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BOLD THE MAGAZINE No.05

BEGEISTERUNG INNIGES VERLANGEN | HOFFNUNG STIRBT ZULETZT | BELLA ITAL IA | TOCOTRONIC | FASHION SPECIAL | SPANISH AVIDNESS – BARCELONA | INNER DESIRE – PARIS | HUNDERTWASSER

BEGEISTERUNG

INNIGES VERLANGEN | HOFFNUNG STIRBT ZULETZT | BELLA ITAL IA | TOCOTRONIC | FASHION SPECIAL | SPANISH AVIDNESS – BARCELONA | INNER DESIRE – PARIS | HUNDERTWASSER

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Zeitgeist | Lifestyle | Kunst | Kultur | Mode | Trend<br />

D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 05 | 2012 | 1<br />

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<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Begeisterung<br />

Was uns voran treibt | 50 Jahre James Bond 007 | Daniel Craig in SKYFALL<br />

Japaner in Paris | SCHWEIZ DE LUXE | Richie Sambora | 96 hours: Liam Neeson im Interview


2 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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inhalt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 3<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Inhalt<br />

Einstieg<br />

Was uns voran treibt – Begeisterung<br />

9<br />

Schwerpunkt<br />

Nachgefragt – Ansichten zur Begeisterung<br />

Unerfüllte Träume – Japaner in Paris<br />

13<br />

20<br />

Mode<br />

Detached in Paris – New FasHION<br />

26<br />

Kunst & Kultur<br />

James Bond – 50 Jahre im Geheimdienst Ihrer Majestät<br />

FilmBesprechung – James Bond – SKYFALL<br />

36<br />

48<br />

FilmBesprechung – 96 HOURS TAKEN 2<br />

Liam Neeson – Interview<br />

52<br />

Sehenswert – KUNST FÜR ALLE<br />

FOTOKUNST International – ANDREAS GURSKY<br />

59<br />

63<br />

Im Gespräch – Richie Sambora – Lasst uns spielen<br />

Hörenswert – Classics meets Rock & Soul<br />

67<br />

70<br />

Track-By-Track – Weltenreiter – TYRON RICKETTS<br />

72<br />

Reise<br />

Ein Land für GenieSSer – Die Schweiz<br />

SCHWEIZ DE LUXE – OBERENGADIN<br />

74<br />

80<br />

Lifestyle & Trend<br />

Sportliche Eleganz – Der neue SEAT Leon<br />

Begehrenswert – Cool Stuff<br />

86<br />

95<br />

Die letzte Seite<br />

Die gemütlichste Zeit des Jahres<br />

104<br />

Impressum<br />

106


4 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Weniger Gewicht. Mehr Dynamik.<br />

Der neue Audi R8 mit Audi ultra Leichtbautechnologie.<br />

Der neue Audi R8 ist noch agiler, leichter und dynamischer. Dass er gleichzeitig außergewöhnlich effizient ist,<br />

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Fahrdynamik und Sportlichkeit. Und sie ist die Essenz unserer Erfahrung im Motorsport, in dem wir immer wieder<br />

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<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 5


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<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 7


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Einstieg | Begeisterung<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 9<br />

Was uns<br />

voran treibt<br />

Begeisterung<br />

Autoren: G. Hüther & H. G. Teiner<br />

Begeisterung kann einen Himmel und<br />

Hölle durchleben lassen. Begeisterung<br />

kann auch ansteckend sein, zum Beispiel<br />

für eine Fußballmannschaft: Live im<br />

Stadion mitfiebern, Höhen und Tiefen<br />

der favorisierten Spieler gemeinsam<br />

mit tausenden, ebenfalls Begeisterten,<br />

erleben. Das Gefühl regiert, weniger<br />

der Verstand, und tausende Menschen<br />

verschmelzen zu einem sich hochpeitschenden,<br />

begeisternden Ganzen und<br />

erleben Aufregung und Entspannung<br />

in einem. Auch Werbung muß begeistern,<br />

um emotional bedingte Kaufimpulse<br />

auszulösen. Am Beispiel Apple lässt<br />

sich das gut veranschaulichen: Regelmäßig<br />

bilden sich große Menschentrauben<br />

vor den Läden, wenn das<br />

spannungsreiche Versteckspiel um die<br />

neueste Ausgabe des iPhones oder des<br />

iPads in einen finalen Kaufrausch der<br />

Apple-Jünger überspringt. „Technik, die<br />

begeistert“ bringt es hier auf den Punkt,<br />

auch wenn dieser bereits etwas angejahrte<br />

Werbespruch aus den 1980er<br />

Jahren zu einer anderen großen Marke<br />

gehört: Begeisterung ist ein essentieller<br />

Schlüssel unseres Fortschritts und Mobilmacher<br />

sowohl für den Einzelnen, wie<br />

für die Massen.<br />

Foto: A. Iurlov<br />

Überschwängliche Freude, Erregung,<br />

das schwungvolle Herz und wahrhaftige<br />

Überzeugung: Unter Begeisterung<br />

versteht man sprachwissenschaftlich<br />

einen Enthusiasmus für eine Sache oder<br />

eine Person, in übersteigerter Form findet<br />

sich hier auch der Fanatismus. Ganz allgemein<br />

bezeichnet die Begeisterung eine<br />

leidenschaftliche Zuwendung zu etwas,<br />

mit einer starken positiven Motivation,<br />

eine bestimmte Sache durchzusetzen, die<br />

sich bis zu einem ganzheitlich umfassend<br />

glühenden Interesse zu steigern vermag.<br />

Der Dichter und Philosoph Johann<br />

Gottfried von Herder schreibt im 18.<br />

Jahrhundert dazu: „Ohne Begeisterung<br />

schlafen die besten Kräfte unseres<br />

Gemüts. Es ist ein Zunder in uns, der<br />

Funken will.“<br />

Wenn sich Begeisterung mit Leidenschaft<br />

paart, sind nachhaltige Emotionen<br />

möglich, welche die Grundlage<br />

für persönlichen, gesellschaftlichen und<br />

geschäftlichen Erfolg im Leben bedingen.<br />

Begeisterung ist der geistige Ursprung<br />

eines Schaffensprozesses, und die Leidenschaft<br />

bringt dann die greifbaren Ergebnisse<br />

hervor.<br />

Begeisterung ist Doping<br />

für Geist und Hirn<br />

Leider können sich Erwachsene nur<br />

vereinzelt an ihre ersten Kindheitserlebnisse<br />

erinnern. Erinnern an dieses Glücksgefühl,<br />

mit dem sie sich als kleines Kind<br />

auf den Weg gemacht haben, die Welt<br />

zu entdecken. Sie können sich kaum<br />

entsinnen an diese unglaubliche Offenheit,<br />

Gestaltungslust und Entdeckerfreude.<br />

Sie haben nur eine getrübte<br />

Vorstellung von dieser den ganzen Körper<br />

durchströmenden Begeisterung über sich<br />

selbst und über all das, was es damals ...


10 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Einstieg | Begeisterung<br />

Wer sein Gehirn fit halten will,<br />

sollte sich seine kindliche<br />

Begeisterungsfähigkeit bewahren.<br />

Foto: Imagehit International<br />

zu entdecken und zu gestalten gab.<br />

Wären diesen Erinnerungen präsenter,<br />

wären viele Sorgen, Probleme und Nöte<br />

des Erwachsenseins gar nicht existent.<br />

Zwanzig bis fünfzig Mal am Tag erlebt ein<br />

Kleinkind einen Zustand größter Begeisterung.<br />

Und jedes Mal kommt es dabei im<br />

Gehirn zur Aktivierung der emotionalen<br />

Zentren. Die dort liegenden Nervenzellen<br />

haben lange Fortsätze, die sich in<br />

alle anderen Bereiche des Gehirns ziehen.<br />

An den Enden dieser Fortsätze wird ein<br />

Cocktail von neuroplastischen Botenstoffen<br />

ausgeschüttet. Diese Botenstoffe<br />

bringen nachgeschaltete Nervenzellverbände<br />

dazu, verstärkt bestimmte<br />

Eiweiße herzustellen. Diese werden für<br />

das Auswachsen neuer Fortsätze, für die<br />

Bildung neuer Kontakte und für die Festigung<br />

und Stabilisierung all jener Verknüpfungen<br />

gebraucht, die im Hirn zur Lösung<br />

eines Problems oder zur Bewältigung<br />

einer neuen Herausforderung aktiviert<br />

worden sind. Das ist der Grund, warum<br />

wir bei all dem, was wir mit Begeisterung<br />

machen, auch so schnell immer besser<br />

werden. Jeder kleine Sturm der Begeisterung<br />

führt gewissermaßen dazu, dass im<br />

Hirn ein selbsterzeugtes Doping abläuft.<br />

So werden all jene Stoffe produziert, die<br />

für alle Wachstums- und Umbauprozesse<br />

von neuronalen Netzwerken gebraucht<br />

werden. So einfach ist das: Das Gehirn<br />

entwickelt sich so, wie und wofür es mit<br />

Begeisterung benutzt wird.<br />

Deshalb ist es entscheidend, sich als<br />

Heranwachsender oder Erwachsener<br />

diese Begeisterung zu bewahren. Leider


Einstieg | Begeisterung<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />

erleben wir im Laufe unseres Lebens<br />

allzu oft das Gegenteil. Wir stellen fest,<br />

dass uns die anfängliche Begeisterung,<br />

mit der wir uns als kleine Entdecker und<br />

Gestalter unserer Lebenswelt auf den<br />

Weg gemacht haben, beim Älterwerden<br />

zunehmend abhanden kommt. Denn wie<br />

oft überwältigt uns heute noch ein Sturm<br />

der Begeisterung? Einmal pro Tag, einmal<br />

pro Woche? Einmal im Monat?<br />

Damit wir uns<br />

für etwas begeistern,<br />

muss es bedeutsam für uns<br />

selbst sein<br />

Für ein kleines Kind ist noch fast alles<br />

bedeutsam, was es erlebt, erfährt und<br />

unternimmt. Aber je besser es sich später<br />

in seiner Lebenswelt einzurichten und<br />

zurechtzufinden gelernt hat, desto unbedeutender<br />

wird alles andere, was es in<br />

dieser Welt sonst noch zu entdecken und<br />

zu gestalten gibt. Wir sind gefangen in<br />

Routine. Indem wir älter werden, Erfahrungen<br />

sammeln und unsere Lebenswelt<br />

nach unseren Vorstellungen gestalten,<br />

laufen wir zunehmend Gefahr, im Hirn<br />

einzurosten. Wir kennen „unsere Pappenheimer“<br />

und wissen, „wie der Hase läuft“.<br />

Wir erledigen unseren Job. Wir machen,<br />

was getan werden muss. Wir funktionieren.<br />

Der Preis dafür ist hoch: Für uns<br />

verliert das Leben seinen eigentlichen<br />

Reiz. Alles ist gleichermaßen bedeutsam<br />

oder unbedeutsam. Wir haben zwar unser<br />

Leben optimal in den Griff bekommen;<br />

unsere kindliche Begeisterungsfähigkeit<br />

mit ihren ganzen Reizen für unseren<br />

Geist aber haben wir bis zur Leblosigkeit<br />

abgewürgt. Es ist dringend an der Zeit,<br />

dass wir als Gesellschaft dieser negativen<br />

Entwicklung entgegensteuern.<br />

Denn wie es einem einzelnen Menschen<br />

mit der fehlenden Begeisterung ergeht,<br />

ergeht es auch unserer menschlichen<br />

Gemeinschaft. Wir erleben das Tag für<br />

Tag in der Familie, der Schule, dem Beruf.<br />

Unsere ganze Gesellschaft hat gewissermaßen<br />

kollektiv die Begeisterungsfähigkeit<br />

verloren. Es fehlt ihr sichtbar an<br />

Kreativität, Lebensfreude, Entdeckerlust<br />

und Gestaltungskraft. Daher dümpelt sie<br />

in eingefahrenen Routinen mit festgefügten<br />

Verwaltungsstrukturen dahin. Sie<br />

hat alles – scheinbar – im Griff und lässt<br />

sich sogar von Krisen kaum noch erschüttern.<br />

Sie funktioniert noch, aber sie lebt<br />

nicht mehr.<br />

Dazu kommt: Den meisten Menschen<br />

(unseren Verwandten, Freunden, Arbeitskollegen)<br />

wird es immer wichtiger, gut<br />

zu funktionieren. So funktionalisiert die<br />

begeisterungslos gewordene Gesellschaft<br />

erst ihre Erwachsenen und am<br />

Ende sogar noch ihre Kinder. Sie werden<br />

mit Wissen abgefüllt, es werden ihnen<br />

bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

beigebracht, anstatt in ihnen die Fackel<br />

der Begeisterung am eigenen Entdecken<br />

und Gestalten zum Lodern zu bringen.<br />

Die moderne Hirnforschung kennt den<br />

Weg hinaus aus diesem Dilemma. Sie hat<br />

wissenschaftlich ergründet: Alles, was<br />

Menschen hilft, was sie einlädt, ermutigt<br />

und inspiriert, eine neue, andere Erfahrung<br />

zu machen als bisher, ist gut für das<br />

Hirn und damit gut für die Gemeinschaft.<br />

Menschen, denen es gelingt, ihr Gehirn<br />

noch einmal auf eine andere als die bisher<br />

gewohnte Weise zu benutzen, bekommen<br />

ein anderes Gehirn. Menschen, die sich<br />

noch einmal mit Begeisterung für etwas<br />

öffnen, was ihnen bisher verschlossen<br />

war, praktizieren dieses wunderbare<br />

Selbstdoping für das eigene Gehirn.<br />

Die Wissenschaft nennt diesen Prozess<br />

Potenzialentfaltung. Es ist das genaue<br />

Gegenteil von dem, was die meisten<br />

Menschen gegenwärtig betreiben: bloße<br />

Ressourcennutzung.<br />

So lautet die frohe Botschaft der Hirnforscher:<br />

Wer sein Gehirn nicht zu einer<br />

Kümmerversion dessen machen will,<br />

was daraus hätte werden können, der<br />

muss seine kindliche Begeisterungsfähigkeit<br />

zurück gewinnen. Er muss<br />

sich einladen, ermutigen und inspirieren<br />

lassen, die Welt noch einmal so<br />

zu betrachten wie damals, als er noch<br />

ein Kind war: mit all der Entdeckerfreude<br />

und Gestaltungslust, die als Anreiz und<br />

Dünger für das eigene Hirn gebraucht<br />

werden.<br />

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12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13<br />

Nachgefragt<br />

Begeisterung<br />

Interviews: N. Saadi & O. Franke<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit den Künstlern Christopher<br />

Makos und Paul Solberg („The<br />

Hilton Brothers“), der Club-Legende<br />

Madjid Djamegari und Murat Mermer,<br />

dem Deutschlandchef der PR-Agentur<br />

Harvard in München, über Begeisterung<br />

und welchen Stellenwert sie in ihrem<br />

Leben hat.<br />

<strong>THE</strong> HILTON BRO<strong>THE</strong>RS<br />

„Begeisterung hat verschiedene<br />

Schattierungen“<br />

Christopher Makos ist als langjähriger<br />

Vertrauter von Andy Warhol, Lehrling von<br />

Man Ray und als Porträtist von Ikonen<br />

des 20. Jahrhunderts wie Elizabeth Taylor,<br />

John Lennon, Andy Warhol und Man Ray<br />

bekannt. Paul Solberg ist ein aufsteigender<br />

Stern am Fotografenhimmel und<br />

hat sich seine ersten Sporen mit dem<br />

Buch „Bloom“ (2005) verdient. Seitdem<br />

hat er diverse Bücher herausgebracht und<br />

wurde durch zahlreiche Ausstellungen<br />

in Amerika und Europa gewürdigt. Seit<br />

2004 arbeitet er zusammen mit Christopher<br />

Makos unter dem Pseudonym<br />

„The Hilton Brothers“. Makos und Solberg<br />

lassen hier ihre Fotografien miteinander<br />

korrespondieren und entwickelten im<br />

Laufe der Zeit eine eigene gemeinsame<br />

fotografische Sprache.<br />

Bis zum 22. Dezember 2012 sind, unter<br />

dem Titel „Andy Dandy and Other Works“,<br />

Auszüge ihrer kooperativen Werke in der<br />

Berliner Galerie Hiltawsky zu sehen. Eine<br />

permanente Ausstellung von Christopher<br />

Makos gibt es zudem im art’otel Berlin<br />

City Center West, welches dem lebenslangen<br />

Freund von Makos, Pop-Art-Genie<br />

Andy Warhol, gewidmet ist. Im gesamten<br />

Hotelbereich werden Highlights seines<br />

Schaffens und über 200 Fotografien<br />

präsentiert, die im Laufe des künstlerischen<br />

Schaffens von Andy Warhol<br />

entstanden sind.<br />

Wie würden Sie die Begeisterung für Ihre<br />

Leidenschaft: Kunst beschreiben?<br />

Christopher Makos: Alles ist neu für uns.<br />

Wir sehen nichts als selbstverständlich<br />

an. Immer, wenn wir etwas machen, ist<br />

es für uns wie das erste Mal. So entfacht<br />

man Begeisterung. Lass nicht zu, dass die<br />

Vergangenheit den Moment beeinflusst.<br />

Schau auf das, was vor Dir ist und genieße<br />

es. Ich glaube, ich bringe sehr viel Begeisterung<br />

in meine Arbeit ein.<br />

Welche Rolle spielt die Begeisterung in<br />

Ihrem Leben?<br />

Paul Solberg: Begeisterung hat verschiedene<br />

Schattierungen. Sie ist nicht immer<br />

nur Pink oder Rot. Sie kann auch melancholisch<br />

sein. Wir rennen nicht immer nur<br />

fröhlich durch die Gegend. Aber wir sind<br />

begeistert davon, Fotos zu schießen und<br />

sie zu editieren. Straßen oder andere Orte<br />

in der Welt zu entdecken ... und plötzlich<br />

taucht irgendein Motiv vor Dir auf, dass<br />

ist wie ein Geschenk – sehr beglückend<br />

und begeisternd.<br />

Geht irgendwas in Ihrem Leben auch<br />

ohne Begeisterung?<br />

Christopher Makos: Ja natürlich gibt es<br />

auch Dinge, die man ohne Begeisterung<br />

macht. Du musst nicht begeistert sein,<br />

um aufs Klo zu gehen. Das ist etwas rein<br />

Funktionales. Auch eine Erkältung, Autounfälle<br />

oder wenn z. B. Kaffeetropfen auf<br />

meinem Jacket landen – all das löst keine<br />

Begeisterung bei mir aus.<br />

Paul Solberg: Auf die Kunst bezogen musst<br />

Du aber schon Begeisterung entwickeln. Du<br />

musst an einem Projekt interessiert sein ..


