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S<br />

Siège social et bureaux :<br />

11-13, rue des Ardennes<br />

B.P. 2437<br />

L-1024 Luxembourg<br />

Téléphone : 48 11 18 -1<br />

Fax : (352) 40 73 56<br />

e-mail : <strong>sne</strong>@education.lu<br />

http: // www.<strong>sne</strong>.lu<br />

CCPL: LU 76 1111 0226 0096 0000<br />

Adresse postale :<br />

SNE<br />

Boîte postale 2437<br />

L-1024 Luxembourg<br />

Bureaux ouverts :<br />

de lundi à vendredi<br />

de 8.30 à 12.00 h<br />

et de 14.00 à 17.00 h<br />

Ecole et Vie<br />

(membre de l’a.p.p.l.)<br />

Rédaction :<br />

11-13, rue des Ardennes<br />

L-1133 Luxembourg / Bonnevoie<br />

<strong>sne</strong>@<strong>sne</strong>.lu<br />

Parution :<br />

6 fois par an<br />

Distribution gratuite aux membres du SNE<br />

Prix d’un abonnement annuel : 20 EUR<br />

(+ frais d’envoi)<br />

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Le tarif est envoyé sur demande.<br />

La reproduction d’articles, même par extraits,<br />

n’est autorisée qu’en cas d’indication de la source.<br />

Deux exemplaires justificatifs doivent être<br />

envoyés au SNE.<br />

Les articles signés ne reflètent pas nécessairement<br />

l’avis du SNE.<br />

Les manuscrits non publiés ne seront pas rendus.<br />

Impression :<br />

Editions du SNE<br />

B.P. 2437<br />

L-1024 Luxembourg<br />

Syndicat National des Enseignants<br />

affilié à la CGFP


sn<br />

<strong>sne</strong> / cgfp<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

page pédagogique<br />

7 e rencontre internationale ...<br />

pédagogie et psychologie ...<br />

Abenteuer Lesen ...<br />

Der Umgang mit Kinder- und ...<br />

Jugendliteratur in der Grundschule ...<br />

Teil 3 ...<br />

...<br />

. . . sommaire : <strong>sne</strong><br />

art à l’école<br />

impression ...<br />

page pédagogique<br />

Sprachkompetenzen ...<br />

Bildungsstandards Sprachen ...<br />

Kompetenzbereiche im Überblick ...<br />

Teil9 ...<br />

page pédagogique<br />

Schüler mit ADHS im Unterricht ...<br />

Dr. paed. Lucien NICOLAY ...<br />

Teil2 ...<br />

28<br />

34<br />

36<br />

40<br />

02<br />

03<br />

06<br />

10<br />

13<br />

16<br />

22<br />

… sommaire<br />

bulletin 1 / 2011<br />

février 2010<br />

... comité central<br />

éditorial<br />

... ça passe ou ça casse !!!<br />

actualité<br />

... Pressemitteilung :<br />

CGFP gegen jedweden Sozialabbau<br />

im öffentlichen Dienst!<br />

CHFEP - Résolution<br />

<strong>sne</strong> info<br />

... lettre aux ministres :<br />

Etude sur les traitements<br />

... Unterredung :<br />

der DF-Fraktion mit dem SNE :<br />

questions au Gouvernement<br />

... Question 0957 (M. Marc Spautz - CSV)<br />

concernant les indemnités touchées<br />

par le personnel effectuant des tâches<br />

de remplacements<br />

... Question 0968 (M. Claude Adam - déi gréng)<br />

concernant<br />

les activités sportives périscolaires<br />

tout faux<br />

... réforme de la fonction publique !<br />

... évaluation des fonctionnaires !<br />

... coup sur coût !<br />

... heures sup - non payées !<br />

... tombe la neige !<br />

... retombe la neige?<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 01


<strong>sne</strong> : comité central<br />

02 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


...<br />

Patrick REMAKEL,<br />

président du SNE/CGFP<br />

...éditorial :<br />

Ça passe ou ça casse ! Diese Wendung umschreibt treffend<br />

die unnachgiebige Haltung der zuständigen Minister gegenüber der<br />

längst fälligen Gehälterreform im öffentlichen Dienst. Zwar hat<br />

sich die Regierung schlussendlich doch zu der lang geforderten<br />

Gehälterrevision durchringen können, doch leider soll diese geplante<br />

Reform an massive Einschneidungen ins Beamtenstatut gekoppelt<br />

sein. So planen die Minister eine Reform im öffentlichen Dienst, die in<br />

ihrer jetzigen Fassung mit Sicherheit als tiefgreifender sozialer<br />

Rückschritt zu bewerten ist!<br />

Neben der beabsichtigten Herabsetzung der Einstiegsgehälter für<br />

uns Staatsdiener, beinhalten die Reformvorschläge auch die Einführung<br />

eines schwerfälligen Bewertungssystems. - Eine von der<br />

EU-Kommission durchgeführte Studie belegt, dass 65 % der Luxemburger<br />

mit der Arbeit ihrer Staatsbeamten mehr als zufrieden sind.<br />

(der europäische Durchschnitt liegt bei nur 42 % zufriedener Bürger).<br />

Diese für sich sprechenden Zahlen lassen nur folgende Schlussfolgerung<br />

zu: Wir brauchen eigentlich keine dermaßen radikale Reform.<br />

Es gibt ohne Zweifel viel Positives in unserem Luxemburger Staatsmodell!<br />

Was „bringt“ die geplante Reform den Lehrerinnen und Lehrern?<br />

- Die angehenden Lehrer beginnen ihre Laufbahn mit niedrigeren<br />

Einstiegsgehältern.<br />

- Über das geplante Bewertungssystem für das Lehrpersonal<br />

herrscht momentan in den Ministerien noch Unklarheit. Bleibt das<br />

Unterrichtswesen, so wie einige andere Bereiche, wie bisher vorgesehen<br />

von diesem Bewertungssystem ausgeklammert?<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 6/2010 03


... éditorial<br />

Doch nicht nur in diesem Punkt herrscht akuter Erklärungsbedarf!<br />

Vor kurzem hat das Ministerium der öffentlichen Verwaltung die berüchtigte Gehälterstudie (ein Dokument<br />

mit mehr als tausend Seiten) publiziert. Hier missfällt uns vor allem folgende Aussage der<br />

Kommission, welche die Gehälterstudie ausgearbeitet hat:<br />

« La Commission a estimé devoir en conclure d’une part que, dans le cadre de la présente étude, elle<br />

n’avait plus besoin de revenir à la situation de l’instituteur quant au classement futur des nouveaux<br />

titulaires ainsi qu’à un reclassement supplémentaire des agents en place. »<br />

Das SNE kann einer solchen Schlussfolgerung auf keinen Fall zustimmen und verurteilt aufs<br />

Schärfste diese einseitige Sichtweise.<br />

Die Kommission verkennt dabei total, dass die Neueinstufung der Lehrerlaufbahn ausschließlich auf<br />

einer erheblichen Zusatzbelastung der Lehrer basiert. Auf keinen Fall wurde dadurch<br />

die Verlängerung der Studienjahre honoriert.<br />

Das SNE hat die zuständigen Minister in einem Schreiben vom 2. Dezember auf diesen Missstand in<br />

der Gehälterstudie hingewiesen (siehe Seite 10).<br />

Auch diesen sehr wichtigen Gehälterpunkt betreffend, forderte das SNE eine Unterredung mit den<br />

zuständigen Ministern des öffentlichen Dienstes, ein Anliegen, das uns bis zur außerordentlichen<br />

CGFP-Vorständekonferenz am 7. Februar 2011 verweigert wurde!!!<br />

Die Tatsache, dass die öffentlichen Arbeitgeber das SNE, sowie alle anderen Unterorganisationen<br />

der CGFP nicht anhören wollen, ist eigentlich ein demokratischer Skandal. Die Regierung scheint<br />

alle ihre „Staatsdiener“ und besonders die Lehrer vor vollendete Tatsachen stellen zu wollen.<br />

Das SNE bekräftigt erneut seine Forderung an die zuständigen Minister in dieser<br />

Angelegenheit gehört zu werden!<br />

04 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Patrick REMAKEL, Präsident des SNE/ CGFP


partite<br />

monolithique !!!<br />

n<br />

s<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

...<br />

tout faux : réforme de la fonction publique<br />

tout faux :<br />

... réforme de la fonction publique<br />

... partite monolithique !!!<br />

tout faux : les guygnôles de<br />

notr’ cuisine à l’année:<br />

- rémunération dégraissée ! - reclassement allégé !<br />

l’aide<br />

- durée de travail relevée ! - carrière dégrossie !<br />

- âge de retraite assaisonné ! - formation étuvée !<br />

due &<br />

- évaluation pistonnée! - indexation désossée !<br />

- contraintes affinées! - entrevues déclinées !<br />

- devoirs épicés ! - négociations épineuses !<br />

- droits réduits ! - ...<br />

collabos<br />

- ...<br />

‘y pas plus light?<br />

c’est imbuvable !<br />

c’est indigeste !<br />

jn’ aime pas être mijoté !<br />

j’exige des options !<br />

les suggestions du chef !<br />

111/2011<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 05


actualité : CGFP - Außerordentliche CGFP - Vorständekonferenz :<br />

s n<br />

e<br />

06 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Communiqué de presse CGFP :<br />

...............................................


........................<br />

Pressemitteilung CGFP:<br />

... actualité : cgfp - résolution :<br />

CGFP wertet „Alleingang der Regierung“<br />

als „skandalös“<br />

und warnt vor weiteren Protestaktionen<br />

Halte au démontage social !<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 07


... actualité : cgfp - résolution<br />

s n<br />

e<br />

08 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Communiqué de presse CGFP :<br />

.....................................


l’évaluateur<br />

n<br />

s<br />

est à l’évaluation<br />

ce qu’est ................ !?<br />

...<br />

tout faux :<br />

tout faux : évaluation<br />

... évaluation des fonctionnaires ? !<br />

... katas fadas !?<br />

tout faux : les guygnôles de l’aide due & collabos<br />

katas fadas !?<br />

... le floueur au flou ! ?<br />

... l’esclave à l’esclavage ! ?<br />

... le tricheur à la triche ! ?<br />

... le harceleur au harcèlement ! ?<br />

... le magouilleur à la magouille ! ?<br />

... le mouchard au mouchardage ! ?<br />

... l’oppresseur à l’oppression ! ?<br />

... le chouchou au chouchoutage ! ?<br />

... le détracteur à la détraction ! ?<br />

... le cafadeur au cafardage ! ?<br />

... le tabletté au tablettage ! ?<br />

...<br />

évaluation des fonctionnaires ? !<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

... le jaloux à la jalousie ! ?<br />

... la barbiche au barbouze ! ?<br />

... le cousin au cousinage ! ?<br />

... le népot au népotisme ! ?<br />

... le despote au despotisme ! ?<br />

... le client au clientélisme ! ?<br />

... le lèche-bottes au léchage<br />

... le lèche-cul à la lèche ! ?<br />

... le naufragé au naufrage ! ?<br />

...<br />

c’est aberrant !<br />

108/2011<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 09


<strong>sne</strong> - info : lettre aux ministres<br />

sn<br />

e<br />

S<br />

syndicat national des enseignants<br />

luxembourg<br />

<strong>sne</strong>/ cgfp<br />

11-13, rue des Ardennes<br />

L-1133 Luxembourg-Bonnevoie<br />

par téléphone : 48 11 18<br />

par télécopie : 40 73 56<br />

sur le net : www.<strong>sne</strong>.lu<br />

par courriel : <strong>sne</strong>@education.lu / <strong>sne</strong>@<strong>sne</strong>.lu<br />

Monsieur le Ministre, Madame la Ministre,<br />

C’est avec consternation et indignation que nous avons lu le passage suivant à la page<br />

610 du rapport repris sous rubrique:<br />

« Finalement, il y aurait lieu de souligner que les revendications de la part des associations<br />

des enseignants du primaire et du préscolaire ont été écartés étant donné que ces agents<br />

