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Bachelorarbeit - molitor schuh und sport

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Thema:<br />

F a c h h o c h s c h u l e O s n a b r ü c k<br />

U n i v e r s i t y o f A p p l i e d S c i e n c e s<br />

FAKULTÄT WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN<br />

B a c h e l o r a r b e i t<br />

Effektivitätsstudie: Einlagen vs. Krafttraining<br />

bei Patienten mit langanhaltenden Knieproblemen<br />

– eine Pilotstudie<br />

Erstprüfer: Prof. Dr. Harry J. M. von Piekartz<br />

Zweitprüfer: B.Sc. Martin Thiel<br />

Bearbeiterin: Anja Kage<br />

Matrikelnummer : 363172<br />

Ausgabedatum: 13.11.2008<br />

Abgabedatum: 05.01.2009


Inhaltsverzeichnis<br />

ZUSAMMENFASSUNG 4<br />

1 EINLEITUNG 6<br />

1.1 EINFÜHRUNG IN DAS THEMA: 6<br />

1.2 HYPOTHESE 8<br />

1.3 DAS KNIEGELENK 9<br />

1.3.1 EIN EINBLICK IN DIE ANATOMIE 9<br />

1.3.2 DIE MENISKEN 9<br />

1.3.3 DIE KREUZBÄNDER (LIGG. CRUCIATUM ANTERIUS ET. POSTERIUS) 10<br />

1.3.4 DIE SEITENBÄNDER (LIGG. COLLATERALE MEDIALE ET. LATERALE) 11<br />

1.3.5 DAS ART. FEMUROPATELLARIS 12<br />

1.3.6 WEITERE STRUKTUREN DES KNIEGELENKES 15<br />

1.4 PATHOLOGIE DES KNIEGELENKES 16<br />

1.4.1 DAS PATELLOFEMORALE SCHMERZSYNDROM 16<br />

1.5 DIE ROLLE DES KNIES BEIM GEHEN 18<br />

1.6 DIE GANGPHASEN 19<br />

1.7 NORM DES GEHENS / WAS IST „NORMAL“ ? 22<br />

2 MATERIAL UND METHODEN 24<br />

2.1 PROBANDEN 24<br />

2.2 EIN- /AUSSCHLUSSKRITERIEN 25<br />

2.3 STUDIENORT 26<br />

2.3.1 MEDX OSNABRÜCK 26<br />

2.3.2 SCHUHHAUS MOLITOR 27<br />

2.4 INTERVENTION 28<br />

2.4.1 GERÄTEGESTÜTZTES KRAFTTRAINING 28<br />

2.4.2 EINLAGENVERSORGUNG 34


2.5 TESTVERFAHREN 35<br />

2.5.1 FRAGEBOGEN (PRE & POST) 35<br />

2.5.2 DIE ZWEIDIMENSIONALE COMPUTERGESTÜTZTE LAUFBANDANALYSE 36<br />

2.6 RANDOMISIERUNG 38<br />

2.7 STATISTISCHE METHODEN 38<br />

3 ERGEBNISSE 41<br />

3.1 PROBANDENDARSTELLUNG 41<br />

3.2 ERGEBNISSE DER FRAGEBÖGEN 43<br />

3.3 ERGEBNISSE DER WINKELMESSUNGEN 47<br />

3.4 ERGEBNISSE DER TIBIAKOPFBEWEGUNG 52<br />

4 DISKUSSION 54<br />

4.1 ZUSAMMENFASSUNG UND INTERPRETATION DER ERGEBNISSE 54<br />

4.1.1 FRAGEBOGEN 54<br />

4.1.2 WINKELMESSUNGEN 55<br />

4.1.3 TIBIAKOPFBEWEGUNG 57<br />

4.2 ERGEBNISSE IM WISSENSCHAFTLICHEN KONTEXT 57<br />

4.3 PROBLEME UND VERBESSERUNGEN 58<br />

4.4 SCHLUSSFOLGERUNG 59<br />

5 LITERATURVERZEICHNIS 61<br />

6 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 65<br />

7 TABELLENVERZEICHNIS 66<br />

8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 67<br />

9 ANHANG 69


Zusammenfassung<br />

Effektivitätsstudie: Einlagen vs. Krafttraining<br />

bei Patienten mit lagenhaltenden Knieproblemen – eine Pilotstudie<br />

Schlüsselwörter: computergestützte Ganganalyse; COVILAS; gerätegestütztes<br />

Krafttraining; funktionelle Einlagenversorgung; Knieprobleme; Knieschmerz<br />

Ziel der Studie: Durch einen direkten Vergleich soll herausgestellt werden<br />

welchen Einfluss das gerätegestützte Krafttraining oder die Versorgung mit einer<br />

funktionellen Schuheinlage auf das Schmerzverhalten bei Patienten mit<br />

langanhaltenden Knieproblemen hat <strong>und</strong> ob diese sich durch Veränderung des<br />

jeweiligen Winkel am Knie objektiv nachweisen lassen.<br />

Methode: Es handelt sich um eine Studien mit zwei Interventionsgruppen. Bei<br />

einer Gruppengröße von n = 9 verteilten sich diese auf 4 Probanden in der<br />

Einlagenversorgung <strong>und</strong> 5 im gerätegestützten Krafttraining. Mittels eines<br />

Fragebogens wurde die subjektive Beeinträchtigung <strong>und</strong> der Schmerz bei<br />

Belastung ermittelt. Objektiv wurde der Einfluss der Therapien auf den Q-Winkel,<br />

Kniebeugewinkel, Patellasehnenwinkel, Oberschenkelwinkel <strong>und</strong> der<br />

Tibiakopfbewegung gemessen. Dies geschah mit Hilfe einer Zweidimensionalen<br />

Laufbandanalyse <strong>und</strong> unter Anwendung der COVILAS Software.<br />

Ergebnisse: Es stellte sich eine klare Signifikanz für beide Therapien heraus.<br />

Jedoch ist das Ergebnis subjektiven <strong>und</strong> objektiven beim gerätegestützten<br />

Krafttraining eindeutiger.<br />

Schlussfolgerung: Das gerätegestützte Training der Hüft- <strong>und</strong> Beinmuskulatur<br />

stellt eine beachtenswerte Therapie bei Patienten mit Knieproblemen da. Zudem<br />

ist eine Einlagenversorgung bei Problemen, deren Problem primär von der<br />

Stellung des Unterschenkels ausgehen empfehlenswerten.<br />

4


Abstract<br />

Study of effectiveness: Inlays vs. strength training with patients who suffer<br />

from constant knee pains. – a pilot study.<br />

Key words: computer – assistend gait analysis; COVILAS; apparatus-based<br />

strength training; equipment - mediated strength training; functional insoles; knee<br />

problems, knee pain<br />

Aim of the study: By means of a direct comparison it will be tried to examine to<br />

what extent the apparatus-based strength training or the supply with a functional<br />

inset influence the expierence of pain with patients who suffer from constant knee<br />

pains. Additionally, it will be examined whether those knee pains can be<br />

objectively proven by means of changes of a particular angle.<br />

Method: In the study two intervention groups take part. The group consists of nine<br />

people. They are distributed as follows: 4 test persons are fo<strong>und</strong> in the functional<br />

insoles and 5 in the apparatus-based strength training. By means of a poll it was<br />

possible to measure the subjective impairment and the pain when the knee was<br />

stressed. Objectively the influence of the therapy was tested regarding the Q-<br />

ankle, knee bend-ankle, patellasehen-ankle, thigh-ankle and the tibiamovment.<br />

This was measured by means of a two dimensional computer – assistend gait<br />

analysis and by the use of the COVILAS Software.<br />

Results: There is a clear significance for both of the. But the result is clearer for<br />

the apparatus-based strength training.<br />

Conclusion: The apparatus-based strength training of the hip musculature and<br />

leg musculature is a remarkable therapie with patiens who suffer from knee pains.<br />

Furthermore, a supply with insets is recommendable for patients who have knee<br />

problems primarily caused by the position of the lower leg.<br />

5


1 Einleitung<br />

1.1 Einführung in das Thema:<br />

„Etwa 50% der Bevölkerung geben gewöhnlich an, im vergangenen Monat<br />

mindestens eine Woche lang an Schmerzen des Bewegungsapparates gelitten zu<br />

haben. Laut Bevölkerungserhebungen sind Rückenschmerzen die häufigste lokal<br />

begrenzten Schmerzen bei Erwachsenen im jüngeren <strong>und</strong> mittleren Alter, bei<br />

älteren Menschen sind es Knieschmerzen.“ (The European Commission 2008)<br />

„Im Lauf<strong>sport</strong> ist das Kniegelenk die von Verletzungen am häufigsten betroffene<br />

Körperregion“. (Rothgangel 2008a)<br />

Zudem lokalisieren sich im Lauf<strong>sport</strong> 30 bis 50 Prozent aller Beschwerden im<br />

Bereich des Kniegelenks. Jedoch nicht nur im Leistungs<strong>sport</strong>, sondern auch bei<br />

Freizeitläufern, stehen die Beschwerden im Knie- <strong>und</strong> LWS- Bereich im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Zu den auslösenden Faktoren werden neben der zu geringen<br />

Schockabsorption auf harten Untergründen, Achsfehlstellungen <strong>und</strong><br />

Trainingsfehler auch die Defizite in der LWS- <strong>und</strong> hüftübergreifenden Muskulatur<br />

genannt. Dies können nicht nur Kraftdybalanzen, sondern auch Verkürzungen<br />

oder Immobilität sein. (Rothgangel 2008a, Dickhuth et. al. 2001, Bürgler 2007,<br />

Hezmann 2008, Supp 2006)<br />

Diese Zahlen <strong>und</strong> die Erfahrung zeigen, dass Knieprobleme immer mehr<br />

zunehmen. Bei ersten Recherchen ist festzustellen, dass es kein<br />

„Standard - Programm“ oder ähnliches dazu gibt. Was wiederum in fast allen<br />

vorliegenden Quellen übereinstimmend genannt wird, ist das<br />

Muskelaufbautraining eines der wichtigsten Bestandteile zur Linderung der<br />

Beschwerden ist. Weite therapeutisch Ansätze, die genannt, aber nicht eindeutig<br />

durch Studien belegt werden sind Pattelle Taping, Patellamobilisation, Dehnungen<br />

bei vorliegender Verkürzung sowie sensomotorische Übungen zur Verbesserung<br />

der Koordination in anspruchsvollen Situationen. (Bizzini 2003) Gunsch führe zum<br />

Thema patellofemorales Schmerzsyndrom (PFSS) eine Literaturstudie durch,<br />

wobei gerade die Behandlung durch Kompression im Vordergr<strong>und</strong> stand <strong>und</strong><br />

diese auch durch die Literatur als „adäquate Behandlungsmethode zur<br />

6


Schmerzlinderung <strong>und</strong> Regeneration...“ bei PFSS indiziert ist.<br />

Ein weiterer oft erwähnter <strong>und</strong> von Orthopäden vertretener Behandlungsansatz ist<br />

die Unterstützung der Fußstatik durch Einlagenversorgung. Dabei wird die Einlage<br />

aber nicht nur als statische Unterstützung <strong>und</strong> zur Stoßdämpfung genutzt, sondern<br />

kann auch zur gezielten Aktivierung der Fuß- <strong>und</strong> Unterschenkelmuskulatur<br />

genutzt werden. (Baur 2006) Dabei gibt es durch immer besser werdende<br />

Materialien <strong>und</strong> Methoden der Herstellung eine Vielzahl von Möglichkeiten.<br />

Welche Auswirkungen die einzelnen Materialien <strong>und</strong> deren Einsatz am Fuß<br />

haben, ist leider nur mit mäßig guten Studien belegt. Heiner Baur von der<br />

Universität Freiburg hat sich 2005 mit diesem Thema auseinandergesetzt <strong>und</strong><br />

dazu eine Studie zur „Effektivität <strong>und</strong> Wirksamkeit einer funktionell-dynamischen<br />

Schuheinlagenversorgung im Sport“ durchgeführt <strong>und</strong> diese 2006 im<br />

gleichnamigen Buch veröffentlicht. Ein eindeutiges Ergebnis gab es hinsichtlich<br />

der therapeutischen Wirkung bei bereits bestehenden Problemen besonders bei<br />

Knie- <strong>und</strong> LWS- Beschwerden. Eine präventive Wirkung konnte nicht bestätigt<br />

werden.<br />

Da die Statik des Fußes unseren Laufsstiel maßgeblich beeinflusst, ist ein guter<br />

(Lauf-) Schuh <strong>und</strong> evtl. eine zusätzliche Einlage, eine sinnvolle therapeutische<br />

Ergänzung bei Beschwerden des Bewegungsapparates. Doch kann das auch die<br />

alleinige Therapie sein? Darum stellt sich für mich die Frage, welcher<br />

Therapieansatz effektiver ist. Ist es das gerätegestützte aktive<br />

Muskelaufbautraining oder der alleinige Einsatz einer funktionellen<br />

Schuheinlagen?<br />

Sport kostet Zeit <strong>und</strong> nicht jeder hat die Möglichkeit, ein solches gerätegestütztes<br />

Krafttraining in Anspruch zu nehmen. Somit ist der Einsatz einer funktionellen<br />

