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Der Deutschordenspriester bis 1800 - Damian Hungs

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Weynknecht OT 1402 die Pfarrei Pilsen 83 und wurde Pfarrer in Komtau 84 . Kurz darauf<br />

muss er bereits nach Hosterlitz gewechselt haben 85 , denn diese Pfarrei vertauschte er<br />

1408 schon wieder mit der von Pilsen 86 , von wo aus er 1411 nach Deutschbrod ging 87 .<br />

Ähnlich häufig finden wir den Wechsel auch bei anderen Priesterbrüdern dieser Ballei.<br />

Gehen wir davon aus, dass die Ballei in ihrer Versetzungshäufigkeit keine Sonderwege<br />

ging, so kann man sagen, dass man im Mittelalter durchaus häufiger seinen Einsatzort<br />

wechselte. Ab 1500 kennen wir dann auch die Versetzungen im Reich etwas besser.<br />

Diese wurden wohl gerne im Kapitel des Landmeisters besprochen und betrafen die<br />

Versetzung von einem Konvent in den anderen, die Beauftragung eines<br />

Konventpriesters mit einem Ordensamt, die Ernennungen eines Konventpriesters zum<br />

Pfarrer, die Versetzung von einer Pfarre auf eine andere 88 und die Versetzung von einer<br />

Pfarre in einen Konvent 89 . Doch konnte wohl auch der Landkomtur aus eigener Kraft<br />

heraus versetzen 90 .<br />

Wohin ein Priesterbruder versetzt wurde, dass hing wohl nicht zuletzt von einem freien<br />

Benefizium ab. Denn bereits sehr früh finden wir Hinweise darauf, dass ein<br />

Priesterbruder wohl nicht nur in einer Pfarrei ein Benefizieninhaber war, sondern auch<br />

in einer Kommende. Was wir nicht zuletzt in der Kommende Sachsenhausen erkennen,<br />

wo zur Erhöhung der Zahl der Priesterbrüder ein Altar gestiftet wurde 91 . Ob eine<br />

Versetzung aber stets mit dem Erhalt eines besseren Benefiziums verbunden war kann<br />

man nicht sagen. Wohl eher weniger. Auch hat nicht jeder Priesterbruder eine Pfarrei<br />

erhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zuweisung und die Wartezeit auf eine solche<br />

Pfarrei hingen dann von der Anzahl der inkorporierten Pfarren der Ballei und der in der<br />

Ballei lebenden Priesterbrüder ab. Je mehr Pfarren eine Ballei hatte, desto<br />

83 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad<br />

Godesberg 1967, S. 100<br />

84 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad<br />

Godesberg 1967, S. 128<br />

85 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad<br />

Godesberg 1967, S. 140<br />

86 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad<br />

Godesberg 1967, S. 146<br />

87 vgl. Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad<br />

Godesberg 1967, S. 152<br />

88 Marian Biskup (Hg.), Protokolle der Kapitel und Gespräche des Deutschen Ordens im Reich (1499-<br />

1525), Marburg 1991, S. 22<br />

89 Marian Biskup (Hg.), Protokolle der Kapitel und Gespräche des Deutschen Ordens im Reich (1499-<br />

1525), Marburg 1991, S. 30<br />

90 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen (Quellen und Studien zur Geschichte des<br />

Deutschen Ordens, Bd. 26), Marburg 1978, S. 9<br />

91<br />

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