10 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

cgfp<br />

concerne : Etude sur les traitements :<br />

Rapport de la Commission des Traitements<br />

aux membres du Gouvernement<br />

lettre aux ministres :<br />

...............................................<br />

Luxembourg, le 2 décembre 2010<br />

Monsieur<br />

François Biltgen<br />

Ministre de la Fonction publique<br />

et de la Réforme administrative<br />

Madame<br />

Octavie Modert<br />

Ministre déléguée à la Fonction publique<br />

et de la Réforme administrative<br />

B.P. 1807<br />

L-1018 Luxembourg


.......................<br />

- suite :<br />

lettre aux ministres :<br />

... <strong>sne</strong> - info : lettre aux ministres<br />

Etude sur les traitements :<br />

Rapport de la Commission des Traitements<br />

aux membres du Gouvernement<br />

ont été reclassés dans le cadre de la loi du 6 février 2009 concernant le personnel de l’enseignement<br />

fondamental.»<br />

Le SNE-CGFP ne peut accepter cette conclusion de la Commission des Traitements et<br />

condamne violemment la façon de procéder de cette dernière.<br />

En effet, le SNE-CGFP insiste avec véhémence que le reclassement de la carrière de<br />

l’instituteur, réalisé en 2009 au terme de longues négociations entre le Gouvernement et<br />

les syndicats, n’a été que la contrepartie d’une extension substantielle de la tâche de<br />

l’instituteur, augmentation qui était indispensable à la réalisation de la réforme scolaire.<br />

D’ailleurs la Commission confirme elle-même dans son analyse sur les mécanismes de<br />

transition que le reclassement susmentionné « était intimement lié à une augmentation de<br />

la tâche » (p.58)<br />

S’il est vrai que les missions, les attributions et les tâches incombant à l’instituteur ont sensiblement<br />

augmenté en volume et en complexité au cours des dernières décennies, il faut<br />

constater qu’elles se sont intensifiées outre mesure depuis septembre 2009. Cette<br />

augmentation importante de l’évolution des missions, du volume et de la qualité du travail<br />

ainsi que des compétences requises de la part de l’instituteur est documentée dans l’étude<br />

sur les traitements aux pages 179 à 183.<br />

En conséquence, le reclassement opéré en 2009 n’a pas eu lieu sur la base des études de<br />

Bachelor de l’instituteur, mais s’explique uniquement par le réaménagement de sa tâche.<br />

Ce reclassement ne tient absolument pas compte de l’allongement de la formation initiale<br />

des instituteurs, sanctionnée par un diplôme de Bachelor en sciences de l’éducation de 240<br />

points ECTS.<br />

Tout en attirant votre attention sur notre mémoire revendicatif que nous vous avons fait<br />

parvenir le 20 novembre 2010, nous vous prions d’agréer, Monsieur le Ministre, Madame la<br />

Ministre, l’expression de notre plus haute considération.<br />

Patrick REMAKEL Gilles GLESENER Jean KASEL<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 11


en dernière minute : réveil ministériel après la réunion de protestation cgfp<br />

sn<br />

11.1 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

...<br />

en dernière minute : 14.02.2011.<br />

réveil ministériel<br />

après la réunion de protestation cgfp


n<br />

s<br />

...<br />

... tout faux : coup sur coût !?<br />

tout faux :<br />

... coup sur coût !?<br />

tout faux : les guygnôles<br />

coup sur coût !?<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

quelle formation pour les instits ?<br />

Bac + n ?!<br />

... et quelle rémunération ?<br />

Bac - n !?<br />

ministère de la fonction publique<br />

696/2011<br />

de l’aide due & collabos<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 11.2


... adhésion <strong>sne</strong><br />

12 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

... hear us<br />

S<br />

... read us<br />

... join us !<br />

mat Iech<br />

... méi staark,<br />

fir Iech!<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

> adhésion <strong>sne</strong>


...<br />

Unterredung<br />

<strong>sne</strong> - info : entrevue <strong>sne</strong> - dp<br />

der DP-Fraktion<br />

mit dem Syndicat National des Enseignants<br />

25. Januar 2011<br />

Unterredung der DP-Fraktion mit dem Syndicat National des Enseignants<br />

25. Januar 2011<br />

Am 25. Januar 2011 traf sich die DP-Parlamentsfraktion, vertreten durch die Abgeordneten André<br />

Bauler und Eugène Berger sowie den stellvertretenden Generalsekretär Claude Lamberty mit den<br />

Verantwortlichen der Lehrergewerkschaft SNE, vertreten durch ihren Präsidenten Patrick Remakel,<br />

die beiden Schriftführer Gilles Glesener und Jean Kasel, sowie den Kassenwart Jos Vesque. Wichtigstes<br />

Thema der Unterredung war die Reform der Grundschule bzw. ihre Folgen auf die Ausübung<br />

des Lehrerberufs und den schulischen Alltag.<br />

Die Verantwortlichen des SNE unterstrichen, dass der Parallelismus von organisatorischen und<br />

pädagogischen Reformen zu einer ganzen Reihe von Unsicherheiten und Mehrbelastungen bei<br />

den Grundschullehrern geführt habe. Die verstärkte Bürokratisierung habe sich zum Teil negativ auf<br />

die Qualität des Unterrichts ausgewirkt. Sie bedauerten in diesem Zusammenhang, dass die<br />

SNE : Jean KASEL - Patrick REMAKEL - Gilles GLESENER - Jos VESQUE<br />

DP : Philippe Modert - Claude LAMBERTY - André BAULER - Eugène BERGER<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 13


... <strong>sne</strong> - info : entrevue <strong>sne</strong> - dp<br />

Bildungsministerin nicht dazu bereit sei, eine frühere Evaluation der Reform durchzuführen. In der<br />

alltäglichen Arbeit der Lehrer seien einige Probleme aufgetreten, die nur unzureichend vom<br />

Ministerium korrigiert worden seien. Als Beispiel führten die Vertreter des SNE die neuen Bewertungsbögen<br />

ein. Diese seien nicht nur äußerst aufwändig und schwierig korrekt auszufüllen, sondern<br />

auch noch schwer lesbar für die Eltern. Hier herrsche dringender Nachbesserungsbedarf.<br />

Die DP-Vertreter wiesen ihrerseits darauf hin, dass sie bereits im Vorfeld der Reform auf mögliche<br />

Probleme hingewiesen hätten. Leider stelle sich immer mehr heraus, dass diese Warnungen sich<br />

als zutreffend erweisen würden. Zudem monierten sie die schlechte Personalpolitik des Ministeriums.<br />

Immer mehr Aufgaben würden an die Schule herangetragen, ohne dass diese jedoch über die<br />

dafür notwendigen personellen Ressourcen verfügen könne.<br />

Beide Delegationen bedauerten, dass die neue, unflexible Personalpolitik des Bildungsministeriums<br />

durch die Festlegung bestimmter Personalkontingente für die einzelnen Schulen, die Umsetzung<br />

von innovativen pädagogischen Konzepten, wie beispielsweise „Team-Teaching“ praktisch unmöglich<br />

machen würde.<br />

Beide Delegationen verabredeten, sich in den kommenden Monaten regelmäßig über bildungspolitische<br />

Themen auszutauschen.<br />

14 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Jean KASEL (SNE) - André BAULER (DP) - Gilles GLESENER (SNE)<br />

Claude LAMBERTY (DP) - Patrick REMAKEL (SNE) - Eugène BERGER(DP) - Jos VESQUE (SNE)


n<br />

s<br />

tout faux : heures sup non payées<br />

...<br />

tout faux :<br />

... heures sup ???<br />

... non payées !!!<br />

tout faux : de<br />

faudrait p’t- être<br />

liquider les heures sup<br />

l’aide<br />

non payées des instits ?<br />

due &<br />

’faut pas sergenter !<br />

... relax !<br />

c’la nous fera<br />

collabos<br />

... des heures sup !<br />

heures sup ??? non<br />

payées !!!<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

les guygnôles<br />

638/2010<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 15


questions au gouvernement<br />

Au cours des dernières années de nombreux remplaçants ont été<br />

engagés par les communes afin de garantir le fonctionnement des<br />

écoles primaires.<br />

Depuis l’introduction de la nouvelle école fondamentale, l’ensemble<br />

du personnel enseignant de l’ancienne école primaire, y inclus<br />

les remplaçants, ont été repris par l’État. Par conséquent, les rémunérations<br />

des personnes effectuant des missions de remplacements<br />

d’instituteurs sont désormais à la seule charge de l’État.<br />

Or, il paraît que depuis la rentrée scolaire 2010, un certain nombre de remplaçants ont touché<br />

des indemnités mensuelles se situant largement en dessous du montant des mensualités dont<br />

ils ont bénéficié sous leur ancien statut.<br />

Dans ce contexte, j’aimerais poser les questions suivantes à Madame<br />

la Ministre de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle<br />

ainsi qu’à Monsieur le Ministre de la Fonction publique et de<br />

la Réforme administrative:<br />

- Madame et Monsieur les Ministres, peuvent-ils me confirmer<br />

l’information susmentionnée? Dans l’affirmative, pour quelles<br />

raisons les remplaçants repris par l’État touchent-ils désormais<br />

des mensualités inférieures à celles dont ils bénéficiaient auparavant?<br />

- Madame et Monsieur les Ministres, peuvent-ils m’expliquer le<br />

système de calcul des indemnités touchées par le personnel effectuant<br />

des tâches de remplacements à l’école fondamentale?<br />

- Enfin, Madame et Monsieur les Ministres, peuvent-ils m’indiquer le nombre exact de remplaçants<br />

qui ont été repris par l’État dans le cadre de la réforme scolaire?<br />

16 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

... Question 0957 ( 19.10.2010 )<br />

de M. Marc Spautz (CSV)<br />

concernant<br />

les indemnités touchées<br />

par le personnel effectuant<br />

des tâches de remplacements<br />

à l’école fondamentale<br />

... les indemnités<br />

touchées<br />

par le personnel<br />

effectuant<br />

des tâches<br />

de remplacement


... Réponse commune ( 23.11.2010 )<br />

de Mme Mady Delvaux-Stehres,<br />

ministre de l’Éducation nationale et de la<br />

Formation professionnelle<br />

et de Mme Octavie Modert,<br />

ministre déléguée à la Fonction publique<br />

et à la Réforme administrative :<br />

En nous référant à l’introduction de la question parlementaire et<br />

afin d’éviter des malentendus concernant la terminologie des<br />

fonctions, nous nous permettons d’attirer l’attention de l’honorable<br />

Député sur le fait qu’il y a lieu de distinguer entre deux sortes<br />

d’agents qui assurent des remplacements dans l’enseignement<br />

fondamental, à savoir:<br />

1. Les chargés de cours membres de la réserve de suppléants<br />

de l’enseignement fondamental:<br />

la réserve comprend essentiellement des chargés de cours engagés à durée indéterminée<br />

ou à durée déterminée et à tâche complète ou partielle, assurant principalement les tâches<br />

d’enseignement n’ayant pas pu être occupées par des instituteurs à défaut de candidats<br />

disponibles en nombre suffisant, et accessoirement les remplacements de longue durée<br />

planifiés, tels que notamment les congés sans traitement et les congés pour travail à mitemps.<br />

À l’entrée en vigueur au 15 septembre 2009 des lois portant organisation<br />

et concernant le personnel de l’enseignement fondamental, 354<br />

chargés de cours engagés à durée indéterminée sous le régime de<br />

l’employé ou du salarié communal qui en avaient exprimé le désir ont<br />

été repris par l’État.<br />

Compte tenu de huit départs (démission/retraite) ayant<br />

eu lieu entre-temps, 346 chargés de cours restent<br />

en service à l’heure actuelle et bénéficient du nouveau régime de l’employé de l’État.<br />

... questions au gouvernement<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 17


