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Die Meer Chronik - Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer

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Kompetenz und<br />

Kundenorientierung –<br />

seit 1872


Kompetenz und Kundenorientierung – seit 1872


2<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

1872 – 1925<br />

Von der Dampfmaschine zum Walzwerk 4<br />

<strong>Die</strong> Brüder <strong>Meer</strong> in Mönchengladbach 6<br />

Mit Innovationen zum Erfolg 6<br />

Maschinen und Anlagen für nahtlose Stahlrohre 8<br />

1926 – 1945<br />

Unter dem Dach von Mannesmann 10<br />

<strong>Die</strong> Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> AG 12<br />

Forschung und Innovation 13<br />

Rüstungsproduktion im Zweiten Weltkrieg 14<br />

1945 – 1973<br />

Anlagen und Maschinen Made in Germany 16<br />

Vom Wiederaufbau zum „Wirtschaftswunder“ 18<br />

Zurück zu Mannesmann 19<br />

Ein Rohrschweißwerk für Indien 19<br />

Ausbau des Unternehmens 20<br />

1973 – 1999<br />

<strong>Die</strong> Demag-Zeit 22<br />

Mit der Demag durch die Krise 24<br />

Vereinte Kräfte 25<br />

Im Umbruch 26<br />

2000 – 2011<br />

Mit SMS an die Weltspitze 28<br />

Als SMS <strong>Meer</strong> ins neue Jahrtausend 30<br />

Wachstum und Neuorganisation 34<br />

Innovative Produkte, motivierte Mitarbeiter – die Basis des Erfolgs 36<br />

Namen, Fakten, Zahlen 37


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

seit 1872 schreibt SMS <strong>Meer</strong> Geschichte – zunächst als selbstständiger<br />

Anbieter von Textil- und Dampfmaschinen, später im Walzwerkbau. 1926<br />

ging das Unternehmen im Mannesmann-Konzern auf. Hier bildete es ab<br />

1975 einen starken Verbund mit dem Maschinenbauer Demag. Seit 1999<br />

ist SMS <strong>Meer</strong> Teil der SMS group. <strong>Die</strong> weltweit führende Unternehmensgruppe<br />

ist für „die <strong>Meer</strong>“ der ideale Partner. <strong>Die</strong> Wurzeln von SMS reichen<br />

ebenfalls in das 19. Jahrhundert zurück – bis zur Gründung eines Schmiedebetriebs<br />

in Siegen durch Carl Eberhard Weiss im Jahr 1871.<br />

SMS <strong>Meer</strong> hat im Laufe seiner langen Geschichte einiges gemeistert:<br />

Kriege und Wirtschaftskrisen, Strukturwandel und die Internationalisierung<br />

des Geschäfts. <strong>Die</strong> Unternehmenskultur war immer stark genug, auch<br />

die größten Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Zuverlässigkeit<br />

und Flexibilität zeichnen die Mitarbeiter seit jeher aus. Kompetenz und<br />

Erfahrung sichern den Erfolg von SMS <strong>Meer</strong> und seiner Kunden im Markt.<br />

<strong>Die</strong> SMS group gewährt dem Unternehmensbereich SMS <strong>Meer</strong> große<br />

Freiheiten für selbstverantwortliches unternehmerisches Handeln.<br />

Getrieben wird diese Strategie von Dr. Heinrich Weiss. Als Ur enkel des<br />

Firmengründers führt er die SMS group in vierter Generation. Sein Ansatz<br />

zahlt sich aus: Der Unternehmensbereich SMS <strong>Meer</strong> ist heute führend im<br />

Maschinen- und Anlagenbau für Stahlwerke und Stranggieß technik, Rohre,<br />

Profile, Schmieden, NE-Metalle, Wärmetechnik und Serviceleistungen.<br />

2012 wird SMS <strong>Meer</strong> 140 Jahre alt. Der Unternehmensbereich ist sich<br />

in all den Jahren stets treu geblieben. So wollen wir es auch in Zukunft<br />

halten.<br />

Dr.-Ing. Joachim Schönbeck<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

SMS <strong>Meer</strong><br />

1. Oktober 2011<br />

Vorwort<br />

3


1872 – 1925<br />

Von der Dampfmaschine<br />

zum Walzwerk<br />

Angefangen hat alles in den Gründerjahren der<br />

deutschen Industrie: 1872 nahm die Gebr. <strong>Meer</strong><br />

Maschinenfabrik in Mönchengladbach ihren Betrieb<br />

auf. <strong>Die</strong> technikbegeisterten Brüder Michael und<br />

Peter <strong>Meer</strong> produzierten zunächst Dampfkraftantrie-<br />

be für Spinnereien und Webereien. Später kamen die<br />

Konstruktion und Produktion von Kompressoren und<br />

Wasserpumpen für Textilfabriken, Ölmühlen, Berg-<br />

werke und Wasserwerke hinzu. Unter der Leitung<br />

von Dr. Carl Gruber, der 1921 in das Unternehmen<br />

eintrat, entstanden die ersten Walzanlagen – eine für<br />

die Zukunft entscheidende Erweiterung der Produkt-<br />

palette.<br />

Stand „Gebr. <strong>Meer</strong> Maschinenfabrik“ auf der Düsseldorfer Industrie- und<br />

Gewerbeausstellung 1902.<br />

5


<strong>Die</strong> Brüder <strong>Meer</strong> in<br />

Mönchengladbach<br />

Es war das Jahr nach der Reichsgründung, als die<br />

Brüder Michael und Peter <strong>Meer</strong> am 10. Dezember<br />

1872 in Mönchengladbach die Gebr. <strong>Meer</strong> Maschinenfabrik<br />

und Eisengiesserei o.H. gründeten. Ihre<br />

Idee: die Herstellung von Dampfantrieben für die<br />

starke Textilindustrie am Niederrhein. Sitz ihres Unternehmens<br />

war die Karmannstraße. Hier richteten<br />

sie eine Maschinenhalle für die Produktion ein. Eine<br />

eigene Eisengießerei entstand in der Nähe der Ortschaft<br />

Dahl im Süden Mönchengladbachs.<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaftslage war günstig. Reparationszahlungen<br />

des im Krieg von 1870/71 besiegten Rivalen<br />

Frank reich feuerten die aufstrebende deutsche<br />

Wirtschaft an und schufen beste Bedingungen für<br />

Gründer. Der schnelle Erfolg der Firma war jedoch<br />

vor allem dem technischen Fachwissen und unter-<br />

6<br />

nehmerischen Weitblick der beiden Eigentümer zu<br />

verdanken. Der Kaufmann Michael <strong>Meer</strong> kümmerte<br />

sich um die Finanzen, Peter war als gelernter Schmied<br />

für den technischen Bereich zuständig. Ein typisches<br />

Gespann im 19. Jahrhundert. Begeistert vom technischen<br />

Fortschritt ihrer Zeit entwickelten die Brüder<br />

Maschinen für den heimischen Markt.<br />

Kurze Zeit nach der Firmengründung verstarb Michael<br />

<strong>Meer</strong> und sein Bruder musste das Unternehmen<br />

allein weiterführen. Da der Konkurrenzdruck in der<br />

Branche stetig zunahm, beschloss Peter <strong>Meer</strong>,<br />

seine Produktpalette zu erweitern.<br />

Mit Innovationen zum Erfolg<br />

Firmengründer Peter <strong>Meer</strong> um 1900. Firmengründer Michael <strong>Meer</strong> um 1870.<br />

Neben der niederrheinischen Textilbranche wuchs<br />

die Metall- und Bergbauindustrie an Rhein und<br />

Ruhr sehr schnell und mit ihr der Bedarf an mechanischen<br />

Antrieben. Peter <strong>Meer</strong> erkannte die Mög-


lichkeiten des neuen Marktes. Neben Dampf- und<br />

Kraftübertragungsmaschinen ergänzte er sein Angebot<br />

um Kompressoren und Wasserpumpen. <strong>Die</strong><br />

stetig steigende Nachfrage nach Dampfmaschinen<br />

ließ die Gebr. <strong>Meer</strong> Maschinenfabrik weiter wachsen.<br />

In dieser Zeit begann <strong>Meer</strong> mit der Instandsetzung<br />

und Wartung seiner Produkte und wurde damit auch<br />

zum <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen. <strong>Die</strong> Herstellung<br />