Schuheinlagen eine Möglichkeit passiv <strong>und</strong> ohne Zeitaufwand evtl. etwas gegen<br />

sein Problem zu tun.<br />

Bei der Suche nach einem geeigneten Untersuchungsinstrument konnte durch<br />

den Kontakte seitens des MedX Training Osnabrück, Verbindung zu Dirk Molitor<br />

aufgebaut werden. Dort nutzt man die computergestützten Ganganalyse zur<br />

Diagnostizierung von statischen <strong>und</strong> dynamischen Problemen der unteren<br />

7


Extremität. Sie bietet eine objektive <strong>und</strong> weitfassende Möglichkeit die Komplexität<br />

des Ganges zu analysieren.<br />

Durch die sich dadurch neue ergebene Möglichkeit den Ganges auch objektiv zu<br />

messen ergab sich mein Projekt. Es befasst sich mit den Einflussmöglichkeiten die<br />

durch das Krafttraining oder eine Einlagenversorgung gegeben sind. In Bezug auf<br />

die vorliegende Literatur, ist die Hypothese zu Gunsten des Krafttrainings gestellt.<br />

1.2 Hypothese<br />

Meine Hypothese ist, dass der Einfluss eines gerätegestützten Krafttrainings der<br />

Hüft- <strong>und</strong> Beinmuskulatur sich eindeutiger auf das Schmerz- <strong>und</strong> Gangverhalten,<br />

gemessen an den Winkelstellungen am Knie, bei Patienten mit langanhaltenden<br />

Kniebeschwerden auswirkt, als die Versorgung mit einer funktionellen<br />

Schuheinlage.<br />

Dabei ist zu sagen, das „lang anhaltend“, sich ihr auf einen Zeitraum von<br />

mindestens sechs Wochen bezieht. In diesem Zeitraum sind Kniebeschwerden in<br />

Form von Schmerzen oder einer Bewegungsseinschränkung aufgetreten.<br />

Die Auswahl der Therapiemöglichkeiten wurde so gewählt, dass unterschiedliche<br />

Ansatzpunkte <strong>und</strong> Einwirkungsmöglichkeiten auf den Gang gegenübergestellt<br />

werden. Zu erwarten ist, dass sich die Winkelauswirkungen je nach Intervention<br />

unterschiedlich widerspiegelt.<br />

Im Bezug auf das Messinstrument sind also folgende Fragen zu klären:<br />

• Welche Therapie verändert die Kniesteuerung<br />

• Gibt es eine Veränderung des Q-Winkels<br />

• Wenn ja, von welchem Winkel geht die Veränderung aus?<br />

• Übt die Einlage Einfluss auf den Unterschenkel aus?<br />

• Kann durch das Training Einfluss auf die Stellung des Oberschenkels<br />

genommen werden?<br />

• Und natürlich ob es zu einer Schmerzreduktion kommt.<br />

8


1.3 Das Kniegelenk<br />

1.3.1 Ein Einblick in die Anatomie<br />

(nach Zalpour 2002 <strong>und</strong> Halcour 2006 sowie Drake et. al. 2007)<br />

Das Kniegelenk (Art. genus) ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es<br />

verbindet den Oberschenkel mit den Unterschenken <strong>und</strong> besteht aus drei<br />

Einzelgelenken. Dem Art. tibiofemoralis, Art. femuropatellaris <strong>und</strong> dem Art.<br />

tibiofibularis. Funktionell gesehen gehört das Art. tibiofibularis zum oberen<br />

Sprunggelenk. Es spielt aber durch die Eigenschaft als wichtiger Ansatzpunkt für<br />

Muskeln <strong>und</strong> Bänder, die das Kniegelenk umspannen <strong>und</strong> stabilisieren hier eine<br />

nennenswerte Rolle. Das Kniegelenk hat die Möglichkeit, sich um zwei Achsen<br />

<strong>und</strong> zu bewegen. Dabei handelt es sich um die Bewegung in Flexion <strong>und</strong><br />

Extension sowie Endo- <strong>und</strong> Exorotation. In der Flexion <strong>und</strong> Extension findet dabei<br />

ein Rollgleiten statt, das durch verschiedene passive Strukturen geführt <strong>und</strong><br />

gebremst wird. Durch das ungleichmäßige „Zurückrollen“ der Kondylen, aus der<br />

Flextion in die Extension, entsteht am Ende der Extension, eine Schlussrotation<br />

der Tibia gegenüber des Femurs. Das Kniegelenk wird wie bereits erwähnt durch<br />

passive Strukturen geführt <strong>und</strong> gehalten zu diesen gehören:<br />

1.3.2 Die Menisken<br />

Zwischen Tibia <strong>und</strong> Femur liegen zwei faserknorpelige Strukturen. Der Innen- <strong>und</strong><br />

Außenmeniskus, benannt nach ihrer Lage im Gelenk, haben die Aufgabe die<br />

Inkongruenz der Gelenkflächen auszugleichen <strong>und</strong> somit die Kontaktfläche der<br />

Gelenkpartner zu vergrößern. Eine weitere Aufgabe ist die gleichmäßige<br />

Verteilung der Synovialflüssigkeit. Zusammen mit den Kreuzbändern bilden die<br />

Menisci eine funktionelle Einheit, welche stabilisierend bei Rotationsbewegungen<br />

wirkt. Beide Menisci weisen durch ihre Form <strong>und</strong> Lage unterschiedliche<br />

Besonderheiten auf. Der Innenmeniskus ist C-förmig <strong>und</strong> ist an „weit“<br />

auseinander liegenden Insertionsstellen befestigt, was wenig Bewegung zulässt.<br />

Zudem ist er eng verb<strong>und</strong>en mit der Gelenkkapsel <strong>und</strong> dem medialen<br />

Kollateralband.<br />

9


Dem gegenüber ist der Außenmeniskus fast r<strong>und</strong> <strong>und</strong> hat nahe beieinander<br />

liegende Insertionsstellen <strong>und</strong> dadurch eine große Bewegungsfreiheit. Er ist nicht<br />

mit dem lateralen Kollateralband <strong>und</strong> der Kapsel verb<strong>und</strong>en.<br />

1.3.3 Die Kreuzbänder (Ligg. cruciatum anterius et. posterius)<br />

Die Kreuzbänder liegen innerhalb der Capsula fibrosa, aber außerhalb der<br />

Capsula synovialis. Sie überkreuzen sich <strong>und</strong> stabilisieren das Knie gegen<br />

Gleitbewegungen, außerdem haben sie eine führende <strong>und</strong> stabilisierende Rolle<br />

bei Flexions- <strong>und</strong> Extensionsbewegung. Dabei ist jedes Kreuzband in einer<br />

bestimmten Kniestellung entspannt oder angespannt. Neben der Stabilität dienen<br />

die Kreuzbänder auch der Propiozeption des Kniegelenkes.<br />

Lig. cruciatum anterius Lig. cruciatum posterius<br />

Ursprung: Area intercondylaris anterior<br />

tibiae<br />

Ansatz: dorsale Innenfläche des<br />

lateralen Epicondylus femoris<br />

Verlauf: von hinten oben außen<br />

nach vorne unten innen<br />

<strong>und</strong> ist ca. 3-4 cm lang<br />

Funktion: verhindert das Ventralgleiten<br />

der Tibia <strong>und</strong> ein Dorsalgleiten<br />

des Femurs;<br />

bei Flexionsbewegung sorgt es<br />

für das Ventralgleiten <strong>und</strong><br />

entgegengesetztes<br />

gleichzeitiges Dorsalrollen der<br />

Kondylen;<br />

hemmt die IR bis max. 10°<br />

laterale Fläche der medialen<br />

Femurkondyle<br />

Area intercondylaris posterior<br />

tibiae<br />

von hinten unten außen nach<br />

vorne oben innen<br />

<strong>und</strong> ist etwa 2,5 cm lang<br />

verhindert das Dorsalgleiten<br />

der Tibia <strong>und</strong> ein Ventralgleiten<br />

des Femurs;<br />

bei Flexionsbewegung sorgt es<br />

für das Ventralrollen <strong>und</strong><br />

entgegengesetztes<br />

gleichzeitiges das Dorsalgleiten<br />

der Kondylen<br />

Besonderheiten: ist das stärkste Band des Knies<br />

Tabelle 1: Ligg. cruciatum anterius <strong>und</strong> cruciatum posterius<br />

<strong>und</strong> dient als Hauptstabilisator<br />

10


1.3.4 Die Seitenbänder (Ligg. collaterale mediale et. laterale)<br />

Die medialen- <strong>und</strong> lateralen Seitenbänder stellen eine zusätzliche Stärkung der<br />

Gelenkkapsel des Kniegelenkes da. Sie verhindern ein übermäßiges seitliches<br />

Aufklappen <strong>und</strong> wirken bremsend in der Endorotation. Dabei gibt es wiederum<br />

Unterschiede zwischen den Lig. cruciatum anterius (LCA) <strong>und</strong> dem Lig. cruciatum<br />

posterius (LCP). Das LCA besteht aus drei Anteilen <strong>und</strong> ist in der Extension<br />

verantwortlich für die Schlussrotation. Es hat eine enge Verbindung zur<br />

Gelenkkapsel. Dem gegenüber besteht das LCP nur aus zwei Anteilen <strong>und</strong><br />

verhindert maßgeblich die laterale Translation. Gemeinsam begrenzen sie die<br />

Außenrotation (AR) des Unterschenkels bei 90° Flexi on.<br />

Lig. collaterale tibiale Lig. collaterale fibulare<br />

Ursprung: Epicondlus medialis femoris Epicondylus lateralis femoris<br />

Ansatz: zwei Querfinger distal des<br />

medialen Gelenkspaltes der<br />

Tibia<br />

Caput fibulae<br />

Länge: 10 – 12 cm 5 – 6 cm<br />

Funktion: verhindert eine<br />

Ventralgleiten <strong>und</strong> eine<br />

Valgisierung<br />

Besonderheiten: das Ansatzgebiet wir vom<br />

Wird unterstützt<br />

durch:<br />

Pes anseerinus superficialis<br />

überlagert;<br />

ist verwachsen mit<br />

Innenband <strong>und</strong> der medialen<br />

Gelenkkapsel<br />

medialen Anteile des M.<br />

quadriceps femoris, Pes<br />

anserinus superficialis sowie<br />

dem medialen Kopf des M.<br />

gastocnemius<br />

Tabelle 2: Ligg. collaterale tibiale <strong>und</strong> collaterale fibulare<br />

wirkt unterstützend gegen<br />

Varusstress <strong>und</strong> nur bei Extension<br />

lateral stabilisieren<br />

hebt sich ca. 1 cm von der<br />

Gelenkkapsel ab;<br />

ist weder mit Gelenkkapsel noch<br />

mit dem Meniskus verwachsen<br />

den Traktus iliotibialis<br />

bei Flexion arbeitet primär der M.<br />

biceps femoris, der Tractus<br />

iliotibialis <strong>und</strong> die Sehne des M.<br />

popliteus<br />

11


Wie oben genannt, besteht das Kniegelenk aus drei Einzelgelenke. Das art.<br />

tibiofemoralis wurde soeben kurz erläutert. Eine weitere gelenkige Verbindung<br />

besteht zwischen dem Femur <strong>und</strong> der Patella, das Art. femuropatellaris.<br />

1.3.5 Das Art. femuropatellaris<br />

Es spielt beim vorderen Knieschmerz eine wichtige genannte Rolle. Oft wird in der<br />

Führung der Patella zwischen den Kondylen Ursachen für Schmerzen <strong>und</strong><br />

degenerativen Veränderungen gesehen. Dabei stellt die Patella an ihrer<br />

Hinterseite einen First, der in die Rinne der Kondylen des Femurs sein<br />

Gegenstück findet. Dieser First teilt die Rückseite der Patella (Facies articularis<br />

patellae) in zwei Facetten. Im Unterschied zur medialen Facette läuft die laterale<br />

weiter nach proximal <strong>und</strong> ventral. Dadurch kann während der Flexion mehr Druck<br />

aufgenommen werden. Zudem ist die Knorpelschicht zwischen Patella <strong>und</strong> Femur<br />

mit etwa 5 bis 7 mm dicker, als die zwischen Femur <strong>und</strong> Tibia. Um diese Drücke<br />

zu lenken <strong>und</strong> zu leiten wird die Patella von einer Vielzahl von Sehne <strong>und</strong> Bändern<br />

geführt <strong>und</strong> umspannt. Eine primäre Aufgabe übernimmt dabei das Ligamentum<br />

(Lig.) patellae. Es wird durch zahlreiche Einsprossungen anderer Muskelfasern<br />

bestärkt. Zudem steckt hinter ihm die Kraft des M. quadriceps femoris, der mit<br />

seinen vier Anteilen in dieses einsprosst <strong>und</strong> über die Patella, etwas lateral an der<br />

Tuberositas tibiae ansetzt. Dabei wird die Patella zum Sesambein <strong>und</strong> dient durch<br />

ihre Eigenschaft als Hypomochlion als Kraftverstärker.<br />

Wie bereits oben erwähnt, gibt es noch weiter stützende <strong>und</strong> unterstützende<br />

