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www.bueso.de/nrw<br />

Liebe Wähler in<br />

Nordrhein-Westfalen!<br />

Ist ein neues Wirtschaftswunder eine<br />

Illusion? Die <strong>BüSo</strong> tritt mit ihren Kandidaten<br />

bei der Landtagswahl am 22.<br />

Mai an, um den politischen und wirtschaftlichen<br />

Freiraum, der dem einzelnen<br />

Menschen genommen wurde, zurückzuerobern.<br />

Denn die Krise zu lösen,<br />

ist zwar eine gewaltige Aufgabe, aber<br />

unter Mithilfe aller genauso möglich,<br />

wie man nach der Gründung der Bundesrepublik<br />

Deutschland innerhalb<br />

von nur sieben Jahren Vollbeschäftigung<br />

erreichte.<br />

Versetzen Sie sich einfach einmal in<br />

das nächste Jahrzehnt und stellen sich<br />

vor, Sie läsen in Ihrer Tageszeitung den<br />

folgenden Artikel:<br />

„Das letzte Teilstück des nun vollständig<br />

unterirdisch geführten Stückgutverkehrs<br />

im Ruhrgebiet zwischen<br />

Recklinghausen und Herten wurde fertiggestellt.<br />

Schon in den Jahren zuvor<br />

hatte man in den Städten den gesamten<br />

Güterumschlag neu organisiert. Die<br />

Güterbahnhöfe, die bis Anfang des<br />

Jahrhunderts fast völlig von der Bildfläche<br />

verschwanden und zur Brache wurden,<br />

sind zu neuem Leben erwacht.<br />

Modernste Güterumschlagslogistik, wie<br />

man sie vorher nur von den modernsten<br />

Seehäfen kannte, hat mittlerweile<br />

eine fast sterbende Industrieregion zu<br />

neuem Leben erweckt.<br />

Ein Container aus dem fernen Asien<br />

kann nun z.B. über die zwischenzeitlich<br />

entstandenen Transrapidstrecken<br />

über Rußland in wenigen Tagen bis<br />

nach Duisburg gebracht werden. Dort<br />

wird der Container auf die inzwischen<br />

neu installierte Bahntechnik umgeschlagen,<br />

die an der Universität Paderborn<br />

entwickelt wurde. Der Waggon ist<br />

nun vollständig unabhängig von Fahrplänen<br />

steuerbar, da der Antrieb wie<br />

-EXTRA<br />

Am 22. Mai <strong>BüSo</strong> wählen !<br />

Neues Wirtschaftswunder<br />

statt Sklavenmärkte!<br />

beim Transrapid in den Schienen liegt.<br />

Dieser Waggon transportiert den Container<br />

dann z.B. nach Recklinghausen.<br />

Die Paletten, die sich im Container<br />

befinden und für ein mittelständiges<br />

Unternehmen in Herten bestimmt<br />

sind, werden im neu entstandenen Güterumschlagszentrum<br />

Recklinghausen<br />

automatisch in die CargoCaps umgeladen<br />

und unterirdisch zu dem kleinen,<br />

hochproduktiv arbeitenden mittelstän-<br />

digen Unternehmen<br />

befördert, das einen<br />

eigenen CargoCap-Anschluß<br />

besitzt. Durch<br />

diese großen Infrastrukturprojekte<br />

der<br />

letzten beiden Jahrzehnte,<br />

die mittlerweile<br />

zu einer unterirdischen<br />

Vernetzung geführt<br />

haben, entstanden<br />

Millionen neuer<br />

Arbeitsplätze im 1. Arbeitsmarkt,<br />

wie man<br />

das Anfang des Jahrhunderts<br />

nannte.<br />

Supermärkte, Betriebe, Großküchen<br />

und viele weitere Einrichtungen, die<br />

früher täglich von LKWs angefahren<br />

wurden, warten nun täglich nicht nur<br />

auf den Briefträger, sondern auch auf<br />

die CargoCaps. ,Wer nicht hat sein CargoCap,<br />

ist ein Depp’, hieß ein Leitspruch<br />

in der Aufbauphase.<br />

Nordrhein-Westfalen gehört mittlerweile<br />

wieder zu den produktivsten<br />

Gegenden unseres Planeten. Das Ruhr-<br />

Neue gerechte Weltwirtschaftsordnung<br />

ist einzige Lösung!<br />

Jeder spürt, daß in Deutschland und der Welt<br />

ganz dramatische Entwicklungen geschehen<br />

und noch bevorstehen. In Deutschland haben<br />

wir offiziell 5,2 Millionen Arbeitslose, in Wirklichkeit<br />

sind es eher neun Millionen. Die Wirtschaft<br />

wird auf Dauer einen Ölpreis von an die<br />

60 Dollar — manche warnen sogar, es könnten<br />

100 Dollar und mehr werden — nicht verkraften.<br />

Ein Zusammenbruch des auf dem Dollar<br />

basierenden Weltfinanzsystems steht unmittelbar<br />

bevor.<br />

Ein Aspekt dieses Zusammenbruchs ist der<br />

Niedergang des gesamten amerikanischen<br />

Automobilsektors, darunter General Motors<br />

(GM) mit 301 Mrd. Dollar Schulden, Ford<br />

Motors und Zulieferbetriebe wie Delphi und<br />

Visteon — einem Wirtschaftsbereich, von dem<br />

jeder sechste Arbeitsplatz abhängt und in dem<br />

sich vor allem ein Großteil der noch verbliebenen<br />

Maschinenbaukapazitäten befindet. Das<br />

Management und die Banken wollen GM liquidieren,<br />

weil sie nur an Geld denken, während<br />

die Automobilbauer-Gewerkschaften versuchen,<br />

hunderttausend Arbeitsplätze zu erhalten.<br />

Normalerweise hätten die Regierung schon<br />

einschreiten müssen, weil der Verlust eines so<br />

großen Industriesektors auch den Status der<br />

USA als Supermacht betrifft, aber ideologische<br />

Probleme hindern sie daran. Auf jeden Fall wird<br />

die Krise des amerikanischen Automobilsektors<br />

die ganze Weltwirtschaft betreffen.<br />

Wenn es überhaupt eine Chance gibt, den<br />

Zusammenbruch des US-Automobilsektors zu<br />

verhindern, dann liegt sie in einer Initiative des<br />

US-Ökonomen und ehemaligen Präsident-<br />

VON HELGA ZEPP-LAROUCHE, BUNDESVORSITZENDE DER BÜRGERRECHTSBEWEGUNG SOLIDARITÄT (BÜSO)<br />

schaftskandidaten Lyndon LaRouche, meinem<br />