und Reparatur komplexer mechanischer Anlagen<br />

erforderte neben viel Erfahrung auch die gewerbliche<br />

Infrastruktur zur Produktion der Ersatzteile. <strong>Die</strong>se<br />

besaß <strong>Meer</strong> durch seine Eisengießerei. Um ihre<br />

Kapazitäten noch zu erhöhen, verlegte <strong>Meer</strong> die Gießerei<br />

um 1900 auf ein Grundstück in der da maligen<br />

Bahnstraße. Ein privates Anschluss gleis an den<br />

Staatsbahnhof Mönchengladbach-Speick ermöglichte<br />

es, die fertigen Guss- und Bau teile schnell und<br />

kostengünstig zur Weiterverar beitung in die Maschinenfabrik<br />

oder direkt zu den Kunden zu liefern.<br />

<strong>Die</strong> Geschäfte gingen gut. Mittlerweile unterstützten<br />

die Söhne der beiden Firmengründer, Hermann und<br />

Willy <strong>Meer</strong>, den Senior-Geschäftsführer. Gemeinsam<br />

arbeiteten sie daran, die Qualität ihrer Maschinen<br />

weiter zu steigern und neue Antriebstechniken zu<br />

entwickeln. Auf der Rheinischen Industrie- und<br />

Gewerbe-Ausstellung in Düsseldorf stellte <strong>Meer</strong><br />

1902 eine besondere Innovation aus: eine stehende,<br />

ventilgesteuerte Verbundmaschine der Bauart Lentz.<br />

Bei 200 Umdrehungen pro Minute leistete sie 365 PS<br />

und diente zum Betrieb einer Gleichstrom-Maschine<br />

von 440 Volt Spannung. Für diese bemerkenswerte<br />

Leistung wurde <strong>Meer</strong> in der Kategorie Maschinenwesen<br />

vom Preisgericht mit einer goldenen Ausstellungsmedaille<br />

ausgezeichnet.<br />

1872–1925<br />

Stehende Lentz-Verbundmaschine der Gebr. <strong>Meer</strong>.<br />

7


Maschinen und Anlagen für<br />

nahtlose Stahlrohre<br />

Als Peter <strong>Meer</strong> im Juni 1912 im Alter von 65 Jahren<br />

starb, übernahmen Hermann und Willy <strong>Meer</strong> die<br />

Geschäftsleitung. Zwei Jahre später standen sie vor<br />

der ersten großen Bewährungsprobe: Mit Beginn<br />

des Ersten Weltkriegs 1914 musste die Firma ihre<br />

Produktion auf Rüstungsgüter umstellen. Statt<br />

Konstruktionsplan für das Mannesmann-Schrägwalzverfahren<br />

zur Herstellung nahtloser Stahlrohre.<br />

8<br />

Maschinen, Pumpen und Kompressoren fertigten<br />

die <strong>Meer</strong>-Mitarbeiter nun Munitionshülsen und<br />

Granaten.<br />

Nach dem Ende des Krieges 1918 konnte <strong>Meer</strong><br />

nicht an die Erfolge im Kaiserreich anknüpfen:<br />

Gebietsverluste, Rohstoffknappheit und Reparationsforderungen<br />

der Siegermächte lähmten die Wirtschaft<br />

und trafen die rheinisch-westfälische Stahlindustrie<br />

schwer.<br />

In dieser schwierigen Situation holte die Familie<br />

<strong>Meer</strong> 1921 Dr. Carl Gruber als Teilhaber und technischen<br />

Direktor in das Unternehmen. Als Spezialist<br />

für den Bau von Walzwerken führte er sogleich<br />

einen neuen Produktionszweig ein: Anlagen zur<br />

Herstellung und Verarbeitung nahtloser Rohre aus<br />

Stahl, so genannte Mannesmannröhren. <strong>Die</strong>se Erfindung<br />

der Brüder Reinhard und Max Mannesmann<br />

von 1885 hatte weltweit für Furore gesorgt und<br />

belebte nun auch das Geschäft der <strong>Meer</strong>-Maschinenfabrik.<br />

Was für technisch außergewöhnliche Konstruktionen<br />

die ersten Walzwerke für Mannesmannröhren<br />

waren, zeigt ein 1,5-Meter-langes Versuchsmodell,<br />

das im Deutschen Werkzeugmuseum in<br />

Remscheid steht. Im Industriemuseum in Oberhausen<br />

sind ähnliche Schräg- und Pilgerwalzwerke<br />

aus den 1890er Jahren sogar in Originalgröße ausgestellt.<br />

Ihr erstes Rohrwalzwerk lieferte die <strong>Meer</strong>-Maschinenfabrik<br />

1923 an die Phoenix AG für Bergbau und<br />

Hüttenbetrieb, Werk Poensgen, in Düsseldorf. Es<br />

handelte sich um ein Dornwalzwerk nebst Warmrichtmaschine<br />

und Maßwalze. Der zweite Auftrag<br />

kam von Mannesmann selbst. Er umfasste ein<br />

Schrägwalzwerk-Gerüst für eine Pilgerstraße der<br />

Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf-Rath.<br />

Carl Gruber knüpfte auch intensive Geschäftsbeziehungen<br />

im Ausland. Neben Exportaufträgen aus<br />

Ungarn, der Tschechoslowakei und Schweden<br />

erschloss er durch die Zusammenarbeit mit dem<br />

Ingenieur Charles Stiefel den US-amerikanischen<br />

Markt. 1925 lieferte die Maschinenfabrik aus<br />

Mönchengladbach ein Schrägwalzwerk sowie einen<br />

Vorschubapparat für ein Pilgerwalzwerk an die<br />

Youngstown Sheet and Tube Co. in Youngstown, Ohio.


Das nahtlose Stahlrohr –<br />

eine technische Revolution<br />

1872–1925<br />

Allein durch Walzen einen massiven Stahlblock zu einem Hohlkörper formen? Das konnte sich 1885<br />

außer den Brüdern Max und Reinhard Mannesmann niemand vorstellen. Den beiden Söhnen eines<br />

Remscheider Feilenherstellers war bereits in den 1880er Jahren aufgefallen, dass schräg stehende<br />

Walzen zu einer Kernlockerung und dem Aufreißen eines Stahlblocks führen konnten. Nach intensiver<br />

Tüftelei entwickelten sie schließlich ein Verfahren, mit dem in nur einem Walzvorgang ein stählerner<br />

Hohlkörper hergestellt werden konnte – ohne Schweißnaht: Eine bahnbrechende Erfindung,<br />

die 1885 als „Schrägwalzverfahren nebst zugehörigem Walzwerk“ kaiserlichen Patentschutz erhielt.<br />

Beim Schrägwalzen wurde zunächst ein massiver Stahlblock auf 1.200 bis 1.300 Grad Celsius erhitzt<br />

und zwischen zwei Walzen geführt, die schräg zueinander angeordnet waren und den gleichen<br />

Drehsinn hatten. Damit arbeiteten die Walzen und das dazwischen liegende Walzgut wie eine Art<br />

Getriebe, bei dem der erhitzte Stahlblock schraubenlinienförmig zwischen den Walzen hindurch<br />

transportiert, durch die Rotation aufgelockert und schließlich „aufgerissen“ wurde.<br />

Zur Unterstützung des Walz- und Höhlungsvorgangs setzten die Brüder bald einen rotierenden<br />

Glättdorn ein, der sich, dem Walzgut entgegengestellt, über eine frei drehbare Stange auf der<br />

Auslaufseite des Schrägwalzwerks abstützte. Wechselnde Zug- und Druckbeanspruchung, die<br />

das Walzgut durch die Rotation der Dornstange erfuhr, ermöglichten eine gleichmäßige Aushöhlung.<br />

<strong>Die</strong> auf diese Art hergestellten dickwandigen Hohlkörper waren jedoch als Rohr noch nicht marktfähig.<br />

Anfang der 1890er Jahre entwickelte Max Mannesmann daher das Pilgerschrittverfahren, das<br />

den im Schrägwalzwerk entstandenen Hohlblock zu einem Rohr von großer Länge und<br />

mit geringerer Wanddicke auswalzte.<br />

<strong>Die</strong>se Kombination aus Schräg- und<br />

Pilgerwalzen revolutionierte als sogenanntes<br />

Mannesmann-Verfahren<br />

die Röhrenherstellung. Robuster und<br />

leistungsfähiger als die geschweißten<br />

Stahlrohre der Zeit waren die „Mannesmannröhren“<br />

– außerdem beliebig verformbar<br />

und dennoch leicht. Der amerikanische<br />

Universalerfinder Thomas Alva<br />

Edison lobte das Mannesmannrohr auf<br />

der Weltausstellung 1893 in Chicago<br />

als „Meisterwerk der Technik“.<br />

Bis heute werden nahtlose Stahlrohre<br />

mit Hilfe des Mannesmann-Verfahrens<br />

auf <strong>Meer</strong>-Anlagen produziert.<br />

Nahtlose Rohre – bearbeitet auf einem <strong>Meer</strong>-Schrägwalzwerk,<br />

1935.<br />

9


1926 – 1945<br />

Unter dem Dach<br />

von Mannesmann<br />

Nach dem erfolgreichen Einstieg in den Bau von<br />

Walzwerken brauchte <strong>Meer</strong> einen starken Partner,<br />

um sich weiter zu entwickeln. Das Mönchenglad-<br />

bacher Unternehmen fand ihn im Mannesmann-<br />

Konzern. Der weltweit tätige Spezialist für Nahtlos-<br />

röhren übernahm die Gebr. <strong>Meer</strong> Maschinenfabrik<br />

1926 und brachte frisches Kapital ein. Als Maschi-<br />

nenfabrik <strong>Meer</strong> AG stiegen die Mönchenglad-<br />

bacher schon bald zu einem der führenden Herstel-<br />

ler von Walzwerken auf. <strong>Meer</strong> brachte zahlreiche<br />

Innovationen auf den Markt, darunter eine eigene<br />

Variante des Asselwalzwerks. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs arbeitete das Unternehmen für die<br />

Rüstungsindustrie.<br />

Mitarbeiter von <strong>Meer</strong> mit Konstruktionsplänen im Jahr 1939.<br />

10


<strong>Die</strong> Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> AG<br />

<strong>Die</strong> Mannesmannröhren-Werke interessierten sich<br />

bereits Anfang der 1920er Jahre für die Gebr. <strong>Meer</strong><br />

Maschinenfabrik. Der Grund: <strong>Die</strong> Mönchengladbacher<br />

verfügten seit dem Eintritt von Dr. Carl Gruber über<br />

technisches Know-how bei der Herstellung von Rohrwalzwerken,<br />

das die Düsseldorfer exklusiv nutzen<br />

wollten. Eine eigene Maschinenfabrik passte zudem<br />

in das strategische Konzept des Konzerns, denn es<br />

sicherte die Versorgung der Mannesmannröhren-<br />

Werke mit hochwertigen Produktionsanlagen.<br />

Dr. Carl Gruber unterstützte diese Pläne und überzeugte<br />

1926 auch die Familie <strong>Meer</strong>, einer Fusion mit<br />

den Mannesmannröhren-Werken zuzustimmen.<br />

Mit einem Grundkapital von 1,8 Millionen Reichsmark<br />

wurde die Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> AG gegründet und<br />

ging in den Besitz des Düsseldorfer Konzerns über.<br />

Hermann und Willy <strong>Meer</strong> erhielten Posten im Aufsichtsrat,<br />

Dr. Carl Gruber wurde in den Vorstand<br />

bestellt.<br />

Aktie der 1926 gegründeten Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> AG.<br />

12<br />

Links: Dipl.-Ing. Ernst Lessing, Anfang der 1930er Jahre.<br />

Rechts: Dr. Carl Gruber.<br />

<strong>Die</strong> Integration in den weltweit vernetzten Mannesmann-Konzern<br />

war für <strong>Meer</strong> ein Gewinn: Ein sicherer<br />

Abnehmer, steigende Auslandsaufträge und neue<br />

finanzielle Möglichkeiten gerade auch bei der<br />

technischen Weiterentwicklung ließen die neue<br />

Mannesmann-Tochter schnell wachsen. Innerhalb<br />

weniger Jahre stieg das Unternehmen zu einem der<br />

führenden Hersteller von Rohrwalzwerken auf –<br />

mit Kunden in aller Welt. So lieferte <strong>Meer</strong> Ende der<br />

1920er Jahre eine Stopfenwalzwerksanlage für Rohre<br />

bis 382 Millimeter Durchmesser und 15 Meter<br />

Länge an die Louvroil & Recquignies Eisenwerke in<br />

Frankreich. <strong>Die</strong> Mannesmann-Gründung Stabilimenti<br />

di Dalmine in Italien erhielt 1933 das bis dahin größte<br />

Pilgerwalzwerk der Welt. Und aus Japan bekam<br />

<strong>Meer</strong> Mitte der 1930er Jahre den Auftrag zum Bau<br />

eines Rohrwalzwerks für nahtlose Stahlrohre.


Mitarbeiter des Konstruktionsbüros von <strong>Meer</strong>,<br />

Anfang der 1930er Jahre.<br />

Forschung und Innovation<br />

1926–1945<br />

Um technisch stets auf dem neuesten Stand zu<br />

sein, floss viel Geld und Energie in die Verbesserung<br />

bewährter und die Entwicklung neuer Maschinen.<br />

So gelang den Konstrukteuren 1931 ein entscheidender<br />

Fortschritt im Dampfmaschinenbau: die<br />

Gleichstrom-Kapseldampfmaschine. <strong>Die</strong> patentierte<br />

Erfindung für Auspuff-, Gegendruck- und Kondensationsbetrieb<br />

überzeugte die Kunden durch geringen<br />

Platzbedarf, ein leichtes Fundament sowie sparsamen<br />

Dampf- und Ölverbrauch. Ihre Weiterentwicklung,<br />

die stehende Kapseldampfmaschine, war<br />

ebenfalls ein Exportschlager.<br />

Auch in ihrer Königsdisziplin, der Herstellung von<br />

Walzanlagen für nahtlose Stahlrohre, setzte die<br />

Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> auf Innovation. <strong>Die</strong> weltweiten<br />

Entwicklungen auf dem Gebiet der Röhrenfertigung<br />

im Blick, erkannten die <strong>Meer</strong>’schen Maschinenbauer<br />

das Potenzial des in den USA gebauten<br />

„Asselwalzwerks“, benannt nach seinem Erfinder<br />

Walter Assel. <strong>Die</strong> Anlage ermöglichte durch das mit<br />

drei Walzen arbeitende Schrägwalzwerk mit neuartiger<br />

Profilierung die Fertigung besonders gut<br />

zentrierter, dickwandiger Rohre. <strong>Meer</strong> überzeugte<br />

die Muttergesellschaft Mannesmann von der neuen<br />

Technik und erwarb Mitte der 1930er Jahre zusammen<br />

mit ihr und der Kronprinz AG in Solingen die<br />

deutschen Patente.<br />

Der Ingenieur Dr. Kurt Gruber, der Anfang 1930 seinem<br />

Vater Carl in das Unternehmen gefolgt und seit<br />

1939 stellvertretender Direktor bei <strong>Meer</strong> war, ließ<br />

zusammen mit seinem Solinger Kollegen Dr. Werner<br />

Albert in den Jahren 1939 und 1940 Versuche zur<br />

Verbesserung der Asselmethode in einem kleinen<br />

Versuchswalzwerk in Witten durchführen – mit Erfolg:<br />

Das weiterentwickelte Asselwalzwerk erreichte<br />

eine hohe Genauigkeit des Rohrdurchmessers und<br />

der Wanddicke, so dass die Rohre in der Kugellagerindustrie<br />

einsetzbar waren. Mit der neuen Maschine<br />

stieg <strong>Meer</strong> schon bald zu einem der Hauptlieferanten<br />

der deutschen und schwedischen Produzenten<br />

von Kugellagern auf.<br />

13


Rüstungsproduktion<br />

im Zweiten Weltkrieg<br />

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im September<br />

1939 wurde die Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> wie andere<br />

