Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de
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Triggerfaktoren und Prävention 31<br />
antiinflammatorischem Effekt, so daß kontrollierte Studien zu<br />
topischer antimykotischer <strong>Therapie</strong> folgen sollten [40,41].<br />
Textilien<br />
Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n individuellen spezifischen allergischen<br />
Reaktionen stellen Textilien einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n generellen<br />
Provokationsfaktor <strong>de</strong>s AE dar [42]. Während das irritative<br />
Potenzial bestimmter Textilien eine große Zahl von Patienten mit<br />
AE betrifft (Wolle-Unverträglichkeit), und beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im<br />
Kin<strong>de</strong>salter über einen vestärkten Juckreiz zu einer<br />
Ekzemverschlechterung führt, sind allergische Reaktionen auf<br />
Textilien sehr selten [43,44].<br />
Hautirritation durch Textilien<br />
Wolle kann bei direktem Kontakt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut von Patienten mit<br />
atopischem Ekzem Juckreiz auslösen beziehungsweise verstärken<br />
[43]. Dabei besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Faser-<br />
Durchmesser und <strong>de</strong>m Ausmaß <strong><strong>de</strong>r</strong> Irritation. Die mechanisch<br />
bedingte Hautreizung ist umso größer, je gröber die Wolle ist,<br />
wobei die Ursache in <strong>de</strong>m verstärkten Eindringen <strong><strong>de</strong>r</strong> Faser in die<br />
Haut liegt [45]. Aufgrund dieser Erkenntnisse läßt sich gut<br />
verstehen, warum fein verarbeitete Wollmaterialien, wie z.B.<br />
Cashmere, im Allgemeinen eine bessere Hautverträglichkeit<br />
aufweisen. Erhöhte Temperatur und Feuchtigkeit können die<br />
irritative Wirkung von Textilien, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Wolle, steigern [4].<br />
Für synthetische Textilien gilt Ähnliches wie für Wolle. Auch sie<br />
besitzen ein Irritationspotenzial, welches ebenfalls von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Faserdicke abhängt. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Mikrofaser-Textilien zeichnen<br />
sich jedoch aufgrund ihres geringen Faserdurchmessers durch gute<br />
Hautverträglichkeit aus und wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n meisten Patienten mit<br />
AE vertragen. Bis heute sind Baumwolltextilien für Patienten am<br />
geeig<strong>net</strong>sten. Sie besitzen eine sehr gute Hautverträglichkeit und<br />
damit hohe Akzeptanz unter <strong>de</strong>n Patienten. Baumwolle besitzt<br />
zu<strong>de</strong>m eine gute Aufnahmekapazität von Feuchtigkeit und läßt sich<br />
auch bei hohen Temperaturen (95 O C) waschen. Grundsätzlich<br />
sollten beim Tragen Kleidung, die direkten Körperkontakt hat,<br />
mechanische Reizungen, wie z.B. das Scheuern von Nähten o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Etiketten, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Hierbei sind einfache Handgriffe, wie<br />
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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />
In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4