Ehemann: Er hat jetzt dem amerikanischen<br />

Senat eine Gesetzesvorlage für ein Programm<br />

vorgeschlagen, den Autosektor größtenteils auf<br />

die Produktion für die Infrastruktur umzustellen<br />

— wie z.B. Waggonbau für ein gesamtamerikanisches<br />

Eisenbahnnetz (das es jetzt nicht<br />

gibt!), den Ausbau von Wasserwegen durch<br />

Dämme, Schleusen etc., Neuinvestitionen in<br />

Energieerzeugung und -verteilung und Kommunikation.<br />

All dies ist jetzt möglich, weil<br />

LaRouches Forderung, daß sich die Demokratische<br />

Partei auf die Tradition Franklin Roosevelts<br />

und des New Deal besinnen muß, mehr<br />

und mehr Gehör findet.<br />

Die Welt befindet sich in einer tiefen Depression,<br />

die insofern schlimmer ist als die der 30er<br />

Jahre, weil es sich diesmal um einen systemischen<br />

Kollaps handelt. Mit anderen Worten:<br />

das ganze System bricht auseinander! Es ist ein<br />

Zeitpunkt gekommen, an dem alle ernsthaften<br />

Kräfte erkennen, daß es nicht so weitergeht wie<br />

bisher, daß man die gewohnten Denkweisen<br />

der letzten 30, 40 Jahre aufgeben und zu den<br />

Prinzipien zurückkehren muß, auf denen das<br />

Handeln beruhte, als es der Wirtschaft noch gut<br />

ging. Einige in Deutschland sagen das ganz<br />

offen, wie z.B. SPD-Chef Müntefering mit seiner<br />

Attacke auf den Raubtierkapitalismus und<br />

seiner Verteidigung des Sozialstaates und der<br />

Rolle des Staates überhaupt. Es ist besser, diese<br />

Erkenntnis kommt spät, als gar nicht.<br />

Aber es reicht bei weitem nicht aus. Nur<br />

wenn auf der Ebene der Regierungen eine neue<br />

Finanzarchitektur auf die Tagesordnung kommt<br />

Bei der Landtagswahl am 22. Mai <strong>BüSo</strong> wählen!<br />

und ein neues Bretton-Woods-System ähnlich<br />

dem Nachkriegssystem, das unter F.D. Roosevelt<br />

1944 in Bretton Woods beschlossen wurde,<br />

kann die Weltfinanz- und Wirtschaftskrise<br />

überwunden werden. Dazu wurde ein wichtiger<br />

Schritt getan, als jetzt Anfang April das italienische<br />

Parlament mehrheitlich eine rechtlich<br />

bindende Resolution beschlossen hat, das die<br />

italienische Regierung auffordert, eine Notkonferenz<br />

für ein solches neues Bretton-Woods-<br />

System einzuberufen. Als Urheber dieses Konzepts<br />

wurde ausdrücklich LaRouche genannt.<br />

Aber auch eine andere Idee LaRouches und<br />

der <strong>BüSo</strong> wird nun verwirklicht. Nach der Auflösung<br />

der Sowjetunion 1991 haben wir vorgeschlagen,<br />

den eurasischen Kontinent infrastrukturell<br />

und wirtschaftlich durch die sogenannte<br />

Eurasische Landbrücke zu erschließen<br />

und zu einen. Seitdem haben wir auf vielen<br />

Konferenzen, Seminaren und Veranstaltungen<br />

für dieses Konzept geworben. Und heute sind<br />

die Staaten Eurasiens dabei, diese von uns vorgeschlagene<br />

wirtschaftliche Kooperation zu intensivieren<br />

und auch auf den Energie- und Rohstoffsektor<br />

auszudehnen. Genau hier liegt auch<br />

der Weg zur Überwindung der Arbeitslosigkeit<br />

in NRW und in ganz Deutschland: Die auf 50<br />

Jahre angelegte Perspektive des wirtschaftlichen<br />

Ausbaus Eurasiens kann auch bei uns wieder<br />

produktive Vollbeschäftigung schaffen, vorausgesetzt,<br />

wir setzen wieder auf wissenschaftlichen<br />

und technischen Fortschritt und erteilen<br />

der grünen Ideologie eine klare Absage.<br />

In dieser außergewöhnlichen Krisenlage, die<br />

vielleicht noch vor dem 22. Mai viel deutlicher<br />

Im Landtagswahlkampf<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

setzt sich die <strong>BüSo</strong> (hier<br />

ein Informationsstand<br />

in Köln) als einzige<br />

Partei für die<br />

Reindustrialisierung des<br />

Ruhrgebiets ein.<br />

MAI 2005<br />

gebiet ist zu einem neuen Magneten für<br />

Industrieansiedlung geworden. Die Sorgen,<br />

die noch Anfang des Jahrhunderts<br />

wegen Überalterung und Bevölkerungswegzug<br />

bestanden, haben sich in<br />

nichts aufgelöst. Überall sieht man wieder<br />

spielende Kinder, und ältere Menschen<br />

sehen wieder zuversichtlicher in<br />

die Zukunft. Mit der neuen Bahntechnik<br />

Paderborn konnte neben dem<br />

Güterverkehr auch der Personenverkehr<br />

unabhängig von Fahrplan, Nahund<br />

Fernverkehr in der Tiefe des Landes<br />

neu organisiert werden. Selbst<br />

kleinste Ortschaften sind wieder ans<br />

Verkehrsnetz angeschlossen.<br />

Dies wurde auch dadurch möglich,<br />

weil man den Irrweg, die Deutsche<br />

Bahn zu deregulieren und zu privatisieren,<br />

2005 wieder rückgängig machte.<br />

Bei den Verantwortlichen denkt man<br />

schon darüber nach, wegen der geringen<br />

Nutzung Teile des Autobahnnetzes<br />

zurückzubauen. Auf ehemals versiegelten<br />

Böden soll wieder grüne Landschaft<br />

entstehen.<br />

All dies wurde möglich, weil die<br />

<strong>BüSo</strong>-Landesregierung im Jahre 2005<br />

das öffentliche Bankensystem wieder<br />

seiner eigentlichen Aufgabe zuführte.<br />

Der Staatsbank Westdeutsche Landesbank<br />

(WestLB), die wie die Spar- und<br />

Darlehnskassen aus dem ruinösen<br />

Wettbewerb mit den privaten Banken<br />

herausgenommen wurde, kam die zen-<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

