,00<br />
0,5 P<br />
1200 / 1800<br />
406.695,00<br />
0,5 P<br />
0,00 GA 0,5 P
3. Aufgabe 12 Punkte<br />
19.11.2009<br />
- 4 -<br />
Konto Soll Haben Gewinn Punkte<br />
1.<br />
a)<br />
3200 / 5200<br />
3800 / 5800<br />
1600 / 3300<br />
b)<br />
3800 / 5800<br />
1588 / 1433<br />
1200 / 1800<br />
c)<br />
1600 / 3300<br />
2660 / 4840<br />
1200 / 1800<br />
2.<br />
1800 / 2100<br />
8910 / 4620<br />
1770 / 3800<br />
3.<br />
1400 / 1200<br />
8120 / 4120<br />
4700 / 6700<br />
1600 / 3300<br />
4.<br />
4650 / 6640<br />
4655 / 6645<br />
1570 / 1400<br />
1200 / 1800<br />
33.284,00<br />
3.078,77<br />
1.818,14<br />
7.254,37<br />
36.362,77<br />
178,50<br />
6.000,00<br />
580,00<br />
245,00<br />
105,00<br />
66,50<br />
36.362,77<br />
9.072,51<br />
1.699,93<br />
34.662,84<br />
150,00<br />
28,50<br />
6.000,00<br />
580,00<br />
416,50<br />
+ 150,00<br />
+ 6.000,00<br />
- 580,00<br />
- 350,00<br />
105,00 werden<br />
außerbilanziell<br />
hinzugerechnet<br />
1,5<br />
1,5<br />
1,5<br />
1,5<br />
GA 0,5<br />
1<br />
GA 0,5<br />
1<br />
GA 0,5<br />
1,5<br />
GA 1
4. Aufgabe 11 Punkte<br />
19.11.2009<br />
- 5 -<br />
Konto Soll Haben Gewinn Punkte<br />
a)<br />
2310 / 6895<br />
0240 / 0400<br />
1000 / 1600<br />
8800 / 4845<br />
1770 / 3800<br />
b)<br />
0240 / 0400<br />
1600 / 3300<br />
c)<br />
0240 / 0400<br />
1588 / 1433<br />
1200 / 1800<br />
d)<br />
1600 / 3300<br />
2150 / 6880<br />
1200 / 1800<br />
e)<br />
4830 / 6220<br />
0240 / 0400<br />
1,00<br />
1.190,00<br />
39.742,00<br />
1.192,26<br />
7.777,51<br />
39.742,00<br />
589,00<br />
2.046,71<br />
1,00<br />
1.000,00<br />
190,00<br />
39.742,00<br />
8.969,77<br />
40.331,00<br />
2.046,71<br />
- 1,00<br />
+ 1.000,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
- 589,00<br />
- 2.046,71<br />
1<br />
GA 0,5<br />
1<br />
GA 0,5<br />
1,5<br />
GA 0,5<br />
1,5<br />
GA 0,5<br />
1,5<br />
GA 0,5<br />
1,5<br />
GA 0,5
5. Aufgabe 8 Punkte<br />
1.<br />
2.<br />
19.11.2009<br />
- 6 -<br />
Fahrtkosten 540 km x 0,30 € = 162,00 €<br />
Parkgebühren netto 30,00 €<br />
19 % USt 5,70 € 35,70 €<br />
Übernachtungskosten netto 160,00 €<br />
19 % USt 30,40 € 190,40 €<br />
Taxifahrt netto 25,00 €<br />
7 % USt 1,75 € 26,75 €<br />
Verpflegungsmehraufwendungen pauschal<br />
17.11.2008 14 Stunden 12,00 €<br />
18.11.2008 24 Stunden 24,00 €<br />
19.11.2008 17 Stunden 12,00 € 48,00 €<br />
Erstattungsbetrag 462,85 €<br />
Konto Soll Haben Gewinn Punkte<br />
4660 / 6670<br />
1570 / 1400<br />
1571 / 1401<br />
1000 / 1600<br />
425,00<br />
36,10<br />
1,75<br />
462,85<br />
2<br />
1 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
2 P
Teil II - Jahresabschluss - 40 Punkte<br />
1. Aufgabe 15 Punkte<br />
19.11.2009<br />
- 7 -<br />
Handelsbilanzansatz: Punkte<br />
Die Baumaschine gehört gem. § 247 (2) HGB zum abnutzbaren Anlagevermögen. 1<br />