Strukturen. Zur besseren Übersicht werden sie in Tabellenform dargestellt:<br />

12


mediale Struktur besondere Eigenschaften<br />

Retinaculum patellae longitudinale<br />

mediale<br />

Retinaculum patellae transversale, pars<br />

(Lig.) patellofemorale mediale<br />

Retinaculum patellae transversale, pars<br />

(Lig.) patellotibiale mediale<br />

Lig. meniscopatellare mediale<br />

M. vastus medialis longus<br />

entspringt aus der Aponeurose des M.<br />

vastus medialis <strong>und</strong> Ausläufer der<br />

Quadriceps – Sehne <strong>und</strong> wird quer<br />

verstärkt durch das Lig. patellofemorale<br />

mediale <strong>und</strong> schräg durch das Lig.<br />

patellotibiale.<br />

wird unterstützt durch das Lig.<br />

meniscopatellare mediale;<br />

Einsprossung einzelner Fasern des M.<br />

vastus medialis obliquus<br />

seine Fasern strahlen überwiegend axial<br />

in die Patella- <strong>und</strong> Quadriceps – Sehne<br />

ein sowie ins mediale Retinaculum<br />

M. vastus medialis obliquus hat einen horizontalen Faserverlauf von<br />

Tabelle 3. mediale Strukturen des Kniegelenkes<br />

lateral nach medial <strong>und</strong> stabilisiert damit<br />

aktiv die Patella nach medial<br />

Das Retinaculum longitudinale mediale<br />

verbindet Vastus medialis <strong>und</strong> Tibia.<br />

Abb. 1 : Hochschild J. Strukturen <strong>und</strong> Funktionen begreifen Bd. 2. Stuttgart: Thieme; 2002<br />

13


laterale Struktur besondere Eigenschaften<br />

Retinaculum patellae longitudinale<br />

laterale<br />

Retinaculum patellae transversale, pars<br />

(Lig.) patellofemorale laterale<br />

Retinaculum patellae transversale, pars<br />

(Lig.) patellotibiale laterale<br />

Lig. meniscopatellare laterale<br />

Entspringt aus der Aponeurose des M.<br />

vastus lateralis <strong>und</strong> einzelnen Fasern<br />

des Tractus iliotibialis <strong>und</strong> dem M.<br />

biceps femoris <strong>und</strong> entwickelt somit den<br />

Zug nach dorsolateral.<br />

Wird ebenfalls durch das Lig.<br />

meniscopatellare laterale unterstützt.<br />

M. vastus lateralis longus <strong>und</strong> obliquus Auch ihre Fasern strahlen überwiegend<br />

M. vastus intermedius<br />

Tabelle 4: laterale Strukturen des Kniegelenkes<br />

axial in das Retinaculum laterale sowie<br />

die Patella- <strong>und</strong> Quadriceps – Sehne<br />

ein.<br />

Einzelne seiner Fasern spannen als M.<br />

articularis genu den Rezessus<br />

suprapatellaris bei Extension des Knies<br />

<strong>und</strong> verhindern damit sein Einklemmen<br />

Das Retinaculum longitudinale<br />

laterale verbindet Vastus<br />

lateralis, Tractus iliotibialis,<br />

Biceps femoris <strong>und</strong> Tibia.<br />

Abb. 2 : Hochschild J. Strukturen <strong>und</strong> Funktionen begreifen Bd. 2. Stuttgart: Thieme; 2002<br />

14


1.3.6 Weitere Strukturen des Kniegelenkes<br />

Neben den oben genannten stabilisierenden Strukturen sind noch weitere<br />

„Zusatzstrukturen“ im Kniegelenk vertreten. Dazu gehören Schleimbeutel (Bursa),<br />

Fettkörper (Corpus adiposums) <strong>und</strong> Aussackungen der Gelenkkapsel (Rezessi).<br />

Struktur Lage/ Funktion<br />

Corpus adiposum liegt vor der Patella<br />

Plicae alares sind Fortsätze des Corpus adiposums<br />

Corpus adiposum infrapatellare<br />

(Hoffa – Fettkörperchen)<br />

Bursa suprapatellaris, infrapatellaris <strong>und</strong><br />

infrapatallaris<br />

entlang der Seiten der Patella <strong>und</strong> des<br />

Lig. infrapatellares<br />

liegen zw. der Membrana synovialis <strong>und</strong><br />

der Membrana fibrosa unterhalb des Lig.<br />

infrapatellare<br />

liegen an den Reibepunkten von<br />

Sehnen<br />

Resessus parapatellares Parapatellare Umschlagsfalte der<br />

Membrana synovialis<br />

Resessus suprapatellares liegt proximal des Kniegelenkes <strong>und</strong><br />

ventral des Femurs liegende<br />

Umschlagsfalte der Membrana<br />

synovialis<br />

Resessus subpobliteus unter der Ursprungssehne des<br />

M. popliteus<br />

Bursa musculi semimembranosus unter der Ansatzsehne des<br />

M. semimembranosus<br />

Bursa subtendinea musculi gastocnemii unter der Ursprungssehne des<br />

M. gastocnmius<br />

Bursa subcutanea parapatellaris liegt subcutan vor der Patella<br />

Bursa infrapatellaris prof<strong>und</strong>a liegt zw. Lig. Patellae <strong>und</strong> der<br />

Tabelle 5: Weitere Strukturen des Kniegelenkes<br />

Membrana fibrosa<br />

15


1.4 Pathologie des Kniegelenkes<br />

Das Kniegelenk, kann wie jedes andere Gelenk, unter einer Vielzahl von<br />

Einflüssen zu Schaden kommen.<br />

Gerade bei traumatischen Erkrankungen ist oftmals durch die räumliche Nähe<br />

mehr als eine separate Struktur betroffen. Ein bekanntes Beispiel ist das Unhappy<br />

Triad, welche ein Krankheitsbild beschreibt, das aus mehreren zusammengesetzt<br />

ist. In diesem Fall dem kombinierten Riss von Innenband, Innenmeniskus <strong>und</strong><br />

Vorderes Kreuzband. (Hildebrand, 1998)<br />

Daher ist es schwierig, selektive Ursachen für Probleme oder Beeinträchtigungen<br />

zu nennen. Die häufigsten Ursachen werden unter verschiedenen Synonymen<br />

zusammengefasst, wobei hier die Abgrenzungen nicht klar definiert sind. (Bürgler<br />

2007) Eines dieser Synonyme, also Erklärungsversuche für Beschwerden, im<br />

vorderen Kniebereich, ist das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS).<br />

1.4.1 Das patellofemorale Schmerzsyndrom<br />

Wie bereits erwähnt gibt es viele Ursachen für Knieschmerz. Diese könnten<br />

unterschiedlicher Pathosgenese <strong>und</strong> Ätiologie sein.<br />

Dabei zählt „das patellofemorales Schmerzsyndrom (PFSS) weltweit zu den<br />

häufigsten Beschwerdebildern retropatellarer Knorpelveränderungen <strong>und</strong><br />

anteriorer Knieschmerz“. (Gunsch 2004)<br />

"Bei bis zu 25 Prozent der Patienten, die ich mit Schmerzen im Bereich des<br />

Kniegelenkes einen Orthopäden oder Sportmediziner vorstellen, wird die<br />

Diagnose ››patello- femorales‹‹ Schmerzsyndrom gestellt“. (Rothenberg 2008b)<br />

Seitens einer australischen Arbeitsgruppe für muskuloskeletale Schmerzen wird<br />

das patellofemorale Schmerzsyndrom als idiopatischer Schmerzen ausgehend<br />

vom vorderen Kniebereich oder der patellofemoral Regierung von meist unklarer<br />

Ätiologie definiert. (Australien akut muskuloskeletale group, 2003)<br />

16


Bizzini beschreibt das PFSS als eine Ansammlung von Syndromen<br />

unterschiedliche Entstehungsursachen, die auf ein Knorpelleiden zurück zu führen<br />

ist oder daraus resultieren kann.<br />

Dementsprechend verbirgt sich hinter dem patellofemoralen Schmerzsyndrom<br />

kein einheitliches Krankheitsbild, sondern es werden viele Krankheitsbilder<br />

zusammengefasst. Darunter fallen Krankheitsbilder <strong>und</strong> Begriffe, wie<br />

Chondropathia patellae <strong>und</strong> Chondromalacia patellae sowie besonders in der<br />

anglo- amerikanischen Literatur anterior knee pain, patellofemoral arthralgia,<br />

patellar pain, patellar pain syndrome <strong>und</strong> patellofemoral pain. (Brasch 2006) „Die<br />

Bezeichnung PFSS grenzt „lediglich“ (vom Autor ergänzt) den Problembereich auf<br />

die Lokalisation Kniescheibe <strong>und</strong> Patella Gleitlager sowie das Bindegewebe ein<br />

<strong>und</strong> stellt eine Bezeichnung zwischen Schmerzgenese <strong>und</strong> Gelenk her.“ (Bizzini<br />

2006)<br />

Dabei ist das weibliche Geschlecht häufiger betroffen als das männliche.<br />

Beschrieben wird, das zu den vielfältigsten Symptomen eine diffuser, in den<br />

seltensten Fällen stechen, dumpfer Schmerz im anterioren Kniebereich zählt.<br />

Diese Schmerzen treten in Ruhestellung <strong>und</strong>/oder bei Belastung auf. Der Schmerz<br />

kann durch langes bergab gehen oder Treppensteigen sowie hockende <strong>und</strong><br />

kniende Tätigkeiten provoziert werden. Langes Sitzen mit gebeugten Knie wie<br />

beispielsweise im Auto oder Kino können zudem ein weiterer Auslöser sein.<br />

Die Schmerzen treten meist bilateral retropatella auf.<br />

Dieses Syndrom geht laut Thacker in der Regel mit Gewebsbeschädigungen<br />

einher. Es kann auftreten, wenn durch die Gewebe destruktive Prozesse, die<br />

individuelle Belastungstoleranz in den Geweben überschreitet.<br />

Auch Götz-Neumann hat sie mit dem Thema patellofemoralen Schmerz<br />

auseinandergesetzt. Sie führt dies auf die übermäßige Innenrotation des Femurs<br />

zurück, die auf die Schwäche der kleinen Glutaen zurückzuführen ist. Auch sie<br />

führt auf, das durch Training der beckenstabilisierden Muskulatur der Femur<br />

neutral eingestellt werden kann, was wiederum eine bessere Stabilisierung der<br />

Patella im Gleitlager gewährleistet. In Bezug auf Powers 1998 <strong>und</strong> 2001 empfiehlt<br />

17


auch sie ein gleichmäßiges Training aller Vasti des M. quadriceps femoris, da ein<br />

isoliertes Training des Vastus medialis nicht möglich ist.<br />

1.5 Die Rolle des Knies beim Gehen<br />

Das Kniegelenk übernimmt bei jedem Schritt eine tragende Rolle. Zusammen mit<br />

den einzelnen Fußgelenken sowie dem Becken stellt es eine funktionelle Einheit<br />

dar, die wie Götz-Neumann beschreibt, den Lokomotor stellt <strong>und</strong> Becken <strong>und</strong><br />

Oberkörper als Passagier beim Vorgang Gehen tran<strong>sport</strong>iert. Das Becken gehört<br />

dabei gleichermaßen zum Passagier <strong>und</strong> zum Lokomotor <strong>und</strong> stellt ein<br />

Verbindungsglied da.<br />

Dabei übernimmt das Kniegelenk, so wie jedes andere Gelenk, bei jeder<br />

Gangphase unterschiedliche Aufgaben. Wobei aber jedes Gelenk bestimmte<br />

Schwerpunkte hat. Der funktionelle Schwerpunkt im Rahmen der<br />

Aufgabenverteilung liegt, beim Knie, in der Stoßdämpfung <strong>und</strong> der<br />

Gewichtsübernahme.<br />

In den bewerteten Phasen sieht dies folgendermaßen aus:<br />

Im Initial contact besteht eine leichte Beugung von ca. 5 Grad. In dieser Phase<br />

wird durch den M. quadriceps femoris die auftretende Höchstbelastung seitens der<br />

Stoßdämpfung abgefangen. Dabei wird die ischiokruchale Muskulatur dem kurzen<br />

Extensionsdrehmoment entgegen.<br />

In der Loading response liegt eine Flexion von 5 – 15 Grad vor. Es entsteht ein<br />

rasches Flexionsdrehmoment, da der Körpervektor hinter dem Kniegelenk verläuft.<br />

In der transversal Ebene entsteht durch die subtalaren Pronationstellung des<br />

Fußes ein Innenrotationsdrehmoment seitens der Tibia. Dieses kann durch die<br />

Aktivität M. tensor fascia latae <strong>und</strong> dem M. biceps femoris caput longum<br />

entgegengewirkt werden. In der Frontalebene ist ein starkes<br />

Abdunktionsdrehmoment zu beobachten. Auch diesen wird stabilisierend durch<br />

kurze Muskelaktivität seitens des M. biceps femoris caput longum<br />

entgegengewirkt. Über das Iliotibialband erzeugt der M. glutaeus maximus<br />

Spannung. Hier kann auch unterstützende der Tensor fascia latae arbeiten.<br />

18


1.6 Die Gangphasen<br />

Nach Götz-Neumann wird der Gangzyklus in einzelnen Gangphasen unterteilt.<br />

Dabei ist der Gangzyklus definiert, als der Zeitraum, der zwischen zwei<br />

aufeinander folgenden initialen Bodenkontakten desselben Fußes liegt.<br />

Daraus ergibt sich, dass der ersten Bodenkontakt das Referenzbeines als<br />

0%- Punkt des Gangzyklus bezeichnet wird <strong>und</strong> damit endet, dass dieses erneut<br />

den Boden berühmt. Dieser Zeitpunkt wird dann als 100%- Punkt bezeichnet.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass das contralaterale Bein den gleichen<br />