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

Künstlerduo Christopher Makos und<br />

Paul Solberg („The Hilton Brothers“)<br />

Foto: O. Franke


Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />

und engagiert daran arbeiten. Man muss<br />

voll dabei sein, sonst wird das Resultat<br />

beliebig.<br />

Wie entstand die Idee zur aktuellen<br />

Ausstellung „Andy Dandy and Other<br />

Works“?<br />

Paul Solberg: Andy Dandy ist der Grundpfeiler<br />

und wesentliche Katalysator unserer<br />

Arbeit. „Andy Dandy and Other Works”<br />

zeigt Fragmente unseres künstlerischen<br />

Schaffens und unserer Zusammenarbeit.<br />

Alles entstammt unserem Buch: „Tyrants &<br />

Lederhosen”.<br />

Christopher Makos: Die Idee zur Ausstellung<br />

ist zusammen mit den art’otels und Maria<br />

Langhammer entstanden. Als die Erweiterung<br />

des Hotels um 61 Zimmer anstand,<br />

nahmen sie Kontakt mit uns auf. Zu der<br />

Zeit waren wir aber wegen verschiedener<br />

Ausstellungen und Projekte zu sehr eingespannt.<br />

Bei weiteren Treffen und Gesprächen<br />

kam dann die Idee zu der Ausstellung<br />

und den anderen Aktionen.<br />

Madjid Djamegari<br />

„Meine Begeisterungsfähigkeit<br />

treibt Menschen manchmal in<br />

den Wahnsinn!“<br />

Samstagnacht auf der Zeil in Frankfurt.<br />

Schon von Weitem sieht man die<br />

Schlangen. Alle wollen ins „Gibson“,<br />

Deutschlands neuen Top-Club. Madjid<br />

Djamegari steht selbst an der Tür, begrüßt<br />

viele seiner Gäste mit Handschlag. Eine<br />

breite Treppe führt nach unten in die<br />

Räume des ehemaligen Kinos, jetzt Tanz-<br />

Kulisse aus Backstein, Beton und Bronze.<br />

Rock’n Roll-Feeling progressiv interpretiert.<br />

Der ehemalige Boss der Gastromarke<br />

King Kameha traf mal wieder den Nerv<br />

des Zeitgeists. Sein jüngstes Baby treibt<br />

er mit Live-Music, technischen Innovationen<br />

und 18-Stunden-Tagen unerbittlich<br />

zum Erfolg.<br />

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei<br />

Ihnen aus?<br />

Ich bin meist um 9:30 Uhr im Büro, checke als<br />

erstes meine E-Mails und Facebook, spreche<br />

mit meinen Mitarbeitern und mache meine<br />

To-Do- und Prioritätenlisten für den Tag.<br />

Ich treffe viele Menschen – Mitarbeiter,<br />

Partner, Veranstalter oder Booker – und<br />

ehe ich mich versehe, ist es meist schon<br />

18/19 Uhr. Ich schreibe wahnsinnig viele<br />

E-Mails, aber am Ende sind es die persönlichen<br />

Gespräche, die die Entscheidungen<br />

am stärksten beeinflussen. Wenn abends<br />

Veranstaltungen stattfinden, gehe ich in<br />

den Club, und gebe mein Bestes, um ein<br />

guter Gastgeber zu sein. Meine Arbeitswoche<br />

endet in der Nacht von Samstag auf<br />

Sonntag, meist gegen 4:00/4:30 Uhr. Da<br />

sind meine Mitarbeiter noch weit entfernt<br />

vom Feierabend!<br />

Was begeistert Sie am meisten an Ihrem<br />

Job?<br />

Der Umgang mit jungen Menschen, mit<br />

vielfältigen Themen, die meist positiv<br />

besetzt sind und Spaß machen. Die Herausforderung,<br />

jeden Tag vor neuen Aufgaben<br />

zu stehen und immer wieder neue Entscheidungen<br />

treffen zu müssen.<br />

Sie sind mittlerweile Anfang vierzig. An<br />

den Wochenenden empfangen Sie an<br />

der Tür oft persönlich Heerscharen von<br />

Gästen, einige von ihnen sind sehr jung.<br />

Inwieweit können Sie sich in diese Generation<br />

hineinversetzen, feiern Sie noch<br />

gemeinsam?<br />

Das Feiern überlasse ich lieber den Gästen,<br />

mir ist es aber wichtig, „nah dran“ zu sein,<br />

um das Gespür für die aktuelle und auch die<br />

nächste Club-Generation nicht zu verlieren.<br />

Die Atmosphäre in einem Club kann man<br />

nicht am Reißbrett entwickeln, man muss<br />

sie live spüren.<br />

Wie würden Sie den Begriff Club definieren.<br />

Ist es ein Ort, an dem man, unter<br />

Einfluss von möglichst viel Alkohol, den<br />

Alltag vergisst? Eine Kulturstätte, an<br />

der man tolle Musik erlebt und interessante<br />

Kontakte knüpft – ein Anmachschuppen,<br />

um einen Partner zu finden,<br />

oder alles zusammen?<br />

Ein Club ist ein Ort, an dem Menschen mit<br />

gleichen Interessen und Lebenseinstellungen<br />

aufeinandertreffen. Es wird viel<br />

darüber philosophiert, aber am Ende dreht<br />

sich alles um ein Thema: Boy meets girl!<br />

Alkohol und Musik geben uns die Möglichkeit,<br />

unverfänglich mit dem anderen<br />

Geschlecht in Kontakt zu kommen. Nur<br />

wenn die Mischung stimmt, funktioniert<br />

ein Club. Viele Clubs, die sich auf spezielle<br />

musikalische Inhalte beschränken, scheitern<br />

am Ende genau aus diesem Grund!<br />

Für die musikalische Ausrichtung haben<br />

Sie prominente Partner ins Haus geholt. .


16 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

Wie sieht die Arbeitsteilung zwischen<br />

Ihnen, Xavier Naidoo, Sascha Schwind<br />

und Michael Herberger (Söhne Mannheim)<br />

aus?<br />

Ich bringe, gemeinsam mit weiteren Partnern,<br />

die Gastronomie-Kompetenz und<br />

die Erfahrung im Veranstaltungsmanagement<br />

ein. Darüber hinaus haben wir sehr<br />

gute Kontakte zu DJs und Bookern im<br />

elektronischen Bereich. Die Söhne Mannheims<br />

GmbH hat eine unschätzbar wertvolle<br />

Erfahrung im Konzert-Business sowie<br />

in der Vermarktung. Daraus ergeben sich<br />

viele Synergien. Auch im Bereich Social<br />

Media Marketing greifen wir gerne auf die<br />

Kompetenz des Söhne-Teams zurück.<br />

Sie hatten bereits kurz nach der Eröffnung<br />

Stars wie Kasabian, Shantel, Boy<br />

George, Bush etc. auf der Bühne. Wer<br />

fehlt noch auf Ihrer Wunschliste?<br />

Wieviel Zeit habe ich für eine Antwort?<br />

(lacht) Einer meiner Träume war zum<br />

Greifen nahe: David Sylvian hatte bereits<br />

zugesagt, musste sein Konzert aber<br />

aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen.<br />

Je nach Tagesstimmung ändern<br />

sich meine Favoriten, momentan sind das<br />

Lykke Li, The XX, Massive Attack, Boy, Tracey<br />

Thorn, Xavier ...<br />

Was machen Sie in kritischen Phasen?<br />

Ich rede mit meinen Geschäftspartnern<br />

nicht nur über geschäftliche Dinge, sondern<br />

auch über private Themen. Wir brauchen<br />

Verständnis für einander, auch um zu<br />

erkennen, wann der Andere in eine Phase<br />

kommt, in der er schwächelt. Diese Phasen<br />

hat jeder von uns. Verständnis und Unterstützung<br />

helfen, aber am Ende liegt es an<br />

jedem Einzelnen, sich täglich aufs Neue zu<br />

motivieren und sein Bestes zu geben. Mehr<br />

kann man nicht verlangen.<br />

Begeisterung lautet auch das Leitthema<br />

dieser Ausgabe, was fällt Ihnen dazu<br />

ein?<br />

Begeisterungsfähig zu sein ist eine meiner,<br />

wie ich finde, positiven Eigenschaften.<br />

Manchmal aber treibt sie die Menschen um<br />

mich herum zum Wahnsinn. Ich kann mich<br />

für nahezu alles Neue, Spannende begeistern<br />

und die Ideen in meinem Kopf entwickeln<br />

dann zuweilen ein Eigenleben. Das<br />

lässt mich rastlos erscheinen, aber eigentlich<br />

ist es meine Antriebsfeder!<br />

Murat Mermer<br />

„Begeisterung ist<br />

mein Lebenselixier“<br />

Spitzname Duracell: Murat Mermer ist<br />

Deutschlandchef der PR-Agentur Harvard<br />

in München – ein Energiebündel mit<br />

Talent zur Begeisterung. Dem Shit-Storm<br />

am virtuellen Horizont stellt er sich<br />

genauso unerschrocken entgegen wie<br />

den Fallen der medialen Inszenierung.<br />

Die Industrie dankt‘s dem kreativen Kopf<br />

mit fetten Aufträgen ...<br />

Kann man Begeisterungsfähigkeit trainieren?<br />

Ob man es trainieren kann, vermag ich<br />

nicht zu sagen. Kognition wäre in diesem<br />

Fall das Stichwort. Es kommt darauf an,<br />

welche Information ich wie aufnehme und<br />

verarbeite. Finden anschließend Verknüpfungen<br />

mit dem vorhandenen Wissen und<br />

mit den bisherigen Erfahrungen, die ich<br />

gemacht habe, statt? Und zu guter Letzt:<br />

Wie gehe ich damit um? Was mache ich<br />

damit? Wende ich es an, und wenn ja, wie?<br />

Ein gewisser Nährboden bzw. eine Anlage<br />

für Begeisterungsfähigkeit muss schon<br />

vorhanden sein. Ich denke, dass Kindheit,<br />

aber auch ganz besonders die Jugendphase,<br />

einen großen Einfluss darauf haben,<br />

ob man sich nachhaltig begeistern kann.<br />

Zum Beispiel waren Freunde von mir, die<br />

begeisterungsfähig waren, meistens auch<br />

viel lustiger und lebendiger als die Nicht-<br />

Begeisterungsfähigen.<br />

Wie gehen Sie mit Enttäuschungen um?<br />

Die meisten Enttäuschungen sind Kopfkonstrukte<br />

und somit subjektiv. Sie setzen<br />

Erwartungen voraus. Werden diese nicht<br />

erfüllt, kommt es zu Enttäuschungen, um<br />

es einmal modellhaft darzustellen: Meine<br />

Erwartungshaltung ist nicht besonders<br />

groß – mein Anspruch umso höher. Das<br />

führt dazu, dass ich in der Regel nie alles<br />

ausschließlich auf ein Pferd setze, sondern<br />

auf mehrere. So ist die Wahrscheinlichkeit<br />

größer, dass ein Gewinner darunter ist.<br />

Manchmal sogar eine Erstplatzierung. Und<br />

sollte mal keine Gewinnerplatzierung dabei<br />

sein, habe ich wenigstens wertvolle Erfahrung<br />

dazugewonnen.<br />

Also: Ganz gleich wie es auch ausgeht, man<br />

kann nur gewinnen. Das ist mein Motto!


Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17<br />

Foto: J. Goede<br />

Club-Legende:<br />

Madjid Djamegari


18 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

Foto: harvard – good relations group gmbh<br />

Murat Mermer: Deutschlandchef der<br />

PR-Agentur Harvard in München


Schwerpunkt | Begeisterung | Nachgefragt<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />

Hirnforscher Gerald Hüther vertritt<br />

die These, dass Begeisterung die Hirnentwicklung<br />

und Lernfähigkeit positiv<br />

beeinflusst. Wie denken Sie darüber?<br />

Da hat der gute Mann völlig recht. Und ich<br />

würde auch behaupten, dass insgesamt<br />

die Lebensqualität und die Zufriedenheit<br />

zunehmen.<br />

Sie haben Soziologie, Psychologie und<br />

Kriminologie studiert, wie sind Sie in der<br />

PR-Branche gelandet?<br />

In der Tat durch meine Begeisterungsfähigkeit<br />

für Neues. Das war purer Zufall.<br />

Im Internet gesurft, ein Telefonat, im<br />

Anschluss einen Termin wahrgenommen,<br />

und das war´s: Ich habe mich begeistern<br />

lassen. Es hat sich unglaublich interessant<br />

und reizvoll angehört. Die Leute waren<br />

cool und super drauf. Die Projekte haben<br />

mich angesprochen. Ich habe mir gesagt:<br />

Hey, das möchte ich auch können, schau dir<br />

das doch einfach mal an und versuch´s.<br />

Inwieweit hilft Ihnen Ihr Kriminologie-<br />

Studium bei Ihrer Arbeit? Erstellen<br />

Sie bei Einstellungsgesprächen „Täterprofile“?<br />

Ich erstelle keine Täterprofile – aber ich<br />

erstelle immer und in jeder Situation Profile<br />

und Analysen wie ein „Profiler“, nicht nur<br />

bei Bewerbungsgesprächen. Das läuft ganz<br />

von selbst ab. Ich lege ein Raster an und<br />

vergleiche die einzelnen Versatzstücke.<br />

Public Relations hat ja immer auch<br />

etwas Manipulatives. Man versucht<br />

das Image von Marken, Firmen oder<br />

Menschen möglichst gewinnbringend<br />

zu formen – zu begeistern. Haben Sie<br />

manchmal ein Problem damit?<br />

Wer das behauptet, wird dem Metier und<br />

den Menschen nicht gerecht, macht es sich<br />

zu einfach, kapituliert und beweist damit,<br />

dass er mit Komplexität überfordert ist.<br />

Public Relations ist Kommunikation. Und<br />

Kommunikation variiert in der Sprache, in<br />

der Tonalität, der Intensität, den Kanälen<br />

und in der Geschwindigkeit nach Situation,<br />

Produkt, Branche und den Audiences.<br />

Daraus ergeben sich unzählige Möglichkeiten<br />

für eine erfolgreiche Kommunikation.<br />

Ich hätte eher ein Problem damit,<br />

wenn die Möglichkeiten, die sich in der<br />

Public Relations bieten, nicht erkannt und<br />

genutzt werden.<br />

Die PR-Maschinerie arbeitet immer<br />

mehr mit Inszenierungen. Einprägsame<br />

Bilder werden / sind mächtiger als<br />

Fakten. Was sagen Sie als Fachmann zu<br />

dieser Entwicklung?<br />

Das ist eine Facette oder ein Mittel, um<br />

bestenfalls schnell und direkt Aufmerksamkeit<br />

zu erreichen. Kann temporär eingesetzt<br />

werden und könnte auch durchaus sehr<br />

hilfreich sein. Aber nur, wenn es der Marke,<br />

dem Produkt, besser gesagt, dem „genetischen<br />

Code“, entspricht und somit authentisch<br />

ist. Inszenierungen sollten aber auf<br />

jeden Fall sinnvoll in die Kommunikationsstrategie<br />

eingebettet sein.<br />

Ihre PR-Agentur Harvard ist auf technikorientierte<br />

Branchen und digitale<br />

Medien spezialisiert. Inwieweit verändert<br />

der „digital Lifestyle“ die Gesellschaft?<br />

Die Erfindung des Internets hat enormen<br />

Einfluss auf die Veränderung der Gesellschaft.<br />

Das betrifft den Umgang mit<br />

anderen Menschen, aber auch den Umgang<br />

mit sich selbst. Der größte Schub für den<br />

Siegeszug des Internets kam mit der Einführung<br />

der Flatrate durch die Provider.<br />

Dann kamen internetfähige mobile Devices<br />

wie Notebooks, Smartphones und Tablets<br />

auf. Für die Dosierung ist jeder selbst<br />

verantwortlich. Auch wenn die neuen<br />

Spielzeuge uns begeistern, sollten wir uns<br />

Pausen gönnen.<br />

Was fasziniert und begeistert Sie an der<br />

PR-Branche?<br />

Die Vielseitigkeit. Die Herausforderungen.<br />

Unterschiedliche Menschen mit<br />

den jeweiligen Sichtweisen und Einstellungen<br />

kennenzulernen. Situationsgerecht<br />

agieren zu müssen. Am Puls der Zeit sein<br />

und mitwirken zu dürfen. Seine Kenntnisse<br />

auf diesem Gebiet einbringen zu können.<br />

Und sich fortwährend weiterentwickeln<br />

zu müssen: Zusammenfassend kann man<br />

begeistert sagen: Action!<br />

Links zum Thema:<br />

www.thehiltonbrothers.com<br />

www.artotels.com<br />

www.harvard.de


20 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris


Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 21<br />

Unerfüllte<br />

Träume<br />

Japaner in Paris<br />

Autorin: K. Finkenzeller<br />

Nachtansicht von Paris,<br />

mit Eiffelturm und Dôme des Invalides


22 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris<br />

Fotos: K. Finkenzeller, R. Nagy<br />

Eine Fahrt mit der Pariser Métro<br />

kann himmlisch sein, doch manchmal<br />

auch sehr irritierend.


Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 23<br />

„Es war einmal ein junger Japaner, den es<br />

nach Paris zog“, beginnt Taku Nishimura<br />

seinen Comic. Eriko Nakamura kam der<br />

Liebe wegen in die französische Hauptstadt.<br />

Ihre Freunde beneideten sie. Ach,<br />

Paris! La vie en rose, wo Pärchen Händchen<br />

haltend an der Seine entlangschlendern<br />

– die Stadt der Kunst, wo<br />

Renoir, Matisse, van Gogh und Picasso<br />

malten. Die Stadt, in der elegante<br />

Menschen erlesene Weine trinken und<br />

raffinierte Gerichte essen. Wie keine<br />

zweite Metropole weckt Paris bei Japanern<br />

rosa-rote Gefühle. Filme wie<br />

„Die fabelhafte Welt der Amélie“ oder<br />

„Midnight in Paris“ lösen tsuioko aus, eine<br />

starke Begeisterung.<br />

Doch was Nishimura und Nakamura<br />

dann erlebten, ähnelte kein bisschen<br />

den romantischen Vorstellungen. Sie<br />

wollten zum Eiffelturm und zum Louvre.<br />

Anstatt auf verliebte Flaneure trafen sie<br />

auf gehetzte, unhöfliche Menschen, die<br />

ihnen den Weg dorthin in dieser fremden<br />

Stadt nicht erklären wollten. Statt dessen<br />

warfen sie ihnen – für Japaner undenkbar<br />

– im Vorbeigehen aufgerauchte Zigarettenkippen<br />

und zusammengeknüllte<br />

Papierschnipsel vor die Füße. Nishimura<br />

wurde in einem Kaufhaus für einen Dieb<br />

gehalten, und Nakamura schüttelt sich<br />

noch heute bei der Erinnerung an ihren<br />

ersten Arztbesuch: „Ich musste mich<br />

vor ihm ausziehen,“ erzählt die schmale<br />

junge Frau, die in ihrer Heimat eine<br />

bekannte TV-Moderatorin war. „Es war<br />

mir soooo peinlich!“ Die beiden Japaner<br />

haben ihre Erlebnisse aufgeschrieben<br />

und veröffentlicht. Denn wie ihnen geht<br />

es vielen Landsleuten, wenn ihre Erwartung<br />

auf die Realität trifft. Einige werden<br />

sogar psychisch krank. Sie leiden am Pari<br />

shôkôgun, dem Paris-Syndrom. Hiroaki<br />

Ota, japanischer Psychiater in Paris, hat<br />

das Phänomen so benannt, nachdem<br />

er und andere Kollegen japanische<br />

Patienten mit zunächst unerklärlichen<br />

Symptomen wie Hitzewallungen, Kurzatmigkeit<br />

und Verfolgungswahn behandelt<br />

hatten. Manche von ihnen hatten<br />

sogar schwere Halluzinationen.<br />

Studien wurden über das Syndrom<br />

geschrieben, Bücher, die in der japanischen<br />

Buchhandlung in Paris fast immer<br />

ausverkauft sind, ein Film gedreht. Bis<br />

zu hundert depressive Japaner müssen<br />

jedes Jahr aus Paris nach Hause geflogen<br />

werden.<br />

„Wenn bei uns in Japan etwas nicht funktioniert,<br />

oder wenn uns etwas Unangenehmes<br />

widerfährt“, erklärt Nakamura,<br />

„dann halten wir das in erster Linie für<br />

unsere Schuld. Wir denken, dass wir etwas<br />

falsch gemacht haben.“ „Nââândé“ heißt<br />

das Taschenbuch, das sie vor kurzem<br />

bei einem französischen Verlag veröffentlichte.<br />

Der Titel bedeutet so viel wie<br />

„Oh nein, das darf doch nicht wahr<br />

sein!“ „Ich denke das auch heute noch<br />

oft, mehr als zehn Jahre nach meiner<br />

Ankunft. Inzwischen kann ich mich<br />

über viele Erlebnisse amüsieren, aber<br />

damals war ich schockiert.“ Nishimura<br />

hat seinen Manga-Comic mit „A nous<br />

deux, Paris“ überschrieben – eine Anspielung<br />

auf Eugène de Rastignac, der in<br />

Honoré de Balzacs Roman „Vater Goriot“ ..


