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Der Deutschordenspriester bis 1800 - Damian Hungs

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umfasst haben 134 . Doch mit dem Untergang der Konvente änderte sich das Bild. Da die<br />

Priesterbrüder nun in keinen Konventen mehr lebten, war an die Stelle einer Zelle das<br />

Pfarrhaus getreten. Da die Gelder der Pfarrei durch die Balleien aber oftmals<br />

zweckentfremdet wurden, sah es scheinbar im 17. und 18. Jahrhundert nicht sonderlich<br />

rosig mit diesen „Pfarrhäusern“ aus, jedenfalls was den baulichen Zustand betrifft.<br />

Oftmals ließen Priesterbrüder die Pfarrhäuser auf eigene Kosten neu erreichten oder<br />

bezuschussten deren Bau doch zumindest. Doch wie sahen diese Pfarrhäuser nun aus?<br />

Schauen wir uns die Gemeinde in Vught an, so erhalten wir das Beispiel einer<br />

Landpfarrei. Hier hinterließ der Pfarrer dem Orden 1731 sein eigenes Haus, wobei es<br />

sich wohl lediglich um eine einfache Dorfwohnung handelte, sich das Pfarrhaus also<br />

nicht von den übrigen Wohnhäusern des Ortes abhob. Auch das 1767 errichtete<br />

Pfarrhaus war wohl nur einstöckig und eher einem normalen Wohnhaus, denn einem<br />

repräsentativen Pfarrhaus ähnlich, besaß es doch z. B. keinerlei Einteilung zwischen<br />

Privat- und Repräsentationsräumen. Rechnet man die Werkräume, wie Küche und<br />

Backhaus, ab, so blieben dem Pfarrer noch vier Wohnräume 135 . Leider wissen wir hier<br />

nichts über die Einrichtung, doch dürfen wir sicherlich annehmen, dass auch diese sich<br />

nicht sonderlich von der anderer Wohnhäuser des Dorfes unterschied. Das absolute<br />

Gegenstück hierzu finden wir dann beim Großpastor zu Lüttich, denn dieser bewohnte<br />

kein Pfarrhaus, sondern eine dreiflüglige Kommende mit Lustgarten 136 . In der Mitte<br />

bewegte sich dann das Pfarrhaus von St. Leonhard i. P., welches neben zahlreichem<br />

Stuck, auch Wandmalereien besaß 137 .<br />

134 Marjan Tumler, <strong>Der</strong> Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken <strong>bis</strong> 1400 mit einem Abriß der<br />

Geschichte des Ordens von 1400 <strong>bis</strong> zur neuesten Zeit, Wien 1954, S. 437-438<br />

135 C. G. De Dijn, Erdgeschoßgrundriß des Pfarrhauses der St. Lambertuspfarrei in Vught, in: Ritter und<br />

Priester. Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Nordwesteuropa. (Ausstellung der Landkommanderij<br />

Alden Biesen), Alden Biesen 1992, S. 202<br />

136 N. Laguesse, Modell von St. André in Lüttich, in: Ritter und Priester. Acht Jahrhunderte Deutscher<br />

Orden in Nordwesteuropa. (Ausstellung der Landkommanderij Alden Biesen), Alden Biesen 1992, S.<br />

175-176<br />

137 Franz-Heinz von Hye, Auf den Spuren des Deutschen Orden in Tirol. Eine Bilddokumentation., Bozen<br />

1991, S. 275-283<br />

34

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