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Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de

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<strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> atopischen <strong>Dermatitis</strong> 49<br />

Antihistaminika<br />

Die sinnvolle Anwendung von topischen Antihistaminika setzt<br />

zunächst voraus, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> bestehen<strong>de</strong> Juckreiz auch histaminerg<br />

vermittelt wird. Dies trifft bei Atopikern nur bedingt zu. Selbst die<br />

Anwendung systemischer Antihistaminika, die nichtsedierend<br />

wirken und zu<strong>de</strong>m einen Eosinophilenmigrations-hemmen<strong>de</strong>n<br />

Effekt vermitteln, bewirkt häufig nur einen geringen bis keinen<br />

antipruriginösen Effekt. Dies kann aber individuell sehr<br />

unterschiedlich sein. Die Applikation topischer Antihistaminika ist<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel ohne Effekt und wird auch nur selten praktiziert.<br />

Weitere juckreizhemmen<strong>de</strong> Substanzen<br />

Berichte über die topische Anwendung von Capsaicin o<strong><strong>de</strong>r</strong> Doxepin<br />

sind als unzureichend validiert einzustufen. Die Anwendung von<br />

Phenol ist obsolet. Menthol wirkt irritierend.<br />

Weitere Anmerkungen<br />

Hautreinigung<br />

Die Verwendung von Syn<strong>de</strong>ts mit leicht saurem pH-Wert (pH 5,5)<br />

wird als optimal angesehen. Hingegen gilt die Anwendung von<br />

Seifen (Hydroxylionenbildung) o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar Natriumlaurylsulfathaltiger<br />

Zusätze (Irritation) als unzweckmäßig. Rückfetten<strong>de</strong><br />

Zusätze wie Lecithin, Fettsäuren, Pflanzenöle o<strong><strong>de</strong>r</strong> Cerami<strong>de</strong><br />

erhöhen die subjektiven Anwendungseigenschaften, haben aber<br />

ansonsten nur geringe Effekte. Mil<strong>de</strong> Tensi<strong>de</strong> wie Zuckertensi<strong>de</strong><br />

(Alkylpolyglucosi<strong>de</strong>) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Aminosäuretensi<strong>de</strong> (Acylglutamate) sind<br />

empfehlenswert. Allgemein gilt, dass häufiges, langes und heißes<br />

Waschen, Duschen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ba<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Fett-feucht Behandlung<br />

Die fett-feuchte Behandlung hat sich als einfache, gleichwohl etwas<br />

aufwendigere Metho<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> antipruriginösen <strong>Therapie</strong> sehr bewährt.<br />

Das betroffene Areal bzw. das gesamte äußere Integument (Kopf<br />

wird ausgespart) wird mit einer sehr fettreichen Grundlage<br />

eingesalbt und anschließend mit feuchten Tüchern,<br />

Schlauchverbän<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Laken be<strong>de</strong>ckt. Grundsätzlich können<br />

auch <strong>de</strong>sinfizieren<strong>de</strong> Zusätze <strong><strong>de</strong>r</strong> fettreiche Grundlage (z.B.<br />

Triclosan) o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m Tränkwasser (z.B. Chlorhexidin) beigefügt<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />

In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4

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