24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris<br />

angrifftslustig sagt: „Nun zu uns beiden,<br />

Paris“. Um der Enttäuschung schon im<br />

Vorhinein entgegenzuwirken, rät eine<br />

Infobroschüre des japanischen Konsulats,<br />

dem „romantischen Image dieser Stadt“<br />

zu misstrauen. In den bebilderten Szenen<br />

trifft eine Manga-Frau auf Taschendiebe,<br />

die „Japaner als reiche und einfache<br />

Ziele ausmachen“, auf falsche Polizisten,<br />

die sie um Hab und Gut bringen, oder auf<br />

Kellner, die ihnen Fantasierechnungen<br />

unterjubeln.<br />

Übertrieben? Der japanische Konsularchef<br />

selbst soll als junger Mann in einem<br />

Bistro einmal die Zahlen verwechselt<br />

haben. Niemand machte ihn auf seinen<br />

Irrtum aufmerksam, und so saß der<br />

angehende Diplomat dann vor zehn<br />

Pfannkuchen, obwohl er nur zwei essen<br />

wollte.<br />

„Ein Affront“, sagt die Psychologin Fuyu<br />

Matsushita kopfschüttelnd. In ihrem<br />

Besprechungsraum im Amerikanischen<br />

Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine strahlt<br />

die Mitsechzigerin mit dem blütenweißen<br />

Kittel, dem exakt geschnittenen<br />

grauen Pagenkopf und den gefalteten<br />

Händen eine beruhigende Autorität aus.<br />

Aber auch sie, gibt sie zu, habe der Alltag<br />

zunächst vollkommen überfordert, als<br />

sie ihrem französischen Ehemann vor<br />

gut 30 Jahren nach Paris folgte. „Japan<br />

ist eine ausgeprägte Dienstleistungsgesellschaft.<br />

Man ist stets bereit zu<br />

helfen. Vor allem, wenn jemand von<br />

weit her kommt. Diese Behandlung wird<br />

auch in Frankreich erwartet.“ In der alten<br />

Heimat sei es normal gewesen, nahezu<br />

alle Aktivitäten in der Gruppe zu unternehmen.<br />

Im Wohnhaus kannten sich alle<br />

Nachbarn. „In Frankreich traf ich auf eine<br />

Kultur, in der das Individuum zählt.“<br />

Richtig schlimm, weiß Matsushita, trifft<br />

es oft Japaner, die für längere Zeit nach<br />

Paris kommen, weil sie hier studieren<br />

oder arbeiten wollen. „Sie trauen sich<br />

manchmal gar nicht mehr aus dem<br />

Haus.“ Auf die besonderen Bedürfnisse<br />

japanischer Touristen stellen sich<br />

inzwischen immer mehr Hotels ein. Das<br />

„George V“ an den Champs-Elysées etwa<br />

empfängt Japaner nach ihren Ausflügen<br />

in die Stadt stets mit einer Tasse frisch<br />

gebrühten grünen Tees. Jeden Abend<br />

liegen ihre Pyjamas gewaschen und<br />

gebügelt auf ihren Betten. In den Metrozügen<br />

warnen Lautsprecherdurchsagen<br />

neuerdings auch auf Japanisch vor einem<br />

womöglich breiten Spalt zwischen Zug<br />

und Bahnsteigkante.<br />

Die Journalistin Nakamura schätzt inzwischen<br />

auch so manche Eigenheit in<br />

ihrer neuen Heimat, zum Beispiel das<br />

viel vertrautere Verhältnis der Ehepaare.<br />

„Wenn ein Paar in Japan Kinder hat, dann<br />

sagt der Ehemann zur Ehefrau ‚Mama‘<br />

und sie zu ihm ‚Papa‘. Er geht abends<br />

mit Freunden weg, sie bleibt zu Hause<br />

bei den Kindern. Französische Männer<br />

betrachten ihre Partnerinnen dagegen<br />

auch noch nach Jahren als Frauen.“<br />

Und der Comic-Autor Nishimura löst auf<br />

den letzten Seiten seines Buches endlich<br />

auch ein Rätsel, das ihn zu Beginn tief<br />

erschütterte: Warum Franzosen nackt<br />

schlafen.


Schwerpunkt | Begeisterung | Japaner in Paris<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25<br />

Junge Japanerinnen flanieren gern durch<br />

Paris. Im Hintergrund: Das Kunstmuseum<br />

Musée de l‘Orangerie (Jardin des Tuileries)


26 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

detached in<br />

Paris<br />

New Fashion<br />

Fotograf: Y. Kortum<br />

(Model links)<br />

Kleid: Marie Saint Pierre<br />

(Model rechts)<br />

Hose: Cuir Royal<br />

Top & Jacke: Marie Saint Pierre<br />

Make-Up: W. Woo | Hair: A. Cruzel, D. Klein (Didact Hairbuilding)<br />

Styling: T. Srol | Assistent: O. Oberling | Models: T. Srol (Rock‘on Models Wiesbaden), Sasha (UpModels Paris)


Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 27


28 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

Kleid: Belle Sauvage<br />

Schuhe: Ralph Lauren


Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 29


30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31<br />

linke Seite<br />

Trenchcoat-Kleid: Camouflage Couture<br />

rechte Seite<br />

(Model sitzend)<br />

Kleid: Cuir Royal<br />

(Model liegend)<br />

Kleid: Belle Sauvage<br />

Armband: Mise en Cage


32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />

Corsage, Bustier & Rock:<br />

Mise en Cage Paris


34 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Mode | detached in Paris | New Fashion<br />

linke Seite<br />

Besticktes Tüll & bedrucktes Seidenkleid: Belle Sauvage<br />

Schuhe: Ralph Lauren<br />

rechte Seite<br />

(Model links)<br />

Top, Rock, Schal: Marie Saint Pierre<br />

(Model rechts)<br />

Bluse: Marie Saint Pierre<br />

Hose: Guess


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35


36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

Foto: Sony Pictures Releasing, Daniel Craig (James Bond) in SKYFALL


Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 37<br />

James Bond<br />

50 Jahre im Geheimdienst<br />

Ihrer Majestät<br />

Autorin: N. Saadi<br />

James Bond feierte sein 50-jähriges Kinojubiläum.<br />

Der Superagent in geheimer Mission spiegelte stets auch den Zeitgeist wider.


38 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

Fotos: 1962 Danjaq, LLC and United Artists Corporation<br />

Sean Connery als James Bond<br />

in „James Bond jagt Dr. No“ (1962)


Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 39<br />

James Bond feierte sein 50-Jähriges,<br />

dabei trat er eigentlich schon vor sechzig<br />

Jahren in die Welt. Erfunden hatte ihn<br />

der britische Autor Ian Fleming, der<br />

während des Zweiten Weltkriegs selbst<br />

als Geheimagent arbeitete. Von den<br />

Erlebnissen inspiriert, schuf er 1952 einen<br />

Agenten der Superlative, der als Romanfigur<br />

schnell populär wurde. Sogar Jungpräsident<br />

Kennedy outete sich als Fan.<br />

Bonds Glanzzeiten aber sollten erst noch<br />

kommen ...<br />

Erstes Bond-Girl:<br />

Ursula Andress als Muscheltaucherin<br />

Mit „007 jagt Dr. No“ hatte der Superagent<br />

sein Kinodebüt. Die Uraufführung<br />

fand im Oktober 1962 in London statt.<br />

Stars wie der elegante Cary Grant hatten<br />

die Hauptrolle abgelehnt, nun erschien<br />

mit Sean Connery ein unbekannter,<br />

behaarter und sehr männlicher Bond auf<br />

der Leinwand. Der Newcomer aus Schottland<br />

war ein Volltreffer. Männer bewunderten<br />

Connery, Frauen schmachteten<br />

ihn an. Für viele blieb er bis heute „der<br />

wahre Bond“.<br />

Die Schauspielerin Ursula Andress wird<br />

als Muscheltaucherin Honey Rider zum<br />

ersten Bond-Girl. Mit hochtoupiertem<br />

Haar und einer aufreizenden Sinnlichkeit<br />

ließ sie die prüden Fünfziger hinter<br />

sich. Ihr Auftritt im Bikini verschaffte der<br />

skandalösen Badebekleidung ungeahnte<br />

Popularität. An vielen Stränden war er<br />

noch verboten. Revolutionär war auch<br />

der Schattenspiel-Vorspann mit Bonds<br />

berühmtem Schuss durch die Kameralinse.<br />

Erfinder Maurice Binder erhob die<br />

videoclipartigen Zusammenschnitte zur<br />

eigenen Kunstform.<br />

Elegante Autos, exotische Orte, bahnbrechende<br />

Technik und traumhaft schöne<br />

Gespielinnen gaben 007 den passenden<br />

Rahmen. Dazu Agentenspielzeug und<br />

jede Menge Action. Bei Bond war alles<br />

eine Nummer größer – die Frauen<br />

schöner, die Autos teurer, die Orte exotischer.<br />

Außerdem war er trotz zahlreicher<br />

Martinis – geschüttelt, nicht gerührt –<br />

nie betrunken.


40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

Shirley Eaton als<br />

Jill Masterson<br />

Fotos: 1964 Danjaq, LLC and United Artists Corporation<br />

Honor Blackman<br />

als Pussy Galore


Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41<br />

Sean Connery als James Bond und Gert Fröbe<br />

als Auric Goldfinger in „Goldfinger“ (1964)


42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

Lizenz<br />

zum Gelddrucken<br />

Im Kalten Krieg wurde Bond zum Helden,<br />

der den Westen vor dem Kommunismus<br />

rettete. Kurz nach dem Filmstart von Dr.<br />

No drohte tatsächlich ein Atomkrieg<br />

zwischen den USA und der UdSSR. Als die<br />

Sowjets Mittelstreckenraketen auf Kuba<br />

stationierten, standen die beiden Supermächte<br />

beinahe vor einer militärischen<br />

Konfrontation. Die Welt hielt den Atem<br />

an. Bei „Goldfinger“, dem dritten Bond-<br />

Film, waren nicht nur die Produktionskosten<br />

im Nu eingespielt. Schon vor dem<br />

Filmstart sprang 1964 eine gigantische<br />

Marketingmaschinerie an. Amerika hatte<br />

entdeckt, wie sich richtig Kasse machen<br />

ließ – Merchandising hieß das Zauberwort.<br />

Plötzlich gab es 007 Spielzeugpistolen<br />

und Aston Martin Modellautos<br />

für die Möchtegern-Bonds. Dazu sang<br />

sich Shirley Bassey mit ihrem Titelsong an<br />

die Spitze der Charts.<br />

Mit „Diamantenfieber“, dem siebten<br />

Bondfilm, hatte Connery vorerst die<br />

Nase voll. 1973 begann mit Roger Moore<br />

eine neue Bond-Ära. Der witzige Moore<br />

war Bond und gleichzeitig fast so etwas<br />

wie eine Parodie auf den Superhelden.<br />

Sein 007-Debüt in „Leben und sterben<br />

lassen“ entführt den Zuschauer in eine<br />

Welt rund um Rassenkonflikte, Drogenhandel<br />

und Voodoozauber. Die amerikanische<br />

Bürgerrechtsbewegung war noch<br />

im vollen Gange, als James Bond mit<br />

Rosie Carver das erste Mal eine Dunkelhäutige<br />

ins Bett zog. Rosie Carver alias<br />

Gloria Hendry sollte wohl eigentlich ..<br />

Fotos: 1971 Danjaq, LLC and United Artists Corporation


Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43<br />

Sean Connery als James Bond<br />

in „Diamantenfieber“ (1971)<br />

Jill St. John als<br />

Tiffany Case<br />

Charles Gray als<br />

Ernst Stavro Blofeld


44 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

Fotos: 1983 Danjaq, LLC and United Artists Corporation<br />

Roger Moore als James Bond<br />

und Desmond Llewelyn als Q<br />

in „Octopussy“ (1983)


Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />

„die Gute“ spielen, dann aber überließen<br />

die Produzenten der weißen Jane Seymour<br />

den Part der unschuldigen Jungfrau,<br />

und Verräterin Rosie wurde erschossen.<br />

Kritiker störten sich an der rassistisch<br />

geprägten Aufteilung zwischen Gut und<br />

Böse und an der stereotypen Darstellung<br />

der Schwarzen im Film. Dem Erfolg tat<br />

das keinen Abbruch.<br />

1983 gab es sogar zwei Bonds. Während<br />

Roger Moore in „Octopussy“ brillierte,<br />

kam Sean Connery mit „Sag niemals nie“,<br />

einem Remake von Fireball, als inoffizieller<br />

Bond in die Kinos. Der Titel stammt<br />

von Connerys Ehefrau Micheline Roquebrune,<br />

weil Connery die Rolle eigentlich<br />

nie wieder spielen wollte. Der 53-Jährige<br />

Doch-wieder-Bond trägt Toupet und<br />

schläft mit Kim Basinger. An den Kinokassen<br />

aber machte Roger Moore das<br />

Rennen.<br />

Nach sieben Produktionen verabschiedet<br />

Moore sich 1985 „Im Angesichts des<br />

Todes“ – und eilt seiner Zeit voraus.<br />

Doping, Mikrochips und künstlich manipulierte<br />

Intelligenz sind die Themen<br />

seines letzten Bonds. Die androgyne<br />

Grace Jones lässt ihre Muskeln spielen<br />

und steht für ein neues Schönheitsideal.<br />

Das eigene Aussehen ist jetzt nicht mehr<br />

Schicksal, sondern harte Arbeit. Fitnessstudios<br />

haben Hochkonjunktur, und auch<br />

Frauen schinden sich beim Krafttraining.<br />

Timothy Dalton hatte mit „Lizenz zum<br />

Töten“ und „Der Hauch des Todes“ eine<br />

recht kurze Bond-Karriere, als 1994 mit<br />

„GoldenEye“ ein neuer Bond die Weltbühne<br />

betrat – Pierce Brosnan. Für ihn ..


46 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | 50 Jahre James Bond<br />

greift Hollywood tiefer in die Trickkiste<br />

und setzt die physikalischen Gesetze<br />

außer Kraft. Die Actionszenen seien<br />

übertrieben und unrealistisch, maulen<br />

die Kritiker. Kommerziell ist der neue<br />

Bond trotzdem ein Erfolg. Vor allem „Der<br />

Morgen stirbt nie“ spielt Rekordsummen<br />

ein. Der schöne Brosnan, der 2001 zum<br />

Sexiest Man Alive gewählt wurde, durfte<br />

vier Mal den Helden spielen – dann<br />

wurde er gnadenlos ausgetauscht.<br />

Im Zeitalter des Jugendkults war ein<br />

jüngerer Bond gefragt. Nachdem bekannt<br />

wurde, dass Daniel Craig sein Nachfolger<br />

werden sollte, reagierten die Medien mit<br />

boshaftem Spott und offener Verachtung.<br />

Unscheinbar, hässlich, langweilig lautete<br />

das Urteil. Erst als 2006 „Casino Royale“<br />

in die Kinos kam, drehte der Wind.<br />

Craig wurde nun schauspielerisches<br />

Talent und hohe körperliche Präsenz<br />

zugeschrieben – Frauen fanden den<br />

Briten jetzt sexy.<br />

Leiden<br />

und leiden lassen<br />

Internationaler Terrorismus und Börsenspekulationen<br />

– die Themen der Zeit sind<br />

auch für 007 eine Herausforderung. Der<br />

neue Bond muss am härtesten leiden.<br />

Er wird so anschaulich gefoltert, dass es<br />

auch dem Zuschauer wehtut.<br />

Den supercoolen Helden, der selbst traumatischste<br />

Erlebnisse abschüttelt wie<br />

eine Katze, gibt es nicht mehr. Der Stress<br />

setzt Bond sichtlich zu. Außerdem ist er<br />

ernsthaft verliebt und wünscht sich eine<br />

feste Bindung. Mit der Figur wandelt sich<br />

auch der Dresscode. Der lässige Anzug<br />

weicht nun immer öfter sportlicher Kleidung,<br />

Action braucht jetzt mehr Bewegungsfreiheit.<br />

Die Eleganz eines Sean<br />

Connery oder Roger Moore sind Schnee<br />

von gestern.<br />

Mit „Skyfall“ dreht Craig zum dritten Mal<br />

im Geheimdienst Ihrer Majestät. Queen<br />

Elisabeth II. beweist Humor, als sie sich<br />

zur Eröffnung der Olympiade für einen<br />

Filmgag hergibt: Craig, beziehungsweise<br />

Bond, holt sie im königlichen Palast ab,<br />

nimmt sie mit in seinen Helikopter. Als<br />

sie das Stadion erreichen, springen beide<br />

ab und schweben mit dem Fallschirm<br />

ein. Die Film-Queen war echt, nur den<br />

Absprung überließ die 86-Jährige ihrem<br />

Puppendouble.<br />

Foto: 1997 Danjaq, LLC and United Artists Corporation<br />

Pierce Brosnan als James Bond<br />

und Michelle Yeoh als Wai Lin<br />

in „Der Morgen stirbt nie“ (1997)<br />

James Bond ist im digitalen Zeitalter<br />

angekommen. Die sozialen Medien<br />

machen das Publikum selbst zum<br />

Marketing-Spezialisten. Die User lassen<br />

die Kultfigur durch Uploads, Klicks<br />

und Kommentare aufleben. Bond und<br />

seine Werbeprodukte erobern mühelos<br />

Youtube, Facebook und Co. Der Held im<br />

Geheimdienst Ihrer Majestät geht mit der<br />

Zeit, ist und bleibt – unsterblich.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 47<br />