Maschinenbauer auch in die Rüstungsproduktion<br />

eingebunden. Das Werk wurde erweitert und produ<br />

zierte nun kriegswichtige Erzeugnisse wie Mu nitionsmaschinen,<br />

Kolbenmaschinen für Minensuchboote,<br />

später auch Panzerersatzteile. Viele Mitarbeiter<br />

wurden zum Kriegsdienst eingezogen, so dass<br />

die Produktion bald nur noch mit Hilfe von ausländischen<br />

Arbeitskräften aufrechterhalten werden konnte.<br />

Ab 1942 füllten so genannte Grenzgänger aus<br />

Holland und Zwangsarbeiter aus Frankreich, Russland,<br />

Polen und der Ukraine die Lücken in der Produktion,<br />

in der Betriebsküche, im Krankenbetrieb<br />

und der Werkzeugausgabe. Nach einem Bericht des<br />

<strong>Meer</strong>-Mitarbeiter an den Werkbänken, 1939.<br />

14<br />

Mannesmann-Oberingenieurs Gottfried Thelen bildete<br />

<strong>Meer</strong> junge Zwangsarbeiter zu Formern aus.<br />

Insgesamt beschäftigte <strong>Meer</strong> bis einschließlich 1944<br />

einige hundert Zwangsarbeiter, die nach Frauen und<br />

Männern getrennt in Lagergebäuden auf dem Werkgelände<br />

untergebracht waren, aber auch außerhalb<br />

auf Höfen oder in Gaststätten.<br />

Nachdem bei einem schweren Bombenangriff auf<br />

Mönchengladbach im August 1943 die Maschinenfabrik<br />

<strong>Meer</strong> stark beschädigt worden war, zer störten<br />

britische Bomber in der Nacht vom 19. auf den<br />

20. September 1944 das Werk fast vollständig. <strong>Die</strong><br />

Produktion des Unternehmens kam zum Erliegen.<br />

<strong>Die</strong> funktionstüchtigen Maschinen ließ Gruber in die<br />

Scherfeder Wollfabrik vorm. Gebr. Rosskam GmbH<br />

ins Sauerland verlegen, wo er einen kleinen Betrieb<br />

aufbaute.


Mannesmann – ein Weltkonzern<br />

aus Düsseldorf<br />

1926–1945<br />

Mit der Übernahme durch die Mannesmannröhren-Werke AG wurde die Maschinenfabrik <strong>Meer</strong><br />

1926 Teil eines der größten deutschen Montanunternehmens, das weltweit agierte. 1890 gegründet,<br />

bildete die Erfindung des Schrägwalzverfahrens für nahtlose Rohre durch Max und Reinhard<br />

Mannesmann die Grundlage des steilen Aufstiegs zum Weltkonzern.<br />

Von Anfang an produzierte Mannesmann im Ausland und war stark exportorientiert. Ab 1902 baute<br />

das Unternehmen ein internationales Vertriebsnetz mit eigenen Handelsgesellschaften auf. Um<br />

alle Aktivitäten in der Wertschöpfungskette von der Bereitstellung der Materialbasis bis hin zur<br />

Auslieferung der fertigen Röhren unter einem Dach zu vereinen, erwarb Mannesmann noch vor<br />

dem Ersten Weltkrieg ein Gussstahlwerk, dem ein Blechwalzwerk mit Stahlerzeugung, Kohlezechen,<br />

Erzgruben sowie 1929 ein Hüttenwalzwerk folgten. <strong>Die</strong> Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> lieferte<br />

die für die Röhrenproduktion benötigten Spezialmaschinen.<br />

Während des Zweiten Weltkriegs war Mannesmann ein wichtiger Bestandteil der deutschen<br />

Rüstungsindustrie. Nach Kriegsende 1945 zerlegten die Alliierten das Industriekonglomerat in<br />

drei Unternehmen, die erst 1955 in der Mannesmann AG wieder vereint wurden und in den<br />

„Wirtschaftswunderjahren“ schnell wuchsen.<br />

Als erstes Montanunternehmen diversifizierte Mannesmann ab 1968 seine Geschäftstätigkeit.<br />

Durch Beteiligungen an Maschinen- und Anlagebaugesellschaften wie Rexroth (1968) oder Demag<br />

(1972) und deren vollständige Übernahmen im Jahr 1975 erweiterte die Firma ihr Angebot. Teile<br />

des Montanbereichs wurden abgestoßen. Bis 1990 entstand so aus dem traditionellen Röhrenhersteller<br />

ein international tätiger Technologiekonzern.<br />

Anfang der 1990er Jahre erwarb Mannesmann die Lizenz für das erste private Mobilfunknetz D2<br />

in Deutschland und stieg schnell zum führenden Anbieter auf. Um sich ganz auf die Telekommunikation<br />

konzentrieren zu können, bereitete Mannesmann Ende der 1990er Jahre den Verkauf seiner<br />

Industriebeteiligungen vor, wurde dann aber selbst im Jahr 2000 auf dem Wege einer hart<br />

umkämpften Übernahme von seinem britischen Konkurrenten Vodafone-Airtouch übernommen.<br />

15


1945 – 1973<br />

Anlagen und Maschinen<br />

„Made in Germany“<br />

Der Neuanfang nach 1945 war schwer, doch mit dem<br />

Aufschwung der deutschen Wirtschaft zu Beginn der<br />

1950er Jahre wuchs auch die Maschinenfabrik <strong>Meer</strong><br />

wieder. In den „Wirtschaftswunderjahren“ sorgten<br />

hohe Auftragszahlen für einen stetig steigenden Um-<br />

satz. <strong>Meer</strong> vergrößerte seine Produktionsstätten, er-<br />

richtete eine Sphäroguss- und Grauguss-Gießerei<br />

und baute 1962 am Ohlerkirchweg eine neue Verwal-<br />

tung. Das Unternehmen erwarb mehrere Firmen und<br />

erhielt 1967 die Führung über alle Mannesmann-Toch-<br />

tergesellschaften im Bereich Maschinenbau. <strong>Meer</strong><br />

expandierte – bis die Ölkrise 1973 den Aufschwung<br />

stoppte.<br />

Indische Arbeiter entladen aus Deutschland eingeschiffte Maschinenteile<br />

für Rourkela.<br />

16


Vom Wiederaufbau zum<br />

„Wirtschaftswunder“<br />

Nach Kriegsende stand die Maschinenfabrik <strong>Meer</strong><br />

vor einem Trümmerhaufen. <strong>Die</strong> Werke in Mönchengladbach<br />

waren zu großen Teilen zerstört, ebenso<br />

die Infrastruktur. Zudem besaß das Unternehmen<br />

keine Betriebserlaubnis und stand auf der Demontageliste<br />

der Siegermächte. Dennoch planten die Verantwortlichen<br />

für die Zukunft und begannen mit<br />

dem Wiederaufbau sobald der sogenannte Permit<br />

im Sommer 1946 von der britischen Besatzungsbehörde<br />

erteilt wurde. Anfangs ging es nur schleppend<br />

voran, denn es mangelte an allem: Ein Großteil<br />

der Konstruktionszeichnungen war bei den Bombenangriffen<br />

verbrannt, Arbeitskräfte fehlten, Kohle<br />

und Gas für die Energieversorgung waren knapp.<br />

Neben den hohen Kosten für die Aufräumarbeiten<br />

und die Rückverlagerung des Betriebs aus Scherfede<br />

nach Mönchengladbach musste auch das<br />

Vollautomatische Stopfenstraße von <strong>Meer</strong> zur Herstellung von Stahlrohren aus den 1950ern Jahren.<br />

18<br />

Geld für die Wiederinstandsetzung der beschädigten<br />

Maschinen beschafft werden.<br />

Mit der Währungsreform 1948 und dem Europäischen<br />

Wiederaufbauprogramm flossen Geld und<br />

Waren ins Land. Großzügige Kredite halfen der Maschinenfabrik<br />

<strong>Meer</strong>, ihre Produktionsstätten wieder<br />

in die Gewinnzone zu bringen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Unternehmen der<br />

Stahlindustrie- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft<br />

(STAMAG) an, die aus der Zerschlagung des<br />

Mannesmann-Konzerns durch die Alliierten als eines<br />

von drei Unternehmen hervorgegangen war. <strong>Die</strong><br />

Entwicklung der Mönchengladbacher behinderte<br />

das nicht: <strong>Die</strong> weltweite Nachfrage nach Stahl und<br />

Maschinen, die der Koreakrieg Anfang der 1950er Jahre<br />

auslöste, ließ auch „die <strong>Meer</strong>“ schnell wachsen. 1953<br />

arbeiteten bereits wieder 700 Mitarbeiter im Unternehmen,<br />

der Umsatz betrug rund 25 Millionen Mark.


Zurück zu Mannesmann<br />

<strong>Meer</strong> befand sich mitten im „Wirtschaftswunder“<br />

als der Mannesmann-Konzern 1955 wiederhergestellt<br />

wurde. <strong>Die</strong> Maschinenfabrik wurde unter dem<br />

Namen „Mannesmann-<strong>Meer</strong> AG“ integriert und<br />

übernahm die Industriemaschinen GmbH Ratingen<br />

mit ihrer Produktion von Förderanlagen sowie die<br />

Mannesmann-Anteile an der SIMETAG Sintermetallgesellschaft<br />

mbH in Mönchengladbach, die ab 1957<br />

als „Mannesmann-Pulvermetall GmbH“ firmierte.<br />

<strong>Die</strong> jüngste Tochtergesellschaft von <strong>Meer</strong> sorgte<br />