... questions au gouvernement<br />

2. Les remplaçants engagés sur la base des dispositions de<br />

l’article 27 de la loi du 6 février 2009 concernant le personnel<br />

de l’enseignement fondamental: ces remplaçants, détenteurs de<br />

l’attestation habilitant à faire des remplacements délivrée par le<br />

collège des inspecteurs de l’enseignement fondamental, interviennentprincipalement<br />

pour assurer l’enseignement pendant les<br />

absences du personnel enseignant qu’il est difficile voire impossible<br />

de prévoir longtemps à l’avance (congés de maladie<br />

ponctuels, congés de maternité, etc.).<br />

Depuis le 1er janvier 2010, les remplaçants sont rémunérés, compte tenu du niveau de<br />

leur formation et de la durée de leur engagement, conformément aux dispositions du règlement<br />

grand-ducal du 18 décembre 2009 concernant<br />

1) l’indemnité de remplacement due aux détenteurs de l’attestation habilitant à faire des remplacementsengagés<br />

sur base des dispositions de l’article 27 de la loi du 6 février 2009 concernant<br />

le personnel de l’enseignement fondamental;<br />

2) l’indemnité due pour leçons supplémentaires assurées par les chargés de cours de la réserve<br />

de suppléants de l’enseignement fondamental respectivement par les détenteurs de l’attestation<br />

habilitant à faire des remplacements engagés sur base de l’article 27 de la loi du 6 février 2009<br />

concernant le personnel de l’enseignement fondamental.<br />

Nous relevons que ce règlement grand-ducal a repris les principes<br />

généraux déjà inscrits dans les règlements du Gouvernement en<br />

Conseil successifs précédents, tout en adaptant l’économie du<br />

texte à la nouvelle législation concernant l’enseignement fondamental;<br />

toutefois, le Gouvernement avait décidé d’introduire une<br />

différence fondamentale par rapport aux textes précédents, à<br />

savoir la suppression de l’adaptation automatique des indemnités<br />

au nombre-indice du coût de la vie applicable aux traitements des<br />

fonctionnaires et employés de l’État.<br />

Cependant, entre-temps, une nouvelle analyse des dispositions<br />

légales et réglementaires concernant l’indexation des traitements<br />

et indemnités a amené le Gouvernement à modifier sa position.<br />

18 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

... réponse commune ( 23.11.2010 )<br />

... les indemnités<br />

touchées<br />

par le personnel<br />

effectuant<br />

des tâches<br />

de remplacement


... réponse commune ( 23.11.2010 )<br />

En conséquence, un avant-projet de règlement grand-ducal réintroduisant<br />

l’adaptation des indemnités de remplacement au nombre-indice<br />

du coût de la vie selon les mêmes règles que celles applicables<br />

aux traitements des fonctionnaires de l’État est actuellement en voie<br />

d’instance.<br />

Par ailleurs, les questions posées par l’honorable<br />

Député appellent les réponses suivantes:<br />

Une cinquantaine d’agents engagés pendant l’année scolaire 2009/2010 en qualité de remplaçant<br />

sur base des dispositions de l’article 27 de la loi du 6 février 2009 susmentionnée,<br />

ayant touché une mensualité forfaitaire de 3.244,96 €*, payable au maximum douze fois<br />

par an, ont suivi une formation en cours d’emploi et touchent maintenant une mensualité en<br />

leur nouvelle qualité de chargé de cours du grade E2, membre de la réserve de suppléants,<br />

de 2.938,55 €*(*= nombre-indice 719.84).<br />

Cependant, il faut souligner que la mensualité de 2.938,55 € ne constitue que le premier<br />

échelon d’une carrière qui évoluera dans le temps au fur et à mesure de l’échéance des<br />

biennales, que cette même mensualité est payée 13 fois par an et que l’allocation de repas<br />

de 110 € par mois s’y ajoutera pendant dix mois. S’y ajoute que les membres de la réserve<br />

ont la priorité du choix de leur poste par rapport aux remplaçants et qui plus est, ils bénéficieront<br />

normalement d’un engagement à durée indéterminée après 24 mois de service en<br />

qualité de chargé de cours.<br />

Le tableau comparatif ci-dessous documente clairement ces différences:<br />

... questions au gouvernement<br />

Statut Mensualité Payée Alloc. repas Total annuel<br />

Remplaçant article 27 3.244,96 12 x 38.939,52<br />

Chargé de Cours E2 réserve 2.938,55 13 x 110 x 10 39.301,15<br />

Avantage annuel : Chargé de cours 361,63 €<br />

(les calculs ci-dessus sont exprimés au nombre-indice 719.84)<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 19


tout faux : tombe la neige !<br />

tout faux :<br />

tombe la neige !?<br />

n<br />

s<br />

...<br />

tombe la neige!<br />

faut sortir un communiq’ ?<br />

chôme l’école ?!<br />

d’main vers<br />

8 hrs 10 !<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

20 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

tout faux :<br />

... tombe la neige ! ... chôme l’école !<br />

les guygnôles<br />

608/2010<br />

de l’aide due


tout faux :<br />

retombe<br />

n<br />

s<br />

retombe la neige ?<br />

évitons de nous refaire savonner !<br />

la neige ?!<br />

www.<strong>sne</strong>.lu<br />

© <strong>sne</strong> - syndicat national des enseignants<br />

...<br />

tout faux : retombe la neige ?<br />

tout faux :<br />

... retombe la neige ?<br />

transférons la responsabilité!<br />

rédigeons une circulaire,<br />

aux communes et aux prési’s!<br />

les guygnôles<br />

608/2011<br />

de l’aide due<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 21


questions au gouvernement<br />

Le sport parascolaire sous l’égide de la LASEP (Ligue des associations<br />

sportives de l’enseignement primaire) complète depuis<br />

plusieurs décennies l’action éducative de l’école. La LASEP<br />

établit le lien entre d’un côté l’éducation physique à l’école et de<br />

l’autre côté les clubs de sports, respectivement le sport privé. Le<br />

site internet de la Ligue évoque 66 communes affiliées de même<br />

que trois écoles privées.<br />

À côté de la LASEP, de nouvelles initiatives sportives<br />

parascolaires apparaissent.<br />

À côté des projets pilotes déjà venus à terme (Préizerdaul-Aktiv; Beetebuerg bewegt sech; Fit<br />

Wooltz; Fit Réiser), le Ministère des Sports cofinance actuellement dans le cadre des actions en<br />

faveur du bénévolat plusieurs autres projets-pilotes qui rentrent désormais également dans le<br />

cadre du système «chèque-service accueil» (Jonglënster gutt drop; Multisport Monnerech; Fit<br />

Kanner Miersch; Sport-Krees Atert au canton de Redange).<br />

Dans ce contexte, je souhaite avoir les renseignements suivants:<br />

1) Combien de sections locales actives compte actuellement la<br />

LASEP?<br />

2) Les activités sportives périscolaires pouvant faire partie de la<br />

tâche des enseignants de l’école fondamentale, combien d’en-<br />

seignants ont actuellement intégré des heures sportives liées aux<br />

activités de la LASEP à leur tâche?<br />

3) Est-ce qu’il est prévu d’intégrer les activités de la LASEP dans<br />

le système «chèque-service accueil »?<br />

4) Est-ce que les nouveaux projets- pilotes remplacent les<br />

activités de la LASEP dans les communes concernées?<br />

5) Comment est-ce que ces projets-pilotes se coordonnent avec les autres acteurs du terrain?<br />

N’y a-t-il pas un risque de développement de deux filières publiques concurrentes?<br />

22 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

... Question 0968<br />

( 22.10.2010 )<br />

de M. Claude Adam (déi gréng)<br />

concernant<br />

les activités sportives périscolaires<br />

... les<br />

activités<br />

sportives<br />

périscolaires


... Réponse commune ( 2.12.2010 )<br />

de M. Romain Schneider, ministre des Sports,<br />

de Mme Mady Delvaux-Stehres,<br />

ministre de l’Éducation nationale<br />

et de la Formation professionnelle<br />

et de Mme Marie-Josée Jacobs, ministre de<br />

la Famille et de l’Intégration :<br />

1) La LASEP compte actuellement soixante-dix sections à travers<br />

le pays.<br />

2) Pendant l’année scolaire 2009 / 2010, 36 enseignants comptaient<br />

en tout 59,5 unités sportives hebdomadaires dans leur tâche et 52<br />

enseignants prestaient 59,5 heures hebdomadaires supplémentaires<br />

liées aux activités de la LASEP.<br />

Le relevé des prestations afférentes pour l’année scolaire<br />

2010/2011 est en cours de finalisation.<br />

3) Le «chèque-service accueil» ne s’applique pas à des activités<br />

organisées dans le cadre de l’enseignement fondamental.<br />

Selon l’article 1er du règlement grand-ducal du 13 février 2009, le<br />

«chèque-service accueil» en tant que dispositif de gratuité partielle et<br />

de participation financière parentale réduite est institué dans le<br />

domaine de l’accueil éducatif extrascolaire pour ainsi favoriser l’accès<br />

des bénéficiaires à des prestations éducatives professionnelles.<br />

Le programme des activités des maisons relais pour enfants<br />

peut comprendre selon la décision du gestionnaire<br />

et sans qu’un agrément spécifique ne soit requis des prestations<br />

éducatives à caractère culturel et/ou sportif proposées en collaboration<br />

avec des associations locales. Pour toutes les activités offertes dans<br />

le cadre du programme éducatif d’une maison relais pour enfants le<br />

dispositif du «chèque-service accueil» sera appliqué.<br />

La question de l’intégration des activités de la LASEP dans le cadre<br />

élargi des activités périscolaires sera déterminée par le règlement<br />

grand-ducal prévu à l’article 16 de la loi du 6 février 2009 portant<br />

organisation de l’enseignement fondamental qui est<br />

actuellement en élaboration.<br />

... questions au gouvernement<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 23


... questions au gouvernement<br />

4) La maison relais «Sport-Krees Atert» est une initiative du syndicat intercommunal «De Réidener<br />

Kanton» offrant aux enfants de l’école préscolaire et primaire l’occasion de bouger et de<br />

faire du sport en dehors des heures de classe.<br />

Le projet-pilote «Multisport Monnerech » géré administrativement et financièrement par la<br />

maison relais Mondercange veut favoriser l’éveil corporel et le développement psychomoteur<br />

des enfants de 4 à 12 ans.<br />

L’intention n’est pas de remplacer les activités de la LASEP dans les communes, mais de<br />

compléter une offre. Le Ministère de la Famille et de l’Intégration a répondu à des demandes<br />

concrètes des communes dans le cadre de la mise en oeuvre de ces projets-pilotes.<br />

Dans les deux autres projets, le département ministériel des Sports, en tant que promoteur, a<br />

fait des propositions concrètes de collaboration. Un projet-pilote étant par définition une<br />

occasion de faire des premières expériences sur un terrain jusqu’ici inconnu, ce type de<br />

synergie mettra un certain temps à se mettre efficacement en place.<br />

Dans le cas du projet-pilote bien connu par l’honorable Député Claude Adam, il a été convenu<br />

de prévoir des collaborations ponctuelles au cours de l’année scolaire en cours.<br />

Ces nouveaux projets-pilotes n’ont pas la prétention de remplacer les activités de la LASEP non<br />

plus. Au contraire, des collaborations et synergies sont négociées au niveau local pour<br />

éviterdes situations de double emploi.<br />

5) Les projets précités (maison relais «Sport-Krees Atert», «Multisport Monnerech») ont été<br />

réalisés notamment dans le but de favoriser une mise en réseau des structures d’accueil avec<br />

les clubs sportifs au niveau cantonal ou communal et de permettre ainsi<br />

une meilleure intégration des enfants à la communauté locale et le<br />

monde associatif.<br />

Le projet-pilote «Multisport Monnerech» a entre autres explicitement<br />

comme objectif de faciliter et d’encourager le choix et l’orientation<br />

des enfants vers les clubs existants et veut contribuer au<br />

développement de la vie sportive locale.<br />

Dans les deux autres projets également, les projets-pilotes visent<br />

des collaborations non seulement avec la LASEP, mais également<br />

avec tous les acteurs locaux, notamment avec les clubs sportifs.<br />

Il ne saurait être question de créer deux filières (publiques ou nonpubliques),<br />

la perspective ultime étant de mettre en place un<br />

réseau local d’offres non concurrentes, mais au contraire complémentaires, incluant tous les<br />

acteurs ayant des responsabilités et initiatives dans l’encadrement (sportif) d’enfants.<br />

24 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

... réponse commune<br />

( 23.11.2010 )<br />

... les<br />

activités<br />

sportives<br />

périscolaires


ernster<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


eedandsimon.com<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


ck kieffer<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


messagerie du livre<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


linster<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


concept espace<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


hw<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


diderich - libo - steinhäuser<br />

S<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

édi t ions<br />

www.<strong>sne</strong>.lu


château de Bourscheid<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


osy wagner-brauckmann<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


... adhésion SNE<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 25


paramètres sociaux<br />

...<br />

26 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Paramètres sociaux<br />

valables à partir du 1er janvier 2011- n.i. 719,84


... paramètres sociaux<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 27


page pédagogique<br />

...<br />

„ 7e Rencontre Internationale<br />

Pédagogie et Psychologie “<br />

Roby ZENNER<br />

Teil 4<br />

7 e Rencontre Internationale<br />

Pédagogie et Psychologie<br />

Abenteuer Lesen:<br />

Bildungsstandards als Instrumente der Qualitätsentwicklung?<br />

Obwohl die Entwicklung von Schulprojekten („projets d’établissement“), die von einer Qualitätsagentur unterstützt<br />

und begleitet sowie durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen flankiert werden sollen, eingefordert<br />

und die Notwendigkeit erwähnt wird, den Einzelschulen mehr Raum zur Identitätsbildung und Autonomie<br />

zu gewähren, muss allerdings vorläufig bilanzierend festgestellt werden, dass die breit angelegte bundesdeutsche<br />

oder Schweizer Diskussion um die Sicherung systematischer Qualitätsentwicklung auf der Ebene der<br />