MAURICE LACROIX BOUTIQUE<br />

Kurfürstendamm 194, Berlin


48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Kino | James Bond – Skyfall<br />

Skyfall<br />

Der MI6<br />

unter Beschuss<br />

Autor: M. Breuer<br />

James Bond kehrt mit „Skyfall“, dem 23.<br />

Abenteuer der am längsten laufenden<br />

Filmreihe der Kinogeschichte, auf die<br />

Leinwand zurück, und Daniel Craig übernimmt<br />

zum dritten Mal die Rolle des<br />

berühmtesten Geheimagenten der Welt.<br />

Bonds Loyalität M (Judy Dench) gegenüber<br />

wird in „Skyfall“ auf eine harte Probe<br />

gestellt, als seine Vorgesetzte von ihrer<br />

Vergangenheit eingeholt wird und der<br />

MI6 unter Beschuss gerät. 007 muss<br />

die Angreifer aufspüren und unschädlich<br />

machen, ohne Rücksicht auf den<br />

Preis, den er selbst dafür zu zahlen hat.<br />

In weiteren Rollen agieren Judi Dench,<br />

Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomie<br />

Harris, Bérénice Marlohe, Albert Finney,<br />

Ben Whishaw und Rory Kinear. Regie<br />

führte Oscar-Preisträger Sam Mendes<br />

(„American Beauty“).<br />

Die Erwartungen an das 23. Bond-Abendteuer<br />

waren natürlich riesig, und „Skyfall“<br />

erfüllt diese auf ganzer Linie. Neben<br />

Anspielungen auf ältere Bond-Fälle ist<br />

für alle etwas dabei: todesverachtende<br />

Action, schillernde Schurken, bildschöne<br />

Bond-Girls, exotische Schauplätze, unwiderstehliche<br />

Musik, der Aston Martin DB5<br />

und natürlich 007 höchstpersönlich. Die<br />

Elemente fügen sich zusammen – wie<br />

Gin und Vermouth, geschüttelt, nicht<br />

gerührt. „Ich wusste, dass Sam sich mit<br />

vollem Einsatz hinter die Sache klemmen<br />

würde“, sagt Craig und führt weiter dazu<br />

aus: „Sam warf sein geballtes Wissen über<br />

das Filmemachen in die Waagschale, aber<br />

auch sein Wissen und seine Liebe für<br />

James Bond.“<br />

Nun kennt man Mendes vor allem für<br />

die Inszenierung einer ganz bestimmten<br />

Art von Filmen, allerdings müssen sich<br />

mitreißende Unterhaltung und künstlerische<br />

Integrität nicht unbedingt gegenseitig<br />

ausschließen. „Ich habe meine ganz<br />

eigene, persönliche Beziehung zu Bond,<br />

die begann, als ich neun oder zehn Jahre<br />

alt war und ‚Leben und sterben lassen‘<br />

(1973) in die Kinos kam“, erklärt er. „Wir<br />

leben in einer Zeit, in der es möglich ist,<br />

große, unterhaltsame, glamouröse, eskapistische<br />

Filme zu machen, die gleichzeitig<br />

etwas über die Welt aussagen,<br />

in der wir leben. Daniel hat mit seinen<br />

Auftritten in ‚Casino Royale‘ (2006) und<br />

‚Ein Quantum Trost‘ (2008) einen James<br />

Bond definiert, der sich endlich wieder<br />

wie ein richtiger Mensch in richtigen<br />

Situationen bewegt.“ Lange bestimmten<br />

Smoking und Anzug Bonds Kleiderschrank.<br />

Erst in den neuen Filmen der<br />

Kultreihe sah man den Agenten auch<br />

mal im T-Shirt oder sogar mit Lederjacke.<br />

Craig nahm der Figur Bond einige der bis<br />

dahin typischen Eigenschaften, machte<br />

sie cooler und rettete Bond ins neue Jahrtausend.<br />

Fortan war es sogar egal, ob der<br />

Martini gerührt oder geschüttelt wird. Im<br />

neuen Film trinkt er gar Bier.<br />

„Skyfall“ stand lange auf der Kippe: Als<br />

die Finanzkrise die Produktionsgesellschaft<br />

Metro Goldwyn Mayer (MGM)<br />

im November 2010 in die Insolvenz<br />

und zu einer Umstrukturierung zwang.<br />

Nun rettet der schnittige Geheimagent<br />

nicht nur die Welt, seine Mentorin und<br />

Chefin M, das intelligente Actionkino –<br />

sondern auch MGM. Und, nachdem man<br />

„Skyfall“ gesehen hat, weiß man, dass ist<br />

auch gut so.<br />

Link zum Film:<br />

www.skyfallfilm.de


Kunst & Kultur | Kino | James Bond – Skyfall<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49<br />

Fotos: Sony Pictures Releasing<br />

Daniel Craig als James Bond<br />

in „Skyfall“, den 23. Film der Reihe


50 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Kino | James Bond – Skyfall<br />

Ben Whishaw<br />

als Q<br />

Judy Dench<br />

als M<br />

Naomie Harris als Eve<br />

(Miss Moneypenny)<br />

Javier Bardem<br />

als Silva


Kunst & Kultur | Kino | James Bond – Skyfall<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 51<br />

Daniel Craig als James Bond und<br />

Bèrénice Marlohe als Sévérine


52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

Liam Neeson<br />

Interview<br />

96 HOURS – TAKEN 2<br />

Autor: J. M. Brain | Interview: M. Breuer<br />

Eineinhalb Jahre ist es her, dass der<br />

pensionierte CIA-Agent Bryan Mills (Liam<br />

Neeson) seine Tochter Kim (Maggie<br />

Grace) aus den Fängen brutaler albanischer<br />

Mädchenhändler gerettet hat.<br />

Inzwischen lebt er zurückgezogen und<br />

nimmt nur noch selten Aufträge als Leibwächter<br />

an, so wie den eines Scheichs in<br />

Istanbul. Als ihn seine Frau Lenore (Famke<br />

Janssen) und Kim in der Weltmetropole<br />

besuchen, wird das Familienidyll schlagartig<br />

zerstört: Mills und Lenore werden<br />

gekidnappt. Der Vater (Rade Serbedzija)<br />

eines damals von Mills ermordeten<br />

Albaners sinnt auf Rache. Doch er hat<br />

sich mit dem falschen Gegner angelegt.<br />

Charakterdarsteller Liam Neeson ballert<br />

sich in „96 Hours - Taken 2” erneut durch<br />

die osteuropäische Menschenhandel-<br />

Szene, um sich und seine Frau aus der<br />

Gewalt ihrer Peiniger zu befreien. Dabei<br />

ist er dieses Mal auch auf die Hilfe seiner<br />

Tochter angewiesen – Kim (Maggie<br />

Grace), die nun in die Fußstapfen ihres<br />

Vaters treten muss.<br />

Der gefeierte Filmemacher Luc Besson,<br />

Co-Autor und Produzent von „96 Hours -<br />

Taken 2”, Co-Autor Robert Mark Kamen (der<br />

beide „96 Hours“-Drehbücher zusammen<br />

Fotos: Universum Film Verleih<br />

mit Besson verfasst hat) und Regisseur<br />

Olivier Megaton („Colombiana“, „Transporter<br />

3“) schließen nahtlos an den<br />

globalen Erfolg des Actionthrillers „96<br />

Hours“ an, der 2008 in die Kinos kam und<br />

224 Millionen Dollar einspielte. Die Unerbittlichkeit,<br />

mit der er vorging, um seine<br />

in Paris entführte Tochter zu retten, leuchtete<br />

jedem ein, der selbst Kinder hat. „Die<br />

Situation, in die Bryan gerät, kann jeder<br />

nachfühlen“, sagt Neeson. „Wenn dein<br />

Kind in Gefahr ist, lässt du nichts unversucht,<br />

um es zu retten.“ „96 Hours hat<br />

einen Nerv getroffen“, stimmt Famke<br />

Janssen zu, die Lenore spielt. „Ich glaube,<br />

es lag daran, dass sich alle diese Frage<br />

stellten: Wie würde ich reagieren, wenn<br />

ein Familienmitglied in Gefahr wäre? Wie<br />

weit würde ich gehen? Das Publikum hat<br />

sich wirklich mit Bryan Mills identifiziert.“<br />

Liam Neeson<br />

sprach mit <strong>BOLD</strong> über seinen<br />

neuen Film, Familie und<br />

die zweite Chance<br />

Braungebrannt, als würde er gerade aus<br />

dem Urlaub kommen, steht Liam Neeson<br />

vor uns. Er trägt einen schwarzen Anzug,<br />

dazu ein dunkelblaues Hemd, Haifischkragen,<br />

die ersten zwei Knöpfe sind offen.<br />

„Wo soll ich mich hinsetzen?”, brummt er<br />

mit tiefer Stimme bei schummrigen Kronleuchter-Licht<br />

in das Hotel-Zimmer am<br />

Berliner Gendarmenmarkt. Setzt sich und<br />

puhlt mit einem Zahnstocher in seinem<br />

Mund herum.<br />

Herr Neeson, haben Sie den Actionfilm<br />

für sich entdeckt?<br />

Actionfilme sind eine große Herausforderung<br />

für mich. Besonders vom körperlichen<br />

Aspekt her. Aber ganz klar: Das macht<br />

mir einfach großen Spaß!


Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 53<br />

Bryan (Liam Neeson) sorgt sich um Lenore (Famke Janssen),<br />

die von den Entführern verletzt wurde.


54 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

Anhand der Anweisungen ihres Vaters macht<br />

Kim (Maggie Grace) den Aufenthaltsort ihrer<br />

verschleppten Eltern ausfindig.


Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 55<br />

Lenore (Famke Janssen)<br />

wittert Gefahr.<br />

Kim (Maggie Grace)<br />

versteckt sich vor<br />

ihren Kidnappern.<br />

Mit seinen besonderen Fähigkeiten<br />

kämpft Ex-CIA Agent Bryan Mills<br />

(Liam Neeson) gegen seine Kidnapper.


56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

Wie haben Sie sich vorbereitet?<br />

Ein wenig mit der Waffe trainiert. Und<br />

sieben Tage die Woche im Fitnessstudio.<br />

Eine Actionszene ist wie ein Tanz. So<br />

etwas macht mir einfach Spaß.<br />

Und das mit seinen sechzig Jahren! Bevor<br />

er Physik, Mathematik und Theaterwissenschaften<br />

studierte, um Lehrer zu werden,<br />

und später auch als LKW-Fahrer jobbte,<br />

erkämpfte sich Neeson in jungen Jahren<br />

den nordirischen Meistertitel im Boxen.<br />

Anscheinend hat der Mann nie mit dem<br />

Fitnesstraining aufgehört.<br />

Sehen Sie sich als Actionheld?<br />

Oh nein! Ich habe 56 Filme gedreht, und<br />

davon waren die wenigsten reine Action-<br />

Filme.<br />

Er schiebt seinen Zahnstocher gelassen<br />

im Mundwinkel hin und her, gönnt sich<br />

lange Pausen, um dann etwas wortkarg<br />

zu antworten.<br />

Würden Sie immer noch das James-<br />

Bond-Angebot ablehnen, das Sie seinerzeit<br />

für „Goldfinger“ erhalten haben?<br />

Ich bin jetzt zu alt für James Bond, und die<br />

haben im Moment einen super Darsteller<br />

dafür.<br />

Haben Sie bei Ihrem immensen Arbeitspensum<br />

noch Zeit für Ihre Familie?<br />

Zwischen den Filmen gibt es immer ein<br />

paar Monate Zeit. An „Battleship” habe ich<br />

nur vier Tage gearbeitet, und für „Batman<br />

– The Dark Knight Rises” waren es vielleicht<br />

zwei Stunden.<br />

Schauen Sie Ihre eigenen Filme?<br />

Doch schon, ab und an. Aber „Batman –<br />

The Dark Knight Rises” soll wohl dreieinhalb<br />

Stunden gehen – habe ich gehört.<br />

Komm schon! Ich meine, das ist es, was<br />

ich an den „Taken”-Filmen so mag: Die<br />

gehen nur 90 Minuten. Er schnippst<br />

mit seinen Fingern. Die sind verdammt<br />

kompakt!<br />

Die Gewalt stört Sie nicht?<br />

Ach. Ich bin immun gegen solche Sachen.<br />

Das ist – leider, muss man sagen – in unserer<br />

Kultur verankert, und es ist zum Glück auch<br />

nur Filmgewalt.<br />

Dürfen Ihre Söhne diese Filme schauen?<br />

Ja, klar. Die finden das super.


Kunst & Kultur | Kino | Liam Neeson | 96 HOURS – TAKEN 2<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />

Wie alt sind sie?<br />

16 und 17 Jahre alt.<br />

Was denken sie über ihren alten Herren,<br />

nehmen die beiden Ihre Arbeit ernst?<br />

Nicht ernst genug. Sie sind jetzt aber in<br />

einem Alter, wo ich schon wissen will, was<br />

sie von meiner Arbeit halten. Natürlich auch<br />

in Bezug auf die “Taken”-Filme.<br />

Und?<br />

Sie sagen immer: „Dad – das war ganz<br />

okay!” Das ist dann aber auch alles, was<br />

man an Feedback bekommt.<br />

Sie haben einmal gesagt, Sie wären<br />

erleichtert, zwei Söhne zu haben, weil<br />

Sie zuviel Angst um Töchter hätten ...<br />

Ja. Bei Töchtern ist man einfach zu ängstlich<br />

und will sie zu sehr vor allem schützen.<br />

Wären Sie wie Ihr Film-Charakter?<br />

Ja, nur ohne die ganze Gewalt. Mit Jungs ist<br />

alles viel einfacher.<br />

Liam Neeson muss es wissen, denn er ist<br />

in einem reinen Frauenhaushalt mit drei<br />

Schwestern aufgewachsen ...<br />

In den beiden „96 Hours”-Filmen geht es<br />

unter anderem um die zweite Chance: Im<br />

ersten Teil hofft Vater Bryan auf eine neue<br />

Chance, seiner Tochter wieder näher zu<br />

kommen, und im zweiten Teil will er seine<br />

Ex-Frau zurück gewinnen ...<br />

Glauben Sie an die zweite Chance?<br />

Wenn wir sie haben können ... Er denkt<br />

nach, schaut in die Luft und spielt an<br />

seinem Zahnstocher herum. ... glaube ich<br />

schon daran.<br />

15 Jahre war Neeson mit der Schauspielkollegin<br />

Natasha Richardson verheiratet.<br />

Die Mutter seiner Söhne Michael (17) und<br />

Daniel (16) starb 2009 mit 45 Jahren nach<br />

einem Skiunfall. Laut Neeson hat er den<br />

Tod nur überlebt, indem er davonlief und<br />

sich Hals über Kopf in Arbeit stürzte. 2010<br />

verliebte er sich in die 22 Jahre jüngere<br />

Freya St. Johnson.<br />

Gefasster schiebt er nach. Was meinen Sie<br />

damit? Im Theater zum Beispiel kann man<br />

acht Mal die Woche eine zweite Chance<br />

haben. Du verkackst etwas am Dienstag<br />

und am Mittwoch ist wieder alles bestens.<br />

Und im echten Leben?<br />

Nein, ich glaube, dort nicht.<br />

Wird es einen dritten „96 Hours“-Teil<br />

geben?<br />

Ich glaube nicht. Aber ich würde gern mal<br />

wieder in Berlin drehen. In Babelsberg, das<br />

sind die ältesten Filmstudios der Welt! Oder<br />

vielleicht einmal in Hongkong. Aber ob es<br />

dann „96 Hours – Taken 3“ ist, wer weiß ...<br />

Interessieren Sie sich für Einspielergebnisse,<br />

Zahlen und so etwas?<br />

Ja schon. Also früher nicht so, aber jetzt,<br />

wenn mein Name so groß im Titel steht,<br />

da finde ich es schon sehr interessant. Ich<br />

bin nicht besessen davon, aber es ist schon<br />

wichtig.<br />

In Ihren Filmen zeigen Sie auch gern die<br />

andere Seite des Helden ...<br />

Ja. Ich liebe es, beide Genres zu kombinieren.<br />

Gefühle und Action?<br />

Da ist sie wieder, die berühmte Atempause.<br />

Doch plötzlich lächelt er und redet<br />

drauf los.<br />

Du meinst, ob ich auf Liebesszenen stehe?<br />

Ja, die sind cool – aber auch immer ein<br />

wenig peinlich. Irgendwie unbehaglich.<br />

Demnächst drehe ich einen Film mit Olivia<br />

Wilde, und wir haben drei Szenen in denen<br />

wir Liebe machen. Der Regisseur kam zu<br />

mir und meinte: „Nur damit Du Bescheid<br />

weißt: Olivia wird nackt sein! Sie rennt einen<br />

Flur entlang, und Du wirst sie in der Szene<br />

von hinten anhimmeln.“ Ich schaute ihn an<br />

und sagte nur: Super, das ist ausgezeichnet!<br />

„Wir brauchen Dich auch nackt”, erklärte<br />

mir der Regisseur. Mein verfickter irischer<br />

Arsch wird niemanden antörnen! Besonders<br />

nicht auf 35 Millimeter, erwiderte ich, und<br />

die Sache war gegessen.<br />

Link zum Film:<br />

www.96hours-taken2.de


58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />

sehenswert<br />

KUNST FÜR ALLE<br />

FLUXUS<br />

Autor: H. G. Teiner<br />

Vor 50 Jahren kamen aus den USA, aus<br />

Europa und Asien stammende Künstlerinnen<br />

und Künstler erstmals unter dem<br />

Label „Fluxus“ zusammen, um gemeinsam<br />

neuartige Aktionsstücke im Rahmen<br />

von Konzerten und Festivals aufzuführen.<br />

Aus diesem Anlass präsentiert<br />

das Museum Ostwall auf der 6. Etage des<br />

Dortmunder U die Ausstellung „Fluxus –<br />

Kunst für Alle!“ Kunst und Leben einander<br />

näher zu bringen, ist der Leitgedanke von<br />

Fluxus. Die Ausstellung zeigt Werke, die<br />

sich kritisch mit dem damaligen Zeitgeschehen<br />

beschäftigen, und solche, die<br />

auf spielerische Weise neue Sichtweisen<br />

auf das Alltägliche ermöglichen.<br />

Es werden einige prägende Künstlerpersönlichkeiten<br />

vertiefend vorgestellt:<br />

u. a. George Brecht, Robert Filliou, Dick<br />

Higgins, Allan Kaprow, Milan Knížák,<br />

Takako Saito, Alison Knowles und Wolf<br />

Vostell. Ihnen gemeinsam ist eine<br />

künstlerische Haltung, die konkret im<br />

realen Leben ansetzt. Die Ausstellung<br />

umfasst rund 300 Exponate, Wand- und<br />

Raumobjekte, Skulpturen, Assemblagen,<br />

Grafiken, Multiples, Zeichnungen, Partituren,<br />

Textdokumente, Fotografien und<br />

Filme aus den Jahren 1958 bis 2007. In<br />

der Ausstellung sind drei Installationen<br />

zu besichtigen, die raumgreifendste ist<br />

ein Environment nach dem Happening<br />

von Wolf Vostell „Umgraben“ aus dem<br />

Jahr 1970.<br />

Foto: J. Spiler (Dauerleihgabe Sammlung Braun/Lieff, Düsseldorf )<br />

Robert Watts:<br />

Chrome Hamburger, 1963<br />

Das Museum Ostwall ist das Museum<br />

der Stadt Dortmund für die Kunst des 20.<br />

und 21. Jahrhunderts. 60 Jahre lang hatte<br />

es seinen Sitz am Ostwall, heute befindet<br />

es sich im Dortmunder U-Zentrum für<br />

Kunst und Kreativität.<br />

Fluxus – Kunst für Alle!<br />

Bis: 6. Januar 2013<br />

Museum Ostwall<br />

Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund<br />

www.museumostwall.dortmund.de


60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

Fotos: J. Spiler, VG Bild-Kunst, Bonn 2012 (Sammlung Museum Ostwall)<br />

Milan Knížák:<br />

„Ein fliegendes Buch – Flying Book“, 1965


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61<br />

Robert Filliou:<br />

„Eins, Un, One“ (Multiple), 1984


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

Foto: J. Sternfeld<br />

Foto: Y. Tanguy<br />

Foto: R. Signer<br />

Eine epische Reise quer durch die USA<br />

jenseits der Tourismuspfade. Die fotografierten<br />

Landschaften, Straßenzüge,<br />

Grünanlagen und Häuser mitsamt ihren<br />

Bewohnern erscheinen unspektakulär,<br />

harmlos und alltäglich. Diese Motive<br />

haben es jedoch in sich! Unter der fotografischen<br />

Oberfläche verbergen sich<br />

gescheiterte Utopien, vergessene Schicksale<br />

und blutige Tatorte.<br />

Joel Sternfeld deckt nüchtern und präzise<br />

auf und rückt die menschliche Begrenzung<br />

der Wahrnehmung, die Leichtigkeit<br />

des Vergessens sowie die tägliche<br />

Gewalt in den Fokus. Gerade im stillen<br />

Verzicht auf jegliche Sensationsgier<br />

liegt die explosive Sprengkraft seiner<br />

Bilder und offenbart einen skeptischen,<br />

zuweilen dennoch liebevollen Blick<br />

auf eine erschütterte Nation Ende des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Von den kleinen Fotos aus dem Automaten<br />

