Der Plöner See heute - und morgen?

Der Plöner See heute - und morgen? Der Plöner See heute - und morgen?

keller.julian24
von keller.julian24 Mehr von diesem Publisher
27.09.2013 Aufrufe

330 Tagen im Jahr von einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 0,6 m/Sek. aus, am Boden von max. 0,4 m/Sek (S. 51). Dieses Ziel ist nicht erreicht. Eine Erfolgskontrolle ist bisher unterblieben, wohl, weil die Nichterfüllung der Forderung offensichtlich ist. Geplant war dafür eine Breite der Sohlgleite von 6,95 m sowie der halbe Borstenpass mit 1,25 m (S. 66). Dabei wurden die andere Hälfte des Borstenpasses und der unterströmte Teil des Treidelpfades nicht angesetzt. Diese Forderungen wären kaum umsetzbar. Die Brückenöffnung unter der B 430 hat eine schräg versetzte Länge von 13,20 m bei einer Breite von 7,30 m. Um die Standsicherheit der Brückenfundamente nicht zu gefährden wurden zusätzliche Stützmauern errichtet. Diese, je 0,9 m in den Freiraum ragenden Mauern verengten den Querschnitt auf 5,5 m.. Der in der Studie nicht vorgesehene Hochwasserüberströmkanal besteht im Oberteil aus einem Rohr mit 1,4 m Außendurchmesser. Unter der Brücke geht das Rohr in einen Vierkantschacht von 2 m Breite über, der nun den gesamtverfügbaren Querschnitt auf 3,5 m einengt Das Wasser schießt hier nur so durch. Die vor der Brücke befindlichen Borstenelemente waren schon zwei Tage nach Inbetriebnahme der Sohlgleite durch die Strömung versetzt, der Hang vor der Brücke ausgekolkt und das Geröll unter der Brücke weitgehend fortgespült. Zudem liegt der Anteil der Sohlgleite, hier mit 1 m Breite, in der Außenkurve, in der das Wasser schneller fließt. Und der Treidelpfad liegt auf dem Kanal, kann also nicht untersrömt werden. Doch wie läßt sich Abhilfe schaffen um das Ziel der ökologischen Durchgängigkeit der Schwentine zu erreichen? Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz der Stadt Plön hat sich in seiner Sitzung am 2. Mai 2012 mit diesem Thema befaßt. Es lagen keine oder falsche Basisdaten vor. Die Verantwortlichen träumen von einer automatischen Steuerung. Folgender Auszug aus dem Protokoll spricht für sich: "Noch in den 70er Jahren lag der durchschnittliche mittlere Wasserstand im Großen Plöner See etwa bei 21,00 m üNN, während er in den letzten drei Jahrzehnten kontinuierlich auf etwa 21,03 m üNN gestiegen ist. In den letzten beiden Jahren lag der durchschnittliche Wasserstand sogar noch etwas höher. Eine langfristige Prognose auf weitere steigende Wasserstände sollte dennoch daraus nicht geschlossen werden. Zum Abschluss werden noch die Schwierigkeiten erläutert, die sich bei der automatischen Steuerung der Entlastungsklappe ergeben. Die Klappe sollte so gefahren werden, dass sie sich automatisch je nach bestimmten einprogrammierten Wasserständen selbständig öffnet und schließt. Sie kann also nur auf bestimmte Wasserstände reagieren. Besser wäre es, sie könnte so gefahren werden, dass sie sich vorausschauend auf kommende, abzusehende Wasserstände einstellt. Das würde ein System bedingen, das aus einer Vielzahl von Parametern künftige Wasserstände „voraussagt“. Zum Beispiel könnten Meldungen einfließen, ob die Schleusen oberstrom in Malente und Eutin geöffnet werden, kombiniert mit der dadurch zu erwartenden Wassermenge oder auch über die Wetterlage z. B. am Bungsberg, die dort gefallenen Regenmengen, die dann zwei Tage später in der Schwentine auch in Plön auftauchen." Nach meiner Auffassung sind folgende Maßnahmen erforderlich und geeignet, damit sich der Seespiegel und der Abfluß der Schwentine selbst regelt ohne steuernd einzugreifen. Wetterbedingte Schwankungen sind normal und hinzunehmen. 1. Der mittlere Wasserstand ist auf ca. 20,85 - 20,90 m abzusenken. Dazu sind die beiden oberen Borstenblöcke der Sohlgleite Spitzenort um ca 15 cm abzusenken. Hierbei sollten sie auch nicht als horizontale Sperre sondern leicht v-förmig gestaltet werden, um auch bei niedrigen Wasserständen eine Befahrbarkeit zu gewährleisten. Und um ihre Funktion, die Strömung zu bremsen, zu erfüllen, sind die Lücken nicht wie nun linear, sondern versetzt als Mäander anzuordnen..