wird, wäre es fatal, wenn die Wähler nur das<br />

„kleinere Übel“ wählen würden. Die <strong>BüSo</strong> hat<br />

die Ideen, die notwendig sind, um einen Ausweg<br />

aus der Weltkrise zu finden. Und dazu<br />

gehört das ganze Paket: ein Neues Bretton<br />

Woods, der Ausbau der Eurasischen Landbrück<br />

und ein neuer Westfälischer Friedensvertrag auf<br />

50 Jahre für die friedliche Entwicklung und Verteilung<br />

von Energie und Rohstoffen zwischen<br />

den Staaten dieser Erde. Die <strong>BüSo</strong> hat einen<br />

Plan für eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung,<br />

und immer mehr Kräfte und Länder<br />

in der Welt unterstützen eine solche Vision für<br />

das 21. Jh.<br />

Aber ohne eine wirkliche Änderung der<br />

Denkgewohnheiten in Deutschland wird es<br />

nicht gehen. Wir müssen wieder ein Volk von<br />

Produzenten statt von Konsumenten und Spekulanten<br />

werden. Wir müssen uns wieder an<br />

unsere Identität als Volk der Dichter und Denker<br />

erinnern. Im Unterricht müssen wir wieder<br />

wissenschaftliche und technische Spitzenleistung<br />

vermitteln, wir brauchen wieder das<br />

Humboldtsche Erziehungsziel des Humanismus<br />

und der Charakterschönheit des Schülers und<br />

Studenten. Wir brauchen wieder eine klassische<br />

Erziehung, welche die beste Tradition unserer<br />

Kultur vermittelt.<br />

Die <strong>BüSo</strong> ist die politische Kraft in Deutschland,<br />

die weiß, was zu tun ist. Geben Sie uns<br />

durch Ihre Stimme Ihr Vertrauen!<br />

Und bitte gehen Sie wählen! Geben Sie nicht<br />

Ihr Recht auf, ein Bürger Erster Klasse zu sein!<br />

Ihre Helga Zepp-LaRouche<br />

Kontaktieren Sie uns ! NRW: 0211/733 78 62 • nrw@bueso.de


2 BÜSO-EXTRA Neue Solidarität — Mai 2005<br />

CargoCap ist ein System individuell angetriebener,<br />

computergesteuerter Fahrzeuge — sogenannte<br />

Frachtkapseln — die sich in 1,6 Meter durchmessenden<br />

Rohrleitungen fortbewegen und an einer Vielzahl<br />

unterirdischer Haltepunkte ihre Fracht aufnehmen<br />

und abgeben.<br />

Neues Wirtschaftswunder<br />

statt Sklavenmärkte!<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

trale Aufgabe zu, durch produktive Kreditschöpfung<br />

den Wiederaufbau der Infrastruktur<br />

zu ermöglichen.<br />

Das internationale Finanzsystem, das<br />

im Jahre 2005 vor dem Kollaps stand,<br />

wurde auf einer neuen Bretton-Woods-<br />

Konferenz der wichtigsten Staatschefs<br />

neu geordnet. Mit der Rückkehr zu<br />

festen Wechselkursen und staatlicher<br />

Kreditschöpfung endete die Welt der<br />

Spekulanten und der rücksichtslosen<br />

Global Players.<br />

In einem Zeitraum von nur fünf Jahren<br />

wurde Vollbeschäftigung erreicht.<br />

Die Sozialkassen füllten sich wieder,<br />

und der Mensch stand endlich wieder<br />

im Zentrum aller Überlegungen in der<br />

Welt der Arbeit und Wirtschaft. Das<br />

Gemeinwohl war wieder das oberste<br />

Prinzip, und daß Eigentum verpflichtet,<br />

wie es das Grundgesetz vorgibt, war<br />

wieder eine Selbstverständlichkeit.<br />

Bevor all die Firmen entstanden, die<br />

das unterirdische Verkehrsnetz für das<br />

CargoCap und die CarCaps produzieren<br />

sollten, oder die Firmen, welche die<br />

neue Bahntechnik Paderborn herstellen<br />

und installieren konnten, wurde<br />

durch das staatliche und öffentliche<br />

Bankenwesen der Investitionsstau in<br />

der Infrastruktur, der in die Zigmilliarden<br />

ging, abgebaut. Allein bei der unterirdischen<br />

Kanalisation bestand ein<br />

Die LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen<br />

hatte an alle Parteien einen Fragebogen zur<br />

Schul- und Bildungspolitik verschickt. Für die <strong>BüSo</strong><br />

antwortete Barbara Marienfeld, stellvertretende<br />

NRW-Landesvorsitzende der Bürgerrechtsbewegung<br />

Solidarität (<strong>BüSo</strong>) und Landtagskandidatin im Wahlkreis<br />

13 Köln I. Lesen Sie einige Auszüge.<br />

1. Wenn Sie sich ein Schulsystem für NRW wünschen<br />

könnten, wie würde dies aussehen?<br />

Marienfeld: Wir brauchen eine Erziehung, welche<br />

sich an den bewährten Prinzipien des klassischen<br />

Humboldtschen Bildungssystems orientiert. Jeder<br />

Mensch, gleich welcher Herkunft, hat das Recht auf<br />

Allgemeinbildung. Die Aufgabe der Erziehung liegt<br />

somit nicht in der Vermittlung spezifischer Fertigkeiten,<br />

sondern hauptsächlich in der Bildung des<br />

ganzen Menschen, d.h. in der Entfaltung aller seiner<br />

geistigen und seelischen Fähigkeiten zu einem harmonischen<br />

Ganzen. Nur wenn wir alle Saiten im<br />

Menschen zum Schwingen bringen, entsteht ein<br />

wirklich schöner Charakter, der Verantwortung gegenüber<br />

dem Gemeinwohl empfindet und nicht nur<br />

sich selbst im Mittelpunkt sieht.<br />

Darum fordern wir einen klassisch-humanistischen<br />

Bildungskanon, der die Natur- und Geisteswissenschaften,<br />

die klassische Kunst (Musik, Dichtung,<br />

Malerei) und das Erlernen der alten und neuen<br />

Sprachen ganzheitlich fördert.<br />

Wie muß eine sinnvolle Pädagogik aussehen?<br />

Marienfeld: Der Lehrer sollte sicherstellen, daß<br />

nicht bloße Wissensvermittlung durch stupides Auswendiglernen,<br />

Informationensammeln und enzy-<br />

Investitionsbedarf für Instandhaltungsmaßnahmen<br />

von acht Milliarden Euro.<br />

Im Jahre 2005 war es schon das zwölfte<br />

Jahr, daß die Landesregierung, damals<br />

eine rot-grüne Koalition, keinen Cent<br />

in die Erhaltung der Landesstraßen gesteckt<br />

hatte.<br />

Für den jungen Leser sei hier erwähnt,<br />

daß mit ,grün’ eine Partei benannt<br />

wurde. Diese sogenannten ,Grünen’,<br />

die aus ideologischen Gründen<br />

technischen Fortschritt und Industrie<br />

ablehnten, verschwanden Ende des<br />

ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts<br />

wieder aus dem Parlament. Ihre zukunftslose<br />

Ideologie und das neoliberale<br />

Dogma der Marktfundamentalisten<br />

wurden für den wirtschaftlichen Niedergang<br />

verantwortlich gemacht.<br />

Mit Schrecken erinnert man sich<br />

heute an das Schulwesen von damals,<br />

daß eher an Dressieranstalten erinnerte.<br />

Auch die Universitäten, die noch<br />

Anfang des Jahrhunderts von der<br />

öffentlichen Hand stranguliert wurden<br />

und verzweifelt nach sogenannten<br />

Drittmitteln Ausschau hielten, konnten<br />

wieder das Verfassungsrecht der<br />

Freiheit von Forschung und Lehre feiern.<br />

Statt Förderanträge zu stellen,<br />

konnten die Wissenschaftler wieder<br />

Forschung betreiben.<br />

Auf diese Weise entstand an den Universitäten<br />

Nordrhein-Westfalens be-<br />

klopädisches Aneinanderreihen von Fakten stattfindet.<br />

Das klassische Curriculum muß durch eine<br />

sokratische Vermittlungsmethode die kognitiven<br />

Fähigkeiten der Schüler hervorlocken, die jeden Einzelnen<br />

dazu befähigt, aus sich heraus wesentliche<br />

Ideen zu entdecken und zugleich die universelle<br />

Bedeutung seiner Existenz für die Menschheit und<br />

die Geschichte zu erkennen. Keine einzige Entdekkung<br />

im Laufe der Menschheitsgeschichte war<br />

Ergebnis von „Informationen“, sie alle waren aus<br />

dem „sokratischen Dialog“ durch Hypothesenbildung<br />

geboren und von der Liebe zur Wahrheit<br />

geleitet. Das Quellenstudium und das experimentelle<br />

Nachvollziehen großer Erfindungen, die ihre<br />

Ursprünge im klassischen Griechenland haben, sind<br />

die Grundvoraussetzung für eine tiefgehende Bildung<br />

des Menschen.<br />

2. Was halten Sie von der integrativen Ganztags-<br />

Gesamtschule?<br />

Marienfeld: In den letzten Jahren wurde nur noch<br />

über die Schulform diskutiert. Viel entscheidender<br />

sind jedoch die Bildungsinhalte, die letztendlich die<br />

Entwicklung des Denkvermögens der Schüler<br />

bestimmen. Wie man sich gegenüber Ausländern<br />

und Behinderten verhält, ist eine Frage des Menschenbildes.<br />

Wenn im Unterricht glaubhaft vermittelt<br />

wird, das alle Menschen mit unveräußerlichen<br />

Rechten und einer unantastbaren Würde ausgestattet<br />

sind, gibt es keine sozialen Ausgrenzungen und<br />

Fremdenhaß.<br />

Da die Schule die Familie nicht ersetzen kann, ist<br />

die Einrichtung einer Ganztagsschule insgesamt<br />

fragwürdig, vor allem dann, wenn keine qualifizier-<br />

sonders in der Grundlagenforschung<br />

ein Vulkan neuen Wissens. Besonders<br />

die enge Kooperation mit russischen<br />

Universitäten durch gemeinschaftlich<br />

betriebene Forschungseinrichtungen<br />

trieb die Wissenschaften voran.<br />

Durch dieses zweite Wirtschaftswunder<br />

konnte der Beitrag der arbeitenden<br />

Menschen zur Entwicklung der Welt<br />

durch den gestiegenen Export um ein<br />

Vielfaches erhöht werden. Der neue<br />