geht seit ihren Anfangstagen<br />

in den 1920er-Jahren eine Faszination<br />

aus, die bis heute ungebrochen anhält.<br />

In einem kleinen Fotostreifen gebündelte<br />

persönliche Erinnerung und der oft<br />

mehrdeutige Umgang mit der eigenen<br />

Identität spielen hier zusammen. Die mit<br />

Fotochemie arbeitenden analogen Fotoautomaten<br />

wurden Mitte der 1990er-<br />

Jahre zu einer aussterbenden Gattung<br />

und verschwanden aus dem Stadtraum.<br />

In den letzten Jahren jedoch gibt es so<br />

etwas wie eine Renaissance der analogen<br />

Fotoautomaten, die mittlerweile zu Kultobjekten<br />

geworden sind.<br />

Die Ausstellung erlaubt mit mehr als<br />

300 Exponaten von rund 60 internationalen<br />

KünstlerInnen einen umfassenden<br />

Einblick in die „Ästhetik hinter dem<br />

Vorhang“.<br />

Das Kunsthaus Zürich zeigt in der Reihe<br />

„Bilderwahl!“ das Werk „Weihnachten“<br />

von Roman Signer (1938). In sechs Fotografien<br />

inszeniert Signer spannungsreich<br />

wie ein Kriminalautor den gemeinsamen<br />

Lebensabschnitt zweier Protagonisten –<br />

Tannenbaum und Künstler. Dazu gesellt<br />

sich eine Fotoarbeit von Kaspar Müller<br />

(1983). Mit dieser Gegenüberstellung<br />

erforscht die Ausstellung „Zu Weihnachten“<br />

die Nuancen von Ritual und<br />

Alltagserfahrung aus der Perspektive<br />

zweier Künstlergenerationen. Es stellt<br />

sich die Frage: Ging es in Signers Arbeit<br />

tatsächlich um Weihnachten? In der<br />

mehrteiligen Arbeit wird eine eingenetzte<br />

und mit Metallspitze versehene<br />

Tanne zum Instrument eines so weit als<br />

möglich minutiös geplanten Flugexperiments.<br />

Der normalerweise als Glanzstück<br />

für die gute Stube bestimmte Baum<br />

macht eine absurde Wandlung durch.<br />

Joel Sternfeld – Retrospektive<br />

10. November 2012 bis 13. Januar 2013<br />

Foto-Automaten-Kunst<br />

Bis: 20. Januar 2013<br />

Bilderwahl! Zu Weihnachten<br />

Bis: 20. Januar 2013<br />

C/O Berlin<br />

Oranienburger Str. 35/36, 10117 Berlin<br />

www.co-berlin.info<br />

Kunsthaus Wien<br />

Untere Weißgerberstr. 13, 1030 Wien<br />

www.kunsthauswien.com<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Heimplatz 1, 8001 Zürich<br />

www.kunsthaus.ch


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63<br />

FOTOKUNST<br />

International<br />

ANDREAS GURSKY<br />

Autor: K. Specht<br />

Foto: Museum Kunstpalast, A. Gursky (Inkjet-Print, 249 x 337,3 x 6,2 cm)<br />

„Gursky ist immer zuerst ein Bilder-Finder,<br />

erst in einem zweiten Schritt ein Bild-<br />

Erfinder,“ sagt die Direktorin der Stiftung<br />

Museum Kunstpalast Beate Wismer. 60<br />

Arbeiten des international anerkannten<br />

Fotokünstlers Andreas Gursky sind im<br />

Museum Kunstpalast zu sehen. Die<br />

Ausstellung spannt einen Bogen von<br />

Arbeiten aus den frühen 1980er Jahren<br />

bis zu den Werkreihen Ocean I-VI, 2010<br />

Andreas Gursky:<br />

„Katar“, 2012<br />

oder Bangkok, 2011. Besonders die Serie<br />

Bangkok zeigt Gursky als einen konzeptuell<br />

arbeitenden Künstler und zugleich<br />

als einen fotografierenden Maler. Den<br />

Fotografien fehlen jegliche Verortungsmerkmale,<br />

allein der Titel gibt einen<br />

Hinweis zur Lokalisierung der abgebildeten<br />

Wasseroberflächen und Lichtspiegelungen.<br />

Der Blick von einem Bootssteg<br />

auf den Fluss Chao Phraya gab Gursky<br />

den Impuls zur Schaffung dieser neuen<br />

Werkreihe. „Es ist keine reine Fotografie,<br />

was ich mache“ beschreibt Gursky das<br />

eigene Werk. „Alle meine Bilder beruhen<br />

auf einer direkten visuellen Erfahrung,<br />

aus der ich eine Bildidee entwickle, die im<br />

Atelier der Prüfung ihrer Bildwürdigkeit<br />

unterzogen und schließlich am Computer<br />

ausgearbeitet und präzisiert wird.“<br />

Zu den bislang noch nicht gezeigten<br />

Arbeiten Gurskys gehört die mit „Katar“<br />

betitelte großformatige Fotografie eines<br />

zu Reinigungszwecken völlig entleerten<br />

Flüssig-Gas-Tanks auf einem der vom<br />

Emirat Katar regelmäßig auslaufenden<br />

Transportschiffe. Auf dem internationalen<br />

Kunstmarkt erzielen Werke des<br />

Fotokünstler regelmäßig Preisrekorde: So<br />

wurde die 2011 für 3,19 Millionen Euro<br />

versteigerte Fotografie „Rhein II“ zum<br />

teuersten Lichtbild weltweit.<br />

Andreas Gursky<br />

Bis: 13. Januar 2013<br />

Stiftung Museum Kunstpalast<br />

Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf<br />

www.smkp.de


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

Foto: Museum Kunstpalast, A. Gursky (C-Print, 237 x 506 x 6,2 cm)<br />

Andreas Gursky:<br />

Ohne Titel XV, 2008


Kunst & Kultur | Sehenswert | Ausstellungen<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />

Im Gespräch<br />

Richie Sambora<br />

lasst uns spielen<br />

Autor: F. Reip<br />

Neben Keith Richards und Slash gehört<br />

Richie Sambora zu den bekanntesten<br />

Gitarristen der Welt: Er ist unzählige Male<br />

um den Globus gereist und hat Millionen<br />

Platten verkauft – als Mitglied der<br />

nimmermüden Rockcombo Bon Jovi. Sein<br />

letztes Soloalbum, das sanfte „Undiscovered<br />

Soul“, ist hingegen mittlerweile fast<br />

fünfzehn Jahre alt.<br />

An einem herrlichen Herbsttag Anfang<br />

Oktober sitzt Sambora in einem Hotelzimmer<br />

am Potsdamer Platz in Berlin.<br />

Er braucht keine breite Couch, keinen<br />

Abstand – unsere Sessel stehen nur einen<br />

Meter auseinander. Über seiner Brust, die<br />

das weit offene Jeanshemd frei lässt,<br />

baumeln zahllose Ketten und Anhänger.<br />

Die Tattoos auf den Oberarmen sind<br />

verwaschen. Rock’n’Roll.<br />

Am Abend wird Sambora in der traditionsträchtigen<br />

Konzerthalle Huxley’s<br />

Neue Welt einen fast zweieinhalbstündigen<br />

Gig spielen, doch hier und jetzt<br />

unterhalten wir uns zunächst einmal –<br />

über seine neue Platte „Aftermath Of The<br />

Lowdown“, ...<br />

Herr Sambora, welche Bedeutung hat<br />

Begeisterung für Sie?<br />

Für mich hat es viel damit zu tun, Widrigkeiten<br />

zu überwinden und auf der anderen<br />

Seite wieder herauszukommen. Dafür muss<br />

man aber natürlich erst mal mitten durch.<br />

So wie ich es in diesem Song beschreibe...<br />

Eigentlich behandeln viele der Stücke<br />

auf „Aftermath Of The Lowdown“ diese<br />

Thematik ...<br />

Ich meine „Weathering The Storm“ – wobei<br />

„weathering“, „durchstehen“, das entscheidende<br />

Wort ist. Aber es stimmt, auf der<br />

Platte spreche ich oft von den Höhen und<br />

Tiefen meines Lebens. Schon mein ganzes<br />

Leben lang habe ich diese Gabe, dass<br />

die Menschen überall auf dem Planeten<br />

eine enge Verbindung mit meinen Songs<br />

eingehen – dabei beschreibe ich ja meine<br />

ganz persönlichen Erfahrungen.<br />

Das macht angreifbar ...<br />

Ich habe mir diese Frage auch selbst gestellt:<br />

Will ich mich so verletzlich zeigen auf dieser<br />

Platte? Ist das cool? Aber ich wollte diese<br />

Songs schreiben, und sie sind so aus mir<br />

heraus gekommen.<br />

Alle Songs sind nach dem Ende der<br />

letzten Bon Jovi-Tour entstanden, sind<br />

also relativ jung. Warum haben Sie über<br />

so viele Jahre nie den Drang verspürt,<br />

eine neue Soloplatte zu machen?<br />

Oh, ich hatte diesen Drang! Das bringt<br />

mich auf einen weiteren Song, „Seven<br />

Years Gone“. Es war eines der ersten Stücke,<br />

das ich fertigstellte. Sieben Jahre, bevor<br />

ich da also mit meiner Gitarre in meinem<br />

Haus saß und an diesem Lied schrieb,<br />

war ich geschieden worden – eine Erfahrung,<br />

die mich stark erschüttert hat, die<br />

ich niemals hatte machen wollen! Ich<br />

musste lernen, alleinerziehender Vater zu<br />

sein, und hatte keine Ahnung, wie ich .


68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

Foto: Oktober Promotion


Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />

das hinbekommen sollte. Später starb mein<br />

Vater an Krebs, ich kämpfte mit Drogenproblemen<br />

– und während all dem war ich<br />

in einer der größten Bands der Welt. Es hat<br />

eine Weile gedauert, bis ich all diese Veränderungen<br />

verarbeitet hatte. Ich hatte erst<br />

jetzt die Gelegenheit und die Zeit, diese<br />

Platte zu machen. Sieben Jahre gingen<br />

dahin wie ein Wimpernschlag.<br />

Das sind eine Menge Emotionen – mit<br />

welcher verbinden Sie „Aftermath Of<br />

The Lowdown“ als Ganzes am meisten?<br />

Was hält die Zukunft mit Bon Jovi<br />

bereit?<br />

Unsere nächste Platte ist schon fertig und<br />

wird im nächsten März erscheinen (und,<br />

wie dem Tourmanager auf dem Gang<br />

zu entlocken war, im Sommer auch in<br />

Deutschland live vorgestellt werden,<br />

Anm. d. Red.). Wir haben allerdings noch<br />

keinen Titel dafür. Damit tun wir uns immer<br />

schwer.<br />

Was darf man vom Album erwarten?<br />

Mit Freiheit – in vielerlei Hinsicht und<br />

nicht zuletzt, weil ich mein eigenes Label<br />

gegründet habe, um das Album zu veröffentlichen.<br />

Ich wollte die komplette künstlerische<br />

Freiheit. Ironischerweise besteht<br />

diese Freiheit gerade darin, die Dinge<br />

einfach geschehen zu lassen. Als ich diese<br />

Songs schrieb, trommelte ich eine Band<br />

zusammen, und das erste, was ich sagte,<br />

war: „Ich will, dass wir Musik machen, als<br />

seien wir 16, im Keller unserer Eltern: Wir<br />

geben einen Scheiß aufs ‚Musikbusiness’ –<br />

lasst uns spielen!“<br />

Um ehrlich zu sein, erinnere mich nicht<br />

mehr so richtig. Wir haben das Album<br />

aufgenommen, abgeschlossen – und dann<br />

habe ich es sein lassen, denn ich wollte in<br />

dieses Boot hier springen.<br />

... das in der Tat ganz anders schippert<br />

als Bon Jovi ...<br />

Ja, diese Platte klingt komplett anders als<br />

alles, was ich bislang gemacht habe. Das<br />

macht Mut, denn es zeigt, dass ich lerne<br />

und mich entwickle.<br />

Das unterscheidet sich von den Bedingungen<br />

bei Bon Jovi ...<br />

Dann wird es bald ein weiteres Soloalbum<br />

geben?<br />

Nicht so sehr – aber dort geht es uns<br />

einfach um etwas anderes. Wir haben einen<br />

bestimmten Style kreiert, und es ist ziemlich<br />

schwer, sich aus dieser Kiste herauszukämpfen.<br />

Meine Platte hingegen hat nichts<br />

mit Bon Jovi zu tun. Ich wollte die Menschen<br />

auch am Prozess der Musik teilhaben lassen<br />

– es wird eine Menge gejammt. Wir hatten<br />

viel Spaß bei den Aufnahmen.<br />

Absolut – und es wird auch nicht noch<br />

einmal so lang dauern. Versprochen!<br />

Link zum Thema:<br />

www.richiesambora.com


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

Hörenswert<br />

Classics meets<br />

Rock & Soul<br />

Autor: F. Reip<br />

Best Of Bond<br />

James Bond<br />

(Capitol / EMI)<br />

James Bond verteidigt auch auf den<br />

Musikseiten seine besondere Stellung<br />

in dieser Ausgabe. Adeles fantastisches<br />

„Skyfall“ läuft ja bereits seit einiger Zeit<br />

auf allen Kanälen rauf und runter, und<br />

wer es mit früheren Titelsongs vergleichen<br />

will, dem sei diese Compilation ans<br />

Herz gelegt. Mit „Best Of Bond... James<br />

Bond“ erscheint pünktlich zum Jubiläum<br />

eine Compilation, auf der sämtliche Titelnummern<br />

zu finden sind, Klassiker wie<br />

„We Have All The Time In The World“ von<br />

Louis Armstrong ebenso wie in Vergessenheit<br />

Geratenes wie „The Man With<br />

The Golden Gun“ von Lulu. Das Ganze<br />

gibt es übrigens auch als Doppelalbum<br />

mit dem Untertitel „50 Years – 50 Tracks“:<br />

Auf der zusätzlichen CD sind ausgewählte<br />

Score-Aufnahmen zu finden sowie<br />

weitere in den Filmen auftauchende<br />

Tracks, etwa von Moby, K. D. Lang oder<br />

The Pretenders.


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71<br />

Kylie Minogue<br />

The Abbey Road Sessions<br />

(Parlophone / EMI)<br />

Aerosmith<br />

Kiss<br />

(Sony / Universal)<br />

Amy Winehouse<br />

Amy Winehouse At The BBC<br />

(Island / Universal)<br />

Eine ganz normale Best Of, das traut sich<br />

heute fast niemand mehr – ein bisschen<br />

Fantasie muss schon sein! Das weiß auch<br />

Kylie Minogue, die deswegen mit 15 ihrer<br />

größten Hits und dem (fast) neuen Song<br />

„Flower“ in die Londoner Abbey Road-<br />

Studios zog und die Stücke mit Live-<br />

Band und einem kompletten Orchester<br />

neu einspielte. Das Ergebnis fällt naheliegenderweise<br />

besonders faszinierend<br />

aus – wo die Vorbilder von Kühle oder<br />

knalligem Popeffekt lebten, etwa beim<br />

nochmals entschleunigten „Slow“, das<br />

kaum wiederzuerkennen ist, oder bei<br />

den Evergreens „The Locomotion“ und<br />

„I Should Be So Lucky“, denen hier eine<br />

verblüffend dramatische Note angedichtet<br />

wird. Denkbar nah am Original ist<br />

hingegen das eingängige Duett „Where<br />

The Wild Roses Grow“, für das Nick<br />

Cave seinen Part ebenfalls neu eingesungen<br />

hat.<br />

Fast gleichzeitig veröffentlichen zwei<br />

US-Combos neue Alben und beweisen,<br />

dass hart auch anno 2012 noch rockt.<br />

Die Rede ist von Aerosmith und Kiss, deren<br />

„Sonic Boom“ mittlerweile drei Jahre auf<br />

dem Buckel hat. Mehr als ein Jahrzehnt<br />

ist vergangen seit dem letzten regulären<br />

Album von Aerosmith, und wer jetzt aus<br />

dem Stand weiß, dass dessen Titel „Just<br />

Push Play“ war, der geht vermutlich schon<br />

als hartgesottener Fan von Steven Tyler &<br />

Co. durch. Umso erfreulicher, dass „Music<br />

From Another Dimension“ nun zwar nicht<br />

gerade klingt, als sei es nicht von dieser<br />

Welt, aber doch angenehm entschlackten<br />

Hardrock bietet. Dennoch gehen die vier<br />

Fratzen von Kiss als Sieger aus dem Ring:<br />

„Monster“ steht ganz im Geiste des Band-<br />

Klassikers „Destroyer“, der kürzlich ebenfalls<br />

neu aufgelegt wurde, und überzeugt<br />

auf ganzer Linie.<br />

Rund anderthalb Jahre liegt der frühe<br />

Tod von Amy Winehouse zurück, nun<br />

wird ein Prachtstück aus ihrem musikalischen<br />

Nachlass veröffentlicht. Auf<br />

drei DVDs und einer CD fasst die in ein<br />

schönes Buch-Digi verpackte Compilation<br />

„Amy Winehouse At The BBC“ reihenweise<br />

rares oder gar bislang unveröffentlichtes<br />

Material zusammen. Eine von<br />

BBC-Moderator Jools Holland („Later“)<br />

vorgenommene Auswahl von Live-<br />

Auftritten, die kompletten „Porchester<br />

Hall Sessions“ und der Kurzfilm „The Day<br />

She Came To Dingle“, zu dem auch ein<br />

20-minütiges Live-Set aus einer winzigen<br />

Kirche gehört, finden sich auf den DVDs.<br />

Die CD beinhaltet zwischen 2004 und<br />

2009 aufgenommene Takes. Die Lizenzeinnahmen<br />

aus dem Verkauf der Box<br />

kommen übrigens der Amy Winehouse<br />

Foundation zu Gute, die junge Menschen<br />

in Not unterstützt.


