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Der Deutschordenspriester bis 1800 - Damian Hungs

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Eintrittsgebühr aufbrachte, während Cassel lediglich 20 fl zahlte 66 . Wichtiger als ein<br />

Eintrittsgeld war jedoch die eheliche Geburt des Aspiranten 67 . Sehen wir eine<br />

Flexibilität in der Handhabung der Eintrittsgebühren, fehlte sie in diesem Punkt<br />

gänzlich.<br />

5.5 Ausbildung der Priester<br />

Wenn uns auch nichts ausdrückliches über den bildungsmäßigen Werdegang der<br />

Priesterbrüder des Deutschen Ordens in der frühen Zeit, so dürfen wir doch annehmen,<br />

dass diese im Orden selbst geschah. Es waren vermutlich jene Scholaren, welche uns in<br />

der vorreformatorischen Zeit immer wieder begegnen. Einen Schwerpunkt legte man<br />

bei diesen wohl auf Lesen, Schreiben, Latein und Choralgesang, also das Grundrüstzeug<br />

für den priesterlichen Dienst jener Zeit 68 . Weiterhin konnten ihnen die Oberen auch ein<br />

Studium an einer Universität gestatten 69 . In welchem Umfang dieses geschehen ist<br />

wissen wir allerdings nicht. Doch wird die Zahl nicht allzu gering angesetzt werden<br />

dürfen, zumal wir wissen, dass es bereits früh recht viele Akademiker unter den<br />

Priesterbrüdern gab, so das Papst Urban VI. ihnen 1386 die Gründungsbulle zu einer<br />

eigenen Universität in Kulm übergab 70 . Wenn auch die später zum Orden gestoßenen<br />

Priester ihre Ausbildung nicht unter Aufsicht des Ordens genossen haben, so legte man<br />

doch einen gewissen Wert auf die selbständige Durchführung derselben, so das es auch<br />

in späteren Jahren immer wieder innerhalb des Ordens schulische Stiftungen gab. In<br />

Köln errichtete der Landkomtur von Aldenbiesen, Heinrich von Reuschenberg, 1572<br />

zwölf Studienplätze an der Bursa Laurentiana, dies aber vor allem da er den Wert des<br />

Erhaltes und der Erneuerung der Ordenspriester erkannte. Hierzu kam 1587 noch ein<br />

Gymnasium in Gemert und 1593 die Kommende Jungenbiesen in Köln, welche als<br />

Aufenthaltsort junger Ritter- und Priesterbrüder dienen sollte, die an der hiesigen<br />

Universität Jura oder Theologie studieren wollten. 1617 erwarb die Ballei Aldenbiesen<br />

noch ein weiteres Haus in Leuven, das Deutsche Kolleg, in welchem 12 Studienplätze<br />

für die Universität eingerichtet wurden. Alle Kandidaten, welche in das hiesige Haus<br />

66<br />

Katharina Schaal, Das Deutschordenshaus Marburg in der Reformationszeit. <strong>Der</strong><br />

Säkularisierungsversuch und das Inventar von 1543., Marburg 1996, S 317<br />

67<br />

Peter Heim, Die Deutschordenskommende Beuggen und die Anfänge der Ballei Elsass-Burgund, Bad<br />

Godesberg 1977, S. 50<br />

68<br />

Marian Biskup, Irena Janosz-Biskupowa, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter 1236-1449,<br />

Marburg 2002, S. 197-201<br />

69<br />

Ewald Volgger, Die Priester im Deutschen Orden, in: Heinz Noflatscher, <strong>Der</strong> Deutsche Orden in Tirol,<br />

Bozen 1991, S. 49<br />

70<br />

Ewald Volgger, Die Priester im Deutschen Orden, in: Heinz Noflatscher, <strong>Der</strong> Deutsche Orden in Tirol,<br />

Bozen 1991, S. 53<br />

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