Bewegungsablauf vollzieht, allerdings verschoben, um den Ablauf eines halben<br />

Gangzyklussees.<br />

Dazu gibt es weitere beschreibende Definitionen. Zum einen wird die Schrittlänge<br />

beschreibend genutzt. Dieses ist definiert als Distanz zwischen den Kontaktstellen<br />

beider Füße. Die Seitenzugehörigkeit bezieht sich dabei auf das Bein, dass nach<br />

Abschluss seiner Schwungphase initialen Bodenkontakt hat.<br />

Zu dem kann der Begriff Spurbreite darstellend genutzt werden. Damit wird die<br />

Distanz zwischen den beiden Fersenzentren definiert.<br />

Weitere Definitionen gibt es zur Art der Unterstützung der Gangphasen. Diese<br />

können einfach oder doppelt unterstützt sein. Dabei versteht man unter einer<br />

doppelt unterstützten Standphase die Tatsache, wenn beide Füße Bodenkontakt<br />

haben. Wenn nur ein Fuß Bodenkontakt hat, wird von einer einfach unterstützten<br />

Standphase gesprochen.<br />

Daraus ergibt sich, dass Initial contact (IC), Loading response (LR) <strong>und</strong> Pre- swing<br />

(PS) doppelt unterstützt sind <strong>und</strong> Mid stance (MS) <strong>und</strong> Terminal stance (TS)<br />

einfach unterstützte Gangphasen sind.<br />

19


Definition der 8 Gangphasen nach RLANRC aus<br />

Gehen verstehen von Götz-Neumann<br />

Phase 1: Initialer Kontakt (Initial contact)<br />

Zeitspanne: 0 % Gangzyklus<br />

Ist der kurze Moment, in dem die Ferse auf den<br />

Boden trifft. Dieser wird ausschließlich als Initial<br />

contact markiert.<br />

Gegenstand der Phase ist, dass das Bein so po-<br />

sitioniert wird, dass die Standphase mit dem<br />

Fersenrocker beginnen kann.<br />

Phase 2: Stoßdämpfungsphase (Loading response)<br />

Zeitspanne: 0-12 % Gangzyklus<br />

Sie beginnt mit dem initialen Bodenkontakt <strong>und</strong> endet<br />

mit dem Abheben des contralateralen Beines. Dabei<br />

wird das Körpergewicht abrupt auf das ausgestreckte<br />

Bein transferiert. Dies ist die 1. doppelt unterstützte<br />

Standphase. Primärer Gegenstand dieser Phase ist<br />

die Stoßdämpfung.<br />

Trotz Gewichtübernahme soll die Stabilität<br />

Abb.3: IC<br />

gewährleistet beliben <strong>und</strong> die Vorwärtsbewegung Abb.4: LR<br />

beibehalten werden.<br />

Phase 3: Mittlere Standphase (Mid stance)<br />

Zeitspanne: 12-31 % Gangzyklus<br />

Diese beginnt mit Abheben des contralateralen<br />

Fußes <strong>und</strong> endet mit der Fersenanhebung<br />

des Referenzbeins (der Körperschwerpunkt<br />

befindet sich senkrecht über dem Vorfuß).<br />

Gegenstand dieser Phase ist die Vorwärtsbewegung<br />

Abb.5: MSt frühe <strong>und</strong> späte<br />

20


über einen feststehenden Fuß. Dabei muss die Stabilität des Bein <strong>und</strong> Rumpfes<br />

gewährleistet werden.<br />

Phase 4: Terminale Standphase (Terminal stance)<br />

Zeitspanne: 31 -50 % Gangzyklus<br />

Die Phase beginnt mit dem Abheben der Ferse des<br />

Referenzbeins <strong>und</strong> endet mit dem Initial contact des<br />

contralateralen Fußes. Diese Phase vollendet<br />

den Einbeinstand. Der Körperschwerpunkt wird bis über<br />

den unterstützenden Fuß des contralateralen Beins<br />

hinaus tran<strong>sport</strong>iert.<br />

Phase 5: Vorschwungphase (Pre- swing)<br />

Zeitspanne: 50-62 % Gangzyklus<br />

Mit Beginn des Initial contact der contralateralen Seite<br />

beginnt diese Phase <strong>und</strong> Endet durch das Abheben<br />

des Referenzbeins. Diese Standphase ist die 2.<br />

terminale doppelt unterstützte Standphase Dabei wird<br />

das Referenzbeins für den Initial swing vorbereitet.<br />

Phase 6: Initiale Schwungphase (Initial swing)<br />

Zeitspanne: 62-75 % Gangzyklus<br />

Begonnen wird diese Phase mit Abheben des<br />

Referenzbeins.<br />

Das Ende ist dann gegeben, wenn sich das<br />

Sprunggelenk sowohl des Stand- als auch des<br />

Referenzbeins überkreuzen. Dies ist in der sagittalen<br />

Ebene sichtbar.<br />

Abb.8: ISw<br />

Abb.6: MSt<br />

Abb.7: PSw<br />

21


Gegenstand der Phase ist folglich die Fußablösung vom Boden <strong>und</strong> das nach<br />

vorne bringen des Referenzbeins.<br />

Phase 7: Mittlere Schwungphase (Mid swing)<br />

Zeitspanne: 75-87 % Gangzyklus<br />

Zu Beginn überkreuzt sich die Tibia des Standbeins<br />

mit der Tibia des Referenzbeins dies ist ebenfalls in<br />

der sagittalen Ebene sichtbar. Zum Ende steht die<br />

Tibia des Schwungbeins (Referenzbein) vertikal zum<br />

Boden.<br />

Dadurch wird das Referenzbein weiter nach vorne<br />

gebracht. Dabei muss ausreichend Abstand zwischen<br />

Fuß <strong>und</strong> Boden (am Referenzbein) gewährleisten<br />

werden.<br />

Phase 8: Terminale Schwungphase (Terminal swing)<br />

Zeitspanne: 87-100% Gangzyklus<br />

Die Tibia des Referenzbeins steht zu Beginn vertikal<br />

zum Boden.<br />

Wenn der Fuß des Referenzbeins den Boden berührt<br />

(IC) endet diese Phase. Demzufolge wird das<br />

Nachvornebringen des Referenzbeins zum Abschluss<br />

gebracht <strong>und</strong> das Referenzbeins für den Stand<br />

vorbereitet.<br />

1.7 Norm des Gehens / Was ist „normal“ ?<br />

Abb.9: MSw<br />

Abb.10: TSw<br />

Der menschliche Gang ist abhängig von vielen Faktoren <strong>und</strong> passt sich den<br />

gegebenen Verhältnissen an. Dabei beschränkt sich das Gehen nicht nur auf die<br />

reine Aktion der Beine, sondern stellt eine gesamtkörperliche Antwort auf Um-<br />

gebung <strong>und</strong> Zweck dar. Gerade das macht es so schwierig Normen aufzustellen.<br />

Durch die steigende Nachfrage an kompetenter Betreuung <strong>und</strong> Objektivierung von<br />

22


gangunterstützenden Materialien setzen sich immer mehr mit diesem komplexen<br />

Thema auseinander <strong>und</strong> es werden immer neue Erkenntnisse gewonnen. Daraus<br />

ergeben sich auch immer wieder neue Ansichten von Norm <strong>und</strong> Pathologie.<br />

Pionierin auf diesem Gebiet war Frau Dr. Jacqueline Perry <strong>und</strong> ihr Team vom<br />

Pathokinesiologischen Labor des Rancho Los Amigos National Rehabilitation<br />

Center Los Angeles. Sie beschreiben die als »normal« (d.h. typisch für den<br />

durchschnittlichen Menschen) anzusehenden Funktionsweisen des menschlichen<br />

Gehens.<br />

Doch auch ihre Untersuchungsergebnisse repräsentieren keine generellen<br />

geltenden Werte für die einzelnen Parameter des Gehens, sondern werden<br />

aufgeteilt in vier Altersgruppen <strong>und</strong> deren Normbereiche. Dabei soll als normal<br />

angesehen, was für den jeweiligen Patienten individuell angemessen ist.<br />

Daraus ergeben sich folgenden Faktoren, die sich auf das Gangbild auswirken<br />

können:<br />

• Alter <strong>und</strong> Geschlecht: Dabei beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

beim Gehen zwischen ca. 74 m/min (Frauen) <strong>und</strong> ca. 82 m/min (Männer).<br />

• Körpergröße, Körperbau, Gewicht <strong>und</strong> Masseverteilung<br />

• Bodenbeschaffenheit: Laufband<br />

• Schuhwerk: Barfuss mit Schuhen oder mit Einlagen<br />

• Lebensumstände<br />

• Umgebung: vertraute Umgebung zu Hause, bei der Therapie mit dem Kran-<br />

kengymnasten oder in einer Testsituation<br />

• psychische Verfassung <strong>und</strong> momentane Stimmung: Leistungsdruck<br />

• Angesagte Mode: Textilstopp<br />

• Gruppen-Klassenzugehörigkeit <strong>und</strong> Ausdruck der Persönlichkeit<br />

• Aufgabe <strong>und</strong> Ziel des Gehens: Der Gang wird je nach gestellter Aufgabe<br />

variiert, z.B. Schaufensterbummel, zügigen Schritten zur Arbeitsstelle,<br />

Sonntagsspaziergang oder vorgegebenen in Testsituation<br />

• Komplexität der Aufgabenstellung während des Gehens<br />

23


„Aus diesen Punkten ergibt sich eine große Variabilität des normalen Gehens,<br />

weshalb dem Patienten, von der Norm abweichende Freiheitsgrade gewährt<br />

werden müssen. Die Aufgabe des Therapeuten besteht darin, eine eventuell<br />

bestehende Pathologie zu erkennen <strong>und</strong> auf die individuelle Norm des Patienten<br />

zurückzuführen.“<br />

Wenn aber alles so unterschiedlich ist, wozu dann überhaupt die Normwerte?<br />

Durch die Normwerte wird der funktionellen Vorgang des Gehens <strong>und</strong> deren<br />

mechanischen Voraussetzungen beschrieben <strong>und</strong> benannt.<br />

„Darüber hinaus liefern sie die für jeden Moment des Gehens anfallenden<br />

»Normwerte« z.B. für Drehmomente, Winkel, Beschleunigungen <strong>und</strong> Belastungen.<br />

Weiterhin existiert eine Reihe von essenziellen Merkmalen des Gehens. Sie sind<br />

für den Erfolg entscheidenden Aspekte der beobachtbaren Bewegung <strong>und</strong> daher<br />

am wenigsten modifizierbar.„<br />

Ein Beispiel dafür ist die Relevanz der Geschwindigkeitsmessung. Sie ist ein<br />

Schlüsselindikator für die Gehfähigkeit. Sie liefert über die Teilaspekten,<br />

Schrittlänge <strong>und</strong> Anzahl der Schritte, Aussage über die Qualität der Bewegung.<br />

Dabei wird normales Gehen bei ca. 84m/min also ca. 5 km/h beschrieben. Von<br />

Hetzen spricht man bei ca. 100 m/min. In diesem Zusammenhang ist auch die<br />

Kadenz zu nennen. Sie gibt die Anzahl der Schritten pro Minute wieder. Der<br />

normale Gang hat eine Kadenz von ca. 120 bis 130 Schritte pro Minute.<br />

2 Material <strong>und</strong> Methoden<br />

2.1 Probanden<br />

Die Gruppengröße (N) soll zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Probanden. Das<br />

Durchschnittsalter der Gruppe ist unklar, da der Schwerpunkt der Gruppe noch<br />

nicht bekannt ist. Denkbar ist jedoch, dass es Probanden jüngeren Alters sind, die<br />

viel Sport treiben <strong>und</strong> deswegen Knieprobleme haben oder Probanden mittleren<br />

Alters die nur gelegentlich <strong>sport</strong>lich aktiv sind <strong>und</strong> deshalb im Alltag Probleme<br />

24


haben oder Probanden im vorgeschrittenen Alter, die durch „Verschleiß“ des<br />

Kniegelenkes sich beeinträchtigt fühlen. Im Zuge des Feldzuganges wird sich<br />

dieses herausstellen.<br />

2.2 Ein- /Ausschlusskriterien<br />

Um möglichst viele Probanden rekrutieren zu können beschränken sich die<br />

Kriterien zur Teilnahme auf einige Wesentliche. Im Nachhinein kann dann genauer<br />

entschieden werden, was zusätzlich mit einbezogen werden sollte, um eine<br />

möglichst homogene <strong>und</strong> vergleichbare Gruppe zu erhalten.<br />

Einschlusskriterien:<br />

• Bestehen eines Knieproblem/-schmerzes über mindestens sechs Wochen<br />

oder länger<br />

• Zeit <strong>und</strong> Interesse an den Therapieangeboten<br />

• kognitiv <strong>und</strong> körperlich in der Lage sein, diese selbstständig durchzuführen<br />

• die Fähigkeit auf einen Laufband zu gehe<br />

Ausschlusskriterien:<br />

• zeitgleiche Inanspruchnahme von Therapiemaßnahmen bezüglich des<br />

Knieproblems/- Schmerz (außer Schmerzmedikamente)<br />

• Problematiken der Hüft-, Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenke<br />