Einzelschulen in Form der Trias von Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung hierzulande nur unzureichend<br />

rezipiert wurde - so wenigstens die Einschätzung Christian Wolzfelds.<br />

Auf diesen Aspekt wird noch später näher eingegangen.<br />

28 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Der Umgang mit Kinder- und<br />

Jugendliteratur in der Grundschule<br />

1. Bildungsstandards und Bildungssteuerung - Fortsetzung


... page pédagogique<br />

Eine unbeantwortete Frage bleibt, ob Bildungssyteme im Allgemeinen und Unterricht im Besonderen angesichts<br />

des von Luhmann und Schorr (1988, S. 127) konstatierten Technologiedefizits grundsätzlich überhaupt steuerbar<br />

sind:<br />

„Neben der primären Ungewissheit, ob man richtig handelt, entsteht eine sekundäre Ungewissheit, ob es am Wissensstande,<br />

an den Organisationsformen oder am eigenen Verhalten liegt, wenn Misserfolge eintreten oder ein<br />

gegebenes Leistungsniveau nicht weiter angehoben werden kann.<br />

Im Schutze dieser sekundären Ungewissheit wird die primäre Ungewissheit stabilisiert: Sie wird einerseits erträglich,<br />

andererseits auf Dauer gestellt; denn niemand kann jemandem unwiderlegbar klarmachen, wie es besser gemacht<br />

werden könnte.“<br />

Dieser allgemeine Rahmen einmal skizziert, wollte der Referent nun versuchen, das Konzept der Bildungsstandards<br />

im Allgemeinen sowie im Kontext von Sprach- und Literaturunterricht im Besonderen kritisch zu beleuchten<br />

- nicht im Sinne von grundlegender Zurückweisung, sondern als Versuch, Chancen und Risiken zu identifizieren.<br />

2. Bildungsstandards: Vor- und Nachteile<br />

Durch die Definition von Zielen und Standards - so die Einschätzung der Bildungspolitik -, deren Einhaltung auch<br />

tatsächlich geprüft werden, soll für Qualität gesorgt werden, denn sie schaffen für Lehrer und Lehrerinnen, Schüler<br />

und Schülerinnen sowie Eltern - zumindest theoretisch - mehr Klarheit über schulische Anforderungen und zu erwerbende<br />

Kompetenzen.<br />

Des Weiteren sind sie ein Kriterium für die Lernergebnisse jedes einzelnen Schülers oder jeder Klasse, wenn nicht<br />

jeder Schule. Sind klare und verbindliche Erwartungen definiert, können individuelle Lernwege geplant, Lernbarrieren<br />

diagnostiziert und wirksame Fördermöglichkeiten ange-boten werden.<br />

„Die Chancen der aktuellen Entwicklung können darin liegen, dass inhaltlich und fachbezogen definierte Kompetenzmodelle<br />

definiert werden und dass in den Schulen alle Schülerinnen und Schüler jenes individuelle Kompetenzprofil<br />

entwickeln können, das ihren Fähigkeiten und ihren Zielsetzungen entspricht.“ (Schlömerkemper 2004, S. 9).<br />

Auch in Luxemburg sollte der Unterricht sich nicht mehr einseitig auf die Wissensvermittlung und -aneignung konzentrieren,<br />

sondern vorrangig auf die Anwendung der erlernten Erkenntnisse.<br />

Somit sollen laut offiziellen Erklärungen auf Grund der Kompetenzorientierung „alle Schüler und Schülerinnen die<br />

gleiche Chance auf Erfolg in der Schule erhalten und somit auch das Niveau aller verbessert werden (…)“<br />

(MENFP 2009, S. 18).<br />

An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, ob diese hohen Erwartungen auch maßgeblich durch Kompetenzorientierung<br />

erfüllt werden können.<br />

Zu allererst muss darauf hingewiesen werden, dass der Begriff der Kompetenz aus der psychologischen Novizen-<br />

Expertenforschung übertragen wurde. Er riskiert somit, einseitig im Sinne eines instrumentellen Umgangs mit<br />

Strategien benutzt zu werden (Lenhart 2008, S. 31).<br />

Allerdings schließt er nach traditionellen Bildungsvorstellungen bezüglich kulturelle und persönliche Identität nicht<br />

aus.<br />

Des Weiteren konnten nach Herrmann (2003, S. 634) bis dato mit Hilfe der Entwicklungs- und Lernpsychologie<br />

des Kindes- und Jugendalters keine Komponenten und Stufen ermittelt werden, auf deren Grundlage<br />

altersspezifische Kompetenzmodelle hätten konstruiert werden können.<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 29


page pédagogique<br />

Das Problem der inhaltlichen Güte oder Validität der Bildungsstandards muss aufgeworfen werden. Sie sollten<br />

nämlich nicht auf bloße Listen von umschriebenen Lehrplanzielen reduziert werden.<br />

Die Definition von Sockelkompetenzen erfordert eine höchst komplexe und wahrscheinlich auch langwierige didaktische<br />

Forschung, damit auch eine überzeugende und begründete (Mes<strong>sne</strong>r 2004, S. 39f.) Spezifizierung der<br />

Kernanforderungen des jeweilig analysierten Bereiches erfolgen kann.<br />

Wenn die Einführung von Sockelkompetenzen und die darauf aufbauende ergebnisorientierte Evaluation zu einem<br />

Eckstein der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Schule und Unterricht angesehen wird, muss die<br />

grundlegende Frage beantwortet werden, wie denn die Verbesserung der Schülerleistungen konkret im Unterricht<br />

zu bewerkstelligen ist.<br />

Helmut Heid (2007, S. 34 f.) weist darauf hin, dass es schon eine Schwäche der traditionellen normativen Pädagogik<br />

war, das Erwünschte für das Verwirklichte zu halten und unterstreicht, dass die Standardisierung der Unterrichtsziele<br />

keineswegs auch schon ein Mittel zur Gewährleistung der Unterrichtsqualität darstellt.<br />

Eine Kongruenz der gemessenen Kompetenzen mit den Standards liefert noch keinen Beweis für eine entsprechende<br />

Qualität des Unterrichts und sagt nichts über die Gründe für Lernerfolg oder -misserfolg aus.<br />

„Dann besagt die Erfüllung eines Standards nur eines, nämlich dass der Standard erfüllt ist – und nichts darüber<br />

hinaus!“ (a.a.O., S. 37).<br />

Drängt demnach die Fixierung auf Standards nicht die systematische Erforschung der Bedingungen in den Hintergrund,<br />

die erfolgreichen Unterricht erst ermöglichen (a.a.O., S. 40)?<br />

Die empirische Erforschung der Bedingungen und Faktoren, die die Varianz der Schülerleistungen erklären,<br />

könnte aufschlussreiche Indizien für deren Verbesserung liefern.<br />

Zu diesen Bedingungen gehören die persönlichen Voraussetzungen, die SchülerInnen mitbringen. Die konsequente<br />

Berücksichtigung der individuellen Unterschiede müsste zu einer Gewichtung der anzustrebenden Kompetenzen<br />

und Kompetenzniveaus führen (Zedler 2007, S. 66).<br />

Was sind nun die Dimensionen und Determinanten der Varianz von Schülerleistungen? Aus einer Zwischenbilanz<br />

ausgewählter Untersuchungen geht für Zedler (2007, S. 68-73) hervor, dass 50 bis 60 Prozent der Leistungsvarianz<br />

auf Schülermerkmale zurückzuführen ist.<br />

Den zweitstärksten Einfluss haben Merkmale der Klasse und den drittstärksten Merkmale auf der Schulebene.<br />

Lässt man Vorwissen und Intelligenz außer Acht, so scheinen fachspezifisches<br />

Interesse, Fähigkeitsselbstkonzept, das emotionale Erleben, die<br />

Selbstwirksamkeitserwartung sowie der Arbeitsstil und die Lernstrategien<br />

der Schüler und Schülerinnen die wichtigsten Faktoren zu sein, die auf der<br />

Individualebene Schülerleistungen beeinflussen.<br />

Daraus Mit „Erziehendem folgt für Zedler Unterricht“ (a.a.O., S. wird 72), ein dass Begriff : „ Unterricht bemüht, der – selbst aus der für den gei-<br />

Fall, steswissenschaftlich dass er ausschließlich ge-prägten auf die Steigerung Theorietradition von Fachleistungen stammt und weit ausge- über<br />

richtet das werden eben erwähnte sollte – erziehender hinausgeht. Unterricht sein sollte, d.h. ein Unterricht,<br />

der bewusst auf eine Förderung des Interesses, auf eine Förderung der Fähigkeitsselbstkonzepte,<br />

des positiven emotionalen Erlebens, der Selbstwirksamkeitserwartung<br />

und des Selbstvertrauens der Schüler sowie auf einen<br />

reflexiven Umgang mit den Stärken und Schwächen des eigenen Arbeits- und Lernstils abzielt“ (a.a.O., S. 72).<br />

30 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

...<br />

Vor- und<br />

Nachteile


3. Standards und Bildung<br />

... page pédagogique<br />

Er geht auf Friedrich Herbart zurück, der in seiner Lehre herausarbeitet, dass Unterricht sich nicht nur auf Wissensvermittlung<br />

konzentrieren soll, sondern auch auf Sittlichkeit gerichtet sein muss, d.h. dass die Einsicht in die<br />

sittlichen Beweggründe des Handelns die Sacheinsicht begleiten muss, damit die Lernenden neben der<br />

Aneignung von Erkenntnissen auch Handlungskompetenz erlangen (Hintz, Pöppel & Rekus 1993, S. 93).<br />

Erziehender Unterricht zielt auf Bildung. Bildung - einer der bedeutsamsten pädagogischen Fachbegriffe - ist freilich<br />

kein klar und präzise definierter wissenschaftlicher Begriff. Schulze (2006, S. 29) spricht sogar von einem „Joker-Begriff“,<br />

der sich zu einer vielfältig verwendbaren Hohlform entwickelt habe, weil er „eine breite Palette von semantischen<br />

Konnotationen in sich aufgenommen und hervorgebracht“ hat (Lenzen 1977, S. 949).<br />

Wie auch immer der Bildungsbegriff interpretiert wird, verweist er stets auf die untrennbare Einheit von Unterricht<br />

und Erziehung, d. h. von Wissen und Haltung.<br />

Der Bildungsprozess beschränkt sich demnach nicht nur auf die Aneignung von Einsichten, Erkenntnissen, Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, sondern er mündet ebenfalls in die Entwicklung von Ansichten, Einstellungen, Wertungen<br />

und Urteilen (Hintz, Pöppel & Rekus, S. 44).<br />

Bieri (2008) beschreibt Bildung als Weltorientierung. Aus Neugierde erwächst der Wunsch, zu erfahren, was es in<br />

der Welt alles gibt.<br />

Auf Grund der unendlichen Menge von dem, was es zu verstehen gibt, lernt man die Welt nur kennen, wenn man<br />

sich Strategien zu Recht legt, sie zu ordnen, also auch das Lernen und die Genauigkeit lernt.<br />

Bildung ist auch Aufklärung, d. h. sie verhindert, dass man Opfer ist. Es gilt zu fragen, worin Wissen besteht und<br />

was seine Grenzen sind, was wirklich gewusst und verstanden wird.<br />

Bildung ist weiter historisches Bewusstsein, d. h. Einsicht in Differenz und in Kontingenz – alles könnte anders<br />

sein.<br />

Bildung ist ferner Artikuliertheit, was bedeutet, dass Wissen nicht auf die bloße Ansammlung von Informationen,<br />

auf Zeitvertreib oder auf kulturelles Kapital zum Zweck sozialer Anerkennung reduziert wird, sondern auch innere<br />

Veränderung und Erweiterung bedeuten kann, die handlungswirksam sind.<br />

Bildung kann des Weiteren auch als Selbsterkenntnis, Selbstbestimmung und poetische Erfahrung gedeutet werden.<br />

Schließlich kann Bildung als moralische Sensibilität beschrieben werden.<br />

Aus der Einsicht in die Kontingenz der eigenen kulturellen Identität können Einfühlungsvermögen und Toleranz<br />

entstehen. Die Anerkennung des Fremden muss aber durch das Bewahren des eigenen moralischen<br />