schon bald für einen kräftigen Aufschwung. Das begehrte<br />

Eisenpulver verschiedener Qualitäten und<br />

Zusammensetzungen sowie die hochwertigen Pressen<br />

und Anlagen für die Pulvermetallurgie ließen die<br />

Tochtergesellschaft innerhalb kurzer Zeit zum internationalen<br />

Marktführer aufsteigen. Mannesmann-<br />

<strong>Meer</strong> nutzte den wirtschaftlichen Erfolg und investierte<br />

in die Entwicklung neuer Maschinen und Techniken.<br />

Innovationen gab es auf dem Gebiet der Kaltwalz-<br />

und Rohrschweißtechnik, vor allem aber bei<br />

den Reduzierwalzwerken. Das patentierte Streckreduzierwalzwerk<br />

in Drei-Walzen-Bauart mit mechanisch-hydraulischem<br />

Überlagerungsantrieb war eine<br />

der wichtigsten Neuentwicklungen der Nachkriegszeit.<br />

Der indische Premierminister Jawaharlal Nehru überzeugt sich<br />

in Rourkela von der Qualität der Mannesmann-Rohre.<br />

1945–1973<br />

Maschinen „Made in Germany“ waren gefragter<br />

denn je. Zu einem der größten Abnehmer nahtloser<br />

Stahlrohre zählte Kanada. Mannesmann nutzte<br />

die gute Konjunktur und gründete im Mai 1955<br />

die Mannesmann Tube Company Ltd. in der kanadischen<br />

Provinzhauptstadt Sault Ste. Marie. Dort entstand<br />

ein neues Röhrenwerk, für das Mannesmann-<br />

<strong>Meer</strong> die gesamte Ausrüstung lieferte und in Betrieb<br />

nahm. Ein Vertrag mit der Algoma Steel Corporation<br />

Ltd., dem zweitgrößten Stahlproduzenten Kanadas,<br />

sicherte die Lieferungen von Röhrenhalbzeug. Nach<br />

20-monatiger Bauzeit und Investitionen in Höhe von<br />

20 Millionen kanadischen Dollar nahm im Juni 1957<br />

das zu dieser Zeit modernste Röhrenwalzwerk mit<br />

der schnellsten Stopfenstraße der Welt seinen Betrieb<br />

auf.<br />

Ein Rohrschweißwerk für Indien<br />

Im Mai 1959 unterzeichnete die <strong>Meer</strong>-Geschäftsleitung<br />

den bis dahin bedeutendsten ausländischen<br />

Vertrag. Im Auftrag der indischen Hindustan Steel<br />

Ltd. sollte innerhalb von nur 15 Monaten im in dischen<br />

Rourkela ein Rohrschweißwerk für Großrohre<br />

bis 20 Zoll errichtet werden. <strong>Die</strong> Investitionssumme<br />

betrug 30 Millionen Mark. <strong>Meer</strong>-Ingenieure konstruierten<br />

das gesamte Werk, die Fachkräfte in Mönchengladbach<br />

bauten die benötigten Maschinenteile und<br />

verschifften sie über Rotterdam nach Indien.<br />

Vor Ort begann der Aufbau. Unter großem Zeitdruck<br />

arbeiteten etwa 30 Spezialisten von <strong>Meer</strong> und einige<br />

hundert indische Arbeitskräfte an der Umsetzung<br />

des Projekts. Für die Mönchengladbacher war dies<br />

keine leichte Aufgabe. Im Vergleich zu den Arbeitsverhältnissen<br />

in Deutschland waren die Bedingungen<br />

in Indien deutlich schwieriger, die Mittel einfacher.<br />

Zudem mussten die Inder angelernt werden,<br />

um das neue Werk zu betreiben. Bereits im Vorfeld<br />

hatte die Geschäftsleitung von <strong>Meer</strong> daher Mitarbeiter<br />

ihres indischen Auftraggebers nach Mönchengladbach<br />

eingeladen und sie im eigenen Werk ausgebildet.<br />

Mit viel Einsatz und Ausdauer wurde das<br />

Mammutprojekt schließlich termingerecht fertiggestellt<br />

und im September 1960 schlüsselfertig übergeben.<br />

Bereits wenige Monate nach Inbetriebnahme<br />

produzierte das Werk 8.000 Tonnen Rohre monatlich.<br />

Der indische Premierminister Jawaharlal<br />

Nehru kam nach Rourkela und überzeugte sich von<br />

der Qualität der Produkte.<br />

19


Ausbau des Unternehmens<br />

Der Erfolg der 1950er Jahre basierte ganz wesentlich<br />

auf den gut ausgebildeten Mitarbeitern. Aus diesem<br />

Grund investierte <strong>Meer</strong> intensiv in die Qualität<br />

seiner Lehrlingsausbildung. Ab 1957 gab es einen<br />

Sonderfond zur Förderung des begabten Nachwuchses.<br />

Und im November 1959 erhielt das Unternehmen<br />

eine neue, moderne Lehrlingswerkstatt.<br />

1961 ließ der Vorstand die Eisengießerei zu einer<br />

Monatskapazität von 7.500 Tonnen ausbauen. Erstmalig<br />

kam hier das sogenannte Schüttelpfannenverfahren<br />

zum Einsatz, das eine exakte Steuerung des<br />

Prozesses zuließ und so das Ergebnis entscheidend<br />

verbesserte. Auch die Verwaltung erhielt neue Kapazitäten.<br />

Im Ohlerkirchweg entstand 1962 ein Neubau,<br />

in dem 300 Mitarbeiter aus den kaufmännischen<br />

Verwaltungen sowie dem Vertrieb der Mannesmann-<br />

<strong>Meer</strong> AG und deren Tochtergesellschaften arbeiteten.<br />

<strong>Die</strong> bis dahin größte Gepäckförderanlage der Welt wurde von<br />

<strong>Meer</strong> mitgebaut und ging 1974 am Rhein-Main-Flughafen in<br />

Frankfurt in Betrieb.<br />

20<br />

Der Unternehmensbereich <strong>Meer</strong> umfasste mittlerweile<br />

mehrere Gesellschaften, darunter die<br />

Mitte der 1950er Jahre erworbenen Unternehmen<br />

Lohmann & Stolterfoht in Witten, Spezialist für mechanische<br />

Getriebe, sowie die Maschinenfabrik<br />

Karl Wittig GmbH aus Schopfheim. Ab 1965 ergänzte<br />

die Mannesmann-Ölmechanik GmbH das<br />

Herstellungsprogramm. <strong>Die</strong> dort zu stufenlos regelbaren<br />

Hydro-Getrieben weiterentwickelten Pumpen<br />

des Systems „Thoma“ wurden zunehmend im<br />

Walzwerkbau eingesetzt. Als sich Mannesmann<br />

1966 entschloss, seine Kernbereiche unter einheitliche<br />

Leitung zusammenzufassen, übernahm<br />

die Mannesmann-<strong>Meer</strong> AG zum 1. Januar 1967<br />

die Führung aller Maschinenbauunternehmen des<br />

Konzerns.<br />

Das Vertrauen in die Fähigkeiten von <strong>Meer</strong> zahlte<br />

sich aus. In den folgenden Jahren wuchs der Bereich<br />

Maschinenbau schnell und stetig. 1968<br />

übernahm <strong>Meer</strong> das niederländische Unternehmen<br />

G.F.J. Bruinhof Beheermaatschappij N.V. in<br />

Rotterdam. Durch Beteiligungen an der Moeller &<br />

Neumann GmbH in St. Ingbert an der Saar sowie<br />

die Übernahme der Düsseldorfer Hans Becker<br />

GmbH & Co. KG stärkte <strong>Meer</strong> 1969 sein Konstruktions-Know-how.<br />

Zugleich modernisierte das<br />

Unternehmen die Produktions- und Arbeitsabläufe<br />

in Mönchengladbach und führte Ende der 1960er<br />

Jahre die elektronische Datenverarbeitung sowie<br />

eine elektronische Fertigungssteuerung ein.<br />

So gerüstet stellten sich die <strong>Meer</strong>-Mitarbeiter einem<br />

weiteren Mammutprojekt: <strong>Die</strong> Abteilung Fördertechnik<br />

erhielt 1969 den Auftrag, die kürzlich<br />

übernommene Maschinenfabrik Geisel in Mannheim<br />

bei Bau und Fertigung der elektronischen<br />

Gepäckförderanlage für den Rhein-Main-Flughafen<br />

Frankfurt zu unterstützen. Mit einer geplanten Gesamtlänge<br />

von 35 Kilometern, 750 Weichen, 260<br />

Aufzügen und 10.000 Koffer-Schlitten wurde diese<br />

bis dahin größte Gepäcktransportanlage der Welt<br />

ab 1971 in Frankfurt installiert und 1974 in Betrieb<br />

genommen.


Herausforderung Rohrwand –<br />

moderne Walzwerke bei <strong>Meer</strong><br />

1945–1973<br />

Je dünner die Rohrwand, desto leichter und biegsamer das Rohr. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts<br />

hatte es erste Bemühungen gegeben, Außendurchmesser und Wanddicke nahtloser Rohre<br />

zu reduzieren. Erst die Weiterentwicklung der unterschiedlichen Reduzierwalzverfahren nach<br />

1945 ermöglichte die wirtschaftliche Fertigung kleinkalibriger nahtloser Rohre.<br />

Bei <strong>Meer</strong> entstanden bis Mitte der 1950er Jahre drei unterschiedliche Walzwerktypen gleicher<br />

Formungsart zur Verarbeitung nahtloser Stahlrohre: Das Maßwalzwerk, das Reduzierwalzwerk<br />

und das patentierte Streckreduzierwalzwerk. Alle drei Walztypen bestanden aus mehreren, dicht<br />

hintereinander angeordneten Walzgerüsten, deren Walzen durch ihre spezifische Kalibrierung<br />

unterschiedlichen Einfluss auf die Beschaffenheit der Rohrwand ausübten.<br />

Während das Maßwalzwerk kreisrunde und maßhaltige Rohre fertigte, bewirkte das Reduzierwalzwerk<br />

gleichzeitig eine Verminderung des Außendurchmessers. Das Streckreduzieren bezweckte<br />

zusätzlich eine wesentliche Abnahme der Wanddicke. Entsprechende Walzwerke von <strong>Meer</strong> ließen<br />

bei individueller Regelung der Walzendrehzahl von bis zu 19 Gerüsten und dem Einsatz besonderer<br />

Walzwerkantriebe eine Durchmesserabnahme von über 75 Prozent bei gleichzeitiger Wandreduktion<br />

von 38 Prozent zu – eine eindrucksvolle Leistung.<br />

Das Streckreduzierwalzwerk – eins von drei unterschiedlichen Typen gleicher Formungsart.<br />

21


1973 – 1999<br />

<strong>Die</strong> Demag-Zeit<br />

<strong>Die</strong> Übernahme der Demag AG durch Mannesmann<br />

hatte für <strong>Meer</strong> weitreichende Folgen. Als Zweignie-<br />

derlassung des erweiterten Konzerns verlor <strong>Meer</strong><br />

seine Führung der Mannesmann-Tochterunterneh-<br />

men im Maschinen- und Anlagenbau und musste<br />

sich in die Strukturen des Duisburger Unterneh-<br />

mens einpassen. Zugleich galt es, sich in der<br />

andauernden Krise der Eisen- und Stahlindustrie zu<br />

behaupten. <strong>Die</strong>s gelang durch Anpassung der Orga-<br />

nisation und Eingliederung anderer Unternehmen,<br />

die das Angebot von <strong>Meer</strong> ergänzten. Der Umbau<br />

des Mannesmann-Konzerns in den 1990er Jahren<br />

führte zur Übernahme des Geschäftsbereichs<br />

Metallurgie der Mannesmann Demag AG durch die<br />

SMS Schloemann-Siemag AG im Jahr 1999 und zur<br />

Gründung der SMS Demag AG.<br />

Seit Beginn der 1980er Jahre entlasten PC-Arbeitsplätze die Mitarbeiter<br />

im Unternehmen.<br />

22


Mit der Demag durch die Krise<br />

<strong>Die</strong> Mannesmann AG reagierte auf die ersten Krisenzeichen<br />

Anfang der 1970er Jahre, indem sie ihr<br />

Produktionsprogramm erweiterte. Vor allem der<br />

Bereich „Verarbeitung“, zu dem auch die Mannesmann-<strong>Meer</strong><br />

AG gehörte, sollte gestärkt werden. Ab<br />

1972 erwarb der Düsseldorfer Konzern nach und<br />

nach Anteile an der Demag AG, einem der größten<br />

deutschen Maschinenbauunternehmen mit Sitz in<br />

Duisburg. Ab 1974 wurde <strong>Meer</strong> in die Demag integriert<br />

und firmierte nun als Mannesmann Demag<br />

<strong>Meer</strong>, Zweigniederlassung der Demag Aktiengesellschaft.<br />

Für die seit gut 100 Jahren weitgehend<br />

selbstständig agierenden <strong>Meer</strong>ianer begann eine<br />

neue Zeit. 1976 wurde die Geschäftstätigkeit der<br />

Demag-Bereiche „<strong>Meer</strong>“ und „Metallverformung<br />

Duisburg“ in einem Geschäftsbereich zusammengefasst,<br />

der nach einer erneuten Umbenennung 1978<br />

als „Mannesmann Demag Metallverformung,<br />

Zweigniederlassung der Demag Aktiengesellschaft“<br />

firmierte.<br />

<strong>Die</strong> Integration in die Demag kostete viel Kraft, hinderte<br />

<strong>Meer</strong> aber nicht am Ausbau des Geschäfts.<br />

Enge Zusammenarbeit zwischen <strong>Meer</strong> und Baoshan Iron & Steel in China, 1987.<br />

24<br />

Besonders der Export zog in den späten 1970er<br />

Jahren wieder an. Mit einem Auftragsvolumen von<br />

440 Millionen Mark baute <strong>Meer</strong> ab 1978 eine der<br />

bis dahin modernsten Rohrkontistraßen der Welt für<br />

Baoshan Iron & Steel in Shanghai. Nach der wirtschaflichen<br />

Öffnung Chinas, die 1978 einsetzte, gehörte<br />

dieser Auftrag zu den ersten großen Projekten<br />

eines deutschen Unternehmens. Für die Demag<br />

<strong>Meer</strong> war es zugleich der bis dahin größte Auftrag<br />

der Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen<br />

CEFURS in Russland bestellte im selben Jahr ein<br />

Strangpresswerk für Edelstahlrohre im Wert von<br />

315 Millionen Mark. Der Einsatz einer neuen Konstruktionstechnik,<br />

des „Computer Aided Design“ (CAD),<br />

ermöglichte die schnelle und präzise Umsetzung<br />

der beiden Großprojekte.<br />

Trotz des guten Auslandsgeschäfts machte dem<br />

Unternehmen die anhaltende Strukturkrise der<br />

Eisen- und Stahlindustrie immer stärker zu schaffen.<br />

Viele Kunden investierten zurückhaltend, die Konkurrenz<br />

war stark und der schrumpfende Markt umkämpft.<br />

Erst Mitte der 1980er Jahre erholte sich die<br />

Konjunktur und <strong>Meer</strong> lieferte große Anlagen in den<br />

Iran, nach China und Algerien.