Name für Frieden ist Entwicklung! Für<br />

die Menschen an Rhein und Ruhr ihr<br />

täglich Brot.“<br />

Als Landesvorsitzender der <strong>BüSo</strong> und<br />

Kandidat in Dortmund bitte ich Sie,<br />

Ihre Stimme unseren Kandidaten zu<br />

geben und so mitzuhelfen, daß diese<br />

Vision Wirklichkeit werden kann.<br />

Dadurch würden die häufig gestellten<br />

Fragen dieser Tage beantwortet:<br />

Verliere auch ich meinen Arbeitsplatz?<br />

Bekomme ich eine Ausbildungsstelle?<br />

Wenn ja, werde ich dann auch in ein<br />

festes Arbeitsverhältnis übernommen?<br />

Kann ich meinen eingegangenen Verpflichtungen<br />

in Zukunft noch nachkommen?<br />

Wie soll ich meine Familie<br />

über Wasser halten, wenn ich nach der<br />

x-ten Bewerbung immer noch keine<br />

Arbeit habe?<br />

Das Maß ist voll. Fast 10 Millionen<br />

Arbeitslose und die zunehmende Entwürdigung<br />

des Menschen können nicht<br />

Aus der Ansprache, die Papst Johannes Paul II. am 2. Mai<br />

1987 in Bottrop auf der Schachtanlage Prosper/Haniel hielt.<br />

weiter hingenommen werden. Harz IV<br />

ist nur eine von vielen dieser menschenverachtenden<br />

Maßnahmen. Die<br />

<strong>BüSo</strong> ist die einzige Partei, die mit ihren<br />

Freunden national und international<br />

der Entmenschlichung durch das neoliberale<br />

Dogma die Stirn geboten hat.<br />

Vor fünf Jahren stand auf unserem<br />

Wahlplakat: „Globalisierung ist Piraterie<br />

— Schützt das Gemeinwohl!“<br />

Zugleich hatten wir Konzepte vorgelegt,<br />

wie man eine neue gerechte Wirtschaftsordnung<br />

schaffen kann. Wir forderten<br />

im letzten Wahlkampf eine<br />

neue Bretton-Woods-Konferenz auf der<br />

Ebene von Staats- und Regierungschefs,<br />

um das vom Einsturz bedrohte weltweite<br />

Finanzsystem zu retten. Vor einigen<br />

Wochen forderte das italienische<br />

Parlament über die Parteigrenzen hinweg<br />

eine neue Finanzarchitektur für die<br />

Welt. Wir sind nahe dran, ein neues<br />

Wirtschaftswunder statt Sklavenmärkte<br />

zu schaffen.<br />

Wir sind jetzt an einem Phasenwechsel<br />

in der Geschichte angelangt. Es gibt<br />

allen Grund, optimistisch zu sein, daß<br />

wir mit vereinten Kräften die Welt von<br />

heute, worin der Mensch zu einer statistischen<br />

Größe degradiert wird und<br />

immer mehr seiner Würde beraubt<br />

wird, hinter uns lassen können. Münteferings<br />

Versuch, sich wie ein Wendehals<br />

von der grünen und neoliberalen<br />

ten Lehrkräfte vorhanden sind, die in Arbeitsgemeinschaften<br />

die Entwicklung der Schüler fördern<br />

können. Angebote für sportliche, kreative und musische<br />

Arbeitsgruppen sind prinzipiell zu unterstützen,<br />

sollten aber nicht den ganzen Lebensraum<br />

bestimmen.<br />

3. Wie kann Ihrer Meinung nach die Integration<br />

von AusländerInnen und Behinderten in den<br />

Schulalltag gewährleistet werden?<br />

Marienfeld: Das Verstehen und Sprechen der deutschen<br />

Sprache sind die beste Vorbedingung für eine<br />

bessere Integration von AusländerInnen. Kleinkinder<br />

erlernen sehr schnell eine Fremdsprache, darum<br />

ist der Kindergarten der richtige Ort, um damit zu<br />

beginnen. Da es aber keine Kindergartenpflicht gibt,<br />

sollte man eine Vorstufe zum Erlernen der deutschen<br />

Sprache vor der Einschulung einführen.<br />

Es darf keine Abgrenzung von Behinderten im<br />

Schulalltag geben. Da aber in der Regelschule eine<br />

persönliche Betreuung, vor allem von Schwerstbehinderten<br />

schwierig ist, muß die Integration auf den<br />

Einzelfall ausgerichtet sein. Dazu bedarf es einer<br />

ständigen Kooperation mit den Sonderschullehrern.<br />

4. Sollte es ein Recht auf gemeinsamen Unterricht<br />

geben?<br />

Marienfeld: Das Schulrecht gilt für alle in Deutschland<br />

lebenden Kinder und deshalb darf es keine Ausgrenzung<br />

von AusländerInnen im Unterricht geben.<br />

Die <strong>BüSo</strong> fördert seit ihrer Gründung den „Dialog<br />

der Kulturen“ und versucht dies, wie es insbesondere<br />

unser Programm für den Aufbau der „Eurasischen<br />

Landbrücke“ zeigt, in praktische Politik umzusetzen.<br />

Die Arbeit gehört<br />

zum Menschen<br />

Ich weiß um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Ruhrgebietes,<br />

um die Herausforderungen einer weitgehend materialistisch eingestellten<br />

Welt. Die zentrale Frage lautet:<br />

Hat der Mensch noch Vorrang in der Welt der Maschinen und der<br />

modernen Kommunikation, in der Welt des Handelns und der Werbung,<br />

in der Welt der Politik und Kultur? Wem dienen in Wahrheit die<br />

Anstrengungen menschlichen Fortschritts und Forschens?<br />

Gott, der von alters her auch unter dem Bild eines arbeitenden Menschen,<br />

als Baumeister, dargestellt wird, hat sein Werk dem Menschen<br />

zum Erbe gegeben, damit dieser es bewahre und nutze, um so leben<br />

und sich entfalten zu können. Der gestaltende Umgang des Menschen<br />

mit dem Schöpfungswerk Gottes ist die Arbeit in all ihren Erscheinungsformen,<br />

ist körperliche und geistige Arbeit, handwerkliche, landwirtschaftliche<br />

und industrielle Arbeit, Dienstleistung und Kulturschaffen.<br />

Die Arbeit gehört zum Menschen. Sie ist Ausdruck seiner Ebenbildlichkeit<br />

mit Gott und so unverzichtbarer Bestand menschlicher Würde. Der<br />

Sohn Gottes selbst wurde Mensch in der Familie eines Arbeiters, erlernte<br />

ein Handwerk und berief Arbeiter zu seinen Jüngern.<br />

Wegen dieser grundlegenden Bedeutung darf die Arbeit nicht das Privileg<br />

nur eines Teils der Menschheit sein ... Somit ist jede Situation, die<br />

den Menschen von der Arbeit und von ihrem Ertrag ausschließt, seiner<br />

unwürdig.<br />

Die Bildung muß sich wieder an Humboldt orientieren<br />

Ideologie abzuwenden, ist Zeugnis dafür.<br />

Der Bürger muß jetzt sein Dogma<br />

„Ich kann sowieso nichts daran ändern“<br />

aufgeben und damit aufhören,<br />

sich mit Floskeln wie „Mach du mal!“<br />

aus seiner Verantwortung zu stehlen.<br />

Politik ist kein Konsumgut, sondern<br />

verlangt danach, sich an den gesellschaftlichen<br />

Prozessen zu beteiligen.<br />

Nur mit Ihrer Mithilfe kann es uns<br />

gelingen, den Menschen wieder ins<br />

Zentrum aller Überlegungen in der<br />

Welt der Arbeit und Wirtschaft zu stellen.<br />

So nehmen wir Abschied von der<br />

nachindustriellen grünen Demontagepolitik,<br />

die unser Land mit Schlaglöchern,<br />

Industriemuseen und Menschen<br />

ohne Zukunft übersät hat.<br />

Haben Sie keine Angst, Verantwortung<br />

zu übernehmen. „Der Menschheit<br />

Würde ist in eure Hand gegeben“,<br />

schrieb unser großer Dichter Friedrich<br />

Schiller.<br />

Diskutieren Sie mit Ihrer Familie,<br />

Verwandten, Freunden und Bekannten,<br />

und überzeugen Sie sie, der <strong>BüSo</strong><br />

am 22. Mai die Stimme zu geben.<br />

Glück auf!<br />

Karl-Michael Vitt, Landesvorsitzender der<br />

<strong>BüSo</strong> Nordrhein-Westfalen und<br />

Landtagskandidat in Dortmund<br />

Uns geht es dabei nicht um „Multi-Kulti“, sondern<br />

um die universellen Werte, die in allen Kulturen existieren.<br />

Nur wer die Blütephasen seiner eigenen Kultur<br />

genau kennt, kann auch einen wirklichen Dialog<br />

mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis führen<br />

und den Beitrag anderer Kulturen zur Entwicklung<br />

der ganzen Menschheit schätzen und lieben<br />

lernen. Lessings berühmte Ringparabel, aus seinem<br />

Stück Nathan der Weise, macht dieses Prinzip eindrucksvoll<br />

deutlich.<br />

5. PISA II hat gezeigt, daß gerade Kinder aus sozial<br />

schwächeren und ausländischen Familien<br />

Lernschwächen haben. Wie kann dort die Förderung<br />

aussehen?<br />

Marienfeld: Lernschwächen bei Kindern aus sozial<br />

schwachen und ausländischen Familien entstehen<br />

meistens durch deren wirtschaftliche Notsituation.<br />

Durch die inkompetente Wirtschaftspolitik der letzten<br />

30 Jahre, die durch Globalisierung, Finanzspekulation<br />

und Industriedemontage die Grundsubstanz<br />

unserer produktiven Wirtschaft weitgehend zerstört<br />

hat, nimmt die Verarmung der Bevölkerung immer<br />

rascher zu. Lohndumping und Hartz IV zwingen<br />

häufig beide Elternteile dazu, den Unterhalt für die<br />

Familie zu verdienen. So bleibt immer weniger Zeit<br />

für die Betreuung und Förderung ihrer Kinder, was<br />

sich äußerst negativ auf deren schulische Leistungen<br />

auswirkt. Die <strong>BüSo</strong> fordert deshalb eine drastische<br />

Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik; denn nur der<br />

Mensch mit seinen schöpferischen Fähigkeiten produziert<br />

den realwirtschaftlichen Reichtum, der für<br />

die notwendige Förderung bedürftiger Familien notwendig<br />

ist.