Standpunktes ausbalanciert werden.<br />

Bildung hat aber auch noch eine andere wesentliche Dimension. In seiner Abhandlung „Die Zukunft einer Illusion“<br />

lädt uns Sigmund Freud (1927, S. 370) dazu ein : „an den betrüblichen Kontrast zwischen der strahlenden Intelligenz<br />

eines gesunden Kindes und der Denkschwäche des durchschnittlichen Erwachsenen“ nachzudenken.<br />

Zahlreiche psychoanalytisch orientierte Pädagogen haben seitdem versucht, den emotionalen und motivationalen<br />

Tiefendimensionen des schulischen Lernens nachzugehen, um die Ursachen von Lernblockaden aufzuspüren<br />

und zu überlegen, wie Lernen beschaffen sein muss, damit das lernende Subjekt innerlich berührt wird (Göppel<br />

2008, S. 72).<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 31


page pédagogique<br />

So schreibt Bittner (1977, S. 8):<br />

„Gelernt werden Stoffe, in denen das Ich sich selbst wieder findet, die ihm ein Stück seines eigenen Weges widerspiegeln,<br />

in die einzudringen für das Ich bedeutet, zu sich selber ´nach Hause´ zu kommen. Solche Stoffe oder<br />

Lerngegenstände können von mannigfacher Art sein. Alles, was vom Lebendigen handelt, handelt zugleich auch<br />

von mir und meinem Ort in der Welt (…) auch das Verstehen eines mathematischen Beweises kann zugleich ein<br />

Innewerden eigener Seinsmöglichkeiten einschließen“.<br />

Dies mag vorerst antiquiert und unzeitgemäß wirken. Nimmt man aber die neuesten Befunde der Neurowissenschaften<br />

wahr und die Erläuterungen von namhaften Hirnforschern ernst, die sich zwar zurückhaltend bei der<br />

Frage nach den pädagogischen und didaktischen Konsequenzen zeigen, die aus diesen Erkenntnissen zu ziehen<br />

sind, stößt man auf den wichtigsten unbewussten Faktor, der als eigentlicher Kontrolleur des Lernerfolges fungiert:<br />

die emotionale Bewertung des Lerngegenstandes durch das limbische System (Göppel 2008, S. 74).<br />

Auf die Zusammenhänge zwischen Lernen und Emotionen wurde ja im Rahmen der 6. Tagung des letzten Jahres<br />

2009 vertiefend eingegangen, was dem Redner an dieser Stelle weitere Ausführungen ersparte.<br />

Mit der einseitigen Fokussierung auf Lernprozesse und -ergebnisse auf der Grundlage von kognitionspsychologisch<br />

begründeten Kompetenzmodellen laufen diejenigen Aspekte von Unterricht die Gefahr, ausgeblendet zu werden,<br />

die eigentlich für Schule konstitutiv sind: dass letztere nämlich, so Herrmann (2003 S. 636), „für die jungen Leute<br />

Sinn macht und Sinn macht“.<br />

Ein grundlegendes Problem entsteht, wenn zwar die Notwendigkeit hervorgehoben wird, allgemeine Bildungsziele<br />

in Bildungsstandards aufzugreifen, die meisten Konkretisierungen sich aber demgegenüber auf fachbezogene<br />

Kompetenzen beziehen (Schlömerkemper 2004, S. 7 bis 9).<br />

Inwieweit letztere zur Entwicklung z. B. von Mündigkeit oder Kooperationsfähigkeit, die in der pädagogischen Tradition<br />

als Kerndimensionen von Bildung gelten, beitragen können und besonders wie das geschehen soll, wird<br />

letztendlich nicht thematisiert. Dass fachbezogene Fertigkeiten und Kenntnisse für Bildung relevant sind, soll hier<br />

nicht in Frage gestellt werden, aber ob letztere damit schon gefördert oder erreicht wird, bleibt ungeklärt.<br />

Während fachbezogene Kompetenzen relativ eindeutig festgelegt werden können, entziehen sich Bildungsprozesse<br />

größtenteils ähnlichen Definitionen. Bei Bildung handelt es sich um einen umfassenderen Bereich, in dem es<br />

um die Entfaltung personaler und sozialer Haltungen geht, die sich nicht wie fachliche Kompetenzen standardisieren<br />

und prüfen lassen.Einem Vorschlag von Schlömerkemper (a.a.O., S. 9 f.) folgend, soll konzeptionell zwischen<br />

Kompetenzen und Bildung unterschieden werden, eine vielleicht künstliche, aber dennnoch nützliche Differenzierung.<br />

Somit kann man die Initiierung von Bildungsprozessen denken, ohne dass daraus<br />

erfolgt, dass deren Ergebnisse vorab festgelegt werden und nachträglich<br />

nach einheitlichen Maßstäben bewertet werden müssen.<br />

„Es geht um die verlässliche, vergleichbare und gültige Feststellung (…) von<br />

Kompetenzen und darüber hinaus um die Anregung eigenständiger und thematisch<br />

wie im Ergebnis offener Bildungsprozesse, die in angemessener<br />

und variabler Form dokumentiert werden. (…) Es geht um Standards und um<br />

Bildung!“ (a.a.O., S. 10).<br />

In seinem Gutachten zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards, in dem<br />

er Konstruktions- und Legitimationsproblemen von Kompetenzmodellen<br />

nachgeht, schreibt Klieme (2003, S. 9 f.):<br />

„Wenn es gelingt, Standards so zu gestalten, dass sich in ihnen eine Vision von Bildungsprozessen abzeichnet, eine<br />

moderne ´Philosophie´ der Schulfächer, eine Entwicklungsperspektive für die Fähigkeiten von<br />

Schülern, dann können Standards (…) den Schulen inhaltliche und pädagogische Freiheiten geben“<br />

32 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

...<br />

Standards<br />

und<br />

Bildung


4. Standards und Sonderpädagogik<br />

Immer häufiger wird auch nun gefragt, welche Bedeutung und welche Konsequenzen Leistungsmessungen und<br />

die daraus folgenden Forderungen nach Bildungsstandards für die Sonderpädagogik haben (Moser Opitz 2006, S.<br />

111 f.).<br />

Aus sonderpädagogischer Perspektive werden die jüngsten Entwicklungen zum einen eher kritisch betrachtet.<br />

Umweltfaktoren und Aspekte der Partizipation, wie sie in der ICF thematisiert werden, bleiben in der Diskussion<br />

um Bildungsstandards größtenteils unberücksichtigt.<br />

Die problematische Gleichsetzung von Kompetenzen, Standards und Bildung würde nun auch in der Sonderpädagogik<br />

favorisiert.<br />

Die Fokussierung auf Leistung und demnach in der Konsequenz auf die gesellschaftliche und ökonomische Verwendbarkeit<br />

von Bildung riskiere, das Streben nach einer Bildung für alle zu unterminieren und in Widerspruch zu<br />

sonderpädagogischen Aufgaben und Zielsetzungen zu geraten, die eine an Ganzheitlichkeit und individueller<br />

Norm orientierte Förderung befürworten.<br />

Diejenigen Schüler und Schülerinnen, welche die an der untersten Stufe angesiedelten Kompetenzen nicht erreichen<br />

könnten, riskierten somit, dass ihnen generelle Bildungszugänge verwehrt blieben.<br />

Zum anderen werden Bildungsstandards als Anstoß für die Sonderpädagogik gesehen, sich mit den Themen<br />

Schulleistung und Qualitätssicherung neu auseinanderzusetzen (a.a.O., S. 110 f.).<br />

So haben die Dozentinnen und Dozenten der Sonderpädagogik anlässlich ihrer Arbeitstagung im Herbst 2004 hervorgehoben,<br />

dass vor dem Hintergrund der durch die internationalen Vergleichstudien festgestellten ungleichen<br />

Bildungschancen gerade sonderpädagogische Kompetenzen und Konzepte bei der Sicherung von Standardniveaus<br />

wirksam werden könnten.<br />

Franz B. Wember (2008), den manche Teilnehmer an dieser 7. internationalen Tagung noch aus der Tagung zu<br />

den Rechenschwierigkeiten kannten, sieht die Vorteile von Bildungsstandards vor allem in einem Mehr an Transparenz<br />

in der Dokumentation von Bildungsergebnissen und in der Erleichterung, die Effektivität und Effizienz von<br />

Förderung zu evaluieren.<br />

Zusammenfassend bleibt ein gewisses Dilemma (Kronig 2008, S. 236):<br />

„Bei allen Einwänden gegen die bildungspolitische Rhetorik der Reform kann man nicht ernsthaft gegen Standardisierung<br />

im Grundsätzlichen sein, die Beobachtung divergierender Bildungsergebnisse marginalisieren und fortgesetzte<br />

Beliebigkeit fordern.<br />

Vielleicht aber sind derzeit aufwendige kosmetische Veränderungen an der Oberfläche<br />

der Schule auch einfach bildungspolitisch erträglicher als das zugegebenermaßen<br />

schwierige Eingeständnis, dass das Bildungssystem nicht uneingeschränkt steuerbar<br />

und Bildung nicht minutiös planbar ist“.<br />

... page pédagogique<br />

Roby ZENNER Fortsetzung folgt<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 33


... art à l’école : hommage à Roger Bertemes<br />

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34 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

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... art à l’école : hommage à Roger Bertemes<br />

Atelier de créativité - Art à l’Ecole Bonnevoie, 2009<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 35


page pédagogique<br />

...<br />

4.6 Lern- und Arbeitstechniken<br />

Informationen beschaffen und notieren<br />

- Texte planen: Wörterkarte, Clustering, Mindmap,<br />

Sprachkompetenzen<br />

Bildungsstandards Sprachen<br />

Kompetenzbereiche<br />

im Überblick<br />

- Informationsmedien kennen und nutzen, z. B. Wörterbücher, Lexika, Sachbücher, Internet,<br />

- Quellen, Orte und Techniken der Informationsbeschaffung beurteilen,<br />

- Informationen aus Sachtexten, Bildern, Grafiken, Karten, Schaubildern entnehmen und auswerten,<br />

- Stichpunkte sammeln, wichtige Stellen abschreiben, Wesentliches notieren, exzerpieren,<br />

- Stichwortzettel, Notizen oder Mitschriften anfertigen,<br />

- Inhalte mit eigenen Worten zusammenfassen.<br />

Texte in die Reinschrift bringen<br />

- Informationen und eigene Notizen strukturieren,<br />

- Strukturhilfen nutzen, z. B. Wörterkarte, Mindmap, Schaubilder, Diagramme, Tabellen, usw.,<br />

- Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Zusammenhänge veranschaulichen.<br />

Arbeitsprozesse planen, durchführen, auswerten<br />

- Arbeitsschritte planen und festlegen, protokollieren,<br />

- Daten zusammenstellen und auswerten,<br />

- Fragen und Arbeitshypothesen formulieren,<br />

- Beobachtungs- und Fragebögen anlegen,<br />

- themenzentriert kommunizieren und argumentieren, aktiv zuhören, konstruktive Kritik äußern und annehmen,<br />

- Probleme gemeinsam diskutieren und Lösungsvorschläge erarbeiten (z. B. Klassendiskussion),<br />

- interkulturell kommunizieren und kooperieren.<br />

- Texte formulieren: Zusammenhänge darstellen, Teiltexte formulieren, Textteile zusammenfügen, Textübergänge<br />

formulieren,<br />

- Texte überarbeiten, Hilfsmittel (z. B. Wörterbücher, Internet, Textverarbeitungsprogramme) oder<br />

36 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Neunter Teil<br />

Text prozessorientiert verfassen


Schreibwerkstatt / Schreibkonferenzen nutzen,<br />

- Texte in die Reinschrift bringen: Wortschatz, Grammatik, Orthographie und Interpunktion überprüfen,<br />

- Texte, Hefte oder Vorlagen mit verschiedenen Mitteln (z. B. Stifte, Textteile, Grafiken, Bilder, Karten, PC)<br />

kreativ und zweckmäßig optisch gestalten.<br />

Visualisieren, präsentieren, inszenieren<br />

- Präsentationsformen beherrschen (z. B. Gesprächsbeitrag, Kurzreferat, Rede, Gedichtvortrag),<br />

- Stichwörter für einen Gesprächsbeitrag, ein Kurzreferat, eine Rede, usw. machen,<br />

- Präsentationstechniken kennen und nutzen (z. B. Tafel, Plakat, Folie, PC, Power-Point)<br />

- Diskussionen vorbereiten: Gespräche moderieren, sich an Gesprächen beteiligen, Gespräche reflektieren,<br />

- Regeln der Körpersprache umsetzen sowie Einsatz und Wirkung der Stimme steuern,<br />

