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Polycarbonat im automobilbau als Ersatz für silikatglas

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<strong>Polycarbonat</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>automobilbau</strong><br />

<strong>Polycarbonat</strong> <strong>im</strong> <strong>automobilbau</strong> <strong>als</strong> <strong>Ersatz</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>silikatglas</strong><br />

Trotz vielen Vorteilen, die das <strong>Polycarbonat</strong> gegenüber dem herkömmlichen <strong>silikatglas</strong> aufweist,<br />

konnte sich dieser Kunststoff bis heute <strong>im</strong> <strong>automobilbau</strong> noch nicht richtig durchsetzen und das<br />

<strong>silikatglas</strong> <strong>als</strong> Werkstoff <strong>für</strong> autoglas verdrängen. <strong>als</strong> ersatz <strong>für</strong> <strong>silikatglas</strong> wird <strong>Polycarbonat</strong> heute<br />

<strong>für</strong> streuscheiben von scheinwerfern, Dachverglasungen, nicht versenkbare seitenscheiben sowie <strong>für</strong><br />

Verbundsicherheitsverglasungen (Panzerglas) eingesetzt.<br />

EigEnschaftEn von <strong>Polycarbonat</strong> (Pc):<br />

Vorteile:<br />

• grosse Gestaltungsfreiheit<br />

• schlagzäh<br />

• gute Witterungsbeständigkeit<br />

• UV-beständig<br />

• leichter <strong>als</strong> Glas<br />

• einfärbbar<br />

Nachteile:<br />

• begrenzte Chemiebeständigkeit<br />

• kratzempfindlich<br />

• begrenzte Formfestigkeit<br />

www.troeschautoglas.ch<br />

anwEndungEn<br />

FahrzeUGVerGlasUnG:<br />

eine 5 Mill<strong>im</strong>eter dicke <strong>Polycarbonat</strong>scheibe wiegt<br />

pro Quadratmeter 6 kg, eine Verbundsicherheitsglasscheibe<br />

aus <strong>silikatglas</strong> rund das Doppelte! Und<br />

weil moderne Fahrzeuge aus Komfort- und sicherheitsgründen<br />

<strong>im</strong>mer schwerer werden, versucht<br />

die autoindustrie mit alternativen Materialien diesem<br />

Trend entgegen zu wirken, um den energieverbrauch<br />

zu senken. eine Windschutzscheibe aus PC<br />

könnte gegenüber der üblichen VsG–ausführung<br />

zwischen 40 und 60% Gewichtsersparnis bringen.<br />

noch sind Windschutzscheiben und versenkbare<br />

seitenscheiben aus PC Wunschvorstellungen, aber<br />

<strong>als</strong> feste seitenscheiben sowie Dach- und heckmodule<br />

hat dieser Werkstoff mehr und mehr einzug<br />

in die serienfertigung gefunden. Insbesondere die<br />

Da<strong>im</strong>ler aG setzt bei ihren Fahrzeugen PC standardmässig<br />

ein. neben den seitenscheiben be<strong>im</strong><br />

smart finden wir PC <strong>als</strong> säulenabdeckung in der<br />

Cls-Klasse und be<strong>im</strong> lamellendach der a- und B-<br />

Klassen. honda setzt PC be<strong>im</strong> Civic ein, und be<strong>im</strong><br />

seat leon findet man diesen Werkstoff bei den hinteren<br />

seitenscheiben mit Griffmulde.


Gegen den einsatz <strong>als</strong> Windschutzscheibe sprechen<br />

noch die abriebbeständigkeit bei sandrückständen,<br />

steinschlag und Druck des scheibenwischers. hinzu<br />

kommt, dass eine PC-Frontscheibe ein anderes<br />

Karosseriekonzept bedingt, um dem Fahrzeug <strong>im</strong><br />

Crashfall die gewünschte steifigkeit zu verleihen,<br />

ist doch gerade die VsG-Windschutzscheibe zu einem<br />

Tragelement der Karosserie von zunehmender<br />

Bedeutung entwickelt worden.<br />

seit 1998 hat es kontinuierlich Verbesserungen in<br />

der Fertigung und vor allem bei der Beschichtung<br />

von PC–scheiben gegeben. Üblicherweise erhöht<br />

eine nasschemische Flutlackierung mit abriebfestem<br />

Decklack die Kratzfestigkeit des Bauteils. alternativ<br />

dazu wird an einer Vakuumbeschichtung mit<br />

der sogenannten Plasma–CVD–Technik gearbeitet.<br />

Dabei wird ein Gas zusammen mit sauerstoff in<br />

eine Vakuumkammer geleitet und von einem Plasma<br />

angeregt. auf der Oberfläche der PC–scheibe<br />

scheidet sich dabei eine schicht mit glasähnlichen<br />

eigenschaften ab. Bei der Konzeption <strong>als</strong> heckscheibe<br />

haben Versuche ergeben, dass der Oberflächenverschleiss<br />

durch den scheibenwischer kaum<br />

messbar war. Denkbar ist somit eine ausweitung<br />

von <strong>Polycarbonat</strong> auf den heckscheibenbereich in<br />

Kombination mit integrierten heckleuchten oder<br />

<strong>als</strong> Komplettmodul in Form einer heckklappe. auch<br />

das Problem der scheibenheizung ist gelöst. Dabei<br />

werden die heizdrähte in eine transparente PC–<br />

Folie eingeprägt, dann folgt das hinterspritzen mit<br />

PC. heute bereits realität ist die Verwendung von<br />

<strong>Polycarbonat</strong> <strong>als</strong> Werkstoff <strong>für</strong> Dachelemente. Der<br />

fahrzeug: Mercedes r-Klasse<br />

www.troeschautoglas.ch<br />

<strong>Polycarbonat</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>automobilbau</strong><br />

einsatz dieser Dächer wird neben der Gewichtsersparnis<br />

auch die hitzeaufladung des Innenraumes<br />

durch die Infrarotstrahlung reduzieren. neuartige<br />

Farbzusätze <strong>im</strong> PC bewirken eine reduktion der<br />

Wärmeentwicklung <strong>im</strong> Fahrzeug bis zu 50 %. somit<br />

sind diese Dachmodule mindestens so wirkungsvoll<br />

wie konventionelles Wärmeschutzglas.<br />

sCheInWerFer–sTreUsCheIBe:<br />

Bei neuen Fahrzeugmodellen wird die scheinwerferstreuscheibe<br />

aus Glas zunehmend durch <strong>Polycarbonat</strong><br />

(PC) ersetzt. Dies aus den gleichen Gründen<br />

wie bei der Fahrzeugverglasung. Der grosse<br />

Vorteil neben der Gestaltungsfreiheit der scheinwerferform<br />

ist das schlagzähe Material, welches<br />

unempfindlicher gegen Beschädigungen durch<br />

steinschläge ist <strong>als</strong> Glas.<br />

scheinwerfer: streuscheibe aus <strong>Polycarbonat</strong>

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