Vereinte Kräfte<br />

Neue Technologien, höhere Qualitätsanforderungen<br />

und die zunehmende Internationalisierung stellten<br />

die Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Um<br />

den schnell wachsenden Markt in Asien besser erschließen<br />

zu können, investierte die Mannesmann<br />

Demag AG in den folgenden Jahren verstärkt in die<br />

Entwicklung ihrer Spezialgebiete. Bereits Anfang<br />

der 1980er Jahre wurde <strong>Meer</strong> mit der Metallgewinnung<br />

in Duisburg und der Mannesmann Demag<br />

Sack GmbH (MDS) in Ratingen zu einem neuen Geschäftsbereich<br />

zusammengelegt: der Mannesmann<br />

Demag Hüttentechnik. <strong>Meer</strong> gehörte somit zum<br />

Kerngeschäft des Mutterkonzerns, das kontinuierlich<br />

ausgebaut und international vernetzt wurde.<br />

Nach dem Kauf des österreichischen Aluminiumspezialisten<br />

Hertwich Engineering aus Braunau in<br />

Österreich (1993) und einem Teil der italienischen<br />

Italimpianti-Gruppe in Mailand (1996) ergänzten<br />

Spezialisten aus den Bereichen NE-Metalle und<br />

Rohrtechnik das Demag-Know-how – Felder, die<br />

auch <strong>Meer</strong> immer intensiver bearbeitete. 1995 übernahm<br />

<strong>Meer</strong> die Kupferanlagen-Aktivitäten der<br />

Ab 1984 mit Standort in Mönchengladbach: <strong>Die</strong> Hydraulik abteilung<br />

der Mannesmann Demag Hüttentechnik.<br />

1973–1999<br />

Mannesmann Demag Sack GmbH, die neben Gesamtanlagen<br />

auch Walzwerke, Bänder und Bleche<br />

herstellte. 1996 kam der Produktbereich Demag<br />

Technica in Veitshöchheim als Spezialist für vertikale<br />

und horizontale Stranggießanlagen dazu, im darauffolgenden<br />

Jahr der Produktbereich Fräs- und Sägeanlagen<br />

für Aluminiumbarren von Knoevenagel<br />

aus Hannover.<br />

Auch international knüpfte <strong>Meer</strong> neue Geschäftsbeziehungen:<br />

Insbesondere die Gründung des Joint<br />

Ventures Demag Metal Plant Technology Ltd. mit<br />

der chinesischen Baoshan Iron & Steel Group Corporation<br />

in Shanghai 1994 setzte neue Maßstäbe<br />

in der Zusammenarbeit.<br />

Getriebe eines Rohrschweißwerks von Demag-<strong>Meer</strong>, 1980.<br />

25


Im Umbruch<br />

Während der Bereich <strong>Meer</strong> in stetem Umbau begriffen<br />

war, wandelte sich auch der Mutterkonzern grundlegend.<br />

1990 hatte Mannesmann die Lizenz für das erste<br />

private Mobilfunknetz in Deutschland erworben und<br />

sich innerhalb weniger Jahre zu einem führenden deutschen<br />

Mobilfunkunternehmen entwickelt. Um dieses<br />

zukunftsträchtige Geschäftsfeld weiter auszubauen,<br />

beschloss die Konzernführung Ende der 1990er Jahre,<br />

sich langfristig von ihren industriellen Aktivitäten zu<br />

trennen. Neben Geschäftsbereichen wie Rexroth, Dematic<br />

oder Mannesmann Sachs betraf dies auch die<br />

Maschinenbautochter Demag, für die Mannesmann einen<br />

Käufer suchte.<br />

Als Teil der Demag-Metallurgie-Sparte begann für <strong>Meer</strong><br />

eine Zeit der Ungewissheit. Mittlerweile gehörte das<br />

Unternehmen zum Bereich Mannesmann Demag Aktiengesellschaft,<br />

Metallurgie – Rohr- und Kupferanlagen.<br />

<strong>Die</strong> zahlreichen Umstrukturierungen der letzten Jahre<br />

hatten viel Flexibilität erfordert. Und nun stand nach<br />

fast 75 Jahren Zusammenarbeit die Trennung vom<br />

Mutterkonzern bevor.<br />

Doch dann ergaben sich überraschend neue Perspektiven:<br />

<strong>Die</strong> SMS Schloemann-Siemag AG zeigte<br />

Interesse am Geschäftsbereich Metallurgie der Man-<br />

<strong>Meer</strong> übernahm „Knoevenagel“ 1997. Seit 1995 mit im Boot: Der Hersteller von Gesamtanlagen und<br />

Walzwerken „Mannesmann Demag Sack“.<br />

26<br />

nesmann Demag AG. Im Jahr 1871 von Carl Eberhard<br />

Weiss in Siegen als Schmiede gegründet, befand sich<br />

die Gesellschaft seit vier Generationen im Familienbesitz.<br />

Der Urenkel des Firmengründers, Dr. Heinrich<br />

Weiss, wollte zum weltweit führenden mittelständischen<br />

Unternehmer im Walzwerkbau aufsteigen. Mit<br />

ähnlichen Technologien, Märkten und Kunden war die<br />

Sparte von Mannesmann Demag dafür der perfekte<br />

Partner. Bereits im Dezember 1998 vereinbarte die<br />

SMS-Führung mit Mannesmann die Fusion ihrer<br />

Geschäftsbereiche. Mit Wirkung zum 1. Januar 1999<br />

entstand die SMS Demag AG als Joint Venture, an<br />

dem SMS zu 72 Prozent, und Mannesmann Demag zu<br />

28 Prozent beteiligt war. Für <strong>Meer</strong> begann nun eine<br />

neue Ära.<br />

Alle anderen Industriesparten von Mannesmann wurden<br />

noch im selben Jahr in der rechtlich eigenständigen<br />

Aktiengesellschaft Atecs zusammengefasst, um<br />

anschließend an die Börse gebracht zu werden.<br />

Hierzu sollte es jedoch nicht mehr kommen. In einer<br />

der spektakulärsten Übernahmeschlachten der deutschen<br />

Wirtschaftsgeschichte übernahm die britische<br />

Telekommunikationsgesellschaft Vodafone Airtouch<br />

Anfang 2000 die Aktienmehrheit an Mannesmann.<br />

Das Industriegeschäft wurde nach der Übernahme<br />

umgehend an Siemens und Bosch verkauft.


Demag – führend im Anlagen-<br />

und Maschinenbau<br />

1973–1999<br />

<strong>Die</strong> Demag AG gehörte zu den weltweit führenden Herstellern im Maschinen- und Anlagenbau<br />

als Mannesmann 1972 begann, Anteile zu erwerben. Das Duisburger Unternehmen war am<br />

27. Juni 1910 durch Vereinigung der Märkischen Maschinenbau-Anstalt L. Stuckenholz AG aus<br />

Wetter, der Duisburger Maschinen AG und der Benrather Maschinenfabrik GmbH entstanden.<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Maschinenfabrik (Demag) AG spezialisierte sich auf Berg- und Stahlwerkseinrichtungen,<br />

Walzwerkanlagen, Werft- und Hafenanlagen sowie den Gießereibetrieb. Am 12. August<br />

1926 gründete die Demag gemeinsam mit der Vereinigte Stahlwerke AG die DEMAG, ein gemeinsames<br />

Unternehmen, das unter demselben Namen firmierte. In den 1930er Jahren übernahm<br />

das Unternehmen unter anderem die Fabrikation von Turbo- und Großkolbenkompres soren<br />

der Frankfurter Maschinenfabrik AG sowie die Jünkerather Maschinen fabrik aus dem Besitz der<br />

Familie Poensgen.<br />

Anfang der 1950er Jahre führte die Demag Turbokupplungen und pneumatische Steuerungen bei<br />

Baumaschinen ein und stärkte so ihre Position im Bereich hydraulischer Antriebe. Innovationen<br />

bei der Fertigung von Gleichstrommotoren und der Verarbeitung moderner Kunststoffe ließen die<br />

Demag in den 1960er Jahren schnell wachsen. 1975 gingen die Duisburger in den Besitz des<br />

Mannesmann-Konzerns über. Als Mannesmann Demag AG übernahm die neue Unternehmensgruppe<br />

die Bereiche der Förder-, Hütten- und Kunststofftechnik, des Maschinenbaus sowie der<br />

Verdichter- und Drucklufttechnik, zu denen auch <strong>Meer</strong> gehörte. 1999 fusionierte die Metallurgie-<br />

Sparte der Demag mit der SMS Schloemann-Siemag AG zur SMS Demag Aktiengesellschaft.<br />

27


2000 – 2011<br />

Mit SMS an die Weltspitze<br />

Im Jahr 2000 gliederte SMS den Bereich <strong>Meer</strong> als<br />

selbstständiges Unternehmen aus. Da das Vertrauen<br />

in die Mitarbeiter und Produkte groß war, wurde sehr<br />

schnell in den konsequenten Ausbau des Geschäfts<br />

investiert. So konnte die neu gegründete SMS <strong>Meer</strong><br />

die Herausforderungen des neuen Jahrtausends gut<br />

bewältigen. Innovationen wie das PQF ® -Verfahren<br />

für Nahtlosrohre oder die JCOE ® -Technologie für<br />

Großrohre überzeugten Kunden in China, Indien,<br />

Brasilien oder Russland und etablierten weltweit<br />

Standards. Heute bietet SMS <strong>Meer</strong> leistungsfähige<br />

Maschinen und Anlagen für Stahlwerke und Strang-<br />

gießtechnik, Rohre, Profile, Schmieden, NE-Metalle<br />

und Wärmetechnik sowie Serviceleistungen.<br />

Mitarbeiter von „SMS <strong>Meer</strong> Engineering (China) Ltd.“ bei der Montage.<br />