- Texte memorieren und vortragen,<br />

- Texte und Bücher vorstellen,<br />

- Wand- oder Klassenzeitungen, Poster, usw. erstellen,<br />

- Rollenspiele und Theateraufführungen planen und durchführen.<br />

Selbstevaluation planen und durchführen<br />

- Direkt-Rückmeldungen über Verständnis und Verstehensschwierigkeiten geben (z. B. „Farbenprisma“,<br />

„Rückmeldeampel“, „Telegramm“, „Rückmeldungs Zielscheibe“, „Ruck-Zuck-Feedback“, usw.),<br />

- Lerntagebuch entwerfen und führen,<br />

- Sprachen-Portfolio zu den verschiedenen Kompetenzbereichen erstellen und / oder ausfüllen (Check Listen<br />

zur Selbsteinschätzung aufstellen und ausfüllen),<br />

- Sprachenbiografie aufstellen,<br />

- Sprach(en)besitz angeben und über Begegnungen mit Sprechern fremder Sprachen berichten („Sprachenpass“),<br />

(„Meine wichtigsten interkulturellen Erfahrungen"),<br />

- Dossier („Schatztruhe“) mit ausgewählten Arbeitsdokumenten zusammenstellen und kommentieren,<br />

- Ziele, Pläne und Vorgehen für das Sprachenlernen entwerfen.<br />

Die Liste der Bildungsstandards ermöglicht Lehrerinnen und Lehrern weitgehende Freiheiten für eine eigene<br />

inhaltliche, thematische und methodische Gestaltung der Unterrichtsabläufe.<br />

Es besteht also die Möglichkeit, eigene inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, thematische Ergänzungen und<br />

Vertiefungen vorzunehmen und dabei die Besonderheiten und Bedingungen der jeweiligen Schule und Lerngruppe<br />

zu berücksichtigen.<br />

Bei der Planung der Unterrichtsabläufe sollen auch die Schüler mit einbezogen werden. Die Auswahl der Unterrichtsinhalte<br />

sollte dabei orientiert sein auf die Relevanz des Themas für die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen<br />

und Schüler sowie auf deren Entwicklungsstand und Erfahrungshorizont.<br />

Bei der Umsetzung der Standards in den Unterricht ist besonders darauf zu achten, dass die verschiedenen<br />

Kompetenzbereiche und Kompetenzen nicht einzeln und isoliert erworben werden, sondern in wechselnden<br />

und miteinander verknüpften Kontexten.<br />

Hierzu muss der Unterricht entsprechende Lerngelegenheiten bieten.<br />

... page pédagogique<br />

... Lernund<br />

Arbeitstechniken<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 37


... page pédagogique<br />

5. Anforderungsprofilierung für schulformspezifische Standards<br />

Die im vorherigen Kapitel angeführten Kompetenzbereiche und Standards haben kerncurricularen Charakter,<br />

d. h. sie bilden den Orientierungsrahmen für die Ausarbeitung schulformspezifischer Curricula im Enseignement<br />

fondamental, im Enseignement secondaire und im Enseignement secondaire technique.<br />

Dabei können die vorliegenden Kompetenzlisten so akzentuiert und spezifiziert werden, dass sich in Bezug<br />

auf die einzelnen Schulformen und Ausbildungszyklen spezifische Profile ergeben.So ist beispielsweise<br />

denkbar, dass im Kompetenzbereich « Schreibprozess eigenständig gestalten » die Profilierungen unterschiedlich<br />

ausfallen können:<br />

- in den ersten Ausbildungszyklen des Enseignement fondamental eher auf das kreative Schreiben und auf<br />

Textsorten mit persönlicher Erzählstruktur (Erlebniserzählung),<br />

- in den höheren Ausbildungszyklen des Enseignement secondaire auf das pragmatische Schreiben und<br />

auf Textsorten mit argumentativer Struktur (Pro – Contra - Diskussion, Erörterung) und<br />

- in höheren Ausbildungszyklen des Enseignement secondaire technique auf das pragmatische Schreiben<br />

und auf Textsorten mit appellativem Charakter (Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf).<br />

Die hier vorliegenden « Bildungsstandards Sprachen » bieten also die Möglichkeit, die Kompetenzbeschreibungen<br />

auf die Anforderungen der jeweiligen Schulformen und Ausbildungszyklen hin zu profilieren, zu akzentuieren<br />

und zu spezifizieren.Damit gibt das vorliegende Dokument Hilfestellungen zur Aufstellung von<br />

Unterrichtsprogrammen für die einzelnen Schulformen: Die Auswahl von Inhalten erfolgt konsequent kompetenzorientiert.<br />

Die besonderen Profile der schulformspezifischen Kompetenzbeschreibungen und –modelle sind jedoch<br />

durch weitere Kriterien gekennzeichnet: Zu nennen sind hier insbesondere<br />

(1) die Inhalte, die der Kompetenzvermittlung zugrunde liegen,<br />

(2) die Texte, an denen die Kompetenzen erarbeitet werden sowie<br />

(3) die Aufgaben, mit deren Hilfe die Kompetenzen vermittelt und evaluiert werden sollen;<br />

hinzu kommen affektive Faktoren wie Lernstand, Motivation, Selbstwertgefühl, Befindlichkeit und Einstellungen<br />

auf der Schülerseite.<br />

Art und Komplexität des Inhalts<br />

- die Relevanz für die Lernenden (Motivation, notwendiger Verstehenshorizont, Vor- und Kontextwissen,<br />

Lebensweltbezug),<br />

Diese Faktoren, die den Schwierigkeitsgrad von Aufgaben ausmachen, werden im Gemeinsamen europäischen<br />

Referenzrahmen (GER 2001, 153-162) diskutiert. Eine Beschreibung von steigenden Progressionen<br />

in Texten und Aufgaben in standardisierten Tests findet sich in Kühn (2005, 64-110).<br />

- Thema und Inhalt des Textes (vertraut vs. neu, komplex vs. einfach, beschreibend vs. problemorientiert).<br />

Komplexität des Textes<br />

Die Komplexität des Textes wird u. a. verursacht durch die<br />

- Textsorte (z. B. vertraut, bekannt, neu; Gebrauchs-, Sach- und Medientexte vs. literarische Texte),<br />

- die sprachliche Komplexität (z. B. einfacher vs. komplexer Satzbau, konkreter vs. abstrakter oder<br />

bildlicher Ausdruck, rhetorische Besonderheiten, sprachliche Register),<br />

38 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011


- die besondere (Themen)Struktur und<br />

Die Art und Komplexität der Aufgabenstellungen sind abhängig von den jeweiligen Kompetenzbereichen.<br />

Ganz allgemein lassen sich aber u. a. folgende Faktoren nennen:<br />

- Entlastung und Orientierungshilfen vor der Bearbeitung von Aufgaben,<br />

- Vertrautheit mit den Arbeitsanweisungen und Aufgabenstellungen,<br />

- Zeit für die Beantwortung der Aufgaben,<br />

- Anzahl der Aufgaben,<br />

- Verschränkung von Aufgaben und Teilaufgaben, Aufgabenkomplexe,<br />

- Aufgabenformate (offene, halboffene Anforderungsprofilierung für schulformspezifische Standards oder<br />

geschlossene Aufgabentypen),<br />

- formative oder summative Aufgabenstellungen,<br />

- reproduktive, produktive oder interaktive Aufgabentypen,<br />

- Sozialformen: Einzel-, Partner- oderGruppenarbeit.<br />

Bei der Aufstellung von Standards für die einzelnen Schulformen und Ausbildungszyklen müssen die Kompetenzbereiche<br />

bzw. die Kompetenzen mit diesen Faktoren korreliert werden.<br />

Konkret bedeutet dies: Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen und Ausbildungszyklen müssen beispielsweise<br />

im Kompetenzbereich „Leseverstehen“ Informationen aus einem Text bestimmen und weiterverarbeiten.<br />

Besonderheiten und Unterschiede dieser Kompetenz liegen in den einzelnen Schulformen und Ausbildungszyklen<br />

(a) in der Art und Komplexität der zu bearbeitenden Texte und Textinhalte<br />

sowie<br />

(b) in der Art und der Besonderheit der zu bearbeitenden Aufgaben.<br />

Die hier genannten Kriterien müssen zudem auch bei der Erstellung von<br />

Sprachstands oder Sprachdiagnosetests herangezogen werden.<br />

... page pédagogique<br />

Kohärenz des Textes (z. B. konkret vs. abstrakt, zeitnah vs. historisch, linear, chronologisch, episodisch, verschränkt,<br />

Vor- und Rückblenden, Montagen, Intertextualität, explizite vs. implizite Textbezüge; erzählend, beschreibend,<br />

argumentativ, usw.),<br />

- die mediale Realisierung (gesprochen vs. geschrieben, Sprechtempo, gleichzeitiges Sprechen, Text –<br />

Bild - Verhältnis),<br />

- die Textlänge und Textverschränkung (Textcollagen).<br />

Art und Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung<br />

Roby ZENNER<br />

Fortsetzung folgt<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 39


page pédagogique<br />

Aufmerksamkeitsprobleme<br />

Der Schüler arbeitet oberflächlich, beachtet kaum Details oder macht Flüchtigkeitsfehler:<br />

• Überprüfen Sie regelmäßig und am Anfang sehr eng die Qualität der auszuführenden Arbeit und fokussieren<br />

Sie den Schüler auf seine Aufgabe!<br />

• Ermutigen Sie den Schüler, die Übersichtsplakate in der Klasse zu nutzen!<br />

• Bewerten Sie die Qualität der ausgeführten Arbeit höher als die Quantität, egal ob in der Schule oder<br />

zu Hause realisiert!<br />

• Erstellen Sie eine Progressionskarte, auf der der Schüler seine Fortschritte eintragen kann (vgl.<br />

Portfolio)!<br />

Der Schüler hat Probleme, die Anweisungen bis zum Schluss auszuführen:<br />

• Schreiben/hängen Sie die Anweisungen als Etappen, z.B. in Form von Ikonen, an die Tafel!<br />

• Erlauben Sie dem Schüler, Sie nach jeder Etappe zu konsultieren, - das reduziert die aufzubringende<br />

Daueraufmerksamkeit!<br />

• Warten Sie die Ausführung jeder Anweisung ab, bevor Sie die nächste geben!<br />

• Vermeiden Sie (viel) zu reden, während die Schüler mit der Bearbeitung beschäftigt sind!<br />

• Zeigen Sie dem Schüler, der seine Arbeit ordentlich erledigt hat, dass Sie das bemerkt haben, indem<br />

Sie ihm dazu gratulieren!<br />

Der Schüler ist während seiner Arbeit schnell abgelenkt:<br />

40 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

...<br />

Schüler mit<br />

ADHS<br />

im Unterricht<br />

Dr. paed. Lucien NICOLAY<br />

Zweiter Teil<br />

• Reduzieren Sie noch weiter jede Ablenkungsmöglichkeit (Pult,<br />

Klassenraum, Sitzordnung), den Geräuschpegel sowie das Umherlaufen<br />

oder Hantieren in der Klasse!<br />

• Beachten, kontaktieren und befragen Sie den Schüler häufiger!<br />

• Für Sekundarschullehrerinnen: Manche Schüler können nicht<br />

gleichzeitig zuhören und aufschreiben; sie sind auf Skripte angewiesen!<br />

...<br />

Aufmerksamkeitsprobleme


Der Schüler hat Schwierigkeiten sich bis zum Ende der Übung zu konzentrieren:<br />

• Benutzen Sie eine Zeituhr (“Timer“) mit Visualisierung der Restzeit oder der zur Verfügung stehenden<br />

Zeitspanne, wenn Sie die Funktion nicht selber verbal erfüllen wollen (z.B. “noch 10 Minuten,<br />

noch 5 Minuten, …“)!<br />

Der Schüler mag keine Aktivitäten, die eine länger andauernde Anstrengung erfordern oder zeigt<br />

keine Anstrengungsbereitschaft<br />

• Teilen Sie die Gesamtaufgabe auf und präsentieren Sie immer nur die jeweiligen Teilstücke in Folge!<br />

• Passen Sie die Aufgabe dem Leistungsstand des Schülers an, wenn dieser Lernschwierigkeiten hat!<br />

• Erlauben Sie dem Schüler die Hilfe durch einen Mitschüler, der für ihn den zu problematischen Teil<br />