72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

Track-By-Track<br />

Weltenreiter<br />

TYRON RICKETTS<br />

Autor: F. Reip<br />

Was los? (mit Simon Grohé)<br />

Wie du bist (mit Vanessa Mason)<br />

Tyron Ricketts. Rapper, Schauspieler,<br />

Moderator, Tausendsassa – und irgendwann<br />

bedient. Von allem.<br />

Es ist 2010, und der gebürtige Österreicher,<br />

der seit neun Jahren in Berlin lebt,<br />

steigt aus, kauft sich ein Ticket für eine<br />

Weltreise und findet in den folgenden<br />

Monaten auf teilweise schmerzhafte<br />

Weise zu sich selbst zurück. Seine Erfahrungen<br />

und Einblicke hat Ricketts in einer<br />

Kombination aus Tagebuch und Bildband<br />

sowie in seinem neuen Album „Weltenreiter“<br />

festgehalten. Bei einem Maultaschensalat<br />

in einem Straßencafé in<br />

Kreuzberg erzählt er mit seiner wunderbar<br />

warmen Stimme von den 13 Songs<br />

der neuen Platte ...<br />

Als ich diesen Song schrieb, war ich frustriert,<br />

was mit der Rapmusik passiert ist:<br />

Gangster-Rap dominierte die Landschaft.<br />

Ich finde es super, wenn Leute mit problematischem<br />

Background durch Rap ein<br />

Sprachrohr bekommen, aber es hat mich<br />

genervt, dass es zur Mode wurde. Heutzutage<br />

ist das wieder anders, mit Materia,<br />

Casper und Cro gibt es auch wieder positivere<br />

Inhalte. Simon Grohé ist ein Reggae-<br />

Rapper aus Bonn, den ich mal hier gegenüber<br />

im Edelweiss gesehen habe und bei<br />

dem ich schnell dachte, dass wir auf einer<br />

Wellenlänge sind. Ich war froh, dass er Bock<br />

hatte mitzumachen.<br />

Weltenreiter (mit Mic Donet)<br />

Hier versuche ich, die Erfahrungen meiner<br />

Weltreise auf den Punkt zu bringen –<br />

was nicht einfach ist, denn es passieren<br />

unglaublich viele Dinge, man kann alles<br />

nur anreißen. Ich weiß, dass es schwierig<br />

ist, Erlebtes weiterzugeben – aber ich<br />

wollte Leute inspirieren, ihren Horizont<br />

zu erweitern, sich andere Sachen anzugucken.<br />

Es muss ja nicht für ein halbes<br />

Jahr sein.<br />

Diesen Song gab es schon vor meiner Reise.<br />

Ich war lange Zeit in der Lage, sehr schöne,<br />

intensive Momente mit Frauen zu erleben,<br />

konnte mich aber nie für eine entscheiden.<br />

Diese Momente beschreibe ich hier und<br />

ende mit dem Satz: „Gibt es dich wirklich<br />

nicht oder bin ich blind?“ So ein bisschen ist<br />

es auch eine Wunschliste, wie ich mir meine<br />

Freundin vorstellen würde.<br />

Ditte is Berlin<br />

Ich mag Berlin sehr, hab es gern als meine<br />

Base. Alles, wovon ich hier erzähle, ist mir<br />

tatsächlich auch passiert. Ich wollte mir<br />

das Berliner Ding mit einem Augenzwinkern<br />

angucken. Der Song polarisiert sehr,<br />

manche mögen ihn richtig gern, andere<br />

hassen ihn.<br />

Kartenhaus (mit Kaye-Ree)<br />

Der Track, der am meisten Einblick in mich<br />

gibt. Seit ich 16 bin, mache ich Showbusiness.<br />

Wenn man immer das tut, was man<br />

möchte, und sich permanent in einer<br />

überlebensgroßen Version darstellt, hält<br />

man sich für den geilsten Typen der Welt.


Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 73<br />

Irgendwann kommst du aber nach Hause<br />

und bist eigentlich allein. Man füttert<br />

sein Ego, aber es wird nie satt. Diese Traurigkeit,<br />

dieses Loch kann man nur mit<br />

Liebe stopfen.<br />

Zu spät<br />

Ich hatte vor meiner Reise eine Beziehung,<br />

in die ich zu wenig Energie hineingesteckt<br />

hatte. Konsequenterweise ist sie in die<br />

Brüche gegangen, als ich unterwegs war.<br />

Ich lag in Neuseeland allein am Strand<br />

und habe mich gefühlt wie der einsamste<br />

Mensch der Welt. Und da ist, so aus Reue<br />

... (lacht) ... dieser Song entstanden. Retrospektiv<br />

sehe ich es jetzt nicht mehr so<br />

dramatisch. Wäre sie die Richtige gewesen –<br />

oder wäre ich schon so weit gewesen, hätte<br />

ich sie wohl auf die Reise mitgenommen.<br />

Neustart (mit Mic Donet)<br />

Die erste Strophe ist vor zehn Jahren<br />

entstanden, als ich mit Freundeskreis und<br />

meiner Band Mellowback in Ghana war.<br />

Mir ist dort ein Rasta begegnet, der mir<br />

sagte, er habe gewusst, dass ich kommen<br />

würde, und mich fragte: „Are you ready<br />

to walk the path of the lion?“ Ich denke<br />

heute, dass es ein bisschen meine Aufgabe<br />

ist, die Erfahrungen, die mein Leben<br />

schöner gemacht haben, weiterzugeben.<br />

So spreche ich hier davon, wie ich meinen<br />

Papa nach 15 Jahren auf Jamaika wieder<br />

gesehen habe. Viele Leute machen so<br />

etwas durch, darum teile ich es. Mic<br />

kenne ich übrigens seit fünf Jahren, also<br />

schon lange vor seinem Erfolg bei „The<br />

Voice“.<br />

Free Delivery (mit Baskerville Jones)<br />

Diesen Song mag ich am wenigsten, er hat<br />

kaum Tiefe. Ich mochte den Flow, ansonsten<br />

kann ich dazu eigentlich nicht so viel sagen.<br />

(lacht)<br />

Weiter (mit Kaye-Ree)<br />

Ich hatte vor meiner Reise eine Anfrage von<br />

der Bundesregierung erhalten, im Rahmen<br />

des Integrationswettbewerbs „Respekt<br />

2010“ einen Song zu schreiben. Ich habe<br />

bestimmt einen Monat lang versucht, die<br />

richtigen Worte zu finden, aber es wurde<br />

immer negativer. Ich war genervt, das war<br />

nicht das Richtige. In Australien dann nahm<br />

ich an einem Vipassana-Seminar teil, wo<br />

man lernt, auf physische Empfindungen<br />

gleichmütig zu reagieren. Hier löste sich<br />

der Panzer um mein Herz, das sich danach<br />

angefühlt hat, als sei es voller Liebe. Der<br />

Text von „Weiter“ ist danach so, wie er jetzt<br />

ist, aus mir herausgekommen.<br />

At The Beach (Interlude)<br />

Ein Stück von Carsten Schedler, der das<br />

Album gemischt und auf vielen Songs<br />

Begleitinstrumente gespielt hat. Ein schöner<br />

Auftakt für ...<br />

Alles ist gut (mit Mic Donet)<br />

Die aktuelle Single. Man trifft jede Entscheidung<br />

entweder aus Angst oder aus Liebe.<br />

Man sollte die Dinge, die kommen, so<br />

akzeptieren, wie sie sind. Es gibt nur das<br />

Jetzt, alles andere sind Gedanken. Wenn<br />

ich den Song selbst höre, erinnere ich mich<br />

wieder daran.<br />

Hauptgewinn (mit Souleez)<br />

Auch hier geht es um Liebe, er ist im Grunde<br />

die Umsetzung von „Alles ist gut“: „Es hat<br />

gebraucht, aber jetzt bin ich da, jetzt bin ich<br />

da, und du, kommst du?“<br />

Wir fahren los (mit Bico)<br />

Natürlich zweifle auch ich. Mein Herz<br />

zeigt mir das Ziel und der Geist hilft, es zu<br />

finden. Normalerweise ist das Gegenteil<br />

der Fall, man denkt zu viel nach. Man muss<br />

sich immer wieder selbst daran erinnern,<br />

einfach ein bisschen mutiger zu sein. Es gibt<br />

halt keinen doppelten Boden – das Leben ist<br />

das, was man daraus macht.<br />

Videos zum Album:<br />

www.myvideo.de<br />

Bildband zum Album:<br />

In verschiedenen Größen,<br />

inkl. Gratis-Album-Download<br />

Hardcover, 18 x 18 cm: 45.95 EUR<br />

Hardcover, 33 x 33 cm: 145.00 EUR<br />

www.blurb.de


74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Ein Land<br />

für GenieSSer<br />

Die Schweiz<br />

AUTOR: J. M. Brain<br />

Morgenstimmung auf dem Luganersee<br />

(Kanton Tessin)


Reise | Ein Land für GenieSSer | Die Schweiz<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 75<br />

Fotos: Schweiz Tourismus, Zürich Tourismus / M. Rütschi<br />

Wer aktive Erholung und Entspannung<br />

auf hohem Niveau sucht, der findet in<br />

der Schweiz auch abseits der Pisten eine<br />

Vielzahl an Möglichkeiten, den Winter<br />

zu genießen: ein traumhaftes Alpenpanorama,<br />

11 autofreie Winterurlaubsorte,<br />

Schneesicherheit in 29 Skigebieten, die in<br />

über 2.800 Metern Höhe liegen, und gut<br />

präparierte Winterwanderwege.<br />

Aktive Erholung und Entschleunigung<br />

sind in diesem Jahr die Top-Themen des<br />

Schweizer Winters: Gemütliche Wanderungen<br />

durch verschneite Winterlandschaften,<br />

urige Bergbeizen mit typischen<br />

Schweizer Spezialitäten, Sonnenbadeplätze<br />

in bezaubernder Winter-Bergkulisse<br />

– auf Augenhöhe mit den Viertausendern,<br />

von denen sich in der<br />

kleinen Schweiz sagenhafte 48 Stück<br />

befinden. Der Abstieg von der Ischalp<br />

über Clavadel nach Davos ist einer dieser<br />

traumhaften Winterwanderwege. Die<br />

Zürich: Zauberhafte<br />

Adventszeit in der Altstadt.<br />

leichte Wanderung führt in zweieinhalb<br />

Stunden durch malerische Wälder und<br />

aussichtsreiche Abschnitte. Einzigartige<br />

Blicke auf den Säntis, Flumserberg und<br />

Walensee genießen Winterwanderer auf<br />

dem Panoramaweg Chäserrugg (2.262 m<br />

über dem Meeresspiegel) im Churfirstengebiet.<br />

Schneeschuhläufer finden in den<br />

Freiburger Alpen und im Val d’Anniviers<br />

(Wallis) auf jeweils über 120 Kilometern<br />

markierten Schneeschuhtrails ihr Paradies.<br />

Neben den malerischen Bergkulissen<br />

haben aber auch die Schweizer<br />

Städte einiges zu bieten ...<br />

Erlebnismetropole<br />

Zürich<br />

Am nördlichen Ende des Zürichsees und<br />

im Herzen der Schweiz liegt Zürich: Das<br />

multikulturelle Ambiente und die Fülle<br />

von Freizeitangeboten locken Gäste aus<br />

aller Welt in die Region der kurzen Wege.<br />

Über 50 Museen und mehr als 100 Galerien,<br />

internationale Labels und urbane<br />

Marken, ein überaus lebendiges Nachtleben,<br />

See- und Flussbäder inmitten der<br />

Stadt oder Wanderungen auf dem Uetliberg<br />

bieten unzählige Möglichkeiten, die<br />

Stadt zu entdecken.<br />

Von den insgesamt 50 Museen widmen<br />

sich 14 allein der Kunst: Im Kunsthaus<br />

Zürich, dem Museum für bildende Kunst,<br />

findet man eine der bedeutendsten Kunstsammlungen<br />

der Schweiz. Die hochkarätige<br />

Sammlung umfasst Werke vom 15.<br />

Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zu den<br />

internationalen Schwerpunkten gehören<br />

die größte Munch-Sammlung außerhalb<br />

Norwegens sowie die bedeutendste und<br />

umfangreichste Werksammlung Alberto<br />

Giacomettis. Darüber hinaus werden<br />

Bilder von Pablo Picasso, Claude Monet,<br />

Marc Chagall, Vincent van Gogh und der<br />

Expressionisten Oskar Kokoschka, Max<br />

Beckmann und Lovis Corinth präsentiert.<br />

Neben der fast schon klassisch zu<br />

nennenden Pop Art (z. B. Andy Warhol<br />

oder Richard Hamilton) sind Arbeiten von<br />

Mark Rothko, Mario Merz, Cy Twombly,<br />

Joseph Beuys und Georg Baselitz u.a.<br />

vertreten.<br />

Ein weiterer Höhepunkt ist das Museum<br />

Rietberg als eines der international<br />

führenden Zentren für außereuropäische<br />

Kunst. Wenige Schritte vom Hauptbahnhof<br />

Zürich entfernt beherbergt das<br />

Schweizerische Landesmuseum – ein<br />

über einhundert Jahre altes schlossartiges<br />

Gebäude – die größte kulturgeschichtliche<br />

Sammlung des Landes. Kunst wird .


76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Zürich: Aussicht auf die beiden Kirchen Fraumünster und<br />

St. Peter, mit Blick auf den Zürichsee und das Alpenpanorama.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77


78 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Reise | Ein Land für GenieSSer | Die Schweiz<br />

in Zürich auch außerhalb von Museen<br />

und Galerien gelebt: sei es mit der Giacometti-Halle<br />

in der Polizei-Hauptwache,<br />

den Chorfenstern von Marc Chagall in<br />

der Fraumünster-Kirche oder der Heureka<br />

von Jean Tinguely am Zürichsee unter<br />

freiem Himmel.<br />

traditionsbewusst<br />

und aufgeschlossen<br />

Basel<br />

Im äußersten Nordwesten der Schweiz<br />

zu beiden Seiten des Rheins liegt die<br />

Stadt Basel. Sie ist die älteste Universitätsstadt<br />

des Landes. Historische<br />

Wahrzeichen der Stadt sind der große<br />

Marktplatz mit dem reich verzierten<br />

Rathaus aus rotem Sandstein und das<br />

spätromanisch-gotische Münster. Bei<br />

einem Spaziergang durch die Altstadt,<br />

vorbei an kleinen Boutiquen, antiken<br />

Bücher- und Designer-Läden, lohnt ein<br />

Abstecher ins „Läckerli Huus“, um den<br />

traditionellen Basler Honigkuchen zu<br />

probieren. Die Botanischen Gärten, zahlreiche<br />

Parks und des Rheinufer laden<br />

zum Verweilen ein. Im größten Zoo<br />

der Schweiz bietet das Etoschahaus<br />

spektakuläre Einblicke in die namibische<br />

Savanne.<br />

International bekannte Museen, wie<br />

das Kunstmuseum Basel, das Museum<br />

des Eisenplastikers Jean Tinguely, die<br />

Fondation Beyeler und das Museum der<br />

Kulturen locken den Besucher ebenso<br />

an wie zahlreiche Galerien und Kleintheater.<br />

Auf den Bühnen des Theaters Basel<br />

und des Schauspielhauses findet sich ein<br />

breites Angebot an klassischen und zeitgenössischen<br />

Aufführungen.<br />

Basel: Morgenstimmung<br />

am Rheinufer


Reise | Ein Land für GenieSSer | Die Schweiz<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 79<br />

