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Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de

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32 Triggerfaktoren und Prävention<br />

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das Wen<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Wäsche vor <strong>de</strong>m Anziehen hilfreich. Des Weiteren<br />

sollte das Trocknen von Baumwollwäsche möglichst an <strong><strong>de</strong>r</strong> Luft<br />

und nicht im Trockner erfolgen, da die hohen Temperaturen durch<br />

Strukturverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fasern die Feuchtigkeitskapazität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kleidung verringern. Der daraus resultieren<strong>de</strong> Flüssigkeitsfilm<br />

zwischen Kleidung und Haut kann wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um eine Irritation auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Haut hervorrufen [4]. Eine weitere Möglichkeit, die Verträglichkeit<br />

von Baumwolle zu erhöhen, ist die Verwendung von Weichspülern,<br />

wie Hermanns und Mitarbeiter nachweisen konnten [46]. Mit einer<br />

Kontaktsensibilisierung durch Weichspüler ist nicht zu rechnen, wie<br />

eine große Studie mit über 4000 Proban<strong>de</strong>n gezeigt hat [47]. Bei<br />

Synthetikfasern scheint die Anwendung von Weichmachern keinen<br />

positiven Effekt zu haben, da die Textilien nach <strong>de</strong>m<br />

Waschvorgang feuchtigkeitsanziehend sind und somit ein<br />

irritieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Flüssigkeitsfilm auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut entstehen kann [4].<br />

Allergische Reaktionen auf Textilien<br />

Allergische Reaktionen auf Kleidungsmaterialien sind selten und<br />

spielen im Vergleich zu <strong>de</strong>n irritativen Einflüssen von Textilien<br />

eine untergeord<strong>net</strong>e Rolle [45]. Typ-I-Sensibilisierung gegenüber<br />

Kleidungsmaterialien sind extrem selten, Typ-IV-<br />

Sensibilisierungen gegenüber Stärke und Färbemittel, mit <strong>de</strong>nen die<br />

Textilien behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, fin<strong>de</strong>n sich häufiger. Hervorzuheben<br />

sind hierbei die sogenannten AZO-Farbstoffe, die in dunkel<br />

gefärbten Textilien vorkommen. Dispersions- Blau 106 und 124<br />

besitzen ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s hohes allergisches Potenzial und können zu<br />

schweren Kontakt<strong><strong>de</strong>r</strong>matiti<strong>de</strong>n führen [48]. Dunkel gefärbte<br />

Textilien, die direkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut aufliegen (z.B. Strumpfhosen), sollten<br />

daher von Patienten mit AE gemie<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> zumin<strong>de</strong>st vor <strong>de</strong>m<br />

ersten Tragen gewaschen wer<strong>de</strong>n.<br />

Textilien als <strong>Therapie</strong>prinzip<br />

Inzwischen wer<strong>de</strong>n Textilien regelmäßig als Therapeutika im<br />

Management <strong>de</strong>s AE eingesetzt. Dabei sind einerseits die<br />

mechanischen Eigenschaften und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits die Eigenschaft als<br />

Trägermaterial für Wirkstoffe von Be<strong>de</strong>utung. Vor allem bei<br />

Säuglingen und Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n haben sich sogenannte<br />

„Neuro<strong><strong>de</strong>r</strong>mitis-Overalls“ bewährt. Sie bieten auf <strong><strong>de</strong>r</strong> einen Seite<br />

mechanischen Schutz vor Kratzattacken und erhöhen auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />

In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4

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