2. Das Klappenwehr der Stadtschwentine ist ca. 10 cm unter der unteren Marke zu fahren. Damit das Wehr beim wöchentlichen Spülen (um Treibsel fortzuwaschen) wieder in die gleiche Ausgangslage angehoben wird ist ein Zeiger anzubringen. Bei der bisherigen Praxis geht alles nach Augenmaß mit der Folge dauernder Stauänderungen. 3. Vor der Fischtreppe ist ein Leitblech anzubringen, um so das Einströmen von Treibsel zu unterbinden. Außerdem ist die Fischtreppe regelmäßig zu reinigen. Einmal jährlich ist nicht ausreichend. 4. Im und/oder hinter dem Tosbecken unterhalb der Wehrklappe sollte ein Findling als Störstein eingebracht und außerden ein Loch von ca. 15 cm Durchmesser zur Fischtreppe geschaffen werden. Nur so haben aufsteigende Jungfische die Möglichkeit, die durch die Lockströmung ind der Wasserwalze gefangen sind und nun dort von Möwen und Enten weggefressen werden, den See zu erreichen. 5. In der Stadtschwentine sollte die Wassergeschwindigkeit - wie früher - durch Verschwenkungen gebremst und dadurch auch der Wasserstand erhöht werden. So läßt sie sich besser befahren. Auf lange Sicht sollten auch die verspielten, aber nicht zweckmäßigen Hängebrücken wieder entfernt und dafür der ursprünglich hier vorhandene Treidelsteg erneuert werden. 6. Der Abfluß Hinterste Wache ist seeseitig zu öffnen. Bei einem Wasserstand um 20,90 m und bei mäandernden 400 m Länge ist eine sehr moderate Fließgeschwindigkeit zu erwarten. 7. Der noch vorhandene Vertikalträger im kleinen Aalfang ist zu entfernen, damit eine Staubildung durch Treibsel verhindert wird. 8. Ein verantwortlicher Ansprechpartner für die Betreuung und Mängelbehebung der Anlagen ist zu benennen und dessen Erreichbarkeit zu veröffentlichen. Ein großer Erfolg ist beim Frauenortskanal zu verbuchen. Hier hat der Verein "Wasser, Otter, Mensch" den Sohlabsturz in Eigenarbeit mit Steingeröll aufgefüllt. Das Wasser stürzt nun nicht mehr 60 cm herab sondern fließt verwirbelnd gleichmäßig herunter. Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt selbst beim jetzigen Hochwasser im Schnitt nur 1 m/Sek. Bei einem auf ca. 20,90 m abgesenkten Wasserstand des Sees dürfte die Geschwindigkeit deutlich geringer ausfallen und so einer Vielzahl von Tieren den Aufstieg ermöglichen.

330 Tagen im Jahr von einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 0,6 m/Sek. aus, am<br />

Boden von max. 0,4 m/Sek (S. 51). Dieses Ziel ist nicht erreicht. Eine Erfolgskontrolle ist bisher<br />

unterblieben, wohl, weil die Nichterfüllung der Forderung offensichtlich ist. Geplant war dafür eine<br />

Breite der Sohlgleite von 6,95 m sowie der halbe Borstenpass mit 1,25 m (S. 66). Dabei wurden die<br />

andere Hälfte des Borstenpasses <strong>und</strong> der unterströmte Teil des Treidelpfades nicht angesetzt.<br />

Diese Forderungen wären kaum umsetzbar. Die Brückenöffnung unter der B 430 hat eine schräg<br />

versetzte Länge von 13,20 m bei einer Breite von 7,30 m. Um die Standsicherheit der<br />