29


Als SMS <strong>Meer</strong> ins neue<br />

Jahrtausend<br />

Dr. Heinrich Weiss setzte nach der Übernahme des<br />

ehemaligen Mannesmann Demag Metal lurgie-<br />

Geschäfts sehr schnell auf weitere Expansion. Sein<br />

Ziel war, die führende Technologie und Marktposition<br />

in allen wichtigen Geschäftsfeldern weiter auszubauen.<br />

Aus der Vergangenheit wusste er, dass <strong>Meer</strong><br />

im mer dann erfolgreich gearbeitet hatte, wenn die<br />

Mitarbeiter selbstständig handeln konnten. Zudem<br />

war der Bau von Anlagen zur Herstellung geschweißter<br />

und nahtloser Rohre sehr speziell und die Produktstruktur<br />

zu komplex, um sie auf den Heimatstandort<br />

von SMS in Hilchenbach zu übertragen.<br />

Zunächst jedoch integrierte SMS das Geschäft mit<br />

Rohr- und Kupferanlagen übergangsweise in den<br />

Unternehmensbereich Hütten- und Walzwerktechnik<br />

der SMS Demag. <strong>Die</strong> Erfolge der ersten Monate<br />

gemeinsamer Geschäftstätigkeit konnten sich<br />

sehen lassen: Im zusammengefassten Geschäftsjahr<br />

1999/2000 erhielt SMS <strong>Meer</strong> Aufträge mit einem<br />

Volumen von 432 Millionen DM.<br />

Der Hauptsitz von SMS <strong>Meer</strong> in Mönchengladbach.<br />

30<br />

Im Jahr 2000 beschloss die SMS-Geschäftsleitung,<br />

den Neuerwerb unter dem Namen „SMS<br />

<strong>Meer</strong> GmbH“ auszugliedern und den Standort in<br />

Mönchengladbach auszubauen. Zu diesem Zweck<br />

wurde der Geschäftsbereich Profilwalzwerke am<br />

1. Oktober 2001 in die SMS <strong>Meer</strong> GmbH eingegliedert.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiter wechselten von Düsseldorf<br />

an den Niederrhein. Auch die italienische<br />

S.I.M.A.C. S.p.A., ein Spezialist für Feinstahl-Walzwerke<br />

(Firmierung ab Juni 2005 als SMS <strong>Meer</strong><br />

S.p.A.), wurde der SMS <strong>Meer</strong> GmbH zugeordnet.<br />

Dazu kam auch Hertwich Engineering in Österreich,<br />

Marktführer für Aluminiumanlagen.<br />

Bereits zum Abschluss des Geschäftsjahres 2001<br />

erzielte der neu formierte Bereich einen Auftragseingang<br />

von 352 Millionen Euro. Der Umsatz betrug<br />

327 Millionen Euro.<br />

2002 wurde das Programm von SMS <strong>Meer</strong> mit der<br />

Press- und Schmiedetechnik von SMS Eumuco<br />

und der Stranggieß- und Hüttentechnik der<br />

Concast AG zum neuen Unternehmensbereich<br />

„Rohr-, Profil- und Schmiedetechnik“ zusammen-


gelegt – mit Erfolg. Bereits im ersten Jahr baute<br />

die Sparte ihre führende Position am Weltmarkt<br />

aus. Bei Rohrschweißanlagen für große Durchmesser<br />

von 8 bis 24 Zoll wurden die entsprechenden<br />

Aktivitäten des Hauptwettbewerbers<br />

VAI übernommen.<br />

Der Auftragseingang des Unternehmensbereichs<br />

erreichte 2002 stolze 542 Millionen Euro, der Umsatz<br />

514 Millionen – Werte, die sich im darauf folgenden<br />

Jahr noch um jeweils rund 20 Millionen<br />

erhöhten.<br />

2003 rundete der Unternehmensbereich sein Produktprogramm<br />

mit dem Zukauf der Technologiefelder<br />

„Induktionstechnik zum Härten und Erwärmen“<br />

der Elotherm GmbH ab. Der Spezialist für<br />

Induktions härte-, Erwärmungs- und Schweißanlagen<br />

für die Automobilindustrie sowie für die metallverarbeitende<br />

Industrie stammte aus dem<br />

Portfolio der AEG. <strong>Die</strong> Geschäfte wurden in der<br />

neu gegründeten SMS Elotherm GmbH mit Sitz in<br />

Remscheid weitergeführt.<br />

China entwickelte sich für SMS <strong>Meer</strong> schnell zu einem wichtigen Markt bei Großprojekten.<br />

2000 –2011<br />

Den <strong>Meer</strong>-Mitarbeitern forderten die Reorganisationsmaßnahmen<br />

eine enorme Integrations- und<br />

Entwicklungsleistung ab. Um die neu zusammengeschlossenen<br />

Strukturen zu konsolidieren, waren<br />

Offenheit und Verständnis im Umgang miteinander<br />

ebenso wichtig wie technische und unternehmerische<br />

Qualifikation.<br />

Ab 2003 vollzog die Familie Weiss schrittweise<br />

die Umwandlung des SMS Verbunds in ein reines<br />

Familienunternehmen. 2007 wurden endgültig<br />

alle Anteile am Unternehmen übernommen. Mit<br />

einer gezielten dezentralen Unternehmenspolitik,<br />

die nicht nur die heimischen Standorte erweiterte,<br />

sondern auch die internationale Präsenz des<br />

Konzerns stärkte, sollte die neue SMS group in<br />

allen Kernbereichen führend werden.<br />

<strong>Die</strong> Expansion der Stahlindustrie zu Beginn des<br />

neuen Jahrtausends gab dem Anlagenbau den notwendigen<br />

Auftrieb. China entwickelte sich schnell<br />

zu einem wichtigen Markt bei Großprojekten. Aber<br />

auch aus den GUS-Staaten, aus Indien und Lateinamerika<br />

erhielt <strong>Meer</strong> zahlreiche Großaufträge.<br />

31


Um die steigenden Anforderungen seiner Kunden<br />

zu erfüllen, investierte das Unternehmen kontinuierlich<br />

in die Entwicklung neuer Lösungen und<br />

energiesparender Verfahren. <strong>Die</strong> im Jahr 2003 eingeführte<br />

PQF ® -Technologie (Premium Quality<br />

Finishing) wurde zu einer der erfolgreichsten Innovationen<br />

des neuen Jahrtausends. Basierend auf<br />

einem Drei-Walzen-System ermöglichte sie eine<br />

gleichmäßige Umformung, sodass hochwertige<br />

nahtlose Rohre mit dünnerer Wanddicke erzeugt<br />

werden konnten. Der geringe Materialverbrauch<br />

erhöhte die Wirtschaftlichkeit der Anlagen. <strong>Die</strong><br />

erste PQF ® -Anlage ging noch 2003 bei der Tianjin<br />

Pipe Corporation (TPCO) im nordchinesischen Tianjin<br />

in Betrieb, sollte jedoch nicht die letzte bleiben.<br />

Da sich das Verfahren bewährte, setzte es<br />

sich schnell als Industriestandard durch. <strong>Die</strong>s bestätigte:<br />

<strong>Meer</strong> besaß großes Innovationsvermögen<br />

und das Potenzial, dem Markt mit seinen Maschinen<br />

und Anlagen stets eine neue Richtung zu<br />

geben.<br />

Im Bereich der Profil- und Halbzeugwalzwerke<br />

entwickelten sich Innovationen wie die CCS ® -<br />

32<br />

Universal- und Duo-Walzgerüste (Compact Cartridge<br />

Stand) und die CRS ® -Richtmaschinen (Compact<br />

Roller Straightener) zum Industriestandard.<br />

Mit der Auslieferung eines schlüsselfertigen Mittelstahlwalzwerks<br />

an die Arcelor S.A. in Esch-Belval<br />

(Luxemburg) im Jahr 2005 fasste <strong>Meer</strong> diese<br />

Technologien in einem zukunftsweisenden Konzept<br />

zusammen: Bei einer Jahreskapazität von<br />

800.000 Tonnen umfasste das Walzprogramm Träger<br />

von 100 bis 500 Millimeter Profilhöhe sowie<br />

U-Profile und Winkel.<br />

Mit der neuen „Precision Sizing Mill“ (PSM ® ), einem<br />

Walzblock mit Drei-Walzen-Gerüsten, der<br />

engste Toleranzen erzielt, etablierte <strong>Meer</strong> einen<br />

neuen Trend für Qualitätsstabstahlstraßen. Den<br />

ersten Auftrag für eine Anlage, die mit dieser innovativen<br />

Technik arbeitete, erhielt SMS <strong>Meer</strong><br />

2005 von den Edelstahlwerken Südwestfalen (ab<br />

2007 „Deutsche Edelstahlwerke“) in Siegen. Mit<br />

Timken in den USA und Fujian Wuhang, einem<br />

Unternehmen der Baosteel Gruppe, entschieden<br />

sich weitere Qualitätsführer in ihren Märkten für<br />

die neue Technologie von SMS <strong>Meer</strong>.<br />

Das PQF ® -Walzwerk bei Vallourec & Sumitomo Tubos do Brasil (VSB) produziert hochwertige OCTG-Rohre für die Öl- und Gasindustrie.


Bei den Großrohranlagen bewies <strong>Meer</strong> seine Kompetenz<br />

und Innovationskraft vor allem bei Kunden<br />

aus den ehemaligen GUS-Staaten und dem asiatischen<br />

Raum. Entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />

bot hier das JCOE ® -Verfahren (schrittweises Einformen<br />

in einer Presse) mit geringen Investitionskosten,<br />

hoher Flexibilität und hervorragender Rohrqualität.<br />

Wegweisend für den Erfolg der neuen Technologie<br />

war die Produktion des ersten Großrohrs in<br />

Russland bei J. S. C. Vyksa Steel Works im Jahr<br />

2004. Außerdem nahm im Jahr 2006 Ishora Trubny<br />

Zavod (ITZ) in St. Petersburg ein Großrohrwerk in<br />

Betrieb, bei dem es erstmals gelang, unter Anwendung<br />

von JCOE ® Großrohre mit einer Länge von 18<br />

Metern zu produzieren. Bereits nach kurzer Zeit<br />

wurde ITZ von allen Kunden und führenden Instituten<br />

als Lieferant zertifiziert – und das Verfahren etablierte<br />

sich als wirtschaftlichste Technologie zur Herstellung<br />

von Großrohren am Markt.<br />

2006 wurde zum Jahr der Rekorde: Mit einem Auftragseingang<br />

von 857 Millionen Euro wurde der Vorjahreswert<br />

um rund 50 Prozent übertroffen. Der<br />

Umsatz stieg auf 669 Millionen Euro.<br />

<strong>Meer</strong> behauptete sich jedoch nicht nur im Geschäft<br />

mit Neuanlagen. Auch bei Wartungs- und Modernisierungsprojekten<br />

setzen die Kunden auf SMS-Qualität<br />

– vor allem in Industrieregionen wie Nordamerika<br />

und Westeuropa.<br />

Um diesen Markt kundenorientierter bearbeiten zu<br />

können, fasste SMS <strong>Meer</strong> seine Serviceleistungen<br />

2006 in einem eigenen Bereich „Service“ zusammen.<br />

Ziel war es, die Kunden während des gesamten<br />

Aufbaus und Lebenszyklus der gelieferten Anlagen<br />

zu begleiten und eine ausgeprägte Servicekultur<br />

zu schaffen. Angesichts eines zu erwartenden<br />

langsameren Wachstumstempos im Neugeschäft in<br />

etablierten Märkten wie Westeuropa und Nordamerika<br />

sollte der Service schnell einen signifikanten<br />

Anteil am Umsatz erwirtschaften.<br />

Der Bereich Service wuchs schnell und nachhaltig<br />

und wurde in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut.<br />

Das Netz der internationalen Servicestandorte<br />

wurde dazu systematisch erweitert – das verbesserte<br />

die Kundennähe. Ab 2007 wurden neue Servicegesellschaften<br />

in den USA, Großbritannien und<br />

Russland gegründet, später kamen Niederlassun-<br />

2000 –2011<br />

Service-Mitarbeiter bei der Montage der weltgrößten Strangpresse<br />

in der Mönchengladbacher Werkstatt.<br />

gen in Brasilien, Indien und China hinzu, die ebenfalls<br />

Serviceleistungen vor Ort anbieten.<br />

Neben der weltweiten Präsenz wurde auch das<br />

Leistungsportfolio im Bereich Service laufend ausgebaut.<br />

Dabei konzentrierte sich SMS <strong>Meer</strong> vor allem<br />

auf <strong>Die</strong>nstleistungsangebote wie Notfallservices,<br />

kundenspezifische Wartungs- und Instandhaltungskonzepte<br />

oder Equipment Checks. Auch die<br />

Nachfrage nach Modernisierungen nahm kontinuierlich<br />

zu.<br />

2011 stellte SMS <strong>Meer</strong> das Leistungsportfolio im<br />

Service unter drei Marken neu auf:<br />

MEERcare ® : Ersatzteilservice, Instandhaltung,<br />

Modernisierung, Notfallservice<br />

MEERcoach ® : Training & Support<br />

MEERconsult ® : Beratung & Implementierung.<br />

33


Wachstum und Neuorganisation<br />

Mit hohen Investitionen in die Entwicklung neuer<br />

Produkte und Verfahren erfüllt SMS <strong>Meer</strong> seinen<br />

Anspruch als führendes Unternehmen bei Technik<br />

und Qualität. Doch neben fortschrittlichen Maschinen<br />

und Anlagen sowie erstklassigem Service erwarten<br />

die Kunden auch ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. <strong>Meer</strong> arbeitete deshalb permanent an einer<br />