Die kleinste<br />

Metropole der Welt<br />

Genf<br />

Der europäische Sitz der UNO und das<br />

Internationale Rote Kreuz, das von hier<br />

aus seine humanitären Aktionen steuert,<br />

befinden sich in der internationalsten<br />

Stadt der Schweiz: in Genf. Eingebettet<br />

zwischen nahen Alpengipfeln und dem<br />

Hügelzug des Juras, liegt die französischsprachige<br />

Stadt in der Bucht, wo<br />

die Rhone den Genfersee verlässt. Die<br />

Fontäne mit ihrem 140 Meter hohen<br />

Wasserstrahl am Rande des Genfersees<br />

und die „Horloge Fleuri“, die Uhr aus<br />

Blumen im Englischen Garten, sind weltbekannte<br />

Genfer Symbole.<br />

Genf: Blick auf die 140 m hohe<br />

Wasserfontäne im Genfersee (Jet d‘Eau)<br />

Am rechten Ufer des Sees befinden sich<br />

die meisten großen Hotels und viele<br />

Restaurants. Über dem linken Ufer thront<br />

die Altstadt. Sie wird von der Kathedrale<br />

St-Pierre dominiert, doch das eigentliche<br />

Zentrum der Altstadt ist die Place du<br />

Bourg-de-Four, der älteste Platz der Stadt.<br />

Quais, Seepromenaden, unzählige Parks,<br />

belebte Altstadtgassen und elegante<br />

Geschäfte laden zum Flanieren ein. Eine<br />

der besterhaltenen alten Straßen ist die<br />

Grand-Rue, wo Jean-Jacques Rousseau<br />

geboren wurde. Der französischsprachige<br />

Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge und<br />

Komponist, dessen Gesamtwerk ein<br />

unlösbarer Bestandteil der französischen<br />

Literatur- und Geistesgeschichte ist,<br />

hatte großen Einfluss auf die Pädagogik<br />

und die Politische Theorie des 19. und<br />

20. Jahrhunderts in ganz Europa und ist<br />

einer der wichtigsten Wegbereiter der<br />

Französischen Revolution. Auch kulturell<br />

hat die Stadt im äußersten Westen der<br />

Schweiz viel zu bieten: Im Grand Théâtre,<br />

dem Genfer Opernhaus, treten international<br />

bekannte Künstler auf. Museen, wie<br />

das Musée international de l‘horlogerie,<br />

ein Uhrenmuseum mit einer Kollektion<br />

von Schmuck- und Spieluhren, oder<br />

das Internationale Museum des Roten<br />

Kreuzes und des Roten Halbmondes, das<br />

Einblick in die Arbeit der humanitären<br />

Organisation vermittelt, laden zu einem<br />

Besuch ein. Ein lohnenswertes Ausflugsziel<br />

ist der Berg Salève, der sich im nahen<br />

Frankreich befindet. In weniger als fünf<br />

Minuten bringt die Seilbahn den Besucher<br />

auf 1.100 m, von wo aus sich eine<br />

einzigartige Aussicht auf die Stadt Genf<br />

und den Lac Lémanden Genfer See, die<br />

Alpenkette, den Jura und den Montblanc<br />

eröffnet.<br />

Link zum Thema:<br />

www.myswitzerland.com


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

SCHWEIZ<br />

DE LUXE<br />

OBERENGADIN<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

Fotos: Schweiz Tourismus<br />

Nach dem Ende der Eiszeit öffnete sich<br />

im heutigen Kanton Graubünden auf<br />

1.800 Meter über dem Meeresspiegel ein<br />

80 Kilometer langes Hochtal – das<br />

Engadin, das zu den höchstgelegenen<br />

bewohnten Tälern Europas gehört. Viele<br />

Jahrhunderte lang war das Tal nur über<br />

Pässe zu erreichen. Gebrauchsgüter<br />

und Lebensmittel wurden auf schmalen<br />

Saumpfaden mit Maultieren und Pferden<br />

transportiert. Seit dem Ausbau der Passstraßen,<br />

dem Bau der Rhätischen Bahn<br />

mit ihren zahlreichen Bergdurchbrüchen,<br />

Die Rhaetische Bahn auf dem Val-Tuoi<br />

Viadukt bei Guarda im Engadin.<br />

Tunnels und dem Bernina Express, steht<br />

auch das Oberengadin der ganzen Welt<br />

offen.<br />

Neben dem mächtigsten Gletscher der<br />

Ostalpen, dem Morteratsch, und dem<br />

einzigen Viertausender der Ostalpen,<br />

dem Piz Bernina, liegt hier die Quelle des<br />

Inns, der dem Tal seinen Namen gegeben<br />

haben soll: In der regional gepflegten<br />

Sprache (rätoromanisch) bedeutet die<br />

Urform des Wortes Engadin, Engiadina:<br />

Garten des Inns. Ein Garten, der zu Füßen<br />

des Berninamassivs mit seinen zahlreichen<br />

Dreitausendern und nahe dem<br />

Schweizer Nationalpark mit ursprünglichen<br />

Lärchen- und Arvenwäldern<br />

gelegen, als botanische Schatzkammer<br />

gilt und im Schnitt mit 322 Sonnentagen<br />

im Jahr glänzt.<br />

ST. MORITZ<br />

UND SILVAPLANA<br />

Das Oberengadin liegt im Dreieck Zürich,<br />

Mailand und München und ist bequem<br />

mit der Rhätischen Bahn oder über das<br />

gut ausgebaute Straßennetz erreichbar.<br />

Die Reise mit der Rhätischen Bahn ab<br />

Chur über Tiefencastel bis St. Moritz<br />

gehört mit ihren Kehrtunneln und den<br />

schwindelerregenden Viadukten zu den<br />

malerischsten und interessantesten in<br />

ganz Europa. Mit seinem milden Mikroklima<br />

ist das Oberengadin auch im<br />

Sommer und Herbst ideal für einen sportund<br />

bewegungsorientierten Urlaub. Eine<br />

Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten sorgt<br />

für reichlich Abwechslung: angefangen<br />

von einer entspannenden Wanderung<br />

um einen der schön gelegenen Seen und<br />

Fahrten mit der Pferdekutsche, über das<br />

anspruchsvollere Bezwingen der nahen .


Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />

Engadin – St. Moritz:<br />

Blick von Silvaplana auf den dampfenden Silvaplanersee,<br />

im Hintergrund der Berg Piz da la Margna (3.159 m)


82 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

Tiefschneefahren im Skigebiet Corvatsch, mit Blick<br />

auf den Tschiervagletscher, oberhalb des Engadiner Sees.


Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 83<br />

Berghöhen zu Fuß, bis hin zu Erkundungstouren<br />

mit dem E-Bike, Stand-<br />

Up Paddling und Badespaß im kühlen<br />

Nass der Bergseen. Für Golffans stehen<br />

drei Plätze bereit. Im Oberengadin und<br />

der Gemeinde Silvaplana ist fast nichts<br />

unmöglich – außer Langeweile!<br />

LIFESTYLE-HOTEL<br />

NIRA ALPINA<br />

Das Hotel Nira Alpina befindet sich nahe<br />

St. Moritz in Silvaplana, es liegt perfekt<br />

in die Berglandschaft eingebettet am<br />

oberen Ende des Engadiner Tals mit<br />

Panoramablick auf die gesamte Weite<br />

des Tales, insbesondere auf das kleine<br />

Schweizer Dorf Surlej und den darunter<br />

liegenden See. Das Nira Alpina wurde<br />

Ende 2011 eröffnet. Alle 70 Zimmer<br />

und Suiten verfügen über einen großen<br />

Balkon oder eine Terrasse mit Panoramafenstern<br />

und Blick auf den türkisblauen<br />

See und die Engadiner Berge.<br />

Das Hotel verfügt über einen direkten<br />

Zugang zur Talstation der Corvatsch-<br />

Bergbahn: Die Gäste können so, im<br />

Sommer wie im Winter, auf bequemste<br />

Weise und in der rekordverdächtigen Zeit<br />

von 15 Minuten auf den mit 3.300 Metern<br />

höchsten Gipfel des gesamten Gebiets<br />

gelangen, um zu wandern oder äußerst<br />

komfortabel Ski zu fahren.<br />

Die Gäste dieses außergewöhnlichen<br />

Boutique-Lifestylehotels können sich von<br />

der vielseitigen Küche der drei hauseigenen<br />

Restaurants verwöhnen lassen.<br />

Das Nira Alpina überrascht mit einer<br />

erstaunlichen Vielfalt an kulinarischen<br />

Angeboten, von den typisch Schweizer<br />

Spezialitäten bis hin zu internationaler<br />

Fine Dining Cuisine oder auch mit frisch<br />

zubereiteten, leichten Snacks. Brotzeit<br />

de luxe: Gegen den Hunger zwischendurch<br />

bietet die hoteleigene Bäckerei<br />

allerhand Leckereien, vom Caprese Salat<br />

über Sandwiches hin zum Cupcake. Die<br />

Kreationen werden auch praktisch als<br />

Lunchpaket zum Mitnehmen verpackt,<br />

ideal für ein Picknick auf den Bergwiesen.<br />

Während einer Wanderpause kann auch<br />

an den zahlreichen öffentlichen Grillstellen<br />

Mitgebrachtes selbst zubereitet<br />

werden, das notwendige Feuerholz liegt<br />

zum freien Gebrauch an entsprechenden<br />

Stellen bereit.<br />

Das passende Ambiente für einen<br />

Sundowner bietet die Rooftop Bar im<br />

stimmungsvollen alpinen Ambiente. Bei<br />

knisterndem Kaminfeuer können sich die<br />

Gäste auf Loungemöbeln niederlassen,<br />

die mit gefleckten Kuhhäuten bezogen<br />

sind, und den mit alpinen Aktivitäten<br />

gefüllten Tag gemütlich ausklingen<br />

lassen.<br />

Das Nira Spa verwöhnt mit alpin<br />

geprägten Wellnessbehandlungen. Eine<br />

wärmende Massage mit Arnikaöl fördert<br />

die Durchblutung, lockert die Muskulatur<br />

und schützt so vor Muskelkater. Sportler<br />

schätzen das Arnika-Massageöl insbesondere<br />

zur Unterstützung und Erhaltung der<br />

Gelenkfunktionen. Das Öl aus Johanniskraut<br />

wird traditionell für Relax-Massagen<br />

eingesetzt. Neben fünf großen Behandlungsräumen<br />

verfügt das Nira Spa über<br />

einen Ruheraum mit Stimmungslicht,<br />

eine Aromakabine, einen Dampfraum,<br />

Sauna, ein Rasul-Bad sowie einen großen<br />

Whirlpool mit Brunnen und Unterwasserliegen.<br />

Während der Skisaison wird das<br />

Angebot durch kraftvolle Sportmassagen<br />

erweitert.<br />

Sport und Bewegung<br />

in jeder Jahreszeit<br />

Das Skigebiet Corvatsch am Silvaplaner<br />

Hausberg garantiert mit 41 Kilometern<br />

roten und zwölf Kilometern schwarzen<br />

Pisten die bei Weitem anspruchsvollsten<br />

Skierlebnisse in St. Moritz – exzellente<br />

Bedingungen und Schneesicherheit<br />

inklusive. Die dortige Freeride-Piste ist<br />

legendär und selten verspurt, die neun<br />

Kilometer lange Königsabfahrt vom<br />

Corvatsch über den Hahnensee direkt<br />

nach St. Moritz ist eine prickelnde Erfahrung<br />

und ein Muss für jeden Skifan.<br />

Der Hausberg von St. Moritz, der Piz Nair,<br />

und das Corviglia-Gebiet bieten Skifahrern<br />

Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade.<br />

Jeden Freitagabend werden 4,2 Pistenkilometer<br />

des Corvatsch mit Flutlicht<br />

beleuchtet, und die Seilbahn öffnet von<br />

abends 19.00 Uhr bis morgens 1.40 Uhr.<br />

Einer Abfahrt unter Sternen direkt zum<br />

Nira Alpina steht damit nichts im Wege.<br />

Zum Zwischenstopp für eine Stärkung<br />

bietet sich die Mittelstation Murtèl an.<br />

Allen Langläufern und Winterwanderern<br />

bietet die Skiregion Engadin/St. Moritz<br />

insgesamt 180 Kilometer Langlaufloipen<br />

und 150 Kilometer Winterwanderwege.


84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

Segelregatta auf<br />

dem Silvaplanersee<br />

Der sommerliche Malojawind schafft<br />

zusammen mit der regionalspezifischen<br />

thermischen Zirkulation die perfekten<br />

Bedingungen am Silvaplanersee, was vor<br />

allem Kite- und Windsurfer sowie Segler<br />

zu schätzen wissen: Windsurfen auf 1.800<br />

Metern über dem Meeresspiegel!<br />

Der Silvaplanersee ist als eines der besten<br />

Windsurfgebiete Europas bekannt. Im<br />

Idealfall kommt der Malojawind gegen<br />

Mittag auf und lässt die Herzen windhungriger<br />

Surfer höher schlagen. Silvaplana<br />

ist im Sommer Austragungsort<br />

hervorragender Sportevents wie dem<br />

Surfspektakel „Engadinwind“, der längsten<br />

zu 49 Kilometer pro Stunde, werden in<br />

diesem windsicheren Revier in hochalpiner<br />

Umgebung jedes Jahr internationale<br />

Meisterschaften veranstaltet. Die<br />

Gäste der Region finden im Sommer<br />

ein Wanderparadies mit über 580 Kilometer<br />

Streckennetz vor. Spektakuläre<br />

Wanderwege führen direkt vom Dorf<br />

Surlej in die umliegenden Berge. Die<br />

Wege mit ihren herrlichen Panoramablicken<br />

folgen dabei oft ehemaligen<br />

Maultierpfaden, die einst für den Warentransport<br />

durch diese unzugängliche<br />

Region genutzt wurden. Das Hotel Nira<br />

Alpina bietet zudem leichten Zugang<br />

zu einigen der berühmtesten Höhenund<br />

höchst gelegenen Windsurfregatta<br />

der Welt. Auch Kitesurfing, alias Kitesailing,<br />

eine ebeno anspruchsvolle und<br />

boomende Wasser-Trendsportart, kann<br />

hier betrieben werden. Der Silvaplanersee<br />

bietet dafür ideale Bedingungen<br />

und kann als einer der Top Spots der<br />

Welt bezeichnet werden. Stefan Popprath,<br />

der Leiter der ansässigen Kiteschule,<br />

ist einer der Pioniere dieser Sportart in<br />

den Bergen. Der Silvaplanersee ist auch<br />

für Segelsportler eine faszinierende und<br />

außergewöhnliche Location. Bei angenehm<br />

hohen Windstärken mit Werten<br />

von 3 bis 6 auf der Beaufortskala, das<br />

entspricht Windgeschwindigkeiten bis


Reise | SCHWEIZ DE LUXE | OBERENGADIN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 85<br />

wander- und Kletterwege der Region,<br />

welche direkt oberhalb der Corvatsch-<br />

Bergbahn beginnen. Geübte Kletterer<br />

lockt der berüchtigte Senda dal Diavel,<br />

der „Teufelsweg“, oder der Aufstieg auf<br />

den Gipfel des 3.901 Meter hohen Piz<br />

Palü, der nur über den Persgletscher mit<br />

Steigeisen, Eispickel und Seilen erreicht<br />

werden kann. Eine leichter zu nehmende<br />

Route mit herrlichen Ausblicken führt<br />

durch Nadelwälder und an Gebirgsbächen<br />

entlang hinauf zum Gipfel des<br />

Piz Ot auf eine Höhe von 3.246 Metern.<br />

Das Engadin ist ein wahres Eldorado für<br />

Mountainbiker und bietet selbst Könnern<br />

immer wieder neue Herausforderungen.<br />

Ein Wegenetz von über 400 Kilometern<br />

lädt zum Radfahren ein, darunter der<br />

bekannte Suvrettapass und ein Schmugglerpass<br />

abwärts nach Poschiavo. Unser<br />

besonderer Tipp gilt den Touren mit<br />

dem Mountainbike unter der Führung<br />

des Schweizers Wolfgang Debrunner.<br />

Der erfahrene Einheimische macht jede<br />

Tour zu einem persönlichen Erlebnis<br />

unter Freunden. Sehr zu empfehlen ist<br />

für Ungeübte und Wiedereinsteiger<br />

die Wahl eines modernen E-Bikes. Eine<br />

Probeausfahrt mit einem Modell der<br />

innovativen FLYER Manufaktur sollte man<br />

sich nicht entgehen lassen.<br />

NIETZSCHE<br />

UND ZARATHUSTRA<br />

Neben den sportlichen und kulinarischen<br />

Anreizen bietet diese Gegend auch einen<br />

geistigen Höhepunkt, der unbedingter<br />

Erwähnung bedarf: Die vielen Sonnentage<br />

und das faszinierende Lichtspiel<br />

ließen den Philosophen Friedrich Nietzsche<br />

glauben, die „Wiege aller Silbertöne“<br />

gefunden zu haben.<br />

1881 kam Nietzsche das erste Mal nach<br />

Sils-Maria und kehrte danach immer<br />

wieder zur Sommerfrische in diese<br />

Gegend zurück. Hier fand er einen Ort,<br />

der ihm Ruhe und Konzentration ermöglichte.<br />

Eine Landschaft, die ihm, nach<br />

seinen eigenen Worten, blutsverwandt<br />

war. Hier entstanden wichtige Werke,<br />

so auch der zweite Teil des bekannten<br />

Buches: „Also sprach Zarathustra. Ein<br />

Buch für Alle und Keinen“. Ein schwer<br />

verdauliches Stück europäischer Philosophiegeschichte<br />

und einer geistigen Bergbesteigung<br />

gleichkommend. Die Inspiration<br />

für den zentralen Gedanken der<br />

ewigen Wiederkehr des Gleichen fand<br />

er nach eigenen Aussagen am Ufer des<br />

Silsersees.<br />

Das Nietzsche-Haus in Sils-Maria steht<br />

noch heute und ist für Besucher geöffnet.<br />

Eine Ausstellung zeigt: Handschriften und<br />

Briefe aus Nietzsches Silser Zeit, Erstausgaben<br />

und die originale Totenmaske. Das<br />

Schlaf- und Arbeitszimmer des Denkers<br />

und Dichters ist in seiner ursprünglichen<br />

Schlichtheit vollständig erhalten – hier<br />

kann man dem Geist Nietzsches wahrhaftig<br />

nachspüren und über Sätze aus<br />

„Also sprach Zarathustra“ nachsinnen:<br />

„Seit es Menschen gibt, hat der Mensch<br />

sich zu wenig gefreut: das allein, meine<br />

Brüder, ist unsre Erbsünde.“ (Friedrich<br />

Nietzsche)<br />

Links zum Thema:<br />

www.engadin.ch<br />

www.silvaplana.ch<br />

www.stmoritz.ch<br />

www.niraalpina.ch<br />

Sport und Freizeit:<br />

www.windsurfing-silvaplana.ch<br />

www.claluena-sils.ch<br />

www.flyer.ch


86 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Der neue Seat Leon<br />

Der neue<br />

Leon<br />

Sportliche<br />

Eleganz<br />

Autor: J. M. Brain<br />

Der neue Leon verkörpert die neue SEAT Designsprache. Mit seinem dynamischen, selbstsicheren Charakter<br />

begeistert sein skulpturales Design Kompaktklasse-Einsteiger und technisch Orientierte gleichermaßen.<br />

www.seat.de


Lifestyle & Trend | Der neue Seat Leon<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 87


88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />

Highend Entwicklung<br />

Der sportliche Leon steckt voll neuer Entwicklungen – bei den Assistenzsystemen, beim<br />

Infotainment, beim Fahrwerk und beim Antrieb. Bei kompakteren Abmessungen bietet<br />

er mehr Innenraum. Dank der modernen Konstruktionstechnologien und des Einsatzes<br />

von Leichtbaumaterialien konnte das Gewicht im Vergleich zum Vorgängermodell um<br />

bis zu 90 Kilogramm reduziert werden.


90 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Grosse Vielfalt<br />

Mit vier Ausstattungslinien, fünf Benzin- und vier Dieselmotoren sowie zahlreichen<br />

Sonderausstattungen gibt es für jeden den passenden Leon. Der Einsatz der optionalen<br />

Voll-LED-Scheinwerfer ist eine weitere Pionierleistung von SEAT: Diese Technologie war<br />

bislang in der Kompaktklasse nicht verfügbar.


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 91


92 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Der neue Seat Leon


Lifestyle & Trend | Der neue Seat Leon <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 93<br />

Maximale Effizienz<br />

Die Motoren decken eine Leistungsbandbreite von 63 kW/86 PS bis 135 kW/184 PS ab<br />

und arbeiten alle mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Im Vergleich zum jeweiligen<br />

Vorgängermodell ist ihr Verbrauch um bis zu 22 Prozent gesunken. Wie effizient die Diesel<br />

im neuen Leon arbeiten, zeigt der 1.6 TDI Ecomotive mit 77 kW/105 PS und einem Normverbrauch<br />

von nur noch 3,8 l/100 km (99 g CO2/km).


94 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

LIZZY JAGGER IN<br />

WHO SCARES?<br />

<strong>THE</strong> NEW SKINY SPRING/SUMMER COLLECTION 2013.<br />

Part of Life.


