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Der Deutschordenspriester bis 1800 - Damian Hungs

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noch der Verzicht auf alle durch die Wahl erworbenen Rechte, worauf sie die Provision<br />

durch den Papst aufgrund seiner eigenen Vollmacht erhielten 281 . Auch die Zahlung der<br />

päpstlichen Provisionsgelder 282 blieb ihnen nicht erspart, wobei der eine oder andere<br />

auch noch die nicht gänzlich abbezahlten Gelder seines Vorgängers zu tragen hatte 283 .<br />

Da der Bischof über ein eigenes Territorium verfügte blieben Spannungen zum<br />

Deutschen Orden nicht unbedingt die Ausnahmen und so mancher der Bischöfe<br />

entwickelte sich zum Gegner des eigenen Ordens. Dies war jedoch nicht der Regelfall<br />

und die meisten blieben ihrem Orden auch weiterhin als treue Parteigänger erhalten,<br />

welche den Hochmeistern oftmals auch weiterhin als Ratgeber zur Seite standen. Auch<br />

ihre Teilnahme an den Kapiteln des Ordens ist überliefert. Innerhalb ihres Territoriums<br />

waren sie, besonders in den frühen Jahren, besonders an einer stärkeren Besiedelung<br />

ihres Landes interessiert und trieben entsprechend die Kolonisation voran 284 , wozu auch<br />

die Gründung von Dörfern gehörte 285 . Geistlich wirkten sie durch Visitationen, wofür<br />

sie sich auch gerne der Mitglieder ihres Domkapitels bedienten 286 . Nicht zu vergessen<br />

ist hierbei auch, dass sie gerade in den ersten Jahren mit der Schaffung einer<br />

Diözesanstruktur beschäftigt waren, handelte es sich doch oftmals um neu zu<br />

missionierende Gebiete. Doch zog sich die Strukturgebung der Diözesen und deren<br />

verschiedentliche Neuregelungen, noch <strong>bis</strong> ins 15. Jahrhundert hinein 287 . Später finden<br />

wir sie dann auch bei der Benediktion von Kirchen, Altären und Friedhöfen 288 , oder<br />

auch einfach nur bei Prozessionen 289 . Da sie über keine Weih<strong>bis</strong>chöfe verfügten und<br />

sich die Bischöfe der Nachbardiözesen teils nicht in ihrem Sprengel befanden, erteilten<br />

sie persönlich auch die niederen und höheren Weihen, und spendeten auch das<br />

Sakrament der Firmung. Ein besonderes Interesse hatte man an der Kanonisation der<br />

281 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

685<br />

282 Die Servitientaxen der preußischen Bistümer lagen wie folg: Kulm 700 fl., Samland 800 fl.,<br />

Pomesanien 1.100 fl., Kurland 100 fl. (später nur noch 50 fl.). Einen Taxenwert besaßen auch die<br />

Domkapitel: Kulm 80 fl., Samland ca. 186 fl., Pomesanien 110 fl. Vgl.: Jan-Erik Beuttel, <strong>Der</strong><br />

Generalprokurator des Deutschen Ordens an der römischen Kurie., Marburg 1999, S. 264<br />

283 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

686<br />

284 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

682<br />

285 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

686<br />

286 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

682 und 686<br />

287 Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S. 689<br />

288 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 <strong>bis</strong> 1448., Berlin 2001, S.<br />

684<br />

289 vgl. Erwin Gatz (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1448 <strong>bis</strong> 1648., Berlin 1996, S.<br />

686<br />

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