Neue Solidarität — Mai 2005<br />

Nirgendwo haben Jahrzehnte<br />

der Entindustrialisierung einen<br />

größeren Schaden angerichtet<br />

als im Ruhrgebiet. Als Folge dieser<br />

besonderen Form des „Morgenthau-<br />

Plans“ melden die Städte an Rhein und<br />

Ruhr heute extrem hohe Arbeitslosenzahlen,<br />

die denen in den neuen Bundesländern<br />

nicht nachstehen. Dabei<br />

liegt die Lösung greifbar nahe. Denn<br />

gerade die hohe Bevölkerungsdichte<br />

und der in zwei Jahrhunderten geschaffene<br />

Bestand an engmaschiger Infrastruktur<br />

bilden einen Reichtum, der<br />

nur darauf wartet, für ein neues Wirtschaftswunders<br />

mobilisiert zu werden.<br />

In allen westlichen „Industrieländern“<br />

besteht die dringende Notwendigkeit,<br />

den in den 70er Jahren verpaßten<br />

Sprung zur nächsthöheren Stufe industrieller<br />

und infrastruktureller Technik<br />

einzuleiten. Und im Ruhrgebiet sind<br />

die Fähigkeiten vorhanden, hierbei<br />

eine weltweite Avantgardeposition einzunehmen.<br />

Die Entwicklung, der Einsatz<br />

und sodann der Export neuartiger<br />

Verfahren zur Bewältigung des Güterverkehrs<br />

in Ballungsräumen, der Energieerzeugung<br />

sowie der Herstellung industrieller<br />

Güter könnte Millionen produktiver<br />

Arbeitsplätze in Deutschland<br />

entstehen lassen. Vollbeschäftigung in<br />

Nordrhein-Westfalen ist auf diese Weise<br />

binnen weniger Jahre erreichbar.<br />

Anlagenbau<br />

So erfordert die Verwirklichung der<br />

Eurasischen Landbrücke Investitionen<br />

in Infrastruktur und Industrieanlagen<br />

in Billionenhöhe. Schon jetzt dominieren<br />

Aufträge aus Asien die Aktivitäten<br />

des deutschen Großanlagenbaus. Im<br />

Vordergrund stehen dabei zur Zeit Aufträge<br />

zum Bau von Anlagen für die<br />

Eisen- und Stahlindustrie. Aber neben<br />

Walzstraßen oder kompletten Stahlwerken<br />

gehören auch Kraftwerke und<br />

Anlagen für die Herstellung von<br />

Zement, Papier oder chemischen Erzeugnissen<br />

zur Produktpalette des<br />

deutschen Großanlagenbaus. Rund<br />

zwei Drittel aller weltweit laufenden<br />

Methanolanlagen stammen aus deutscher<br />

Produktion. Dies unterstreicht,<br />

daß neben Maschinen, Automobilen,<br />

Chemie und Elektrotechnik gerade<br />

auch der Export schlüsselfertiger Anlagen<br />

unter Bedingungen eines weltweiten<br />

Aufbaus von Industrie und Infrastruktur<br />

enorme Chancen für produktive<br />

Arbeitsplätze in Deutschland<br />

bietet.<br />

Es stellt sich z.B. die Frage, warum<br />

man hochmoderne Stahlwerke, wie das<br />

in Rheinhausen, oder die produktivste<br />

Kokerei der Welt, Kaiserstuhl in Dortmund,<br />

erst mühsam in deutschen Landen<br />

aufbaut, dann wieder in Millionen<br />

Einzelteile zerlegt, in Container verpackt,<br />

über Rhein und Nordsee nach<br />

China verfrachtet und dort Stück für<br />

Stück wieder zusammenschraubt. Anders<br />

ausgedrückt: Man könnte dieses<br />

Verfahren doch auch serienweise für<br />

Stahlwerke, Kokereien und andere<br />

Anlagen betreiben, ohne diese zuvor<br />

irgendwo anders abzubauen. Die immer<br />

noch einzigartige Verkehrsinfrastruktur<br />

des Ruhrgebiets, u.a. mit dem<br />

dichtesten Kanal- und Hafensystem<br />

Europas, bietet beste Voraussetzungen<br />

dafür, Anlagen aller Art entweder in<br />

Teilen oder gleich komplett auf Bargen<br />

montiert an jeden beliebigen Punkt der<br />

Welt zu transportieren.<br />

Hochtemperaturreaktor<br />

Ein besonders vielversprechender Exportschlager<br />

aus dem Ruhrgebiet könnten<br />

schwimmende Anlagen zur Energieerzeugung<br />

sein. Weltweit findet zur<br />

Zeit eine grundlegende Neubetrachtung<br />

der Kernenergie statt. Es setzt sich<br />

die Einsicht durch, daß die sogenannten<br />

alternativen Energien aufgrund<br />

ihrer extrem niedrigen Energieflußdichten<br />

weder heute noch in Zukunft<br />

einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung<br />

der Menschheit leisten<br />

können. Die Verbrennung fossiler Rohstoffe<br />

noch einmal zu vervielfachen, ist<br />

auch keine Lösung. Zumindest bis zur<br />

Einsatzreife der Kernfusion sind deswegen<br />

Kernspaltungsreaktoren unverzichtbar.<br />

Neue Aufmerksamkeit findet dabei<br />

in letzter Zeit die revolutionäre Technik<br />

des in Jülich entwickelten Hochtemperaturreaktors<br />

(HTR). Die aufwendige<br />

Sicherheitstechnik herkömmlicher<br />

Kernkraftwerke ist beim HTR aufgrund<br />

seiner „inhärenten Sicherheit“<br />

überflüssig. Selbst beim Versagen sämtlicher<br />

Kühlsysteme und völligem Fehlverhalten<br />

der Bedienungsmannschaft<br />

ist die Freisetzung von Radioaktivität<br />

wegen der physikalischen Eigenschaf-<br />

ten der handgroßen Brennstoffkugeln<br />

ausgeschlossen. Der HTR liefert zudem<br />

nicht nur Strom, sondern nebenbei<br />

Prozeßwärme bei Temperaturen von<br />

950°C für Industrie oder Fernheizung.<br />

Dadurch kann er den gesamten Wärmemarkt<br />

abdecken und einen erheblichen<br />

Anteil des Bedarfs an fossilen<br />

Energieträgern einsparen. Die Kohleveredelung<br />

mithilfe von HTR-Prozeßwärme<br />

bietet zugleich dem Kohlebergbau<br />

neue Chancen, denn zum bloßen<br />

Verbrennen ist der Rohstoff Kohle im<br />

Grunde viel zu wertvoll.<br />

Der HTR kann in kleineren Modulen<br />

von wenigen hundert Megawatt Leistung<br />

wirtschaftlich betrieben werden.<br />

Für die Serienfertigung wurde das Konzept<br />

der schwimmenden Plattformen<br />

vorgeschlagen. Die Module könnten<br />

auf diese Weise komplett an einem Industriestandort<br />

mit Anbindung zur<br />

Nordsee gebaut und dann schlüsselfertig<br />

übers Meer an den Einsatzort verfrachtet<br />

werden. In einer Welt, in welcher<br />

der Mangel an Trinkwasser zu<br />

einem wirtschaftlich und geopolitisch<br />

immer drängenderen Menschheitsproblem<br />

wird, wären HTR-Module beispielsweise<br />

der ideale Energielieferant<br />

für den Betrieb von Meerwasserentsalzungsanlagen.<br />

Kohle und Stahl<br />

Es versteht sich, daß die Montanindustrie<br />

allein keine ausreichende Basis für<br />

einen Wirtschaftsstandort darstellen<br />

kann. Andererseits ist es unsinnig, die<br />

Montanindustrien zum „alten Eisen“<br />

zu erklären. Vor allem aufgrund der<br />

Wirtschaftsaktivitäten in Ostasien sind<br />

Kohle und Stahl seit einigen Jahren<br />

regelrechte „Boom“-Industrien. Wäh-<br />

BÜSO-EXTRA 3<br />

NRW: Technologieschmiede und Anlagenbauer<br />

für die Welt<br />

Zurück zur Vollbeschäftigung!<br />

Kernpunkte des Wirtschaftsprogramms der <strong>BüSo</strong><br />

Rahmenbedingungen<br />

• Schluß mit Deregulierung und Kasinowirtschaft! Die<br />

Regierungen müssen, wie in Bretton Woods 1944, eine<br />

umfassende Reorganisation des hoffnungslos zerrütteten<br />

Weltwährungs- und Kreditsystems vereinbaren: ein Neues<br />

Bretton Woods.<br />

• Das Maastrichter Sparkorsett und der Stabilitätspakt<br />

