Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de
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Triggerfaktoren und Prävention 27<br />
wichtigste Maßnahme dar. Encasing von Kopfkissen und Bett<strong>de</strong>cke<br />
sollte zusätzlich erfolgen, alternativ können Kissen und Bett<strong>de</strong>cke<br />
regelmäßig (alle 4-6 Wochen) bei 90 0 C gewaschen wer<strong>de</strong>n [4]. Die<br />
Luftfeuchtigkeit sollte nach Möglichkeit < 50% abgesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wenn Klimaanlage und Luftentfeuchter nicht zur Verfügung<br />
stehen, sollte zumin<strong>de</strong>st für ausreichen<strong>de</strong> Lüftung von Matratze und<br />
Bett gesorgt wer<strong>de</strong>n. Falls Teppichbo<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n ist, empfiehlt<br />
sich entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> regelmäßiges (alle 2-3 Tage) Staubsaugen, nach<br />
Möglichkeit mit Mikrofilter. Wichtig ist das häufige Auswechseln<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Filter. Während <strong>de</strong>s Saugens und bis zu zwei Stun<strong>de</strong>n danach<br />
sollte sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Allergiker <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Räumen fernhalten.<br />
Prinzipiell ist, falls möglich, <strong><strong>de</strong>r</strong> Ersatz durch wischbare<br />
Bo<strong>de</strong>nmaterialien anzuraten. Bei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n sollten Kuscheltiere<br />
min<strong>de</strong>stens 1 x monatlich für 12 Stun<strong>de</strong>n ins Eisfach gelegt (tötet<br />
die Milben ab), und anschließend gewaschen wer<strong>de</strong>n (entfernt die<br />
Allergene) [4]. Die Absenkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperatur von Schlafräumen<br />
unter 20 0 C scheint ebenfalls sinnvoll zu sein, <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsatz von<br />
Acarizi<strong>de</strong>n ist eher fraglich [17].<br />
Tierepithelien und Pflanzenpollen<br />
Die Sensibilisierung von Patienten mit AE gegenüber<br />
Katzenepithelien ist häufig und birgt aus verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n<br />
eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Problematik: das verantwortliche Allergen Fel d1<br />
persistiert – auch nach Abschaffung <strong>de</strong>s Haustieres – noch lange in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Wohnung und ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit (Schule, Arbeitsplatz)<br />
nicht leicht zu mei<strong>de</strong>n. Bei nachgewiesener klinischer Symptomatik<br />
ist die Allergenkarenz die erste therapeutische Maßnahme. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet die Abschaffung <strong>de</strong>s oft ans Herz gewachsenen Haustieres.<br />
An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits ist die Diskussion um die Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
präventiven Haustierabschaffung in <strong>de</strong>n letzten Jahren erneut<br />
entbrannt. Holscher et al. konnten ein<strong>de</strong>utig eine höhere<br />
Sensibilisierungsrate bei Katzenhaltern [18], Jovanovic et al. sogar<br />
eine höhere Sensibilisierung bei atopischen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
(Lan<strong>de</strong>sgesundheitsamt Ba<strong>de</strong>n-Württemberg: case control study)<br />
nachweisen [19]. In einer großen prospektiven Kohortenstudie<br />
bezüglich Asthma bei über 900 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n wur<strong>de</strong> eine signifikante<br />
Korrelation zwischen Allergen-Exposition (HSM/Katze) und<br />
Sensibilisierung zwischen <strong>de</strong>m 3. und 7. Lebensjahr sowie<br />
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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />
In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4