• fehlen einer Extremität<br />

• Unverständlichkeit der deutschen Sprache<br />

• Nicht Unterzeichnung der Einverständniserklärung<br />

25


2.3 Studienort<br />

2.3.1 MedX Osnabrück<br />

Das MedX Osnabrück an der Hannoverschen Straße ist im Oktober 2006 aus dem<br />

früheren Eisenhauer Training hervorgegangen. Auf den 1250 m² Gesamtfläche<br />

sind neben den Trainingsgeräten auch Umkleidemöglichkeiten, eine Sauna,<br />

Solarien sowie ein Kursraum <strong>und</strong> ein Kinderparadies untergebracht.<br />

Die reine Trainingfläche umfasst 600m² <strong>und</strong> ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Der<br />

Krafttrainingsbereich besteht aus 32 verschiedenen <strong>sport</strong>medizinischen<br />

Trainingsgeräten. Insgesamt stehen 71 Trainingsgeräte für die K<strong>und</strong>en zur<br />

Verfügung. Um Wartezeiten an den Geräten zu vermeiden, sind mind. drei von<br />

jedem Gerät vorhanden. Diese sind nach Namen von A1 bis J5 aufgestellt. Die<br />

Bezeichnungen mit Namen <strong>und</strong> Buchstaben dienen zur besseren Orientierung<br />

<strong>und</strong> geben zudem auch Hinweis auf die Schwerpunkte des Trainingsgerätes.<br />

Diese sind:<br />

Trainingsgerät-<br />

bezeichnung<br />

Schwerpunkt<br />

A Hüft- <strong>und</strong> Beinmuskulatur<br />

B Beinmuskulatur<br />

C oberer Rücken<br />

D Brustmuskulatur<br />

E Schulter- <strong>und</strong> Nackenmuskulatur<br />

F Bauchmuskulatur <strong>und</strong> unterer Rücken<br />

G Nacken- <strong>und</strong> Halsmuskulatur<br />

H Oberarm/ Unterarm<br />

J Klimmzug, Wade, seitliche<br />

Rumpfmuskulatur<br />

Tabelle 6: Auflistung der Trainingsgerätebezeichnung <strong>und</strong> ihren Scherpunkten<br />

26


Im Ausdauerbereich stehen den K<strong>und</strong>en zum pulsorientierten Herzkreislauftraining<br />

drei Gerätearten zur Verfügung. Das sind im Einzelnen 11 Crosstrainer,<br />

17 Fahrradergometer <strong>und</strong> 4 Sitzfahrräder.<br />

2.3.2 Schuhhaus Molitor<br />

Das Schuhhaus Molitor ist ein Orthopädie Schuhtechnischer Fachbetrieb <strong>und</strong><br />

besteht bereits seit über 50 Jahren. Molitor Schuhe <strong>und</strong> Sport ist in Osnabrück ein<br />

innovatives Schuheinzelhandelsunternehmen, das sich permanent den<br />

Anforderungen des Marktes neu stellt. Dazu steht ein Team von 15 Mitarbeitern<br />

bereit, die auf Basis <strong>schuh</strong>orthopädischer Kenntnisse, die Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en<br />

den gegebenen Möglichkeiten anpassen. Zu den Räumlichkeiten gehören neben<br />

der Werkstadt <strong>und</strong> dem Verkaufsbereich auch ein Anpassraum <strong>und</strong> ein Raum für<br />

die Bewegungsanalyse. In diesem Raum fanden die Messungen statt. Er ist durch<br />

eine durchgehende Fensterreihe gut zu belüften. Als Blickschutz während der<br />

Messungen diente eine blickdichte, dunkle Gardine. Zur Ausstattung des Raums<br />

gehören eine höhenverstellbare Behandlungsbank, einem Lamellen-<br />

Hochleistungs- Laufband vom Typ Callis der Firma Sprintex sowie vier<br />

Videokameras. Diese sind lotgerechte an den Kalibrierungstafeln die an der Wand<br />

angebracht sind ausgerichtet. Zu Schattenfeien <strong>und</strong> eindeutigen Messung steht<br />

eine zusätzlichen Beleuchtung zur Verfügung.<br />

Abb. 11: Räumlichkeit für die Messungen<br />

27


Zur finanziellen Unterstützung erklärte sich die Ietec, ein Verb<strong>und</strong> von<br />

Orthopädie<strong>schuh</strong>machern in Europa, bereit die Kosten für die Einlagen zu<br />

übernehmen. Diese Zusammenarbeit ist seitens Dirk Molior entstanden.<br />

2.4 Intervention<br />

2.4.1 gerätegestütztes Krafttraining<br />

Die Probanden der Interventionsgruppe nehmen an einem, angepassten<br />

Krafttraining an <strong>sport</strong>medizinischen Trainingsgeräten teil. Dieses findet im MedX<br />

Osnabrück statt, geht über 6 Wochen <strong>und</strong> wird vom Autor begleitet. In den ersten<br />

beiden Terminen wird den Probanden der Umgang mit den Geräten <strong>und</strong> die<br />

Ausführung der einzelnen Übungen erklärt. Die Einstellungen sowie Gewichte <strong>und</strong><br />

zusätzliche Informationen werden auf der Trainingskarte fixiert. Das<br />

Trainingskonzept nach dem die Probanden trainieren ist das Einsatztraining nach<br />

Kieser.<br />

Dieses enthält folgende Prinzipien:<br />

• es sollte ein- bis zweimal die Woche trainiert werden<br />

• eine Trainingseinheit umfasst ein bis zwei Geräte für jede Muskelgruppe<br />

• zwischen den einzelnen Trainingseinheiten sollten 48 Std. Pause liegen<br />

• die einzelnen Übungen werden in einem möglichst langsamen Tempo <strong>und</strong><br />

ohne Schwung ausgeführt<br />

• die positive Bewegungsphase sollte 4 Sek. dauern, das Halten am<br />

Bewegungsende 2 Sek. <strong>und</strong> die negative Bewegungsphase jeder<br />

Wiederholung ebenfalls 4 Sek.<br />

• daraus ergibt sich eine insgesamt Anspannungszeit von optimalen 90<br />

Sek<strong>und</strong>en pro Übung (9 Wiederholungen)<br />

• das Gewicht sollte so gewählt werden, das eine Übungsdauer von 60 bis 90<br />

Sek. möglich ist<br />

• sollten über diese 90 Sek. (9 Wiederholungen) hinaus noch Wiederholungen<br />

möglich sein, kann <strong>und</strong> sollte zum nächsten mal das Gewicht erhöht werden,<br />

so wird dies auf der Trainingskarte vermerkt<br />

28


• Bewegung <strong>und</strong> Anspannung sollte nur in den zu beübenden Körperabschnitten<br />

stattfinden<br />

• während der Anspannung sollte ruhig <strong>und</strong> gleichmäßig weitergeatmet werden<br />

• jede Übung wird nur einmal beübt, in diesem einen Satz sollte der Muskel bis<br />

zu Erschöpfung belastet werden<br />

• das Gewicht sollte nie zu Lasten der sauberen Bewegungsausführung erhöht<br />

werden<br />

• es sollte vor <strong>und</strong> nach dem Training ausreichend getrunken werden<br />

(Kieser 2006)<br />

2.4.1.1 Die Trainingsgeräte<br />

Die genutzten medizinischen Trainingsgeräte, wurden an der Universität Gainsville<br />

in Florida/ U.S.A. in Zusammenarbeit mit Arthur Jones, dem Erfinder der<br />

Nautilus- Trainingsgeräte, entwickelt <strong>und</strong> erstmals 1987 vorgestellt. Durch<br />

ein exzentrisches Rad, welches das Drehmoment der zu bewegenden Hebelarme<br />

in den unterschiedlichen Gelenkwinkeln vorgibt, wird der Widerstand über den<br />

ganzen Bewegungsausschlag auf den Muskel ausgeübt. Die Muskulatur kann<br />

durch die Bauweise der Trainingsgeräte überwiegend isoliert trainiert werden.<br />

Dadurch ist direkter Widerstand möglich.<br />

Dabei sind die Gewichtsblöcke so gestaltet, dass um jeweils minimal 2 Pf<strong>und</strong> (LB)<br />

erhöht werden kann. Auch größere Steigerungen sind möglich. Diese sollten aber<br />

10 LB nicht übersteigen.<br />

Zur besseren Darstellung des absolvierten Trainings werden die angewendeten<br />

Geräte, in Folgenden mit Text <strong>und</strong> Bild erklärt.<br />

29


A1<br />

Streckung im Hüftgelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. glutaeus maxinus, M. erector spinae, M. biceps femoris, M. semitendinosus<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Seitenlage links, Hände mit den Handflächen zum Gesicht, 90° Beugung im<br />

Ellenbogengelenk <strong>und</strong> im Kniegelenk, Zehenspitzen werden angezogen<br />

• Bewegungsausführung:<br />

Die angebeugten Beine werden bis zur vollständigen Streckung des Körpers<br />

nach hinten gegen das Gewicht bewegt. Dabei bilden die Oberschenkel eine<br />

Gerade mit dem Oberkörper.<br />

Abb.12: A1a Abb.13: A1b Abb.14: A2<br />

A2<br />

Beugung im Hüftgelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. iliopsoas, M. rectus abdominis<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Seitenlage links, Hände mit den Handflächen zum Gesicht, 90° Beugung im<br />

Ellenbogengelenk <strong>und</strong> im Kniegelenk, Fersen werden ans Gesäß gezogen<br />

• Bewegungsausführung:<br />

Die Knie werden an den Bauch gezogen, bis der Anschlag des Gerätes zu<br />

30


A3<br />

spüren ist. Die Kraftübertragung geschieht über die auf den Oberschenkel<br />

liegende Rolle.<br />

Abduktion im Hüftgelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. glutaeus medius <strong>und</strong> minimus<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz mit individueller Einstellung der Lehnenneigung, Knie leicht gebeugt,<br />

Zehenspitzen <strong>und</strong> Kniescheibe zeigt zur Decke<br />

• Bewegungsausführung:<br />

Die leicht gebeugten Beine werden mit angezogenen Zehen so weit wie<br />

möglich abduziert dort gehalten <strong>und</strong> wieder zusammengeführt.<br />

Abb.15: A3 Abb.16: A4<br />

A4<br />

Adduktion im Hüftgelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

Mm. adductorae, M. gracilis, M. satorius<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz mit individueller Einstellung der Lehnenneigung, Knie leicht gebeugt,<br />

Zehenspitzen <strong>und</strong> Kniescheibe zeigt zur Decke<br />

• Bewegungsausführung:<br />

Die Beine werden, bestenfalls, bis zur vollständigen Schließung<br />

31


B6<br />

zusammengeführt. Anschließend erfolgt das Spreizen bis kurz vor dem<br />

Dehnreiz.<br />

Beinpresse<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. glutaeus maximus, M. quadriceps femoris, M. biceps femoris,<br />

M. semitendinosus<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz mit individueller Lehnenneigung <strong>und</strong> Nachenpolstereinstellung, die Füße<br />

mit den Fersen auf der unteren Kante am Brett, Hüftgelenk breit ausgereichten,<br />

so das Hüft-, Knie- <strong>und</strong> Sprunggelenk eine Gerade bilden. Füße in leichter<br />

Außenrotation<br />

• Bewegungsrichtung:<br />

Die Knie werden gestreckt, jedoch nicht vollständig.<br />

Abb.17: B6<br />

B1<br />

Streckung im Kniegelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. quadriceps femoris<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz, Hände auf den Oberschenkeln, Zehenspitzen angezogen<br />

• Bewegungsrichtung:<br />

Die Knie werden, bestenfalls, bis zum Anschlag des Gerätes gestreckt.<br />

32


Abb.18: B1 Abb.19: B7<br />

B7<br />

Beugung im Kniegelenk<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. biceps femoris, M. semitendinosus<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz, Zehenspitzen angezogen, Hände an den Griffen<br />

• Bewegungsrichtung:<br />

die Fersen werden gegen das Gewicht zum Gesäß gezogen, dabei soll darauf<br />

geachtet werden, dass die LWS stets Kontakt zur Rückenlehne hat.<br />

F3<br />

Rückenstreckung<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. erector spinae unterer Bereich<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Sitz, fixiert durch einen Becken- <strong>und</strong> einen Bauchgurt, Füße abgestellt auf ein<br />

passend eingestelltes Fußbrett, Hände werden vor dem der Brust verschränkt.<br />

• Bewegungsrichtung:<br />

Der Oberkörper wird aufgerichtet, das Brustbein bewegt sich Richtung Decke<br />

bis zur vollständigen Aufrichtung. Nach kurzer Haltephase sinkt das Brustbein<br />

wieder zu den Knien.<br />

33


Abb.20: F3 Abb.21: J1<br />

J1<br />

Fersenheben<br />

• Schwerpunkt:<br />

M. gastrocnemius, M. soleus<br />

• Ausgangsstellung:<br />

Stand auf der ersten Stufe, Fersen freistehend<br />

• Bewegungsrichtung:<br />

Über einen Gurt ist es möglich, zusätzlich zum eigenen Körpergewicht,<br />

Gewichte zu bewegen. Dieser wird auf den Beckenkämmen abgelegt <strong>und</strong> in<br />

einem zwischen den Füßen befindlichen Haken eingehackt, der über eine<br />

Umlenkrolle mit den Gewichtsscheiben verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Die Fersen werden nun gegen das Gewicht nach oben gebracht, bis der<br />

Zehenstand erreicht ist. Nach kurzen Halten werden die Fersen wieder<br />

herabgelassen.<br />

2.4.2 Einlagenversorgung<br />

Die Probanden der 2. Interventionsgruppe bekommen speziell angefertigte<br />

Schuheinlagen, die seitens der Firma Schuh <strong>und</strong> Sport Molitor GmbH entwickelt<br />