müssen außer Kraft gesetzt werden, insbesondere Art.<br />

104 und das „unabhängige“ Regime der EZB.<br />

• Wo Entwicklung und Aufbau stattfindet, da gibt es auch<br />

Aufträge für die Wirtschaft, die zur Schaffung produktiver<br />

Jobs führen. Wir brauchen eine Neue, gerechtere Weltwirtschaftsordnung<br />

und die Zusammenarbeit mit Eurasien<br />

an den Projekten der Eurasischen Landbrücke.<br />

Maßnahmen für NRW<br />

Vollbeschäftigung binnen 5 bis 10 Jahren durch eine Investitionsoffensive<br />

von 40 Mrd. Euro pro Jahr, indem 20<br />

Mrd. Euro staatliche Investitionen in Infrastruktur und neue<br />

Technologien weitere 20 Mrd. Euro Investitionen privater<br />

Unternehmen anstoßen.<br />

Kredit wird geschöpft durch die staatliche Landesbank<br />

und andere öffentliche Banken, die aus dem ruinösen<br />

Wettbewerb mit den Geschäftsbanken herausgenommen<br />

werden und künftig wieder am Gemeinwohl, statt am Profit<br />

orientiert arbeiten.<br />

Die Überwindung des riesigen Nachholbedarfs an Infrastrukturinvestionen<br />

steigert die Produktivität der Wirtschaft.<br />

Die Einführung bahnbrechender Technologien im Verkehrswesen<br />

und bei der Energieerzeugung beschert den<br />

deutschen Unternehmen zugleich neuartige Exportschlager.<br />

Hierzu gehören:<br />

• CargoCap, ein System individuell steuerbarer und elektrisch<br />

angetriebener Frachtkapseln, mit dem der Güterverkehr<br />

in Ballungsräumen fast vollständig von der Straße unter<br />

die Erde verlegt werden kann. Die Frachtkapseln bewegen<br />

sich innerhalb von Rohren, die im „grabungslosen Leitungsbau“<br />

verlegt werden können. Das an der Ruhr-Universität<br />

Bochum entwickelte CargoCap-Konzept ist ausgereift und<br />

könnte unverzüglich verwirklicht werden.<br />

• RailCab,ein am Paderborner Institut für Neue Bahntechnik<br />

entwickeltes System für schienengebundene, aber dennoch<br />

individuell steuerbare Fracht- oder Personenkabinen.<br />

Bestehende Schienenwege können durch den Einbau elektrischer<br />

Leitungen für RailCabs umgerüstet werden. Der<br />

Antrieb ist dem Magnetschwebeprinzip verwandt. RailCab<br />

eignet sich sowohl für Ballungsräume als auch für mittellange<br />

Strecken.<br />

• Für den überregionalen Verkehr ist die Anbindung des<br />

Ruhrgebiets an das entstehende eurasische Transrapidnetz<br />

eine Selbstverständlichkeit.<br />

• Investitionen in Infrastruktur und Technik bieten dem hiesigen<br />

Anlagenbau die Chance, im großen Stile schlüsselfertige<br />

Anlagen aller Art in Deutschland herzustellen und<br />

dann mittels Bargen über die Wasserwege und zur See zu<br />

exportieren.<br />

• Ein Beispiel hierfür ist der in Jülich entwickelte Hochtemperaturreaktor<br />

(HTR), der in kleinen Modulen wirtschaftlich<br />

betrieben werden kann und zudem „inhärent sicher“ ist.<br />

rend die Preise für Computerchips und<br />

andere Produkte der Informationsgesellschaft<br />

verfallen, sind die Preise für<br />

Erz, Stahl, Koks und selbst für Schrott<br />

explodiert. Nachdem Deutschland seine<br />

eigenen Kokskapazitäten fast vollständig<br />

abgebaut und sich die hiesige<br />

Stahlindustrie von vermeintlich ewig<br />

preiswerten Koksimporten abhängig<br />

gemacht hat, müssen nun neue Kokereien<br />

aus dem Boden gestampft werden.<br />

Für die Aufrechterhaltung des deutschen<br />

Kohlebergbaus sprechen neben<br />

der aktuellen Notlage bei Koks weitere<br />

Gründe. Einerseits bieten die Kohleflöze,<br />

die sich vom Ruhrgebiet bis hin zur<br />

Nordsee erstrecken, eine strategische<br />

Rohstoffreserve, deren Verfügbarkeit<br />

nur durch fortgesetzte Investitionen<br />

gewährleistet ist. Hierfür muß man<br />

allerdings in immer tiefere Schichten<br />

vorstoßen, so daß die deutsche Kohle<br />

gegenüber Importen aus Polen, China<br />

oder Kolumbien teuer erscheint. Andererseits<br />

ist gerade die hierfür unumgängliche<br />

Kapitalintensität des deutschen<br />

Kohlebergbaus ein Segen für den<br />

Maschinenbau und zahlreiche andere<br />

Industriesektoren. Durch jeden Arbeitsplatz,<br />

der im Bergbau verloren geht,<br />

sind ein bis zwei weitere Arbeitsplätze<br />

im Maschinenbau, bei übrigen Zulieferern,<br />

im Verkehr, im Handel, bei Wartungsdienstleistungen<br />

und anderen<br />

Branchen unmittelbar bedroht. Gerade<br />

aufgrund der in hiesigen Bergwerken<br />

erworbenen Erfahrungen und Fähigkeiten<br />

haben die deutschen Hersteller von<br />

Bergwerksmaschinen weltweit eine<br />

führende Stellung erreicht.<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Die Verkehrsinfrastruktur des Ruhrgebiets<br />

platzt aus den Nähten. Trotz langsam<br />

sinkender Bevölkerungszahl und<br />

raschen industriellen Abbaus sind die<br />

bestehenden Verkehrswege ständig<br />

überlastet. Das gilt vor allem für die<br />

Straßen. Der Güterfluß in das Ruhrgebiet<br />

und aus ihm heraus beläuft sich<br />

zur Zeit auf gut 500 Millionen Tonnen<br />

pro Jahr, wovon unsinnigerweise zwei<br />

Drittel über die Straße abgewickelt werden.<br />

Große Anstrengungen zur Erneuerung<br />

der Verkehrsinfrastruktur sind<br />

ohnehin unumgänglich. Um die Produktivität<br />

der hiesigen Arbeitskraft zu<br />

steigern und zugleich Hunderttausende<br />

von neuen Arbeitsplätzen in Zukunftsindustrien<br />

zu schaffen, muß man hierbei<br />

primär fortgeschrittene Technologien<br />

zur Anwendung bringen. Tatsächlich<br />

werden gegenwärtig an nordrheinwestfälischenForschungseinrichtungen<br />

mehrere bahnbrechende neue<br />

Technologien zur Beförderung von Personen<br />

und Gütern entwickelt. Es sind<br />

lediglich die üblichen Blockade-<br />

Mechanismen, und nicht zuletzt politischer<br />

Kleinmut, die die Umsetzung dieser<br />

Technologien verschleppen.<br />

CargoCap<br />

Ingenieurwissenschaftler an der Ruhr-<br />

Universität Bochum haben in den vergangenen<br />

Jahren ein revolutionäres<br />

Transportkonzept entwickelt, mit dem<br />

sich ein erheblicher Teil des heutigen<br />

Güteraufkommens von der Straße unter<br />

die Erde verlegen ließe. Dies kann natürlich<br />

nur dann gelingen, wenn man<br />

über ein Transportsystem verfügt, das<br />

vollautomatisch arbeitet und bei dem<br />

die Frachteinheiten individuell steuerbar<br />

sind. Weiterhin müssen die gütertransportierenden<br />

Fahrzeuge mit einem<br />

Antrieb ausgestattet sein, der weder<br />

Emissionen freisetzt noch häufige Wartungen<br />

benötigt. Bei CargoCap sind alle<br />

diese Voraussetzungen gegeben.<br />

Es handelt sich um ein System individuell<br />

angetriebener, computergesteuerter<br />

Fahrzeuge — sogenannte Fracht-<br />

Fortsetzung auf Seite 4


4 BÜSO-EXTRA Neue Solidarität — Mai 2005<br />

NRW:Technologieschmiede und Anlagenbauer Der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der <strong>BüSo</strong> bei den Landtags-<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