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 95<br />

Begehrenswert<br />

Cool Stuff<br />

Autor: J. M. brain<br />

Flexibel<br />

Das BeoPlay A3 von Bang & Olufsen ist<br />

ein einzigartiges Lautsprecher-Dock<br />

fürs iPad, nimmt es vollständig auf<br />

und sorgt für einen ausdrucksstarken,<br />

kraftvollen Klang. Es lässt sich nach<br />

Lust und Laune drehen und neigen<br />

– der Sound passt sich automatisch<br />

an: Ein Bass und drei Hochtöner<br />

sind in den Ecken des Rahmens untergebracht<br />

und erzeugen in jeder Position<br />

einen überzeugenden Stereo-<br />

Klang. Anders als bei herkömmlichen<br />

Dockingvorrichtungen ist das iPad<br />

fest und sicher, in das von Steffen<br />

Schmelling entworfene BeoPlay A3,<br />

eingebettet. Mit einer ausgeklügelten,<br />

skulpturalen Formgebung gelingt es<br />

dem BeoPlay A3, das flexible Anwendungsspektrum<br />

des iPads um weitere<br />

Facetten zu bereichern. Die robusten,<br />

griffigen Konturen und die mit einem<br />

dekorativen Aluminiumprofil versehenen<br />

Ränder runden das hochwertige Design<br />

des BeoPlay A3 dezent ab.<br />

Das BeoPlay A3 verfügt über einen leistungsstarken<br />

Akku, dessen Laufzeit bei<br />

normaler Nutzung bis zu 5 Stunden<br />

beträgt. Beim Anschluss des Netzteils an<br />

die Stromversorgung werden sowohl das<br />

BeoPlay A3 als auch das iPad aufgeladen<br />

(www.beoplay.com).


96 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

urban<br />

Anpassbar<br />

Der BeoPlay V1 passt zu jedem<br />

Lebensstil, ob an der Wand, auf dem<br />

Boden oder von der Decke hängend.<br />

Der aus Stahl, mit beschichteter Oberfläche,<br />

gefertigte BeoPlay V1 brilliert<br />

durch seinen kraftvollen Sound aus<br />

den zwei aktiven Stereolautsprechern.<br />

Das LCD-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

und reflexminderndem<br />

Anti-Glare-Bildschirm gibt es als 32-<br />

und 40-Zoll-Variante. Darüber hinaus<br />

lässt sich ein Apple TV unsichtbar im<br />

Inneren des BeoPlay V1 unterbringen<br />

(www.beoplay.com).<br />

Die in Murr ansässige UBC präsentiert<br />

ein Bike der Superlative: Der Rahmen<br />

des COREN besteht aus hochfesten<br />

T1000-Carbonfasern, die sonst fast<br />

ausschließlich in der Formel 1 zum<br />

Einsatz kommen. Die avantgardistische<br />

Form gestaltet von Designer<br />

Christian Zanzotti, und die Konstruktion<br />

des Hauptrahmens: Messerklingen<br />

dünne Unter- und Oberzüge,<br />

verleihen dem COREN eine einzigartige<br />

optische Leichtigkeit. Vom<br />

Gesamtgewicht wird diese auch real<br />

eingelöst: 7.700 Gramm stellen für ein<br />

Urban-Bike einen mehr als akzeptablen<br />

Wert dar (www.ubc- gmbh.com).<br />

sinnlich<br />

Tom Ford präsentiert seinen vierten<br />

Herrenduft: Sinnlich-orientalisch steht<br />

er für die beiden Facetten des kultivierten<br />

Mannes von Welt – der in der<br />

Öffentlichkeit stehenden und der<br />

privat-sinnlichen Seite. Die Kopfnote ist<br />

geprägt von Extrakten aus Zitrus, Kümmel<br />

und Veilchen. Die Herznote besticht mit<br />

holzigen Akzenten aus Amber, Zibet und<br />

Vanille (www.tomford.com).


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 97<br />

Sportlich<br />

Weiblich<br />

Maurice Lacroix hat die passenden<br />

Uhren für Ihr Bond Girl: Die beiden<br />

Les Classiques Ladies Chronographe<br />

Phases de Lune Modelle mit<br />

Schweizer Quarzwerk, Edelstahlgehäuse,<br />

Saphirglas, 30-Minuten-Zähler,<br />

Datumsanzeige, kleine Sekunde,<br />

Mondphasenanzeige, Perlmuttzifferblatt<br />

mit 12 Diamanten sind in jedem<br />

Fall die richtige Wahl. Sei es die<br />

Ausführung mit weißem Lederband<br />

mit Dornschließe oder die mit zusätzlichen<br />

72 Diamanten im Edelstahlgehäuse<br />

und Metallarmband (www.<br />

mauricelacroix.de).<br />

Für Panerai bedeutet Innovation in<br />

erster Linie die Optimierung der Funktionalität.<br />

Bei der Luminor Submersible<br />

1950 Amagnetic 3 Days Automatic<br />

Titanio kommt sie vor allem in<br />

der speziellen Gehäusekonstruktion<br />

zum Ausdruck, die eine besonders<br />

starke Magnetfeldabschirmung und<br />

Festigkeit aufweist. Sie bewährt sich<br />

nicht nur in extremen Situationen<br />

(wasserdicht bis 300 m), dass klassische<br />

Luminor-Gehäuse aus satiniertem<br />

Titan umschließt ein Automatik-<br />

Uhrwerk (P.9000), das vollständig in<br />

eigenen Manufaktur gefertigte wurde<br />

(www.panerai.com).<br />

Männlich<br />

OMEGA lanciert die Seamaster Planet<br />

Ocean 600M „Skyfall“ in limitierter<br />

Edition: Im 23. James Bond-Film trägt<br />

Hauptdarsteller Daniel Craig als 007<br />

erneut eine OMEGA Seamaster, von<br />

der nur 5.007 Exemplare weltweit erhältlich<br />

sind, und die in einer besonderen<br />

Geschenkbox geliefert werden. Für alle<br />

James Bonds unter unseren Lesern heißt<br />

es: Ranhalten! (www.omegawatches.com)


98 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

Design for<br />

Streaming<br />

B&O Play<br />

Autor: J. M. brain<br />

Bild und Klang spielen eine zentrale Rolle<br />

in unserem Leben. Die dänische Edelschmiede<br />

Bang & Olufsen ist der Überzeugung,<br />

dass die Art, wie wir Klänge und<br />

Bilder erleben, ebenso große Aufmerksamkeit<br />

verdient wie die Einrichtung des<br />

Zuhauses. Die neuen B&O PLAY Produkte<br />

vereinen außergewöhnliche Handwerkskunst<br />

mit modernster audiovisueller<br />

Technologie in der vernetzten Welt der<br />

digitalen Unterhaltung.<br />

Musikherzen schlagen höher<br />

BeoPlay A9<br />

Das neueste Mitglied der B&O PLAY-<br />

Familie, der BeoPlay A9, bespielt auch<br />

große Räume bis in die letzte Ecke –<br />

und dies mit einer Kraft und Qualität,<br />

die selbst mit großen Systemen mitzuhalten<br />

vermag. Einfach den Lautsprecher<br />

anschließen und mithilfe der kostenlosen<br />

BeoSetup-App drahtlos mit dem iPhone,<br />

iPad, iPod oder einem Android-Gerät<br />

verbinden. Die Textilbespannung kann je<br />

nach Wunsch mühelos farblich geändert<br />

werden. 160 Watt aus einem High-End-<br />

Verstärker der Klasse D verleihen dem<br />

eindrucksvollen 8-Zoll-Tieftöner genug<br />

Leistung, um aus jedem Musiktitel das<br />

Maximum herauszuholen. Zwei ¾-Zoll-<br />

Hochtöner sowie zwei 3-Zoll-Mitteltöner,<br />

die ihre Leistung jeweils dem eigenen<br />

80-Watt-Verstärker verdanken, liefern<br />

prickelnde Höhen und klar definierte<br />

mittelfrequente Töne.<br />

Plug-and-Play<br />

BeoPlay A8 & Beolit 12<br />

Das Streamen mit den Plug-and-Play-<br />

Lautsprechern BeoPlay A8 und Beolit 12<br />

ist ebenfalls kinderleicht.<br />

Als erstes Musiksystem bietet BeoPlay A8<br />

ein austauschbares Schnittstellen-Modul,<br />

das selbst das neue iPhone 5 in der<br />

Dockingvorrichtung aufnehmen kann.<br />

Wird ein iPhone, iPad oder iPod eingesetzt,<br />

verwandelt sich BeoPlay A8 in<br />

ein integriertes Musiksystem. Dank des<br />

charakteristischen Designs lässt sich die<br />

Dockingstation überall als Blickfang platzieren.<br />

Das Audiosystem Beolit 12 ist im Retrodesign<br />

gestaltet und lässt sich mittels<br />

integrierten Akkus äußerst flexibel einsetzen.<br />

Es liefert einen kraftvollen, erstklassigen<br />

Klang – mehr als ein derart<br />

kompaktes Gerät vermuten lässt.<br />

maximale Flexibilität<br />

BeoPlay A3<br />

Ein echtes Klangerlebnis für das iPad<br />

liefert das Lautsprecher-Dock BeoPlay A3.<br />

Die integrierte, adaptive Stereo-Orientation-Technologie<br />

sorgt für maximale<br />

Flexibilität: Der BeoPlay A3 kann im Hochund<br />

Querformat genutzt oder einfach nur<br />

hingelegt werden – der Klang passt sich<br />

automatisch an (siehe auch Seite 95).<br />

Link zum Thema:<br />

www.beoplay.com


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 99


100 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 101<br />

Let‘s Play<br />

everywhere<br />

PlayStation<br />

Autor: J. M. brain<br />

Winterzeit ist Spielzeit! Sony PlayStation<br />

steht für Entertainment pur: Ob mit Play-<br />

Station 3 zu Hause oder mit PlayStation<br />

Vita unterwegs, im Stau, in der Bahn –<br />

kompromissloses Spielvergnügen ist in<br />

jedem Fall garantiert.<br />

Mobiles Gaming<br />

der nächsten Generation<br />

PlayStation Vita<br />

„Vita“ heißt aus dem Lateinischen übersetzt<br />

„Leben“. Der Name steht für eine<br />

völlig neuartige Kombination aus packenden<br />

Gaming-Erlebnissen und sozialer<br />

Konnektivität: Mit PlayStation Vita wird<br />

jede noch so alltägliche Lebenssituation<br />

zu einem Entertainment-Erlebnis der<br />

Extraklasse.<br />

PlayStation Vita (PS Vita) ist mit einer<br />

WLAN- und UMTS-Funktion ausgestattet<br />

und verfügt über zahlreiche Software-Applikationen,<br />

die den Benutzern<br />

erlauben, sich mit Freunden auszutauschen<br />

und gemeinsam zu spielen. Ein<br />

besonders leistungsstarkes OLED-Display<br />

(Organic Light Emitting Diode), mit einer<br />

Bildschirmdiagonale von 12,7 cm, bietet<br />

die volle Funktionsvielfalt eines Touchscreens.<br />

In Kombination mit dem Rückseitentouchpad<br />

entsteht eine Spielerfahrung,<br />

die kein anderes Gerät bietet:<br />

Spieler können durch Berühren, Greifen,<br />

Führen, Schieben und Ziehen direkt mit<br />

den Spielen interagieren. Zwei zusätzliche<br />

Analog-Sticks sorgen dafür, dass<br />

sich PS Vita perfekt für ein breites Spektrum<br />

an portablen Games eignet.<br />

Wer die maximale Bandbreite der neuen<br />

Möglichkeiten von PS Vita ausschöpfen<br />

und genießen möchte, sollte „LittleBig-<br />

Planet PS Vita“ und „PlayStation All-Stars<br />

Battle Royale“ ausprobieren.<br />

Game Empfehlung:<br />

LittleBigPlanet<br />

für PS Vita<br />

Die preisgekrönte und mehrfach ausgezeichnete<br />

„LittleBigPlanet“-Reihe wird<br />

nun um ein neues sacktastisches Abenteuer<br />

für die PS Vita erweitert, das die<br />

neuen interaktiven Steuerungsmöglichkeiten<br />

in einer Art und Weise integriert,<br />

wie man sie noch nicht erlebt hat.<br />

„LittleBigPlanet“ hat ein völlig neues<br />

Spielgenre erschaffen, frei nach dem<br />

Prinzip: „play.create.share.“<br />

Man kann die einzigartig gestalteten<br />

Levels mit der kultigen Hauptfigur<br />

Sackboy einfach durchspielen oder selbst<br />

neue Levels kreieren und mit anderen<br />

teilen. Durch den kreativen Einsatz der<br />

„LittleBigPlanet“-Community stehen für<br />

die Serie bereits über 7 Millionen selbst<br />

erschaffene Levels und Minigames<br />

kostenlos für alle Spieler zur Verfügung,<br />

und täglich kommen neue hinzu!


102 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

Die PlayStation Vita immer dabei:<br />

Spielgenuss vom Feinsten.


Lifestyle & Trend | Begehrenswert | Cool Stuff<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 103<br />

Neues Design:<br />

leichter und schlanker<br />

PlayStation 3<br />

Durch eine umfassende Neuentwicklung<br />

der internen Design-Architektur wurden<br />

die inneren Abmessungen und das<br />

Gewicht der neuen PlayStation 3 Konsole<br />

(PS3) im Vergleich zum ersten Modell um<br />

mehr als die Hälfte reduziert. Das charakteristische<br />

glatte, abgerundete Design blieb<br />

aber erhalten, so dass sie an den verschiedensten<br />

Aufstellorten nach wie vor eine<br />

gute Figur macht. Die neue Konsole wird<br />

in Europa und den PAL-Regionen in zwei<br />

verschiedenen Modellen angeboten: mit<br />

einem größeren integrierten Festplattenspeicher<br />

von 500 GB und ein Modell mit<br />

einem neuen 12-GB-Flash-Speicher.<br />

Seit dem Verkaufsstart von PS3 im<br />

November 2006 wurden mit Unterstützung<br />

einer großen Anzahl an Vertragsentwicklern<br />

und Herausgebern weltweit<br />

bereits mehr als 3.300 BD-basierte<br />

Titel und mehr als 4.100 Downloadspiele<br />

veröffentlicht. Neben dem umfangreichen<br />

Angebot an Softwaretiteln steht<br />

auch die Veröffentlichung aufregender<br />

und attraktiver neuer Titel von Vertragsentwicklern<br />

und Herausgebern sowie<br />

von den SCE Worldwide Studios selbst<br />

bevor, darunter „God of War: Ascension“<br />

(Sony Computer Entertainment), „Play-<br />

Station All-Stars Battle Royale“ und „LittleBigPlanet<br />

Karting“.<br />

Game Empfehlungen:<br />

PlayStation All-Stars Battle Royale<br />

für PS3 & PS Vita<br />

Mit „PlayStation All-Stars Battle Royale“<br />

kann man zu Hause mit Freunden und<br />

der Familie auf der PS3, online und<br />

sogar plattformübergreifend mit PS Vita<br />

spielen. Hier tritt man gegen all seine<br />

lieblings PlayStation-Charaktere im lustigsten<br />

„Beat em up“ an, das es je für PS3<br />

und PS Vita gab. Man kann in die Rolle der<br />

größten PlayStation-Helden schlüpfen<br />

und in bekannten Kampfarealen beliebter<br />

PlayStation-Hits im Team oder gegeneinander<br />

antreten.<br />

LittleBigPlanet Karting<br />

für PS3<br />

Hier starten Sackboy und Sackgirl zu<br />

einem neuen, rasanten Kartrennen-<br />

Abenteuer. Wie bei „LittleBigPlanet“<br />

üblich, kann man mit dem Editor des<br />

Spiels eigene Strecken, Karts, Waffen,<br />

Kostüme erstellen oder packende Abenteuer<br />

auf den unzähligen Designs der<br />

weltweiten LittleBigPlanet-Community<br />

erleben. So kommt an kalten Wintertagen<br />

garantiert keine Langeweile auf.<br />

Links zum Thema:<br />

www.playstation.de<br />

www.littlebigplanet.com<br />

www.playstationallstarsbattleroyale.com


104 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

JACK<br />

DANIEL’S<br />

winter jack<br />

Autor: K. Specht<br />

Die gemütlichste Zeit des Jahres steht<br />

vor der Tür: Mit einem köstlichen Festessen<br />

bei Dir zu Hause – für Dich und<br />

Deine Freunde!<br />

Winter in Lynchburg, Tennessee fühlten<br />

sich nie lang an. Das heißt, Winter bei<br />

Jack Daniel fühlten sich nie lang an.<br />

Denn Jack wusste, wie er Nachbarn und<br />

Freunde zusammenbringt: Gesellige<br />

Abende, herzhaftes Lynchburg-Essen<br />

und kostbare Momente. Aber es ging<br />

nicht nur um ein leckeres Essen, sondern<br />

um das Zusammensein.<br />

Besonders beliebt war schon damals<br />

heißer Apfel-Whiskey-Punsch, den es<br />

nur in der kalten und behaglichen Jahreszeit<br />

gibt. Punsch hat in Tennessee eine<br />

lange Tradition, denn er ist der Inbegriff<br />

von winterlicher Beschaulichkeit. Auch<br />

in Deutschland wird es Jack´s Apfel-<br />

Whiskey-Punsch wieder geben – wenn<br />

die kalten Monate kommen.<br />

JACK DANIEL’S Winter Jack, das ist<br />

Apfelsaft und original JACK DANIEL’S<br />

Tennessee Whiskey, mit dem feinen<br />

Geschmack von Zimt, Nelken und weihnachtlichen<br />

Gewürzen.<br />

Jack bringt kostbare Momente nach<br />

Hause – mit einem typischen Winteressen<br />

aus Lynchburg für Dich und Deine<br />

liebsten Freunde. Während Ihr in geselliger<br />

Runde beisammen sitzt, wird Euch<br />

ein professioneller Koch in Deiner Küche<br />

ein unvergessliches, traditionelles Essen<br />

wie in Lynchburg, Tennessee, zaubern!<br />

Der Koch bringt natürlich sämtliche<br />

Zutaten und die Getränke mit! Dabei<br />

darf auch ein Becher JACK DANIEL’S<br />

Winter Jack zur Begrüßung nicht fehlen.<br />

Anschließend wird herzhaft aufgetischt,<br />

was die berühmte Südstaaten-Küche zu<br />

bieten hat: Saftig frittierte Okraschoten,<br />

gebratene Tennessee-Hähnchenbrust mit<br />

zartem Kartoffelpüree-Gratin und herzhaften<br />

Dips zum Beispiel. Ihr werdet es<br />

lieben!<br />

Freu Dich mit JACK DANIEL’S Winter<br />

Jack auf die gemütlichste Zeit des Jahres<br />

und gewinne jetzt auf www.winterjack.de<br />

ein festliches Lynchburg-Winteressen<br />

für Dich und fünf Deiner Freunde bei<br />

Dir zu Hause.<br />

Mehr Informationen zu JACK DANIEL’S<br />

Winter Jack: www.winterjack.de<br />

www.massvoll-geniessen.de


<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 105


106 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

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N. Saadi, K. Finkenzeller, R. Brokate<br />

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ISSN 2192-9378


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CO 2<br />

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