<strong>und</strong> hergestellt werden. Diese Einlagen dienen der Knieentlastung bei<br />

unterschiedlichen Beschwerdebildern. Diese wird ebenfalls über 6 Wochen, so oft<br />

wie möglich, von den Probanden getragen.<br />

34


Die Gr<strong>und</strong>konstruktion der Einlage basiert auf elastischem Polidadditionsschaum<br />

Der Firma IETEC Fulda. Die Einlage ist sehr flexibel gestaltet <strong>und</strong> bietet nicht<br />

starre Eigenschaften. Sie weist auch nach Dauereinsatz keinerlei<br />

Materialveränderungen auf.<br />

Der Rohling ist eine Schaleneinlage, die den Rückfuß bis zu den<br />

Mittelfußköpfchen umfasst, gegossen nach dem teilbelasteten Abdruck des Fußes<br />

unter Berücksichtigung der Tibiastellung.<br />

Das Abdruckverfahren wird mittels eines Trittschaums vollzogen, in dem der Fuß<br />

eingedrückt wird. Etwaige Korrekturen am Fuß bleiben bei der Gr<strong>und</strong>konstruktion<br />

unberücksichtigt. Bei der Abdruckabnahme wird lediglich darauf geachtet, dass die<br />

Tibia achsengerecht geführt wird <strong>und</strong> das der Ansatz der Plantaraponeurose<br />

ausmodelliert ist.<br />

Zur exakten Anpassung der Einlage wird in einem Schleifverfahren der Rohling<br />

durch den Orthopädie<strong>schuh</strong>machermeister modifiziert. Die Einlage wird so<br />

eingeschliffen, dass die Stellung des Fußes auf der Einlage identisch ist, wie die<br />

teilbelastete Stellung des Fußes im Trittschaum. Die Materialstärke im Vorfuß wie<br />

Rückfuß wird gleichmäßig, bis zur idealen Passform der Einlage zum Schuhwerk,<br />

reduziert.<br />

2.5 Testverfahren<br />

2.5.1 Fragebogen (Pre & Post)<br />

Zur Beurteilung der Kontextfaktoren dient ein, seitens des Autors<br />

zusammengestellter Fragebogen. Dieser wird Eingangs zu Darstellung des<br />

Problems von den Probanden ausgefüllt <strong>und</strong> nochmals, in einer angepassten<br />

Variante nach Beendigung des Interventionszeitraums.<br />

Er beinhaltet das Schmerzverhalten, Alltagstätigkeiten, Berufliche Tätigkeit sowie<br />

die Einschätzung der Beeinträchtigung durch das Problem.<br />

Zudem wird auf Sport <strong>und</strong> Hobbys eingegangen. Das Ende bildet eine, aus<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Recherche hervorgehende Auflistung, von Situationen bei denen<br />

35


Knieschmerzen oder Probleme auftreten bzw. diese ausgelöst werden. Um daraus<br />

auf evtl. Zusammenhänge schließen zu können.<br />

Der Schwerpunkt des Post- Fragebogen liegt auf der Veränderung des Problems<br />

im Bezug zur jeweiligen Intervention. Dabei werden Fragen zur noch bestehenden<br />

Beeinträchtigung durch das Problem <strong>und</strong> durch die Intervention im Alltag, sowie<br />

die Auswirkung der Therapie auf Sport <strong>und</strong> Hobby gestellt. Die Ergebnisse werden<br />

im Ergebnissteil dargestellt <strong>und</strong> ausgewertet. Dabei wird überprüft, ob ein<br />

Zusammenhang zwischen der subjektiven Einschätzung der Probanden <strong>und</strong> er<br />

Ergebnisse der Ganganalyse besteht, bzw. wie diese sich verändert hat. Des<br />

Weitern soll durch die Beurteilung der Therapien evtl. Verbesserungsvorschläge<br />

<strong>und</strong> Anregungen für folgende Studien gegeben werden.<br />

2.5.2 Die zweidimensionale computergestützte Laufbandanalyse<br />

Basis für die Messungen sind kinematische Daten, die aus der zweidimensionale<br />

computergestützte Laufbandanalyse gewonnen werden. Das System welches zu<br />

Erlangung der Daten genutzt wird trägt den Namen COVILAS ®<br />

(Computerunterstütztes – Video – Laufanalyse – System) der Firma IETEC Fulda.<br />

Diese ist eine zweidimensionale videogeführte Aufzeichnung des<br />

Bewegungsablaufes beim Gehen, ohne Schuhe, von vorne, von hinten <strong>und</strong> von<br />

den Seiten. Die Speicherung erfolgt im *.avi - Format. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Kameraanordnung kann bei einem Durchgang immer nur eine Körperhälfte in der<br />

Sagittalebene aufgenommen werden. Deswegen ist es erforderlich, nach dem<br />

ersten Durchgang die Gangrichtung zu wechseln, damit beide Seiten<br />

aufgezeichnet werden können. Die jeweilige Aufnahmezeit beträgt ca. 5 Sek.. Die<br />

Ganggeschwindigkeit ist individuell vom Probanden abhängig. Sie wird bei der<br />

ersten Messung ermittelt <strong>und</strong> bei allen folgenden Messungen beibehalten. Das<br />

verwendete Laufband, ein Lamellen-Hochleistungs-Laufband vom Typ Callis der<br />

Firma Sprintex, ist entsprechend einstellbar. Bei einer Lauffläche von 60 mal<br />

160 cm ist die Geschwindigkeit in beide Richtungen in 0,1 km/h Schritten<br />

regulierbar. Zu Beginn jedes Aufnahmetermins erfolgte die lotgerechte<br />

36


Kalibrierung der Kameras zum Laufband anhand von Kalibrierungstafeln die an<br />

der Wand angebracht sind.<br />

Vor Beginn der Analyse wird die Beweglichkeit des unteren Sprunggelenke durch<br />

passive Bewegungsüberprüfung seitens des Autors durchgeführt <strong>und</strong> auf<br />

Symmetrie getestet beurteilt. Dies ist notwendig, um von dort ausgehende<br />

Ungleichheiten auszuschließen.<br />

Danach erfolgt die Präparation des Probanden mit weiß/schwarzen Klebepunkten<br />

an den zur Beurteilung wichtigen Punkten. Diese dienen später dem Programm<br />

bei der Errechnung des Bewegungsausmaßes als Referenzpunkte. Aus den<br />

Vermessungsdaten ergeben sich die Bewegungswinkel (quantitative Daten) sowie<br />

Verlaufskurven der Bewegung einzelner Referenzpunkte.<br />

Die Referenzpunktepunkte sind:<br />

• Mitte Oberschenkel in der Sagittal- <strong>und</strong> Dorsalebene<br />

• Kniegelenksspalt in der Sagittal- <strong>und</strong> Dorsalebene<br />

• in der Frontalebene Mitte Kniescheibe <strong>und</strong> Tuberostias Tibeae<br />

• Spiena iliake anterior superior (SIAS) sowie posterior<br />

• <strong>und</strong> durch die Verbindungslinie der SIAS mit der Mitte Patella ein zusätzlicher<br />

Punkt, der eine Hand breit oberhalb der Patellamitte auf dieser<br />

Verbindungslinie liegt.<br />

Hierbei handelt es sich um die Markierung der funktionellen Beinachsen anhand<br />

einiger anatomischen Gegebenheiten. Dadurch kann die relativen Bewegung des<br />

Beines ermittle werden.<br />

Die Auswertung beschränkte sich auf die ersten zwei Abschnitte des Gangzyklus,<br />

Initial Contact <strong>und</strong> Loading Response, des Standsbeines.<br />

Zielkriterien dieses Messinstrumentes ist die einzelnen Winkel darzustellen, in<br />

Verbindung zu bringen <strong>und</strong> herauszustellen, welcher der Winkel durch die<br />

jeweilige Intervention beeinflusst wurde.<br />

37


2.6 Randomisierung<br />

Die Einteilung in die jeweilige Gruppe orientiert sich an den pragmatischen Gr<strong>und</strong><br />

der Entfernung zum Trainingsort <strong>und</strong> der Möglichkeit am Training teilzunehmen.<br />

Weiter Einteilungskriterien der Gruppe waren zeitliche Möglichkeit sowie eine<br />

möglichst homogene Alterseinteilung in beiden Gruppen. Leider war es nicht<br />

möglich, die Gruppen geschlechtergleich zu verteilen. Gr<strong>und</strong> dafür ist die sehr<br />

geringen Teilnahme männlicher Probanden (n = 1). Gr<strong>und</strong> für die pragmatische<br />

Einteilung ist auch der ethischer Aspekt einer Studie. Die Probanden müssten die<br />

Möglichkeit haben entscheiden zu können, ob sie sich zeitlich <strong>und</strong> räumlich am<br />

Training binden möchten, da dies einen Eingriff in ihre Privatsphäre darstellen.<br />

Des Weitern sind auch Einschränkungen mit dem Tragen von Einlagen<br />

verb<strong>und</strong>en. Sie können nicht im jeden Schuh getragen werden, <strong>und</strong> schränken<br />

somit auch die Wahl des Schuhs ein.<br />

Daher wurden die Probanden zu Beginn der Studie über diese<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Einschränkungen aufgeklärt. Im Zuge dieser Aufklärung<br />

stand die Unterzeichnung der Einverständniserklärung. Diese war<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Teilnahme an den Studien. Alle an dieser Studie<br />

teilnehmenden Probanden haben diese unterzeichnet <strong>und</strong> waren somit über diese<br />

Einschränkung aufgeklärt <strong>und</strong> damit einverstanden.<br />

2.7 Statistische Methoden<br />

Ziel ist es mit Hilfe des Computerprogramms COVILS den Kniebeugewinkel, den<br />

Patellasehnenwinkel, den Oberschenkelwinkel <strong>und</strong> die Tibiakopfbewegung<br />

darzustellen sowie den, in der Literatur umstrittenen, Q-Winkel. Dieser beinhaltet<br />

den Patellasehnenwinkel <strong>und</strong> dem Oberschenkelwinkel. Dabei ist zu untersuchen,<br />

ob sich der Patellasehnenwinkel durch den die Einlagenversorgung beeinflussen<br />

lässt. Sowie der Einfluss des gerätegestützten Krafttrainings auf den<br />

Oberschenkelwinkel. Der Oberschenkelwinkel ist von Autor in diesem<br />

Zusammenhang wie folgt definiert:<br />

38


Der Oberschenkelwinkel ist der Winkel, der aus der Neutralachse <strong>und</strong> der<br />

Oberschenkelachse des Beines gebildet wird. Dabei ist die Oberschenkelachse<br />

die Verbindungslinie zwischen SIAS <strong>und</strong> Patellaspitze.<br />

Daraus ergibt sich folgende Formel zur Berechnung: PSW + OSW = QW<br />

PSW = Patellasehnenwinkel<br />

OSW = Oberschenkelwinkel<br />

QW = Q-Winkel<br />

Da nur zwei Variablen, QW <strong>und</strong> PSW, bekannt sind muss die Formel nach OSW<br />

umgestellt werden.<br />

Daraus ergibt sich folgende angewendete Form: OSW = QW - PSW<br />

Eine Signifikanz kann mittels des Wilcoxon- Vorzeichen- Rang- Tests ermittelt<br />

werden. Des Weitern wird primär deskriptive Statistik angewandt.<br />

Ausgewertet werden die Durchschnittswerte von fünf aufeinanderfolgenden<br />

Gangzyklen. Dabei wird jedoch nur die Standbeinphase eines Doppelschrittes<br />

gewertet. Diese sind, wie bereits beschrieben Initial contact <strong>und</strong> Loading<br />

response. Dabei werden aber nur die Werte bei voller Beinlast <strong>und</strong> bei<br />

unbelastetem Knie ausgewertet, da diese am repräsentativsten <strong>und</strong><br />

aussagekräftigsten sind.<br />

Zu den einzelnen Parametern <strong>und</strong> deren Definitionen:<br />

Kniebeugewinkel:<br />

Der Kniebeugewinkel ist ein Dreipunktwinkel in der Sagittalebene. Aus drei<br />

Eckpunkten ergeben sich zwei sich schneidende Geraden die somit einen<br />

gemeinsamen Schnittpunkt haben. Dabei wird die erste Gerade, die<br />

Oberschenkelachse, aus der Verbindungslinie von Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenk gebildet.<br />

Die zweite Gerade, die Unterschenkelachse, entsteht durch die Verbindung des<br />

Oberen Sprunggelenkes (OSG) mit dem Kniegelenk.<br />

39


Tibiakopfbewegung:<br />

Die Tibiakopfbewegung ist in der Frontalebene zu beobachten. Als Referenzpunkt<br />

dient hier die Tibiarauhigkeit (Tuberositas tibiae). Dieser Punkt wird dann durch<br />

das COVILAS Computerprogramm in Relation zum Raum gesetzt. In dieser Arbeit<br />

kann die Tibiakopfbewegung nur grafisch dargestellt <strong>und</strong> dient der subjektiven<br />

Bewertung der Kniesteuerung.<br />

Patellasehnenwinkel:<br />

Der Patellasehnenwinkel ist angelehnt an den Verlauf der Patellasehne.<br />

Eckpunkte sind dabei die Tibiarauhigkeit (Tuberositas tibiae) <strong>und</strong> Patellamitte.<br />