übernehmen kann (z.B. Angabe laut lesen, …)!<br />

• Ermutigen Sie den Schüler durch Belohnungen, wenn er die Aufgabenstellung oder Arbeit, sukzessive<br />

oder angepasst, angemessen erledigt hat (N.B. in hartnäckigen Fällen sind Verstärkerpläne<br />

auszumachen)!<br />

Organisationsprobleme<br />

Der Schüler scheint sich nicht organisieren zu können:<br />

• Erklären Sie den Schülern am Anfang jedes Schuljahres, welche<br />

Struktur Sie vorgeben und vermitteln Sie Ihnen die Abläufe,<br />

die zur Anwendung kommen!<br />

• Setzen Sie den Schüler neben einen verantwortlichen Gleichaltrigen,<br />

der ihm bei der Organisation behilflich ist (als Tutor, Pate)!<br />

• Benutzen Sie ein Schubladen- oder Regalsystem, das es dem Schüler<br />

ermöglicht, nur das Nötigste auf oder unter seinem Pult zu haben, resp. in seinem Schulranzen zu haben und<br />

den Rest seines Materials an immer den gleichen namentlich gekennzeichneten Ort zu räumen!<br />

• Benutzen Sie für jedes Unterrichtsfach eine andere Farbe (gleich für Heft, Schnellhefter, Ordner,<br />

Bucheinband)!<br />

• Zeigen Sie den Schülern die effizienteste Möglichkeit, ihr Hausaufgabenheft zu benutzen (wie und<br />

wann und wofür?)!<br />

• Achten Sie darauf, dass der Schüler sein Hausaufgabenheft korrekt ausfüllt und das richtige<br />

Material für seine Hausarbeiten einpackt!<br />

• Formulieren Sie alle Aufträge und Hausaufgaben mündlich und schriftlich und wenn nötig mit Anschauung<br />

(in welches Heft, wo und wie?)!<br />

• Erstellen Sie dem Schüler eine Prioritätenfolge: „Das ist der wichtigste Teil deiner Arbeit!“<br />

• Lehren Sie die Schüler die Arbeitsmethoden!<br />

... page pédagogique<br />

...<br />

Organisationsprobleme<br />

• Benutzen Sie Wochen- und Monatskalender, die es ermöglichen, mittel- und langfristige Aufgaben<br />

zu planen (z.B. Projektetappen)!<br />

• Teilen Sie die Arbeiten in einfache und unterscheidbare Aufgaben ein, die für gewisse Stichtage zu<br />

erledigen sind!<br />

• Vergewissern Sie sich, dass auch die Eltern Ihr Räum- und Planungssystem sowie den richtigen<br />

Einsatz des Hausaufgabenheftes verstanden haben, damit sie täglich kontrollieren können!<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 41


page pédagogique<br />

Der Schüler verliert oder vergisst sein Arbeitsmaterial:<br />

• Versehen Sie alle Objekte des Schülers sowie seine Kleidung<br />

mit seinem Namen!<br />

• Kontrollieren Sie, dass die Schülerpulte bei Ihren Erklärungen<br />

leer sind und , dass bei selbstständig auszuführenden Arbeiten<br />

nur das notwendige Material darauf Platz findet!<br />

• Erinnern Sie den Schüler daran, welches Material er braucht!<br />

• Kontrollieren Sie das vom Schüler mitgebrachte oder mitgenommene<br />

Material!<br />

• Lenken Sie die Aufmerksamkeit des Schülers auf das benötigte<br />

oder fehlende Material, vielleicht ist es noch zeitnah aufzufinden!<br />

• Gratulieren Sie dem Schüler, der sein Material dabei hat!<br />

• Sehen Sie Ersatzmaterial vor, falls ein Schüler sein Material vergessen oder verloren hat; dieses<br />

gehört aber auch wieder an seinen dafür vorgesehenen Platz!<br />

Der Schüler hat Probleme seine Aufgaben und seine Kontrollarbeiten zu organisieren:<br />

• Tragen Sie die Aufgaben mündlich und schriftlich auf; erleichtern Sie gegebenenfalls das Pensum!<br />

• Erlauben Sie dem Schüler, seine Arbeiten auf dem Computer/Laptop zu erledigen, wenn die graphomotorische<br />

Ausführung zu viel Zeit kostet!<br />

• Schalten Sie Tutoren als Helfer ein, die wenigstens das Niveau des Schülers haben!<br />

• Erlauben Sie dem Schüler die Benutzung elektronischer Hilfsmittel!<br />

• Helfen Sie dem Schüler dabei, mentale Bilder zu konstruieren und Visualisierungsmethoden zu erlernen!<br />

• Respektieren Sie, dass der Schüler eine konstante Leistung kaum erbringen kann!<br />

• Verwenden Sie ein positives Bewertungssystem für die erfolgreich geleisteten Arbeiten!<br />

• Bewerten Sie eher die richtig geschriebenen Wörter oder die richtig gelösten Aufgaben!<br />

• Bewerten Sie eher den Inhalt als die Form!<br />

• Vermeiden Sie Abzüge für Orthografiefehler, wenn Rechtschreibung nicht direkt Gegenstand der<br />

Aufgabe war!<br />

• Erlauben Sie gelegentliche Entspannungs- oder Mußephasen!<br />

Der Schüler ist langsam und beendet seine Aufgaben immer als Letzter:<br />

42 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

• Messen Sie die Zeit, um es dem Schüler zu erlauben, schneller voran zu kommen!<br />

• Vermeiden Sie es, den Schüler in der Pause zwecks Beendigung der Aufgabe in der Klasse zu halten,<br />

da er das Ausagieren während der Pause braucht!<br />

• Ziehen Sie mündliche Überprüfungen vor, zumindest, wenn der Schüler nicht gleichzeitig sprachentwicklungsgestört<br />

ist!<br />

• Bewerten Sie den Schüler nur auf den tatsächlich bearbeiteten Aufgaben!<br />

• Vermeiden Sie Aufgaben, die ihm zu viel Zeit abverlangen!<br />

...<br />

Organisationsprobleme<br />

• Belobigen Sie den Schüler so oft wie möglich für seine Anstrengung und seine Leistung!


Aktive Mitarbeit<br />

• Spannen Sie nur die Schüler ein, die sich freiwillig melden, aber ermutigen Sie alle dazu!<br />

• Strukturieren Sie die Aktivitäten so, dass der Schüler sich so oft wie möglich dann melden kann,<br />

wenn er den Wunsch verspürt (z.B. durch Handheben)!<br />

• Ermutigen Sie den Schüler, seinen Beitrag zu leisten!<br />

• Sprechen Sie weniger und lassen Sie die Schüler mehr sprechen, in Gruppen arbeiten und selber<br />

ihre Probleme lösen!<br />

• Fordern Sie die Schüler zu kooperativem Lernen auf, um die sozialen Kompetenzen zu stärken und<br />

lassen Sie genügend Zeit zum Antwortensuchen!<br />

• Teilen Sie jedem Schüler Rollen und Verantwortlichkeiten zu<br />

und lassen Sie die Schüler sich soweit wie möglich selbst zurechtfinden!<br />

• Benutzen Sie Objekte (Gegenstände, Karten, Bilder, …), die<br />

die Schüler manipulieren können um aktiv teilzunehmen; das<br />

fördert besonders den Lernprozess bei ADHS!<br />

• Setzen Sie mehrere Tafeln ein, damit möglichst jeder aktiv mitarbeiten<br />

kann!<br />

• Erlauben Sie den Schülern Fehler zu machen und sogar zu versagen,<br />

weil das kein Drama ist und man daraus lernt!<br />

• Teilen Sie die Gesamtaufgabe in überschaubare kleine Einheiten auf!<br />

• Versuchen Sie dabei die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu berücksichtigen!<br />

Bewegungsdrang und Erregbarkeit<br />

... page pédagogique<br />

Der Schüler zappelt herum, hat Probleme ruhig am Platz sitzen zu bleiben, windet sich auf dem Stuhl,<br />

fingert oder hantiert rum, läuft oder klettert überall hin, wo er nicht soll oder wenn es nicht passt, ist<br />

immer in Bewegung oder wie aufgezogen:<br />

• Beschaffen Sie dem Schüler einen Antistress-Ball (Knet-Ball), um seine Hände in aller Stille zu beschäftigen!<br />

• Sehen Sie eine Zeit vor, um das Erregungsniveau des Schülers zu senken, bevor Sie eine ruhigere<br />

Aktivität einleiten (nach den Pausen oder dem Turnen z.B.)!<br />

• Richten Sie eine Entspannungsecke in der Klasse ein, in der man zur Ruhe kommen kann (z.B. Teppich-/Kissen-/Leseecke)!<br />

• Setzen Sie die Stuhlbeine zwecks Geräuschdämmung in aufgeschlitzte Tennisbälle!<br />

• Erlauben Sie das Verlassen des Klassenzimmers zu bestimmten Zwecken („Briefträger“)!<br />

...<br />

Aktive<br />

Mitarbeit<br />

• Oder erlauben Sie dem Schüler, sich außerhalb der Klasse an einem bestimmten Ort von alleine<br />

wieder zu fassen oder zu sammeln!<br />

• Trainieren Sie die Schüler, nur das Arbeitsmaterial auf ihrem Pult zu halten und alles andere an<br />

einen festgelegten Platz außer Reichweite zu räumen; das gilt auch für den Schulranzen!<br />

• Erlauben Sie dem Schüler, in einer für ihn angenehmen Haltung zu arbeiten (z.B. mit Knien<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 43


page pédagogique<br />

auf dem Stuhl oder Bein unterm Po)!<br />

• Informieren Sie den Schüler hinsichtlich spezieller Regelungen oder Erwartungen, was sein Verhalten<br />

anbelangt und dies vor dem anstehenden Ereignis oder dem Ortswechsel!<br />

• Planen Sie eine körperliche Betätigung ein, bevor Sie mit den Schülern irgendwo hingehen, wo sie<br />

still sein oder ruhig sitzen bleiben müssen!<br />

• Führen Sie ein positives Verstärkersystem ein (Kompliment, Aufkleber, Privilegien,…), um die<br />

Selbstkontrolle zu ermöglichen!<br />

• Intervenieren Sie vor dem „Orkan“ (Frühwarnsystem), d.h. antizipieren<br />

Sie Chaos und Desorganisation!<br />

Der Schüler spricht zu viel und kann seinen Rededrang nicht bremsen<br />

oder stoppen:<br />

• Fordern Sie den Schüler auf, seine Ideen in Stichworte zu fassen<br />

oder schriftlich zu formulieren, damit er lernt, zu überlegen,<br />

bevor er spricht und damit er seine Angst, alles zu vergessen,<br />

was er sagen wollte, in den Griff bekommt!<br />

• Erinnern Sie den Schüler mit Handzeichen oder Piktogrammen<br />

daran, inne zu halten oder still zu sein!<br />

• Benutzen Sie ein System für positive Verstärkung!<br />

Impulsivität<br />

44 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

...<br />

Bewegungsdrang<br />

und Erregbarkeit<br />

Der Schüler antwortet schon bevor die Frage zu Ende gestellt wurde, kann sich schlecht an Fristen<br />

halten oder verträgt keine Aufschübe, er unterbricht dauernd andere während der Gespräche, behauptet<br />

sich im Spielen, in Diskussionen oder in sozialen Situationen auf unangemessene Art und<br />

Weise:<br />

• Wiederholen Sie nonverbal ihren Aufruf zur Ordnung, zur Stille!<br />

• Trainieren Sie ihn, einige Sekunden zu warten, bevor er antwortet!<br />

• Lassen Sie ihn die Frage wiederholen, bevor er antwortet!<br />

• Signalisieren Sie ihm nonverbal, seine Reihe abzuwarten!<br />

• Bereiten Sie den Schüler auf eine Aktivität vor, indem Sie ihm erklären, wie er sich verhalten soll,<br />

wenn er vor einem Problem steht!<br />

• Geben Sie ihm nach den schwierigen Situationen systematisch eine Rückmeldung - nachdem er<br />

wieder zur Ruhe gekommen ist!<br />

• Fördern Sie die konstruktive Selbstkritik, indem Sie ihm diverse Fragen stellen wie: Ist Dir bewusst,<br />

was du gerade gemacht hast? Hättest du anders reagieren können oder das anders angehen<br />

können usw.!<br />

• Bevor Sie den Schüler in eine schwierige Situation entlassen, wiederholen Sie ihm noch einmal,<br />

was Sie konkret von ihm erwarten (verbal oder ikonografisch) und geben Sie ihm danach Rückmeldung,<br />

vor allem über positives Verhalten!<br />

• Benutzen Sie ein System positiver Verstärkung, um die Selbstkontrolle zu fördern!