Die Bewertung der Baumaschine erfolgt gem. § 253 (1) HGB zu den Herstellungskosten,<br />
bzw., da es sich um einen abnutzbaren VG handelt, zu den fortgeführten<br />
HK gem. § 253 (2) HGB.<br />
Da handelsrechtlich gem. der Aufgabenstellung ein möglichst hoher Bilanzansatz<br />
gewünscht wird, werden neben den zwingend anzusetzenden Einzelkosten gem.<br />
§ 255 (2) S. 1 + 2 HGB<br />
auch angemessene Gemeinkosten mit zu den Herstellungskosten gerechnet, § 255<br />
(2) S. 3 HGB.<br />
Daneben werden handelsrechtlich die Fremdkapitalzinsen dann zu den HK gerechnet<br />
werden, wenn die Finanzierung der Herstellung des Vermögensgegenstandes<br />
dient § 255 (3) S. 2 HGB.<br />
Damit ergibt sich handelsrechtlich folgende Wertansatz (Wertobergrenze):<br />
Materialeinzelkosten<br />
Fertigungseinzelkosten<br />
Sondereinzelkosten der Fertigung<br />
Wertuntergrenze in der HB<br />
+ Materialgemeinkosten, 30 % v. 48.000<br />
+ Fertigungsgemeinkosten, 40 % v. 65.000<br />
Wertuntergrenze in der StB<br />
+Verwaltungsgemeinkosten, 6,5 % v. 158.400<br />
+ FK-Zinsen 150.000 * 7,5% * 9 Mo.<br />
Wertobergrenze in HB u. StB<br />
48.000,00<br />
65.000,00<br />
5.000,00<br />
118.000,00<br />
14.400,00<br />
26.000,00<br />
40.400,00<br />
10.296,00<br />
7.875,00<br />
18.171,00<br />
Vertriebsgemeinkosten dürfen gem. § 255 (2) S. 6 HGB nicht zu<br />
den HK gerechnet werden.<br />
Entsprechend der Aufgabenstellung ist die Baumaschine mit den<br />
oben ermittelten HK am 1.11.2008 anzusetzen mit<br />
und entsprechend ihrer ND linear für zwei Monate abzuschreiben.<br />
176.571,00 * 12,5 % * 2/12<br />
Wertansatz in der HB zum 31. Dez. 2008<br />
Steuerbilanzansatz:<br />
Hinsichtlich der steuerrechtlichen Bewertungswahlrechte greift<br />
das Maßgeblichkeitsprinzip gem. § 5 (1) S. 1 EStG. § 5 (6) EStG<br />
ergibt keine Änderungen.<br />
Der Wertansatz in der Steuerbilanz entspricht damit dem Wertansatz<br />
in der Handelsbilanz, s.o.<br />
118.000,00<br />
40.400,00<br />
158.400,00<br />
18.171,00<br />
176.571,00<br />
0,00<br />
176.571,00<br />
./. 3.678,56<br />
172.892,44<br />
172.892,44<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
1,5<br />
2
2. Aufgabe 15 Punkte<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Handelsbilanz:<br />
Die Gewerbesteuerzahlung ist ein ungewisse Verbindlichkeit gem. § 249 (1)<br />
HGB und muss zwingend in der Handelsbilanz mit 9.800,00 € als Rückstellung<br />
ausgewiesen werden.<br />
Steuerbilanz:<br />
Die Gewerbesteuer ist als nicht abzugsfähige Betriebsausgabe gem. § 4 (5b)<br />
EStG in der steuerrechtlichen Gewinnermittlung nicht zu berücksichtigen.<br />
Eine Bilanzierung erfolgt gem. § 5 (1) S. 1 EStG, außerbilanziell erfolgt eine<br />
entsprechende Zurechnung.<br />
Bilanzausweis 9.800,00 €<br />
Handelsbilanz:<br />
Es handelt sich um eine ungewisse Verbindlichkeit, die gem. § 249 (1) HGB<br />