(Von Bostel 2005)<br />

Quadricepssehnenwinkel (Q- Winkel):<br />

Unter dem Quadricepssehnenwinkel wird definitionsgemäß zum einen die<br />

Verbindung spina iliaca anterior inferior mit der Patellamitte <strong>und</strong> zum anderen die<br />

Verbindung Patellamitte mit der Tuberositas tibiae verstanden.<br />

Somit ist auch er ein Dreipunktwinkel. (Prämotion 2000)<br />

Dabei stellt die Beziehung von Oberschenkel zu Unterschenkel eine besondere<br />

Aussage da. Die Winkel geben an wie sich die Schenkel zueinander bewegen <strong>und</strong><br />

verhalten. Die daraus resultierende statische Belastbarkeit sinkt, je mehr diese<br />

Beziehung sich zueinander bewegt <strong>und</strong> harmonisch einfügt. Somit können<br />

strukturelle Schäden vermindert werden.<br />

Ein weiter Schritt der Auswertung wird sein zu prüfen, ob eine Beziehung<br />

zwischen der subjektiven Einschätzung (dem Fragebogen) <strong>und</strong> der gemessenen<br />

objektiven Daten besteht.<br />

Die Auswertung jeden Probanden wird sich wie folgt zusammensetzen:<br />

Durchschnittswert des IC <strong>und</strong> des letzten Schrittes des LR rechts wie links, mit<br />

Hauptaugenmerk auf das betroffene Bein, für die Parameter Q-Winkel,<br />

40


Patellasehnenwinkel, Oberschenkelwinkel sowie Kniebeugewinkel <strong>und</strong> darstellend<br />

die Tibiakopfbewegung. Dabei im Vergleich Hin- zu Rückr<strong>und</strong>e.<br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Probandendarstellung<br />

Nach dem Feldzugang ergab sich eine Probandenzahl von n = 12. Bereits wenige<br />

Tage nach der ersten Messung ergab sich ein Drop Out. Dieser entstand auf<br />

Gr<strong>und</strong> einer stationären Aufnahme bezüglich eines anderen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Problems, somit konnte nicht im gegebenen Zeitraum an der Therapie<br />

teilgenommen werden. Weiter Dropouts ergaben sich im Interventionszeitraum.<br />

Die Einlage bzw. das Training konnte nicht wie für die das Projekt erforderlich<br />

wahrgenommen werden. Daraus ergibt sich eine tatsächliche Teilnehmerzahl von<br />

n = 9. Daraus ergibt sich eine Altersverteilung in einzelnen Gruppen wie folgt:<br />

Krafttrainingsgruppe (KG) n = 5, Durchschnittsalter: 37,4<br />

Einlagengruppe (EG) n = 4, Durchschnittsalter: 39,95<br />

Das Gesamtdurchschnittsalter von n = 9 ist 38,4.<br />

Die Verteilung ergab das vier Probanden die Einlagenversorgung nutzen <strong>und</strong> fünf<br />

das Krafttraining. Eine weite Eingrenzung der Gruppe durch zusätzliche Ein- oder<br />

Ausschlusskriterien ist leider nicht möglich. Es entsprechen alle Probanden den<br />

oben angegebenen Kriterien. Somit kommen alle neun erhobene Pre- <strong>und</strong><br />

Postdatensätze zur Auswertung.<br />

41


Interventionsgruppe<br />

Krafttraining n = 6<br />

Durchschnittsalter: 37,4<br />

Drop Out n = 1<br />

in der<br />

Interventionsgruppe<br />

Krafttraining<br />

auf Gr<strong>und</strong> von zeitlicher<br />

Verhinderung<br />

Probanden n = 12<br />

Einverständnisehrklärung<br />

ja<br />

nein<br />

Einteilung in die Gruppen<br />

Durchschnittsalter: 38,4<br />

Stop<br />

1. Messung auf dem Laufband<br />

Interventionsgruppe<br />

Einlagenversorgung n = 5<br />

Durchschnittsalter: 39,95<br />

6 Wochen Intervention<br />

n = 9<br />

2. Messung auf dem Laufband<br />

Ende<br />

Drop Out n = 1<br />

auf Gr<strong>und</strong> von zeitlicher<br />

Verhinderung<br />

Stop<br />

Drop Out n = 1<br />

in der<br />

Interventionsgruppe<br />

Einlagenversorgung<br />

42


3.2 Ergebnisse der Fragebögen<br />

Die Seitens des Autors zusammengestellte Fragebogen gibt einen Überblick über<br />

das Problem <strong>und</strong> der daraus entstehenden Beeinträchtigung. Er wurde jeweils vor<br />

Beginn <strong>und</strong> nach Beendigung der Projektphase von den Probanden ausgefüllt.<br />

Die Auswertung des ersten Fragebogens ergab folgendes:<br />

Die erste bezieht sich Frage auf bereits erfolgte Therapien <strong>und</strong> evtl. vom Arzt<br />

gestellte Diagnosen. Dabei ist aufgefallen, dass nur fünf von neun Probanden eine<br />

Diagnose zu ihrem Problem haben. Bei den vier Verbleibenden handelt es sich um<br />

Angaben von Schmerzen <strong>und</strong> Eigendiagnosen. Zu den genannten Diagnosen<br />

gehören: Arthrose, Innenbandriss sowie Lateralisierung der Patella, zu viel<br />

Knorpelmasse <strong>und</strong> Bewegungseinschränkung. Dabei handelt es sich jedoch bei<br />

keinem um eine akute oder aktuelle Diagnosen. Bei vier von neun Probanden<br />

beziehen sich die Probleme bei auf beide Seiten, wobei eine mehr betroffen ist. So<br />

ist das primäre Probleme bei sieben von neun Probanden das rechte Knie. Bei<br />

zweien liegt die Problematik primär links vor. Die Beeinträchtigung wurde von allen<br />

neun Probanden mit durchschnittlich 5,22 angeben. In der Einlagengruppe (EG)<br />

mit 5,225 <strong>und</strong> in der Krafttrainingsgruppe (KG) mit 5,22. Diese wird mit Hilfe der<br />

VAS- Skala abgefragt, wobei hier jedoch nach der subjektiven Beeinträchtigung<br />

gefragt wurde <strong>und</strong> nicht nach den Schmerzen. Diese Frage folgte an anderer<br />

Stelle. Eine weiter Frage stellt die beruflichen Bedingungen dar. Dabei wurde<br />

unterschieden zwischen: überwiegend sitzend (mehr als 50% der Arbeitszeit);<br />

überwiegend stehend (mehr als 50% der Arbeitszeit); viel Bewegung (mehr als<br />

50% der Arbeitszeit gehend); wenig Bewegung (mehr als 50% der Arbeitszeit<br />

sitzend oder stehend) <strong>und</strong> schwer körperlich anstrengend. Dabei arbeiten von<br />

allen neun Teilnehmern fünf überwiegend sitzend; drei überwiegend<br />

stehend/gehend; zwei haben dabei viel Bewegung <strong>und</strong> fünf wenig Bewegung.<br />

Keiner der Teilnehmer hat, nach eigenen Angaben, eine schwer körperlich<br />

anstrengende Arbeit. Die Verteilung in den einzelnen Gruppen sieht wie folgt aus:<br />

43


Einlagen Krafttraining Insgesamt<br />

Überwiegend sitzend 1 4 5<br />

Überwiegend stehend/gehend 2 1 3<br />

Viel Bewegung 1 1 2<br />

Wenig Bewegung 3 2 5<br />

Tabelle 7: Darstellung des Bewegungsangebotes am Arbeitsplatz<br />

Dazu ist zu sagen, dass sechs der Probanden ihren Beruf bereits mehr als<br />

10 Jahre ausüben. Zwei gehen ihren momentanen Beruf weniger als 10 Jahren<br />

nach <strong>und</strong> einer weniger als 5 Jahre.<br />

Frage sieben stellt die <strong>sport</strong>lichen Aktivitäten da. Dazu gehören ob Sport, dessen<br />

Art <strong>und</strong> die Dauer. Dabei gaben sechs an, noch Sport zu treiben, vier treiben<br />

keinen Sport mehr. Zu den genannten Sportarten gehören vor allem Ball<strong>sport</strong><br />

(Fußball). Am zweit häufigsten wurde Joggen angegeben. Die Dauer beträgt<br />

durchschnittlich zwischen zwei <strong>und</strong> sechs St<strong>und</strong>en die Woche.<br />

Der letzte Abschnitt des Fragebogens beschäftigt sich vorwiegend mit dem<br />

Schmerz, der bei allen Probanden das primäre Problem darstellt.<br />

Bei der Frage, wann der Schmerz auftrete ergab sich das kniende Tätigkeiten,<br />

Treppen steigen <strong>und</strong> Sport oft auslösende Faktoren sind. Dabei wurde der<br />

Schmerz bei Belastung mit einem durchschnittlichen VAS – Wert von 6,4<br />

angegeben. Der Schmerz wurde oft mit ziehend, stechend oder dumpf<br />

beschrieben auch Druckgefühle wurden genannt. Die Lokalisation beschränkte<br />

sich auf den Gelenkspalt <strong>und</strong> dem Gebiet um die Patella herum, mit Schwerpunkt<br />

Patellaspitze.<br />

Die Auswertung des Zweiten Fragebogens stellt sich wie folgendes da:<br />

Auch hier bezieht sich die erste Frage auf die Beeinträchtigung der Probanden<br />

durch ihr Problem im Alltag. Dabei ergab sich eine Beeinträchtigung in der<br />

Einlagengruppe von 4,125 <strong>und</strong> in der Trainingsgruppe von 3,34. Es besteht also<br />

noch eine durchschnittliche Beeinträchtigung von 3,63.<br />

44


Dazu die Werte im Vergleich:<br />

Tabelle 8: Beeinträchtigung im Alltag nach VAS im Vergleich<br />

Abb.23: Vergleich der Beeinträchtigung im Alltag Pre zu Post<br />

In der zweiten Frage war es den Probanden möglich die Auswirkung der<br />

erhaltenen Therapie als „positiv“, „negativ“ <strong>und</strong> „gar nicht“ zu bewerten. Alle vier<br />

Probanden der EG empfanden die Versorgung als positiv. Die Auswirkung des<br />

Krafttraining wurde ebenfalls von vier Probanden als positiv <strong>und</strong> von einem als<br />

45


negativ bewertet. Bei der genauen Beschreibung der Verbesserung wurde<br />

Schmerzreduktion sowie Verbesserung des allgemeine Wohlbefinden mehrmals<br />

angegeben. Weiter Auswirkungen waren mehr Beweglichkeit, größeres<br />

Stabilitätsgefühl im Knie sowie Schmerzfreiheit bei den Übungen.<br />

Da das Training <strong>und</strong> die Einlagen für die 6 Wochen Intervention zum Alltag der<br />

Probanden gehört, wurde auch diese Beeinträchtigung gewertet. Auf die<br />

dazugehörige Frage, ob sich die Probanden in ihrem Alltag durch das Training<br />

oder die Einlage beeinträchtigt gefühlt haben gab es folgende Antworten:<br />

EG KG Gesamt<br />

Nein 1 3 4<br />

Ja<br />

Manchmal 3 2 5<br />

Tabelle 9: Beeinträchtigung des Alltages durch die Therapie<br />

Gründe dafür waren: geringere Auswahlmöglichkeiten bei der Schuhwahl, Enge in<br />

den Schuhen, Einlaufschmerz <strong>und</strong> Zeitaufwand. Alle Probanden der EG gaben<br />

zudem an die Einlagen weiterhin tragen zu wollen. Das Trainingsprogramm<br />

würden drei Probanden weiter machen. Für zwei ist der Zeitaufwand zu hoch.<br />

Die fünfte Frage lässt wieder ein Vergleich zum Pre- Fragebogen zu. Dabei geht<br />

es um den Schmerz bei Sport <strong>und</strong>/oder Belastung. Dabei ergab sich, dass hier der<br />

durchschnittliche Belastungsschmerz bei 4,38 liegt. Die Aufteilung unter den<br />

Gruppen stellt sich wie folgt da:<br />

Tabelle 10: Schmerz bei Belastung im Vergleich<br />

46


Abb.23: Vergleich des Schmerzes bei Belastung in Vergleich Pre zu Post<br />

Zur besseren Interpretation der Daten ist zu sagen, dass die Probanden der KG im<br />

Interventionszeitraum durchschnittlich 10 mal beim Training waren. Die<br />

Durchschnittliche Trainingsdauer betrug 30 min. In dieser Zeit wurden acht bis<br />

zehn Gräte beübt. Ein anschließendes Ausdauertraining ist in der Zeitangabe nicht<br />

mit eingeschlossen.<br />

3.3 Ergebnisse der Winkelmessungen<br />

Bei der Auswertung der Daten mit Hilfe des COVILAS Programms ergab sich<br />

folgende Darstellungen. Dabei ist zu beachten, das sie zitronengelb unterlegten<br />

Felder für die weiteren Auswertungen genutzt werden <strong>und</strong> das betroffenen Knie<br />

markiert. Bei der EG wird der Patellasehnenwinkel (PSW) <strong>und</strong> deren Veränderung<br />

<strong>und</strong> in der KG der Oberschenkelwinkel (OSW) betrachtet, da hier eine<br />

Veränderung erwartete wird. Das blassere Geld markiert dabei das weniger stark<br />

betroffene Bein bei Probanden, die ihren Problemen beiderseits haben. Zur<br />

Auswertung kam jedoch nur das primär betroffene Knie.<br />

47


Tabelle 11: Rohwerte der Winkelmessung Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e<br />