Brückenf<strong>und</strong>amente nicht zu gefährden wurden zusätzliche Stützmauern errichtet. Diese, je 0,9 m<br />

in den Freiraum ragenden Mauern verengten den Querschnitt auf 5,5 m.. <strong>Der</strong> in der Studie nicht<br />

vorgesehene Hochwasserüberströmkanal besteht im Oberteil aus einem Rohr mit 1,4 m<br />

Außendurchmesser. Unter der Brücke geht das Rohr in einen Vierkantschacht von 2 m Breite über,<br />

der nun den gesamtverfügbaren Querschnitt auf 3,5 m einengt Das Wasser schießt hier nur so durch.<br />

Die vor der Brücke befindlichen Borstenelemente waren schon zwei Tage nach Inbetriebnahme der<br />

Sohlgleite durch die Strömung versetzt, der Hang vor der Brücke ausgekolkt <strong>und</strong> das Geröll unter<br />

der Brücke weitgehend fortgespült. Zudem liegt der Anteil der Sohlgleite, hier mit 1 m Breite, in<br />

der Außenkurve, in der das Wasser schneller fließt. Und der Treidelpfad liegt auf dem Kanal, kann<br />

also nicht untersrömt werden.<br />

Doch wie läßt sich Abhilfe schaffen um das Ziel der ökologischen Durchgängigkeit der Schwentine<br />

zu erreichen?<br />

<strong>Der</strong> Ausschuss für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umweltschutz der Stadt Plön hat sich in seiner Sitzung am<br />

2. Mai 2012 mit diesem Thema befaßt. Es lagen keine oder falsche Basisdaten vor. Die<br />

Verantwortlichen träumen von einer automatischen Steuerung. Folgender Auszug aus dem Protokoll<br />

spricht für sich:<br />

"Noch in den 70er Jahren lag der durchschnittliche mittlere Wasserstand im Großen <strong>Plöner</strong> <strong>See</strong><br />

etwa bei 21,00 m üNN, während er in den letzten drei Jahrzehnten kontinuierlich auf etwa 21,03 m<br />

üNN gestiegen ist. In den letzten beiden Jahren lag der durchschnittliche Wasserstand sogar noch<br />

etwas höher. Eine langfristige Prognose auf weitere steigende Wasserstände sollte dennoch daraus<br />

nicht geschlossen werden.<br />

Zum Abschluss werden noch die Schwierigkeiten erläutert, die sich bei der automatischen<br />

Steuerung der Entlastungsklappe ergeben. Die Klappe sollte so gefahren werden, dass sie sich<br />

automatisch je nach bestimmten einprogrammierten Wasserständen selbständig öffnet <strong>und</strong> schließt.<br />

Sie kann also nur auf bestimmte Wasserstände reagieren. Besser wäre es, sie könnte so gefahren<br />

werden, dass sie sich vorausschauend auf kommende, abzusehende Wasserstände einstellt. Das<br />

würde ein System bedingen, das aus einer Vielzahl von Parametern künftige Wasserstände<br />

„voraussagt“. Zum Beispiel könnten Meldungen einfließen, ob die Schleusen oberstrom in Malente<br />

<strong>und</strong> Eutin geöffnet werden, kombiniert mit der dadurch zu erwartenden Wassermenge oder auch<br />

über die Wetterlage z. B. am Bungsberg, die dort gefallenen Regenmengen, die dann zwei Tage<br />

später in der Schwentine auch in Plön auftauchen."<br />

Nach meiner Auffassung sind folgende Maßnahmen erforderlich <strong>und</strong> geeignet, damit sich der<br />

<strong>See</strong>spiegel <strong>und</strong> der Abfluß der Schwentine selbst regelt ohne steuernd einzugreifen. Wetterbedingte<br />

Schwankungen sind normal <strong>und</strong> hinzunehmen.<br />

1. <strong>Der</strong> mittlere Wasserstand ist auf ca. 20,85 - 20,90 m abzusenken. Dazu sind die beiden oberen<br />

Borstenblöcke der Sohlgleite Spitzenort um ca 15 cm abzusenken. Hierbei sollten sie auch nicht<br />

als horizontale Sperre sondern leicht v-förmig gestaltet werden, um auch bei niedrigen<br />

Wasserständen eine Befahrbarkeit zu gewährleisten. Und um ihre Funktion, die Strömung zu<br />

bremsen, zu erfüllen, sind die Lücken nicht wie nun linear, sondern versetzt als Mäander<br />

anzuordnen..

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