Der Schüler zeigt die Tendenz, sich Ihren Forderungen und Erwartungen zu widersetzen:<br />

• Setzen Sie klare Grenzen, ohne repressiv zu sein, aber indem Sie beharrlich und konsequent bleiben.<br />

Lassen Sie sich nicht in komplexe Diskussionen verwickeln!<br />

• Kündigen Sie auch hier wiederum vor potenziell schwierigen Situationen (Ortswechsel, Ausflug, Aufführung,<br />

…) an, was kommen kann oder wird und welches Verhalten Sie konkret von ihm erwarten<br />

(verbal oder bildlich). Im Nachhinein heben Sie dann positives Verhalten gebührend hervor!<br />

• Benutzen Sie ein Verlaufsprotokoll, um das Bewusstsein des Schülers für sein Verhalten zu schärfen<br />

und seine Erfolge sichtbar zu machen!<br />

Der Schüler zeigt rasche und ausgeprägte Stimmungswechsel:<br />

• Bereiten Sie den Schüler auf die verschiedenen Aktivitäten vor, indem Sie die Erwartungen<br />

anpassen und/oder indem Sie mit ihm verabreden, wie er sich angesichts von Problemen verhalten<br />

soll: Wenn du merkst, dass deine Wut kommt, suchst du mich sofort auf; wenn du entmutigt bist oder<br />

nicht mehr weiter weißt, hebst du die Hand!<br />

• Erstellen Sie mit dem Schüler eine Vorgehensweise, wenn er seine negativen Gefühle (z.B. Wut) anwachsen<br />

spürt (abgesprochenes Zeichen, alternatives und nützliches Verhalten einleiten)!<br />

• Geben Sie Rückmeldung über die Situation und analysieren Sie gemeinsam den Ablauf, wenn die<br />

Gefühle sich wieder normalisiert haben!<br />

• Im Falle von Angst, bringen Sie dem Schüler Ihre Sympathie und ihr Verständnis entgegen, damit er<br />

sich nicht allein und ausgeliefert fühlt und somit versuchen kann, seine Probleme zu überwinden<br />

oder zu lösen!<br />

• Zeigen Sie immer ihre Beharrlichkeit aber auch ihre Sorge um den Schüler: Diese Schüler machen<br />

es Erwachsenen schon schwer, sie zu mögen, aber sie brauchen die Zuwendung mehr als alle anderen!<br />

Der Schüler wendet die erarbeiteten Methoden nicht an, arbeitet zu schnell und ohne groß nachzudenken:<br />

• Ermutigen Sie und üben Sie mit dem Schüler, seine Arbeit/Tätigkeit<br />

sorgfältiger auszuführen statt schnell und schlecht; er<br />

soll einen Sinn für eine gut ausgeführte Tätigkeit gewinnen!<br />

• Benutzen Sie eine Uhr oder informieren Sie den Schüler über<br />

die Zeitspanne, die er zur Verfügung hat, um ordentlich zu arbeiten!<br />

• Bereiten Sie den Schüler auf seine Aufgabe vor, so dass er<br />

weiß, wie er vorzugehen hat und welche Qualität von ihm erwartet<br />

wird, bevor er loslegt!<br />

Der Schüler hat Schwierigkeiten in seinen sozialen Beziehungen, stößt,<br />

rempelt andere an, beleidigt andere, ist brutal oder ungeschickt:<br />

... page pédagogique<br />

...<br />

Impulsivität<br />

• Sie antizipieren die schwierige Situation, bevor der Schüler ihr ausgesetzt wird und erinnern ihn daran,<br />

wie er sich verhalten soll, um ihm danach positive Rückmeldung über sein adäquates Verhalten<br />

zu geben!<br />

• Sehen Sie den Schüler individuell, besonders nach einem Konflikt, um mit ihm gemeinsam<br />

zu verstehen, was los war und ihn zu beraten, wie er für ihn kritische soziale Situationen<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 45


page pédagogique<br />

besser bewältigen kann und welche sozialen Fertigkeiten er noch entwickeln sollte, um sich unter<br />

anderen wohl zu fühlen!<br />

• Gemeinsam kann ein Lösungsregister erstellt werden, das zeigt, dass der Schüler wählen kann, welche<br />

alternative Reaktion er z.B. bei Wut zeigen kann!<br />

• Greifen Sie sofort ein, wenn Sie inadäquates Verhalten bemerken (Fußtritte, vulgäre Beleidigungen,<br />

Sachbeschädigung) und setzen Sie eine Wiedergutmachungskonsequenz fest!<br />

• Führen Sie ein Rückmeldungsgespräch nach der Situation, sobald sich der Schüler wieder beruhigt<br />

hat!<br />

• Entdramatisieren Sie oder Entspannen Sie die Situation durch Humor!<br />

• Heben Sie alle möglichen Erfolgsformen hervor, um den Schüler zu ermutigen, sozial angemessen<br />

zu handeln!<br />

Zusammenfassend:<br />

Ein(e) LehrerInn für ADHS-Schüler müsste demnach<br />

46 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

• sehr gut strukturieren (Unterricht, Schultag, Zeitplan) können<br />

und sich gut organisieren können;<br />

• kurze Erklärungen geben, multi-sensorische Stimuli anbieten;<br />

• angemessen handeln statt viel zu reden;<br />

• ein gutes Modell für ihre Schüler sein, d.h. das vom Schüler erwartete<br />

Verhalten deutlich selbst anwenden;<br />

• den Schüler ermutigen und sofort loben, wenn er angemessen<br />

arbeitet oder sich so benimmt wie abgesprochen;<br />

• darauf achten, dass der Schüler vermehrt vor Ablenkung geschützt<br />

ist;<br />

• versuchen, verstärkt auch die Stärken des Schülers zu sehen und hervorzuheben;<br />

• sich nicht scheuen, Hilfe durch externe Experten anzufordern, wenn sie den Verdacht auf<br />

spezifische Kommunikations- & Lernstörungen hat oder wenn sie sich nicht mehr ausreichend in der<br />

Lage sieht, durch die ADHS-Symptome ihrer Schüler denen selbst oder den übrigen Schülern im<br />

Unterricht gerecht zu werden;<br />

• regelmäßig mit den Eltern und anderen Betreuern in Kontakt sein.<br />

...<br />

Zusammenfassend<br />

Exkurs für sozialpädagogische und erzieherische Fachkräfte<br />

Die oben genannten Prinzipien lassen sich natürlich auch in den Maisons Relais, in Tagesstätten, in<br />

Heimen und Jugendhäusern anwenden. Die Fachkräfte der Maisons Relais arbeiten mit den Lehrkräften<br />

der Schule zusammen, so wie es das neue Gesetz über die Grundschule vorsieht.


... page pédagogique<br />

Die pädagogisch-therapeutischen Maßnahmen werden also generell und für jeden „schwierigen“<br />

Schüler speziell, aufeinander abgestimmt. Der Austausch muss ebenso stattfinden wie mit den Eltern.<br />

In Heimen und Wohngruppen befinden sich oft Kinder und Jugendliche mit ADHS, die psychisch besonders<br />

stark belastet sind (Hochrisikogruppe).<br />

Bei vielen gibt es einen Zusammenhang mit Bindungsstörungen oder komplexen posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen. Diese Kinder brauchen unbedingt sichere alternative Beziehungserfahrungen<br />

(s. Nicolay, 2009) und ihre Erzieher resp. das gesamte Erziehungsteam die Unterstützung von externen<br />

Fachleuten.<br />

Lucien NICOLAY<br />

Weiterführende rezente Literatur und Dokumentation<br />

• Altherr, P., Everling, S., Schroeder, A. & Tittmann, E. (2006). ADS in der Schule. DVD-ROM. Göttingen:<br />

V & R.<br />

• De Coster, P. & De Schaetzen, St. (2006). Guide à l’attention des enseignants confrontés au TDA/H.<br />

Bruxelles : TDAH-Belgique a.s.b.l.<br />

• Nicolay, L. (2009). Neue Chancen für sozioemotional beeinträchtigte SchülerInnen. Série: science,<br />

éducation, culture; Band 7. Luxemburg: SNE-éditions.<br />

• Richoz, J.-C. (2009). Gestion de classes et d’élèves difficiles. Lausanne: hep/FAVRE<br />

• Schroeder, A. (2006). ADS in der Schule. Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrer Göttingen:<br />

V & R.<br />

Weitere herunterladbare Dokumente<br />

zur ADHS in unterschiedlichen Lebensphasen<br />

sowie zu verwandten<br />

Störungen findet man unter<br />

www.treffadhs.lu<br />

unter „Documentation »<br />

<strong>sne</strong> - école et vie 1/2011 47


... à la mémoire de Paul Lenert<br />

A la mémoire de Paul Lenert de Mondorf - les - Bains<br />

Décidément, la vie de Paul Lenert de Mondorf-les-Bains, décédé le 2 octobre 2010<br />

des suites d’une maladie grave, se résumait à la famille, à l’enseignement et à la<br />

musique.<br />

Toute sa vie durant, il était au même titre attaché à ces trois domaines, l’un conditionnant<br />

l’autre.<br />

Son épouse, ses enfants et ses petits-enfants, sa profession d’enseignant, de<br />

directeur de lycée et d’administrateur au Ministère de l’Education Nationale ainsi que ses fonctions de président, durant<br />

15 ans, et d’organiste pendant quatre décennies, de la Chorale Sainte-Cécile de Mondorf, de membre fondateur de la<br />

Chorale AEM d’Altwies, d’Ellange et de Mondorf, de président et, plus tard de président d’honneur de l’Harmonie<br />

Municipale de Mondorf, le maintinrent dans une clarté d’esprit, un sens rare de discernement, une faculté innée de<br />

direction démocratique et une force de convaincre remarquablement enviable.<br />

Né le 6 janvier 1934 à Bettembourg dans une famille de boulanger, comme le cadet des deux enfants du couple Jos. et<br />

Léonie Lenert-Weiland, Paul fréquenta l’école primaire, puis l’Athénée et l’université à Paris avant d’entrer à l’Ecole<br />

Normale de Luxembourg pour embrasser sa profession de coeur: instituteur à Wolwelange, il y fit la connaissance de son<br />

épouse Leni Hoffmann avec laquelle il vint s’installer définitivement à Mondorf pour créer un foyer avec ses enfants<br />

Claude, François et Paulette.<br />

Cependant, l’enseignement primaire ne le tenait à Mondorf que pour une décennie, de 1958 à 1968: après des études<br />

supplémentaires en mathématiques à Trèves, il se lança vers un nouveau défi de professeur à l’enseignement moyen à<br />

Dudelange, de 1971 à 1979. De là, il passa au Ministère de l’Education Nationale, comme professeur-attaché d’abord,<br />

plus tard, jusqu’à sa mise à la retraite en 1994, comme 1er Conseiller de Gouvernement, avec des attributions<br />

spécifiques dans le domaine de la recherche. Aussi assuma-t-il avec une rare compétence, de 1987 à 1994, le mandat de<br />

commissaire de gouvernement au conseil d’administration des „Centres de Recherche Henri Tudor et Gabriel Lippmann“.<br />

Quant à son engagement culturel, il s’engagea très tôt aux études de piano et d’orgue auprès de Maître Albert Leblanc<br />

avec lequel le liait une amitié toute une vie durant. Albert Leblanc tint à encadrer le 6 août 1957 l’office religieux à la<br />

Cathédrale Notre-Dame de Luxembourg lors de son mariage religieux avec Leni Hoffmann. Paul Lenert lui restait attaché<br />

du fond de son coeur, de son âme et de sa sensibilité musicale; ainsi, lors des cérémonies à l’occasion du centenaire de<br />

la naissance de Maître Albert Leblanc, il se fit cheville ouvrière au sein du comité d’organisation avec une énergie, un<br />

savoir, un doigté et un engagement rares, organisant concerts et enregistrements de CDs.<br />

Paul Lenert a vieilli entre la famille, l’enseignement et la musique, comme il convient à un homme chargé de responsabilités<br />

de cette importance. Il écoutait avec docilité, il travaillait avec ivresse, il s’engageait vigoureusement, il décidait rapidement,<br />

il exécutait rigoureusement dès qu’il avait reconnu la bonne direction, ne chantant ni le dièse ni le bémol,<br />

toujours modeste, droit, poli, précis, intact, loyal, passionné, discret et prévenant.<br />

Un homme d’un engagement rare à tous les niveaux, pétri de la même pâte que les meilleurs pédagogues ainsi que de<br />

foi, de caractère et de sagesse nous a quittés bien trop tôt, laissant une ouverture béante difficille à combler.<br />

Paul Lenert nous manquera.<br />

48 <strong>sne</strong> - école et vie 1/2011<br />

Roby ZENNER


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