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Der Deutschordenspriester bis 1800 - Damian Hungs

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diplomatischen Verwicklungen führen. Direktes Handeln des Rates, welcher den<br />

ungeliebten Kommendenkaplan inhaftierte, ist auch zu verbuchen. Doch garantierte ein<br />

Bewähren auf dem glatten reichstädtischen Parkett schon fast eine gewisse Karriere und<br />

man berief diese Leute auch gerne, aufgrund ihrer Erprobung, in das Gremium des<br />

geistlichen Rates, dem dritten Regierungskollegium der Ordenszentrale, neben Hofrat<br />

und Hofkammer 223 .<br />

8. Karrieremöglichkeiten<br />

8.1 Karrieremöglichkeiten innerhalb der Ordenshierarchie<br />

Nicht von den Aufgaben und Tätigkeiten zu trennen sind die Karrieremöglichkeiten der<br />

Priesterbrüder im Orden, da ein jedes Amt zugleich auch eine Aufgabenstellung mit<br />

sich brachte. Hierbei konnte eine Person durchaus über längere Zeit eines Amtes<br />

walten, entweder in ein und demselben Haus oder auch durch Versetzung in<br />

verschiedenen Häusern. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Ämtern war nicht<br />

unüblich. Auch hier konnte dies in einer oder auch, durch Versetzung, in verschiedenen<br />

Kommenden geschehen. Mit dem Verschwinden der Konvente verkleinerte sich jedoch<br />

die Karrieremöglichkeit der Priesterbrüder und beschränkte sie weitgehendst auf<br />

seelsorgliche Tätigkeiten.<br />

8.1.1 Landkomtur<br />

Auch wenn es selten vorkam, so finden wir im Mittelalter doch auch Priesterbrüder als<br />

Landkomturen oder als Statthalter einer Ballei, was denn unter dem Strich dasselbe ist.<br />

So wurden Lambert von Neudorf OT, welcher Pfleger der Kommende in Ibersheim war,<br />

1461 durch den Hochmeister zum Statthalter der Kammerballei Koblenz 224 und der<br />

Priesterbruder Wenzel 1412 zum Landkomtur der Ballei Böhmen berufen 225 . <strong>Der</strong><br />

Landkomtur war der Leiter einer Ballei und wird hier und da auch als Provinzial<br />

bezeichnet 226 . Ihm oblag die Aufsicht über die Vermögensverwaltung der Kommenden,<br />

wie auch die über die Ritter- und Priesterbrüder seiner Ballei.<br />

223<br />

Bernhard Demel, <strong>Der</strong> Deutsche Orden in protestantischen Reichsstädten, in: Udo Arnold, Stadt und<br />

Orden, Marburg 1993, S. 221-229<br />

224<br />

Hans Limburg, Die Hochmeister des Deutschen Ordens und die Ballei Koblenz, Bad Godesberg 1969,<br />

S. 111<br />

225<br />

Hans G. Boehm, Die Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 32<br />

226<br />

vgl. Kurt Forstreuter, <strong>Der</strong> Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 155-156<br />

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