kapseln — die sich in 1,6 Meter durchmessenden<br />

Rohrleitungen fortbewegen<br />

und an einer Vielzahl unterirdischer<br />

Haltepunkte ihre Fracht aufnehmen<br />

und abgeben. Die einzelnen Kapseln<br />

haben ein Fassungsvermögen von jeweils<br />

zwei nebeneinander stehenden<br />

Europaletten. Sie sind dadurch prinzipiell<br />

in der Lage, etwa zwei Drittel aller<br />

in Deutschland transportierten Waren<br />

aufzunehmen, ohne daß hierfür ein<br />

vorheriges Aufbrechen und Umpacke<br />

der Ladung erforderlich ist. Der gesamte<br />

Frachtverkehr zwischen Großmärkten<br />

und Einkaufszentren, von Warenlagern<br />

zu Kaufhäusern, und in einer späteren<br />

Ausbaustufe sogar bis in die Keller<br />

von Wohnhäusern könnte mittels<br />

CargoCap erfolgen. Die Kapseln können<br />

sich mit ihren elektrischen, also<br />

emissionsfreien, Antrieben mit mittleren<br />

Geschwindigkeiten von knapp 40<br />

km pro Stunde fortbewegen und sind<br />

dadurch deutlich schneller als LKWs<br />

im Stadtverkehr. Statt Elektromotoren<br />

könnten die Caps alternativ auch mit<br />

Linearmotoren und Magnetschwebetechnik<br />

betrieben werden.<br />

CargoCap ist besonders für Ballungsräume<br />

geeignet. Die Rohrleitungen<br />

können in unmittelbarer Nähe bestehender<br />

Infrastruktureinrichtungen verlegt<br />

werden, so daß also hierfür keine<br />

zusätzlichen Verkehrsflächen genutzt<br />

werden müssen und sich die zugehörigen<br />

Genehmigungsverfahren in Grenzen<br />

halten. Mit neuartigen Methoden<br />

wird es zudem möglich sein, die Rohrleitungen<br />

im „grabungslosen Leitungsbau“<br />

zu verlegen. Hydraulikstationen<br />

pressen dabei eine Vortriebsmaschine<br />

„Seit 25 Jahren bin ich Mitglied in der<br />

ÖTV bzw. Ver.di. Aus dieser Sicht kann<br />

ich sagen: Die <strong>BüSo</strong> ist heute die einzige<br />

Partei, deren Philosophie von der produktiven<br />

Wertschöpfung ausgeht, in deren<br />

Zuge produktive Arbeitsplätze geschaffen<br />

werden können. Sie stellt sich<br />

damit gegen den gescheiterten Umbau<br />

unseres Gemeinwesens in eine Dienstleistungsgesellschaft.<br />

Die <strong>BüSo</strong> wird den<br />

Gewerkschaften die Bedeutung zurückgeben,<br />

die diese jahrzehntelang hatten,<br />

um den sozialen Frieden zu sichern und<br />

Schluß zu machen mit der weiteren<br />

Demontage von Arbeitsplätzen.“<br />

Wolfgang Chilla<br />

<strong>BüSo</strong>-Kandidat in Duisburg<br />

✃<br />

mit hoher Genauigkeit durch den<br />

Untergrund, ohne daß man zuvor entlang<br />

der Strecke die gesamte Erde ausbaggern<br />

muß. Schon morgen könnte<br />

der Bau beginnen.<br />

RailCab<br />

Für den regionalen Güterverkehr wird<br />

derzeit am Paderborner Institut für<br />

Neue Bahntechnik eine weitere Alternative<br />

zum LKW-Verkehr entwickelt.<br />

Auch hier besteht das Ziel darin, abseits<br />

unserer Straßen eine Flotte elektrisch<br />

angetriebener, vollautomatischer und<br />

zugleich individuell steuerbarer Transporteinheiten<br />

zum Einsatz zu bringen.<br />

Die RailCabs fahren im Gegensatz zu<br />

den CargoCaps überirdisch. Sie nutzen<br />

hierfür zum Teil bestehende Infrastruktureinrichtungen.<br />

Und zwar werden<br />

dabei elektrische Leitungen in Schienenwege<br />

verlegt und die einzelnen<br />

RailCabs mit Linearmotoren ausgestattet,<br />

so daß Antrieb und Steuerung in<br />

weiten Zügen der Magnetschwebetechnik<br />

entsprechen. Die Schienenwege<br />

erhalten neuartige Weichen, die nicht<br />

mehr zentral, sondern von dem jeweils<br />

gerade heranfahrenden RailCab individuell<br />

gestellt werden.<br />

Weil man die RailCabs nicht in Rohre<br />

zwängen muß, fallen sie größer als<br />

die CargoCaps aus. Sie haben etwa die<br />

Dimensionen eines kleinen Straßenbahnabteils<br />

und können sowohl für<br />

Frachttransporte als auch für Personenbeförderung<br />

ausgelegt werden. Auf diese<br />

Weise werden die wirtschaftlichen<br />

Vorzüge des Bahnverkehrs mit der bislang<br />

nur durch das Automobil gegebenen<br />

Flexibilität kombiniert. Während<br />

Die <strong>BüSo</strong> ist eine Partei, die sich auf<br />

herz- und geisterfrischende Art auf<br />

Schiller und Heine, sowie auf Rumi<br />

und Hafis bezieht. Bei ihr finde ich<br />

Werte und Ideale vertreten, die mit<br />

meinen fast deckungsgleich sind.<br />

Hasan Birkent, Kandidat im<br />

Märkischen Kreis, hat türkisch-islamische<br />

Wurzeln und arbeitet als<br />

freischaffender Künstler.<br />

sich die RailCabs mit Geschwindigkeiten<br />

von 160 km pro Stunde fortbewegen,<br />

bringen es heutige Güterzüge,<br />

wenn man den Aufenthalt auf Rangierbahnhöfen<br />

mit einrechnet, auf mittlere<br />

Geschwindigkeiten von gerade einmal<br />

10 km pro Stunde. Die RailCabs<br />

sollen modular aufgebaut sein, so daß<br />

die Fertigung später durch eine größere<br />

Zahl von mittelständischen Betrieben<br />

in der Region erfolgen kann. In der<br />

Zukunft stellt man sich vor, daß jedermann<br />

per Telefon, Internet oder am<br />

Schalter ein RailCab bestellen kann,<br />

wobei er selbst den Start- und Zielort<br />

sowie Ankunftszeit und Ausstattung<br />

festlegen kann.<br />

Die beiden genannten Verkehrskonzepte,<br />

CargoCap und RailCab, sind nur<br />

zwei Beispiele für vermutlich Dutzende<br />

von neuen Technologien, die in den<br />

vergangenen Jahren in deutschen<br />

Labors und Instituten entwickelt worden<br />

sind, aber wegen knapper Haushaltskassen,<br />

Technikfeindlichkeit oder<br />

bürokratischer Engstirnigkeit nie, oder<br />

erst nach Jahren der Verschleppung,<br />

das Stadium ernsthafter Erprobung<br />

erreichten. Im übrigen bilden sie keinen<br />

Gegensatz zum Bau eines Transrapid-Netzes<br />

für Fernstrecken. Man<br />

könnte sich also vorstellen, wie in der<br />

Zukunft Frachten auf Europaletten von<br />

der chinesischen Ostküste per Magnetschwebetechnik<br />

innerhalb weniger<br />

Stunden den Duisburger Transrapid-<br />

Bahnhof erreichen, von dort per Rail-<br />

Cab nach Dortmund gelangen, hier<br />

wiederum vollautomatisch in Cargo-<br />

Caps verladen werden und schließlich<br />

unterirdisch ihren Weg zum Empfänger<br />

finden. Lothar Komp<br />

„Ein öffentlicher Haushalt ist nicht so<br />

zu führen wie ein privater Haushalt.<br />

Jedes zusätzliche Sparen hat weitere<br />

Steuerausfälle zur Folge. Nur durch<br />

Vollbeschäftigung, die die <strong>BüSo</strong> durch<br />

groß angelegte Investitionen in die Infrastruktur<br />

erreichen wird, sind die<br />

wirtschaftlichen Probleme in den Griff<br />

zu bekommen.“<br />

Dr. Jörg Langenohl, Geschäftsführer<br />

<strong>BüSo</strong>-Kandidat in Gelsenkirchen<br />

BITTE SPENDEN SIE FÜR UNSERE WAHLKAMPAGNE: <strong>BüSo</strong>-Landesverband NRW – Stichwort Wahlkampf –<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf · Kontonummer 10004968 · Bankleitzahl 300 501 10<br />

<strong>BüSo</strong> NRW · Tel: 0211-733 7862 · Fax: 0211-733 7010<br />

e-mail: nrw@bueso.de · www.bueso.de/nrw<br />

Ich möchte<br />

❏ zu Veranstaltungen eingeladen werden. ❏ Mitglied der <strong>BüSo</strong> werden.<br />