Verbesserung der Kostenstrukturen und der internen<br />

Organisation. Ein Meilenstein hierfür war im<br />

Jahr 2007 die Einführung des einheitlichen IT-Standards<br />

SAP R3. Damit löste <strong>Meer</strong> das bereits rund<br />

30 Jahre alte vorher genutzte System ab und integrierte<br />

die Kostenrechnung und Auftragsabwicklung<br />

in ein System. Von Personal über Einkauf bis zur Finanzbuchhaltung<br />

wurden alle Abteilungen „über<br />

Nacht“ auf das neue System umgestellt. <strong>Die</strong> Investition<br />

zahlte sich aus: Mit SAP erreicht SMS <strong>Meer</strong><br />

stabilere Prozesse, eine bessere betriebliche Koordination<br />

und damit geringere Kosten. Davon profitierten<br />

die Kunden unmittelbar.<br />

Ein weiteres großes Investitionsprojekt im Jahr<br />

2007 war die Integration der SMS Eumuco GmbH<br />

und die damit verbundenen Veränderungen. Der<br />

Spezialist für Gesenkschmieden, Strangpressen und<br />

Ringwalzen wurde gesellschaftsrechtlich mit der<br />

SMS <strong>Meer</strong> GmbH verschmolzen und wechselte den<br />

Standort: Das alte Grundstück in Leverkusen wurde<br />

verlassen – der Schwermaschinenbau wurde in<br />

Mönchengladbach gebündelt. Der Standort in<br />

Witten blieb davon unberührt – dort werden bis<br />

heute Räder- und Ringwalzanlagen und -maschinen<br />

konstruiert.<br />

Um in Mönchengladbach Kapazitäten für die Mitarbeiter<br />

und die Produktion zu schaffen, arrondierte<br />

SMS <strong>Meer</strong> den Standort durch den Zukauf von<br />

Grundstücken und baute 2008 ein neues Bürogebäude<br />

sowie eine neue Schwerlasthalle. Durch die<br />

Zusammenlegung verschlankte SMS <strong>Meer</strong> die gesamte<br />

Organisation deutlich und verbesserte die<br />

Effizienz und Kundenorientierung.<br />

Ein weiteres vielversprechendes Geschäft erhielt<br />

SMS <strong>Meer</strong> im November 2008 mit der Übernahme<br />

des Maschinenbauprogramms der Aachener<br />

Schumag AG. Spezialmaschinen und -anlagen für<br />

das Richten, Schälen, Schleifen und Ziehen von<br />

34<br />

Kunden besichtigen die neue Werkstatt in China – und gratulieren<br />

mit ihrer Unterschrift zur Eröffnung.<br />

Blankstahl und Kupfer ergänzten nun das Produktprogramm.<br />

Der Neuerwerb operierte anfangs als<br />

SMS Schumag GmbH & Co. KG vom Standort Aachen<br />

aus. <strong>Die</strong> Produktions-, Vertriebs-, Engineeringund<br />

Servicekapazitäten sowie die Mitarbeiter des<br />

Schumag-Maschinenbaus im Ausland (Großbritannien,<br />

USA, China) gingen ebenfalls an SMS <strong>Meer</strong><br />

über. Dazu gehörte auch die MRB Schumag, Spezialist<br />

für die Kupferverarbeitung mit Sitz im britischen<br />

Durham. 2011 wurde „Schumag“ mit dem<br />

Mönchen glad bacher Kupferanlagengeschäft zum<br />

neuen Produktbereich „Schumag & Kupfer“ zusammengefasst,<br />

der vom Standort Aachen aus agiert.<br />

Mit der Übernahme der PWS Automatisierungsund<br />

Elektrotechnik GmbH in Markdorf am Bodensee<br />

integrierte <strong>Meer</strong> Ende 2008 den Fertigungsbereich<br />

Spiralrohrschweißanlagen in sein Programm.


Im Oktober 2010 wurde die neue Werkstatt der SMS <strong>Meer</strong> Engineering China feierlich eingeweiht.<br />

Neben Maschinen für das konventionelle Online-<br />

Verfahren und das wirtschaftliche Offline-Verfahren<br />

(Zweistufen-Verfahren) gehören auch Maschinen zur<br />

Rohrendenbearbeitung und Rohrprüfpressen zum<br />

Portfolio der PWS. 2011 bündelte SMS <strong>Meer</strong> die<br />

Spiralrohraktivitäten am neuen Standort Ravensburg:<br />

<strong>Die</strong> PWS, die zuvor auf mehrere kleine Gebäude<br />

verteilt war, bezog hier eine neue Montagehalle<br />

und ein neues Konstruktionsbüro. Der Kurs steht<br />

auf Wachstum und mit den neuen Kapazitäten kann<br />

die PWS die zukünftige Nachfrage besser bedienen.<br />

Auf internationalem Parkett hat SMS <strong>Meer</strong> seine<br />

Aktivitäten ebenfalls deutlich ausgebaut. Im<br />

Oktober 2010 wurde die neue Werkstatt der<br />

SMS <strong>Meer</strong> Engineering China inklusive Bürogebäude<br />

eingeweiht. Auch in zwei anderen Wachstumsmärkten<br />

– Indien und Brasilien – ist der<br />

2000 –2011<br />

Unternehmensbereich jetzt mit eigenen Landesgesellschaften<br />

vor Ort aktiv.<br />

Um die gewachsenen Strukturen noch effizienter zu<br />

machen und eine ideale Betreuung der Geschäftspartner<br />

sicherzustellen, richtete <strong>Meer</strong> seine Geschäftsbereiche<br />

zum Jahreswechsel 2010/2011 neu<br />

aus: Rohrschweißanlagen und Großrohre sind seither<br />

im Produktbereich „Rohrschweißanlagen“ zusammengefasst.<br />

<strong>Die</strong> Integration der SMS Concast in den Unternehmensbereich<br />

SMS <strong>Meer</strong> 2011 war ein weiterer Meilenstein<br />

in der Verbesserung der Kundenorientierung.<br />

Geschäftspartner, die beispielsweise Rohre, Profile<br />

und Feinstahl in einer integrierten Anlage mit Schmelzofen,<br />

Strangguss und Walzwerk fertigen wollen, erhalten<br />

seitdem alle Lösungen aus einer Hand.<br />

35


In der Ausbildungswerkstatt sammeln die Nachwuchs-<strong>Meer</strong>ianer praktische Erfahrung.<br />

Innovative Produkte, motivierte<br />

Mitarbeiter – die Basis des Erfolgs<br />

Heute ist der Unternehmensbereich SMS <strong>Meer</strong><br />

weltweit führend im Maschinen- und Anlagebau<br />

für Stahlwerke und Stranggießtechnik, Rohre,<br />

Pro file, Schmieden, NE-Metalle, Wärmetechnik<br />

und Serviceleistungen. Möglich ist dies nur durch<br />

das große Engagement der vielen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus mehr als 40 Nationen.<br />

Mit ihrem fachlichen Können, interkulturellen<br />

Kompetenzen und einer hohen Anpassungs- und<br />

Improvisationsfähigkeit leben sie eine Kultur der<br />

Eigenverantwortung, der Offenheit und des<br />

Teamgeistes.<br />

<strong>Die</strong> Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter wird stark<br />

gefördert: <strong>Die</strong> Ausbildungsquote liegt mit 7% weit<br />

über dem Branchendurchschnitt. <strong>Die</strong> moderne Ausbildungswerkstatt<br />

in Mönchengladbach bietet den<br />

Nachwuchs-<strong>Meer</strong>ianern viele Möglichkeiten, Verfahren<br />

und Techniken direkt an den Maschinen zu<br />

testen. Um Führungskräfte zu gewinnen und zu<br />

fördern, kooperiert SMS <strong>Meer</strong> eng mit Universitäten<br />

und Fachhochschulen. Auch wer schon jahrelang<br />

bei SMS <strong>Meer</strong> tätig ist, wird nach dem Motto<br />

„lebenslanges Lernen“ weitergebildet. 2005 gründete<br />

die SMS group die SMS Akademie, die den<br />

Mitarbeitern mit freiwilligen Weiterbildungsangeboten<br />

wie Betriebsbesichtigungen bei Kunden<br />

oder Sprachkursen den Blick über den Tellerrand<br />

ermöglicht – auch am Standort Mönchengladbach.<br />

Seit einigen Jahren wird die Belegschaft zudem<br />

direkt am Unternehmensgewinn beteiligt.<br />

36<br />

Mitarbeiter mit Kindern können ihren Nachwuchs<br />

seit 2010 in die <strong>Meer</strong>-Gruppe einer Kita in Mönchengladbach<br />

bringen. Damit die Mitarbeiter auch<br />

gesundheitlich fit bleiben und den Teamgeist stärken,<br />

organisiert das Unternehmen Sportgruppen<br />

wie beispielsweise Fußball, Handball, Basketball<br />

und Lauf sport. SMS <strong>Meer</strong> sponsert Trikots für verschiedene<br />

sportliche Wettkämpfe und lädt andere<br />

SMS-Gesellschaften jeden Sommer zum SMS <strong>Meer</strong><br />

Cup nach Mönchengladbach ein – ein großes Fußballturnier<br />

mit Rahmenprogramm für die ganze Familie.<br />

Heute blickt der Unternehmensbereich als mittelständisch<br />

geprägtes Familienunternehmen auf<br />

eine lange Tradition zurück: 140 Jahre gebündelte<br />

Erfahrung, professionelles Projektmanagement,<br />

Termintreue und individuelle Lösungen in Top-Qualität<br />

sichern den Kunden Vorteile in ihren Märkten<br />

und sorgen dafür, dass ihre Erwartungen erfüllt<br />

werden – und das weltweit.<br />

Und die Geschichte geht weiter: Bis 2015 investiert<br />

SMS <strong>Meer</strong> rund 60 Millionen Euro in den<br />

Ausbau des Standorts Mönchengladbach. Der Maschinenpark<br />

wird modernisiert und die Schwerlasthalle<br />

erweitert. Der Unternehmensbereich wird<br />

damit die Produktivität erhöhen und die Lieferzeiten<br />

senken – und kann Kunden so noch bessere<br />

Leistungen bieten.<br />

Weil Stillstand Rückschritt wäre.


