Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis - Wohlrab-net.de
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8 Pathogenese <strong>de</strong>s atopischen Ekzems<br />
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Der Begriff ”Atopie” beschreibt die ge<strong>net</strong>isch fixierte und<br />
vererbliche Neigung zur Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkrankungen <strong>de</strong>s<br />
atopischen Formenkreises – Rhinoconjunctivitis allergica, exogen<br />
allergisches Asthma bronchiale und AE.<br />
Soforttypsensibilisierungen gegenüber Aeroallergenen wie<br />
Katzenepithelien, Hausstaubmilben und Gräserpollen gelten als<br />
sinnvolles und einfach meßbares Laborkorrelat dieser atopischen<br />
Diathese.<br />
Klinische Varianten <strong>de</strong>s atopischen Ekzems<br />
Das AE ist eine klinisch <strong>de</strong>finierte Erkrankung, die im Vollbild<br />
leicht zu diagnostizieren ist. Die chronisch entzündlichen<br />
Hautverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen sind von starkem Juckreiz begleitet. Meist geht<br />
die Hauterkrankung mit leicht zu erkennen<strong>de</strong>n Atopiezeichen wie<br />
einer gedoppelten Lidfalte, <strong>de</strong>m Verlust <strong><strong>de</strong>r</strong> lateralen<br />
Augenbrauenpartie o<strong><strong>de</strong>r</strong> einer Hyperlinearität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Handinnenflächen, <strong>de</strong>n ”Atopiestigmata”, einher. Eine <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
auffälligsten Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Hautbeschaffenheit beim<br />
atopischen Ekzem ist die starke Hauttrockenheit, die primär einen<br />
Fettmangel und erst sekundär einen Feuchtigkeitsmangel<br />
beschreibt. Die gestörte Funktion <strong><strong>de</strong>r</strong> epi<strong><strong>de</strong>r</strong>malen Barriere äußert<br />
sich unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em in einem erhöhten transepi<strong><strong>de</strong>r</strong>malen<br />
Wasserverlust.<br />
Häufig sind Patienten mit einem atopischen Ekzem auch von<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Erkrankungen <strong>de</strong>s atopischen Formenkreises wie<br />
Rhinoconjunctivitis allergica o<strong><strong>de</strong>r</strong> allergischem Asthma bronchiale<br />
betroffen. Bei vielen Neuro<strong><strong>de</strong>r</strong>mitikern sind Aero- und<br />
Nahrungsmittel-allergenspezifische IgE-Moleküle und T-Zellen im<br />
Venenblut und in <strong>de</strong>n Ekzemher<strong>de</strong>n nachweisbar - dies wird nach<br />
<strong>de</strong>m Schweizer Allergologen Wüthrich als extrinsische Variante<br />
<strong>de</strong>s atopischen Ekzem bezeich<strong>net</strong> [46]. Die seltenere, intrinsische<br />
Variante weist zwar hautinfiltrieren<strong>de</strong> T-Zellen auf, dafür sind<br />
we<strong><strong>de</strong>r</strong> erhöhte gesamt IgE-Spiegel noch IgE-Antikörper gegen die<br />
typischen Aero- und Nahrungsmittelallergene nachweisbar. Die<br />
frühe Einwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ung lymphohistiozytärer Zellen in die sich<br />
entwickeln<strong>de</strong>n Hautläsionen eines AE ist pathoge<strong>net</strong>isch be<strong>de</strong>utsam<br />
[14] und wird im Rahmen <strong>de</strong>s Atopie-Patchtests auch diagnostisch<br />
genutzt [13].<br />
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<strong>Wohlrab</strong> J (ed.): <strong>Adjuvante</strong> <strong>Therapie</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Atopischen</strong> <strong>Dermatitis</strong><br />
In: Trends Clin Exp Dermatol, Aachen, Shaker, 2005, vol 4