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Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de

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Triggerfaktoren und Prävention 29<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit schwerem AE zu 100%, bei mittlerem Schweregrad zu<br />

33% und bei leichtem AE im Durchschnitt überhaupt nicht an einer<br />

Nahrungsmittelallergie [21]. Im Erwachsenenalter sind echte<br />

Nahrungsmittelallergien extrem selten, die Prävalenz wird auf<br />

höchstens 0,8-2,4% <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenen- und etwa 0,3-7,5% <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

kindlichen Bevölkerung geschätzt [22,23]. Während im<br />

Kin<strong>de</strong>salter hauptsächlich Allergien auf Grundnahrungsmittel (Ei,<br />

Milch, Weizen) gesehen wer<strong>de</strong>n, überwiegen im Erwachsenenalter<br />

pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien. Zusätzlich können<br />

individuell unterschiedliche Verträglichkeiten auf irritative<br />

Nahrungsmittel mit hohem Säuregehalt (z.B.Zitrusfrüchte)<br />

bestehen. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich jedoch nicht um echte Allergien,<br />

die diagnostischen Möglichkeiten sind begrenzt und objektive<br />

Parameter fehlen. Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Stellenwert von sogenannten<br />

Pseudoallergien beim AE ist noch nicht vollständig geklärt.<br />

Zusammenfassend wer<strong>de</strong>n im Säuglingsalter oftmals wichtige<br />

allergologische diagnostische Maßnahmen bezüglich einer<br />

Nahrungsmittelallergie vernachlässigt, <strong><strong>de</strong>r</strong> Stellenwert <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nahrungsmittelallergien beim Erwachsenen wird jedoch in einigen<br />

Fällen überschätzt und ist verantwortlich für häufig überflüssige<br />

Diätempfehlungen.<br />

Mikrobielle Besie<strong>de</strong>lung<br />

Staphylococcus aureus<br />

Staphylococcus (S.) aureus ist bekannt als ein wichtiger<br />

Triggerfaktor im Hinblick auf die Unterhaltung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Hautentzündung und die Auslösung von akuten Exazerbationen<br />

[24,25]. Während die Kolonisation mit S. aureus bei Hautgesun<strong>de</strong>n<br />

lediglich 2-25% beträgt, läßt sich S. aureus bei Patienten mit AE<br />

auf läsionaler Haut bis zu 100 % und auf nicht-läsionaler Haut in<br />

50-72 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle nachweisen. Der Grad <strong><strong>de</strong>r</strong> Besiedlung wird in<br />

Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwere <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankung gesehen [26,27].<br />

Das Wissen über die pathophysiologische Be<strong>de</strong>utung von S. aureus<br />

beim AE hat in <strong>de</strong>n letzten Jahren zugenommen. Das Bakterium<br />

produziert eine Vielzahl verschie<strong>de</strong>ner Adhärenzfaktoren, sog.<br />

Adhesine (Protein A, Clumping factor, Koagulase, Matrix-bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Proteine: fibronectin-binding protein) [28]. Zu<strong>de</strong>m verfügt S.<br />

aureus über unterschiedliche immunmodulatorische Toxine mit<br />

____________________________________________________________________________<br />

<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />

In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4

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