Namen<br />

Fakten<br />

Zahlen<br />

37


Namen und Fakten<br />

1872<br />

1873<br />

1912<br />

1921<br />

1926<br />

1939<br />

1955<br />

1961<br />

1963<br />

1965<br />

1968<br />

1969<br />

1972<br />

1973<br />

1975<br />

38<br />

Vorstände/Geschäftsführer Unternehmensfirmierung und<br />

organisatorische Änderungen<br />

Michael <strong>Meer</strong>, Peter <strong>Meer</strong><br />

Peter <strong>Meer</strong><br />

Hermann <strong>Meer</strong>, Willy <strong>Meer</strong><br />

Dr. Ing. Carl Gruber<br />

Dr. Ing. Carl Gruber, Dr. phil. Hermann Eberle,<br />

Ludwig Kopaja<br />

Dr. Kurt Gruber, Ludwig Kopaja, H. Schmidt,<br />

Dr. Karl Noelle<br />

Dr. Kurt Gruber, Ludwig Kopaja,<br />

Dr. Ing. Wilhelm Fries, Franz Grunwald<br />

Dr. Ing. Kurt Gruber, Franz Grunwald,<br />

Alfred Beinhauer<br />

Dr. Ing. Kurt Gruber, Franz Grunwald,<br />

Alfred Beinhauer, Dr. Mohr<br />

Dr. Ing. Kurt Gruber, Franz Grunwald,<br />

Alfred Beinhauer, Dr. Heinz M. Hiersig<br />

Dr. Ing. Kurt Gruber, Franz Grunwald,<br />

Alfred Beinhauer, Wilhelm Köster<br />

Franz Grunwald, Alfred Beinhauer, Wilhelm<br />

Köster, Prof. Dr. Hans Günter Müller<br />

Franz Grunwald, Wilhelm Köster,<br />

Prof. Dr. Hans Günter Müller,<br />

Dr. Hans-Martin Siepert<br />

Wilhelm Köster, Prof. Dr. Hans Günter Müller,<br />

Dr. Hans-Martin Siepert, <strong>Die</strong>ter Bernhardt<br />

Gebr. <strong>Meer</strong> Maschinenfabrik & Eisengießerei<br />

o.H.<br />

Maschinenfabrik <strong>Meer</strong> AG<br />

(Übernahme durch Mannesmann)<br />

Mannesmann-<strong>Meer</strong> AG<br />

Übernahme der Firma Hans Becker<br />

(Walzenkaliberbearbeitungsmaschinen für<br />

Rohrwalzwerke)<br />

Demag <strong>Meer</strong>, Zweigniederlassung der<br />

Demag Aktiengesellschaft


1975<br />

1976<br />

1977<br />

1979<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1990<br />

1992<br />

Vorstände/Geschäftsführer Unternehmensfirmierung und<br />

organisatorische Änderungen<br />

Prof. Dr. Hans Günter Müller,<br />

<strong>Die</strong>ter Bernhardt, Walter vom Dorp,<br />

Heinz Neuhaus, Viktor Linnemann<br />

<strong>Die</strong>ter Bernhardt, Walter vom Dorp, Heinz<br />

Neuhaus, Viktor Linnemann, Dr. Hubert<br />

Polomsky<br />

<strong>Die</strong>ter Bernhardt, Walter vom Dorp, Heinz<br />

Neuhaus, Viktor Linnemann, Werner Druschke,<br />

Dr. Gerd Pfeiffer<br />

<strong>Die</strong>ter Bernhardt, Walter vom Dorp,<br />

Heinz Neuhaus, Viktor Linnemann,<br />

Werner Druschke, Dr. Gerd Pfeiffer,<br />

Dr. Hermann Gattinger<br />

<strong>Die</strong>ter Bernhardt, Walter vom Dorp, Heinz<br />

Neuhaus, Viktor Linnemann, Dr. Werner<br />

Ertmer, Dr. Klaus Brückner<br />

Heinz Neuhaus, Viktor Linnemann,<br />

Dr. Werner Ertmer, Dr. Klaus Brückner<br />

Heinz Neuhaus, Viktor Linnemann,<br />

Dr. Werner Ertmer, Dr. Klaus Brückner,<br />

Hans-Heinrich Rohde<br />

Viktor Linnemann, Dr. Klaus Brückner,<br />

Hans-Heinrich Rohde, Dr. Hans-Peter Huss,<br />

Dr. Albrecht Eicken<br />

Viktor Linnemann, Dr. Klaus Brückner,<br />

Hans-Heinrich Rohde, Dr. Albrecht Eicken,<br />

Dr. Günter Ansorge<br />

Viktor Linnemann, Hans-Heinrich Rohde,<br />

Dr. Albrecht Eicken, Dr. Günter Ansorge<br />

Demag <strong>Meer</strong>, Zweigniederlassung der<br />

Demag Aktiengesellschaft<br />

Mannesmann übernimmt Demag<br />

Mannesmann Demag Metallverformung,<br />

Zweigniederlassung der Mannesmann<br />

Demag Aktiengesellschaft<br />

Mannesmann Demag Hüttentechnik,<br />

Zweigniederlassung der Mannesmann<br />

Demag Aktiengesellschaft <strong>Meer</strong><br />

Übernahme Hydraulik Duisburg<br />

(Hydraulische Pressen)<br />

39


1993<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2008<br />

2011<br />

40<br />

Vorstände/Geschäftsführer Unternehmensfirmierung und<br />

organisatorische Änderungen<br />

Viktor Linnemann, Hans-Heinrich Rohde,<br />

Dr. Albrecht Eicken, Dr. Joachim Rauhut<br />

Dr. Ing. Helmut Fricke, Johann Klingen,<br />

Dr. Gunther Voswinckel<br />

Dr. Ing. Helmut Fricke, Johann Klingen<br />

Dr. Ing. Helmut Fricke, Johann Klingen,<br />

Dipl. Ing. Erich Großmann<br />

Dr. Ing. Helmut Fricke (Vorsitzender),<br />

Erich Großmann, Hartmut Kapfer<br />

Dr. Ing. Helmut Fricke (Vorsitzender),<br />

Dr. Ing. Joachim Schönbeck,<br />

Hartmut Kapfer<br />

Dr. Ing. Joachim Schönbeck (Vorsitzender),<br />

Hartmut Kapfer<br />

Dr. Ing. Joachim Schönbeck (Vorsitzender),<br />

Torsten Heising<br />

Dr. Ing. Joachim Schönbeck (Vorsitzender),<br />

Dipl. Ing. Jens Barth, Torsten Heising<br />

Übernahme Hertwich Engineering<br />

(Aluminiumanlagen)<br />

Übernahme Sack (Kupferanlagen)<br />

Übernahme Innse/Italimpianti (Nahtlosrohranlagen)<br />

Übernahme Technica (Stranggießanlagen)<br />

Übernahme Knoevenagel (Fräs- und Sägeanlagen<br />

für Aluminium barren)<br />

Mannesmann Demag Aktiengesellschaft,<br />

Metallurgie – Rohr- und Kupferanlagen<br />

Integration in die SMS-Gruppe<br />

SMS <strong>Meer</strong> GmbH<br />

Integration des Geschäftsbereichs Profiltechnik<br />

inkl. S.I.M.A.C., Tarcento (später<br />

SMS <strong>Meer</strong> S.p.A.)<br />

Übernahme Elotherm (Induktionstechnik)<br />

Unternehmensbereich SMS <strong>Meer</strong><br />

Integration SMS Eumuco<br />

(Press- und Schmiedetechnik)<br />

Übernahme Schumag (Blankstahl- und<br />

Kupferanlagen)<br />

Übernahme PWS (Spiralrohranlagen)<br />

Zuordnung der SMS Concast AG zum<br />

UB SMS <strong>Meer</strong>


Zahlen<br />

Geschäftsvolumen in neun Jahren mehr als verdoppelt<br />

Angaben in Mio. Euro – alle Zahlen auf Basis des Geschäftsberichtes des jeweiligen Jahres<br />

Auftragseingang<br />

Umsatz<br />

352<br />

327<br />

2001<br />

542<br />

514<br />

566<br />

530<br />

489<br />

461<br />

572<br />

492<br />

857<br />

1.415<br />

1.045<br />

1.223<br />

1.039<br />

962<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Mitarbeiterzahl in neun Jahren stark gestiegen<br />

Mitarbeiter im Unternehmensbereich SMS <strong>Meer</strong> im Jahresdurchschnitt<br />

Zahlen inklusive Auszubildende<br />

SMS <strong>Meer</strong> GmbH<br />

Andere Gesellschaften im<br />

Unternehmens bereich SMS <strong>Meer</strong><br />

1.199<br />

2001<br />

311<br />

888<br />

1.197<br />

289<br />

908<br />

1.331<br />

409<br />

922<br />

1.413<br />

507<br />

906<br />

1.365<br />

541<br />

824<br />

669<br />

1.378<br />

540<br />

838<br />

1.353<br />

863<br />

1.823<br />

549<br />

1.274<br />

2.008<br />

661<br />

1.347<br />

861<br />

2.572<br />

1.119<br />

1.453<br />

2.600<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

1.127<br />

1.473<br />

41


Verteilung des Geschäftsvolumens<br />

Mittelwerte 2008 – 2010<br />

Aufteilung nach Segmenten<br />

42<br />

Schmiedetechnik<br />

25 %<br />

Aufteilung nach Regionen<br />

Asien<br />

(ohne China)<br />

8 %<br />

China<br />

24 %<br />

NE-Anlagen<br />

9 %<br />

Service<br />

Naher Osten<br />

13 %<br />

Wärmetechnik<br />

4 %<br />

Profilwalzwerke<br />

28 %<br />

Deutschland<br />

12 %<br />

Nord- und Südamerika<br />

17 %<br />

Rohranlagen<br />

34 %<br />

Europa (ohne<br />

Deutschland)<br />

26 %


Produktportfolio: Alle Kernmaschinen für die<br />

Metallverarbeitung – in jedem Leistungsfeld<br />

Stahlwerke/<br />

Stranggießtechnik<br />

Stranggießtechnik<br />

für Langprodukte<br />

Lichtbogenöfen<br />

Sekundär -<br />

metall urgie<br />

Machbarkeitsstudien<br />

Technische<br />

Beratung<br />

Prozessberatung<br />

Finanzierung<br />

Instandhaltungskonzepte<br />

Rohr anlagen<br />

Nahtlosrohranlagen<br />

Rohrschweißanlagen<br />

Spiralrohranlagen<br />

Adjustageanlagen<br />

und -maschinen<br />

Konstruktion<br />

Fertigung<br />

Vormontage<br />

Elektrik<br />

Hydraulik<br />

Automation<br />

Profil -<br />

walz werke<br />

Profil- und Halbzeugwalzwerke<br />

Feinstahl -<br />

walz werke<br />

Draht- und Stabstahlwalzwerke<br />

Schmiedetechnik<br />

Hydraulische<br />

Pressen<br />

Blankstahlanlagen Ringwalzen<br />

Service<br />

Leistungstiefe: Echte Kundenorientierung –<br />

von der Beratung bis zum Anlagenservice<br />

NE-Anlagen<br />

Wärmetechnik<br />

Aluminiumanlagen Induktionstechnik<br />

Strangpressen Kupferanlagen Erwärmungsöfen<br />

Gesenkschmieden Härteanlagen<br />

Anlieferung<br />

Montage/Aufbau<br />

Montage-/<br />

IBN-Überwachung<br />

Anlaufbetreuung<br />

Training<br />

Produktionsbegleitung<br />

Vergütungsanlagen<br />

Beratung Realisierung Inbetriebnahme Service<br />

Ersatzteile<br />

Instandhaltung<br />

Wartung<br />

Reparatur<br />

Funktionsprüfung<br />

Fernwartung<br />

Modernisierung<br />

Notfallservice<br />

43


Bildnachweis<br />

Soweit nicht anders vermerkt, befinden sich die Bilder oder die Bildnutzungsrechte im Besitz der SMS <strong>Meer</strong> GmbH.<br />

Das Stadtarchiv Mönchengladbach stellte uns freundlicherweise die Abbildungen auf den Seiten 7, 12, 13 und 18<br />

zur Verfügung.<br />

Impressum<br />

SMS <strong>Meer</strong> GmbH<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Dr. Peter Heimerzheim (Leitung)<br />

Ohlerkirchweg 66<br />

41069 Mönchengladbach<br />

www.sms-meer.com<br />

Text und Bildrecherche:<br />

<strong>Geschichtsbüro</strong> <strong>Reder</strong>, <strong>Roeseling</strong> & <strong>Prüfer</strong><br />

Eva Helm<br />

Balthasarstraße 79<br />

50670 Köln<br />

www.geschichtsbuero.de<br />

Gestaltung und Satz:<br />

JP|KOM GmbH<br />

Grafenberger Alle 115<br />

40237 Düsseldorf<br />

www.jp-kom.de<br />

A3.10/11 de · Printed in Germany

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