❏ im Wahlkampf behilflich sein. ❏ ______ Flugblätter verteilen.<br />

❏ Bitte schicken Sie mir die Wochenzeitung Neue Solidarität vier Wochen<br />

kostenlos zum Kennenlernen. (Siehe auch Internet: www.solidaritaet.com)<br />

Vorname, Name _______________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Straße, Hausnr. _______________________________________________________________PLZ, Ort _________________________________________________________<br />

Telefon / E-Mail ___________________________________________________Datum, Unterschrift _________________________________________________________<br />

Bitte senden an: <strong>BüSo</strong>-Landesgeschäftsstelle, Albertstr. 90, 40233 Düsseldorf<br />

Impressum: Herausgegeben vom <strong>BüSo</strong>-Landesverband NRW. V.i.S.d.P.: Karl-Michael Vitt. Druck: Schenkelberg Stiftung & Co. KGaA, Meckenheim<br />

PRESSEERKLÄRUNG<br />

wahlen in NRW am 22. Mai 2005 erläutert die Aufgaben der öffentlichen<br />

Kreditinstitute bei der Überwindung der Massenarbeitslosigkeit.<br />

Die Rolle der staatlichen und<br />

öffentlichen Kreditinstitute beim<br />

Wiederaufbau<br />

Der Landesvorsitzende der <strong>BüSo</strong> in NRW, Karl-Michael Vitt, will die<br />

modernste Infrastruktur der Welt im Ballungsgebiet Rhein/Ruhr und in<br />

ganz NRW aufbauen. Dafür müssen die öffentlichen Banken des Landes<br />

(Sparkassen und Landesbanken) wieder ihre eigentliche Aufgabe übernehmen.<br />

Der Aufbau des unterirdischen Netzes für die CargoCaps, der<br />

Ausbau der Eisenbahn in der Tiefe des ganzen Landes unter Realisierung<br />

der Neuen Bahntechnik Paderborn und die Wiedererrichtung modernster<br />

Güterumschlagsplätze in unseren Städten verlangt nach staatlicher Kreditschöpfung,<br />

wie sie beim Wiederaufbau nach dem Kriege angewandt<br />

wurde. Nach sieben Jahren herrschte wieder Vollbeschäftigung in<br />

Deutschland.<br />

„Alle Bestimmungen und Gesetze, welche die öffentlichen Banken in<br />

den letzten Jahrzehnten in Wettbewerb mit den Geschäftsbanken treten<br />

ließen, müssen wieder rückgängig gemacht werden“, verlangte Vitt. „Die<br />

Sparkassen und besonders die WestLB müssen aus dem ruinösen Wettbewerb<br />

herausgenommen werden. So kann die staatliche Haftungsgarantie<br />

der Gewährträgerhaftung und Anstaltslast, die unsere Sparkassen in diesem<br />

Jahr verlieren sollen, erhalten bleiben oder im Fall der WestLB wieder<br />

eingerichtet werden. Alle diese Bankinstitute dürfen künftig nicht mehr<br />

gewinnorientiert, sondern ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet<br />

arbeiten. Die neugegründetete NRW Bank kann als ein Muster dienen.“<br />

Der Sinn dieser Maßnahmen werde sehr bald klar werden, erläuterte<br />

der <strong>BüSo</strong>-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen: „Wie beim Wiederaufbau<br />

führt dieser staatliche Kredit zu einer realen Wertschöpfung, welche<br />

die Produktivität des gesamten Landes erhöht. Leute finden Arbeit,<br />

die Infrastruktur wird modernisiert; entsprechend werden auch die<br />

Kosten aufgrund schlechter Infrastruktur, Arbeitslosigkeit etc. abgebaut“,<br />

sagte Karl-Michael Vitt.<br />

Die <strong>BüSo</strong>-Kandidaten in NRW<br />

Zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen tritt die <strong>BüSo</strong> in insgesamt<br />

41 Wahlkreisen mit den folgenden Kandidaten an:<br />

WK 1 Aachen I: Arne Berneking, Student<br />

WK 2 Aachen II: Frank Müchler, Buchhändler<br />

WK 6 Rhein-Erft Kreis II: Marita Munz-Erichsen, Pharmareferentin<br />

(Kerpen, Frechen, Hürth)<br />

WK 9 Heinsberg I: Willi Schallenberg, kfm. Angestellter<br />

(Waldfeucht, Selfkant, Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg, Übach-Palenberg)<br />

WK 12 Düren II - Euskirchen II: Jürgen Joisten, Geschäftsführer<br />

(Düren, Hürtgenwald, Schleiden, Dahlem, Kreuzau, Hellenthal, Nideggen)<br />

WK 12 Köln I: Barbara Marienfeld, Angestellte<br />

WK 14 Köln II: Erhard Golla, Physikassistent<br />

WK 15 Köln III: Dieter Bäuerle, Elektriker<br />

WK 17 Köln V: Horst Stemmer, Industriekaufmann<br />

WK 18 Köln VI: Erwin Kürten, Sicherheitsmitarbeiter<br />

WK 19 Köln VII: Wolfgang Kupfer-Ulrich, Buchhalter<br />

WK 22 Rheinisch-Bergischer Kreis II: Walter vom Stein, Landwirt<br />

(Leichlingen, Burscheid, Kürten, Wermelskirchen, Odenthal, Overrath)<br />

WK 36 Mettmann I: Roland Köller, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie<br />

(Langenfeld, Monheim, der südliche Teil von Hilden)<br />

WK 37 Mettmann II: Michael Ossé, Betriebswirt<br />

(Erkrath, südlicher Teil von Mettmann, Haan, nördlicher Teil von Hilden)<br />

WK 40 Düsseldorf I: Carla Seidel, Bibliothekarin<br />

WK 41 Düsseldorf II: Ntshwarele Ndukula, Auszubildender<br />

WK 42 Düsseldorf III: Hildegard Reynen-Kaiser, Buchhalterin<br />

WK 43 Düsseldorf IV: Hans-Georg Seidel, Krankenpfleger<br />

WK 60 Duisburg I: Carsten Lauschke, Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

WK 61 Duisburg II: Christian Karge, Spezialhochbaufacharbeiter<br />

WK 62 Duisburg III: Wolfgang Chilla, Speditionskaufmann<br />

WK 63 Duisburg IV: Christoph Wolf, Drucker<br />

WK 66 Essen I: Stephan Marienfeld, Angestellter<br />

WK 67 Essen II: Karl Rabiega, Rentner, Telekommunikationstechniker<br />

WK 68 Essen III: Sabine Müchler, Datentypistin<br />

WK 71 Recklinghausen III: Frank Baumann, Diplom-Kaufmann<br />

(Gladbeck, südlicher Teil von Dorsten)<br />

WK 74 Gelsenkirchen I: Klaus Wagner, Schlosser<br />

WK 75 Gelsenkirchen II: Dr. Jörg Langenohl, Diplom-Kaufmann<br />

WK 91 Herford II: Dr. Rolf Bobbenkamp, Physiker<br />

(Bünde, Spenge, Rödinghausen, Löhne, Kirchlengern)<br />

WK 92 Bielefeld I: Birgit Vitt, Angestellte<br />

WK 93 Bielefeld II: Andrea Laeger, Betriebswirtin, selbstständig<br />

WK 97 Lippe I: René Karl, Maurermeister<br />

(Örlinghausen, Bad Salzuflen, Leopoldshöhe, Lage)<br />

WK 107 Bochum I: André Schumacher, Dipl. Ing (FH)<br />

WK 108 Bochum II: Wilhelm Kovermann, Maschinenbautechniker<br />

WK 111 Dortmund I: Karl Lorenz, Bauingenieur<br />

WK 112 Dortmund II: Eckhard Strehl, Maschinenbauingenieur<br />

WK 113 Dortmund III: Karl-Michael Vitt, Landesvorsitzender der <strong>BüSo</strong>-NRW<br />

WK 114 Dortmund IV: Patrick Grete, Student<br />

WK 121 Märkischer Kreis I: Norbert Höhne, Kaufmann, selbstständig<br />

(Altena, Werdohl, Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde)<br />

WK 122 Märkischer Kreis II: Hasan Birkent, freischaffender Künstler<br />

(Menden, Hemer, Plettenberg, Balve, Neuenrade)<br />

WK 126 Siegen-Wittgenstein I: Frank Surek, Einzelhandelskaufmann<br />

(Siegen, Freudenberg, Neunkirchen, Burbach)

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