Buch des Fastens DE.pub - Lebens-, Selbst
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Die Erinnerung an die Armen und die Verhungernden: Eine der Weisheiten,<br />
die in dem Fasten stecken, ist, dass der Fastende, wenn er den Schmerz <strong>des</strong><br />
Hungers verspürt, sich besser in die Lage der Armen hineinversetzen kann und<br />
sich somit freundlich ihnen gegenüber verhält und ihnen zu essen gibt, denn es<br />
ist schließlich nicht das Gleiche, nur vom Hunger zu hören oder ihn am eigenen<br />
Leib zu erfahren. Wenn der Mensch den Hunger spürt, wendet er sich Allah zu<br />
und bittet Ihn um Hilfe, wie es in dem Hadīth steht: „Dem Gesandten Allahs,<br />
Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm, wurden die Berge von Mekka aus Gold<br />
angeboten. Er sagte: „Nein, mein Herr. Ich gebe mich damit zufrieden, dass ich<br />
einen Tag Hunger habe und einen Tag satt bin. Wenn ich Hunger habe, wende<br />
ich mich Dir zu und gedenke Deiner. Wenn ich satt bin, lobe ich Dich und danke<br />
Dir.““ [al-Tirmidhī, 2347, hielt es für hasan (akzeptabel)]<br />
Verminderung der sexuellen Lust: Der Gesandte Allahs, Allahs Frieden und<br />
Wohlgefallen auf ihm, riet den unverheirateten jungen Männern mit dem Fasten<br />
als „wiğā’“, d.h. als Verminderungsmittel für die sexuelle Lust. Es kommt in<br />
seinem Hadīth vor: „Oh junge Männer, wer von euch sich die Heirat leisten<br />
kann, der soll heiraten, denn sie hilft bei der Abwendung <strong>des</strong> Blicks und dem<br />
Schutz <strong>des</strong> Schamteils. Wer es aber nicht kann, der soll fasten, denn es ist für<br />
ihn ein Verminderungsmittel „wiğā’.“<br />
Der Ruf zu Allah, dem Erhabenen: Es ist auch eine große Gelegenheit, um<br />
zu Allah zu rufen, denn die Herzen der Menschen drängen zu den Moscheen:<br />
einige betreten sie zum ersten Mal, andere wiederum haben sie schon sehr lange<br />
nicht mehr betreten und befinden sich in einem Zustand seltener Liebenswürdigkeit.<br />
Man muss diese Gelegenheit beim Schopfe packen, um freundliche<br />
Empfehlungen, angemessene Erklärungen und nützliche Worte auszusprechen,<br />
die sich auf Gottesfurcht und Frömmigkeit gründen.<br />
Die Regeln <strong>des</strong> <strong>Fastens</strong>:<br />
Im Islam gibt es fünf Arten vom Fasten:<br />
1. Hierzu gehört das Pflicht-Fasten, oder auch Pfeiler-Fasten genannt, welches<br />
das Fasten im Monat Ramadan bezeichnet, nach Allahs Worten: „Oh ihr<br />
Gläubigen, euch ist vorgeschrieben zu fasten, so wie es auch denjenigen vorgeschrieben<br />
war, die vor euch lebten.“ [sūrat al-baqara:183] Sowie nach den Worten<br />
Seines Gesandten, Allahs Frieden und Wohlgefallen auf ihm, in einem<br />
Hadīth, das al-Bukhārī und Muslim überlieferten: „Der Islam wurde auf fünf<br />
(Pfeilern) gebaut.“ Einer davon ist das Fasten und die Muslime waren sich einig,<br />
dass damit das Fasten im Monat Ramadan gemeint ist. Wer leugnet, dass es<br />
sich hierbei um eine Pflicht handelt, der tritt vom Islam aus. Von Abū Ya‘lā und<br />
al-Daylamī ist uns überliefert, und al-Dhahabī hat dies für sahīh erklärt, dass<br />
Ibn ‘Abbās, Allahs Wohlgefalen auf ihm, den Prophteen, Allahs Frieden und<br />
Wohlgefallen auf ihm, sagen hörte: „Der Inbegriff <strong>des</strong> Islam und der religiösen<br />
Vorschriften sind drei, auf denen der Islam gegründet wurde. Wer eine von ihnen<br />
unterlässt, tritt dadurch vom Islam aus und <strong>des</strong>sen Blut wird erlaubt: das<br />
Bezeugen, dass es keinen Gott außer Allah gibt, das Gebet und das Fasten im<br />
Ramadan.“ Al-Dhahabī sagt hierzu: „Und die Gläubigen stimmen mit ihm überein,<br />
dass derjenige, der das Fasten im Ramadan ohne Krankheitsgrund unterlässt,<br />
schlimmer als der Ehebrecher oder der Alkoholiker ist; ja sie gehen sogar<br />
soweit, an seinem Islam zu zweifeln und ihn als einen Ketzer zu sehen.“<br />
2. Das Sühne-Fasten, wie z. B. als Sühne für einen Schwur, nach den Worten<br />
Allahs: „Und wenn einer keine Möglichkeit dazu findet, hat er drei Tage zu<br />
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Das <strong>Buch</strong> <strong>des</strong> <strong>Fastens</strong>