zu passivieren ist. Der Bilanzansatz ist durch sachgerechte Schätzung zu<br />
ermitteln § 253 (1) S. 2 HGB, hier 15.000,00 €.<br />
Steuerbilanz:<br />
Gem. § 5 (1) S. 1 EStG ist diese Rückstellung zwingend in Übereinstimmung<br />
mit dem Handelsbilanzansatz auch in der Steuerbilanz zu bilden.<br />
Bilanzansatz ebenfalls 15.000,00 €<br />
Handelsbilanz:<br />
Es handelt sich um eine ungewisse Verbindlichkeit, die gem. § 249 (1) S. 3<br />
HGB passiviert werden darf.<br />
Da der handelsrechtliche Gewinn möglichst hoch ausfallen soll, wird hier von<br />
einer Passivierung abgesehen, Bilanzansatz 0,00 €<br />
Steuerbilanz:<br />
Handelsrechtliche Passivierungswahlrechte führen zu einem steuerrechtlichen<br />
Passivierungsverbot.<br />
Der Bilanzansatz beträgt in der Steuerbilanz 0,00 €.<br />
Handelsbilanz:<br />
Es handelt sich um drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, die<br />
gem. § 249 (1) S. 1 HGB zu passivieren sind.<br />
Die Höhe der Rückstellung ist die Differenz zwischen dem vereinbarten Verkaufspreis<br />
von 1,5 Mio. € und den gesamten Selbstkosten in Höhe von dann<br />
1,79 Mio. €. § 253 (1) S. 2 HGB<br />
Bilanzansatz 290.000,00 €<br />
Steuerbilanz:<br />
Gem. § 5 (4a) EStG darf eine Rückstellung für drohende Verluste aus<br />
schwebenden Geschäften in der Steuerbilanz nicht gebildet werden.<br />
Bilanzansatz 0,00 €<br />
19.11.2009<br />
- 8 -<br />
2 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
2 P<br />
1 P<br />
2 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
2 P<br />
1 P<br />
1 P
3. Aufgabe 10 Punkte<br />
Der Differenzbetrag wird gem. § 255 Abs. 4 HGB als Firmenwert bezeichnet.<br />
Handelsrechtlich besteht gem. § 255 Abs. 4 HGB ein Aktivierungswahlrecht, die<br />
Anschaffungskosten können als Aufwand berücksichtigt oder aktiviert werden.<br />
Bei der Aktivierung des Firmenwertes hat der Unternehmer zwei Möglichkeiten:<br />
Der Firmenwert ist in den folgenden vier Geschäftsjahren zu mindestens 25 %<br />
oder planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben,<br />
§ 255 Abs. 4 HGB.<br />
19.11.2009<br />
- 9 -<br />
Handelsrechtlich ist die Aufwandsbuchung korrekt.<br />
Gem. § 5 Abs. 2 EStG besteht steuerrechtlich ein Aktivierungsgebot.<br />
Der entgeltlich erworbene Firmenwert gehört als immaterielles Wirtschaftsgut zum<br />
abnutzbaren Anlagevermögen und ist gem. § 6 Abs. 1 Nr.1 EStG, § 253 Abs. 1<br />
und Abs. 2 HGB mit den fortgeführten Anschaffungskosten anzusetzen.<br />
Gem. § 5 Abs. 6 EStG sind die steuerrechtlichen Vorschriften zu befolgen. Der<br />
Firmenwert wird gem. § 7 Abs. 1 Satz 3 EStG zeitanteilig abgeschrieben<br />
Anschaffungskosten 200.000,00 €<br />
- AfA für 3 Monate 3 /180 3.333,33 €<br />
= Bilanzansatz 31.12.2008 196.666,67 €<br />
1 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
1 P<br />
2 P<br />
1 P<br />
2 P