Ein negativer Kniebeugewinkel beschreibt hierbei keine Extensionswinkel sondern<br />

einen Flexionswinkel. Das negative Vorzeichen ist also bei der Betrachtung zu<br />

vernachlässigen.<br />

48


Zur besseren Darstellung folgt eine Auflistung der Differenzen der einzelnen<br />

Werte. Dabei wurden die Werte der Hinr<strong>und</strong>en von denen der Rückr<strong>und</strong>e<br />

subtrahiert.<br />

Tabelle12: Differenzwerte der Winkelmessung von Hin- zu Rückr<strong>und</strong>e in IC <strong>und</strong> LR<br />

Die gelbe hervorhebung markiert hierbei die zu erwartenden Veränderungen durch<br />

die jeweilige Intervention. Die Daten sind unter Berücksichtigung der Tatsache zu<br />

betrachten, dass es sich hierbei nur um die Differenz im IC <strong>und</strong> in der LR handelt<br />

<strong>und</strong> noch nicht um das Winkelverhalten von IC zu LR. Die Veränderungen treten<br />

bei den zu erwartenden Winkeln auf (bei der EG beim PSW <strong>und</strong> bei der KG der<br />

OSW). Dabei ist zu ersehen, dass dies in beiden Gruppen, mit jeweils nur einer<br />

Ausnahme, der Fall ist. Zudem ist eine Dezimierung des<br />

Q-Winkels in sechs von neun Fällen in IC <strong>und</strong> LR zu verzeichnen.<br />

49


10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-0,22<br />

6,76<br />

-0,945<br />

Abb.24: Differenz des Q-Winkel im IC<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

Differenzwerte des Q-Winkels im IC<br />

-6,04<br />

EG KG<br />

-3,36<br />

2,82<br />

0,21<br />

-1,84<br />

8,12<br />

3,66<br />

-4,18 -3,18<br />

-4,48<br />

-2,92<br />

-0,72<br />

Differenzwerte des Q-Winkels in der LR<br />

EG KG<br />

Abb.25: Differenz des Q-Winkels in der LR<br />

-2,14<br />

Im Bezug zum Verhalten des Winkel konnte festgestellt werde, dass nach<br />

Intervention sich die zu erwartende Winkel verringerte bzw. einander angepasst<br />

haben, mit Ausnahme von Proband 2 in der EG. In einem Fall (Proband 9) konnte<br />

sogar ein Gleichbleiben, also eine Stabilisierung des Oberschenkels bei Belastung<br />

erzielt werden. Dies ist besonders im Vergleich zur Hinr<strong>und</strong>e, bei der es eine<br />

1,8<br />

-1,42<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

50


Vergrößerung gab, zu betrachten. Das genaue Ausmaß dieser Veränderung kann<br />

der Rohwerttabelle entnommen werden. Größere Ausschläge können dabei bei<br />

Proband 8 <strong>und</strong> 10 mit einer Differenz von -9,64 <strong>und</strong> -9,22 von IC zu LR beobachtet<br />

werden. Proband 8 hatte in der Hinr<strong>und</strong>e nur eine Differenz von 0,81. Proband 10<br />

eine Differenz von –3,38. Insgesamt beläuft sich die Veränderung der betrachteten<br />

Winkel in der EG im Durchschnitt auf +0,595 <strong>und</strong> in der KG auf –4,896.<br />

Abb.26: Winkelveränderungen von Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e von IC zu LR<br />

Bei der Anwendung des Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test für die Differenzwerte<br />

von Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e der Einlagengruppe ergab sich W4 = 10. Das 95%<br />

Quantil für n = 4 liegt laut der Tabelle der Kritischen Werte Wα(n) des Wilcoxon-<br />

Vorzeichen-Rang-Test bei 9. Da W4 hier oberhalb vom 95% Quantil liegt (10 > 9),<br />

liegt eine signifikante Zunahme des PSW vor.<br />

Bei der Anwendung des Wilcoxon- Vorzeichen- Rang- Test für die Differenzwerte<br />

von Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e der Trainingsgruppe im Zusammenhang mit dem OSW<br />

ergab sich W5 = 14. Das 95% Quantil für n = 5 liegt laut der Tabelle der Kritischen<br />

51


Werte Wα(n) des Wilcoxon- Vorzeichen- Rang- Test bei 13. Da W4 hier oberhalb<br />

vom 95% Quantil liegt (14 > 13), liegt eine signifikante Abnahme des OSW vor.<br />

3.4 Ergebnisse der Tibiakopfbewegung<br />

Die Tibiakopfbewegung (TKB) ist ein Zeiger für die Bewegung des Kniegelenkes<br />

im Raum. Diese Bewegung kann mit Hilfe des COVILAS nur graphisch dargestellt<br />

werden.<br />

Diese Darstellungen unterliegen nur der subjektiven Betrachtung <strong>und</strong> können nicht<br />

objektiv miteinander verglichen werden. Trotzdem ist eine Tendenz der<br />

Knieführung zu entnehmen. Daher finden sie hier ihre Anwendung. Die<br />

Darstellungen sind im Anhang hinterlegt. Bewertet wird ein repräsentativer Schritt<br />

jedes Probanden <strong>und</strong> seinem betroffenen Beins aus der Pre- <strong>und</strong> Postmessung.<br />

Abb.27: Kniebewegungsmuster – Normbewegung<br />

52


Bei der Auswertung der Tibiakopfbewegung ergab sich folgendes:<br />

• Bei Proband eins zeigte sich in der Rückr<strong>und</strong>e dass das Knie in der LR besser<br />

medialisiert werden konnte.<br />

• Proband zwei zeigte ein weiteres Ausbrechen nach Lateral in der Hinr<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

kann dann sehr stark nach medial. In der Rückr<strong>und</strong>e konnten diese<br />

Ausschläge verringert werden <strong>und</strong> das Knie orientierte sich mehr nach außen.<br />

• Proband drei zeigte in der Rückr<strong>und</strong>e eine unharmonische, Kurve wobei das<br />

Knie im letzten Abschnitt des LR sehr gut unter sich steht.<br />

• Auch Proband vier zeigt eine unharmonische Kurve mit wenig medialer <strong>und</strong><br />

lateraler Bewegung in der LR.<br />

• Proband sechs zeigt eine harmonische Kurve mit einer besseren Zentrierung<br />

zur MSt.<br />

• Proband sieben <strong>und</strong> neun zeigen keine wesentlichen Veränderungen, wobei<br />

Proband sieben einen harmonischen Ablauf hat, dem Proband neun hingegen<br />

nicht aufweisen kann.<br />

• Bei Proband acht ist eine starke Minimierung des Ausschlages in der LR.<br />

• Proband zehn weißt einer Post Messung kleinerer Ausschläge auf zeigt eine<br />

fließende Kurve.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist jedoch keine einheitliche Verbesserung zu sehen. Die Kurven<br />

der einzelnen Probanden glichen sich nicht einander an.<br />

53


4 Diskussion<br />

4.1 Zusammenfassung <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse<br />

4.1.1 Fragebogen<br />

Der Fragebogen ergab eine durchschnittliche Beeinträchtigung nach der VAS von<br />

5,22. Diese verteilt sich auf die EG mit durchschnittlichen 5,225 <strong>und</strong> der KG mit<br />

ebenfalls 5,22. Diese verringerte sich durch die Intervention. In der EG konnte ein<br />

Dezimierung von 1,1 <strong>und</strong> in der KG von 1,88 erreicht werden. Im Pre-<br />

Postvergleich anhand von Boxplots ist klar zu erkennen, das die Trainingsgruppe<br />

eine geringe Streuung nach Interventionen aufweist als die Einlagengruppe. Dem<br />

ist zu entnehmen dass das Training eine bessere Auswirkung auf die<br />

Beeinträchtigung hat als eine Einlagenversorgung. Jedoch ist hierbei zu<br />

berücksichtigen, das durch ein Training auch das allgemeine Wohlbefinden steigt.<br />

Die Körperliche Belastbarkeit nimmt zu <strong>und</strong> so können auch andere belastende<br />

Einflüsse besser kompensiert werden als zuvor. In diesem Zusammenhang ist zu<br />

sehen, dass in der KG das Bewegungsangebotes am Arbeitsplatz sich größtenteils<br />

auf überwiegend sitzend mit wenig Bewegung beschränkt. Zusätzlich ist es<br />

möglich, dass den Probanden bei der Markierung nicht mehr klar war, wo sie diese<br />

bei der ersten Messung gesetzt haben <strong>und</strong> eine intensivere Auseinandersetzung<br />

mit dem Problem für eine kritischere Bewertung verantwortlich ist.<br />

Aus dem Fragebogen geht zu dem hervor, dass der Schmerz das primäre Problem<br />

bei allen Probanden ist. Dieser Schmerz beschränkt sich dabei auf das Gebiet um<br />

die Patella herum, dem Gelenkspalt <strong>und</strong> wird ziehend, stechend oder dumpf<br />

beschrieben. Bei dieser Wiedergabe des Schmerzbildes ist nicht immer ein<br />

eindeutiger Zusammenhang zur Diagnose zu finden. Es wurden besonders<br />

Aktivitäten wie Treppensteigen, kniende Tätigkeiten <strong>und</strong> Sport als auslösende<br />

Faktoren genannt. Der sich daraus resultierende Schmerz bei Belastung wurde mit<br />

einem durchschnittlichen VAS - Werte von 6,4 angegeben. Der Schmerz unter<br />

Belastung konnte durch die Intervention in der EG um 1,75 <strong>und</strong> in der KG um 2,24<br />

reduziert werden. Auch hier ist wieder auffällig, dass die KG besser abgeschnitten<br />

54


hat. Es lässt sich also zusammenfassen, dass bei der subjektiven Einschätzung<br />

Seitens der Probanden in Hinsicht auf "Beeinträchtigung durch das Problem" <strong>und</strong><br />

"Schmerz bei Belastung" das KG besser abgeschnitten hat als die EG.<br />

4.1.2 Winkelmessungen<br />

Die Ergebnisse der Winkelmessungen können unter verschiedenen<br />

Gesichtspunkten betrachtet werden.<br />

Der umstrittenste Winkel im Zusammenhang mit Knieerkrankungen ist der<br />

Q - Winkel. Einen Korrelation zwischen einem pathologischen Q - Winkel <strong>und</strong><br />

einen strukturellen Schaden am Knie konnte bis jetzt nicht eindeutig heraus<br />

gestellte werden. Dies liegt nicht zuletzt an der uneinen Definition, über sein<br />

pathologisches Ausmaße. In der Literatur findet man Angaben von 10 bis 20 Grad.<br />

Dies lässt viel Spielraum, aber hilft nicht bei einer klaren Klassifizierung. Jedoch ist<br />

verschiedenen Autoren zu entnehmen dass ein vergrößerter Q - Winkel nicht<br />

zwingend Ursache jedoch unterstützender Auslöser für retropatellaren Schmerz<br />

sein kann. (Gunsch 2004, Bizzini 2003, Brasch 2006) Beim gegebenen<br />

Probandengut waren diesbezüglich „nur“ Maximalwerte bis 17,725 Grad vor <strong>und</strong><br />

nach der Intervention gegeben, welche laut gegebener Freiräume, bezüglich der<br />

Definition, noch nicht als pathologisch anzusehen sind. Jedoch ist auffällig, dass<br />

der Q - Winkel nach dem Training bei vier von fünf Probanden abnahm. Durch die<br />

Einlagenversorgung konnte lediglich bei einem Proband eine Verringerung erzielt<br />

werden.<br />

Da dieses Ergebnis sich nicht vollständig mit dem zu erwartende Ergebnis<br />

deckert, ist zu überlegen welche Störgrößen aufgetreten sein können. Hierbei ist<br />

zu sagen, das es durchaus zu Messfehlern oder Markierungsunterschieden<br />

kommen kann. Das liegt jedoch an der Tatsache, dass die Hautverschieblichkeit<br />

eine nicht auszuschließen Störgröße darstellt. Zudem kann der proximal Winkel<br />

nicht über die gesamte Länge von der Videokamera erfasst werden. Das heißt,<br />

das der proximale Punkt sich zwar auf der Verbindungslinie SIAS - Patellamitte<br />

befindet jedoch durch die Lage auf dem Oberschenkel auch deren<br />

Rotationsbewegung mit vollzieht. Da dies jedoch standardisierte bei allen<br />

55


Probanden der Fall war, ist ein Vergleich untereinander möglich, jedoch kann nicht<br />

zwingender mit anderen Studien verglichen werden.<br />

Ein Teil des Q - Winkels ist die Oberschenkelwinkel der sich aus den Gleichungen<br />

Q-Winkel minus Patellasehnenwinkel ergibt.<br />

Gefragt war in dieser Studie nach der interventionsabhängigen Veränderung<br />

dieses Winkels. Zu erwarten war, das sich durch aktives Training der Hüft- <strong>und</strong><br />

Beinmuskulatur die Stellung des Oberschenkels zum Unterschenkel beeinflussen<br />

lässt. Dies sollte durch eine Minimierung des Winkels geschehen. Dieser konnte<br />

signifikant nachgewiesen werden. Bei allen fünf Probanden der<br />

Interventionsgruppe kann eine Verringerung oder Stabilisierung des<br />

Oberschenkelwinkels festgestellt werden. Auch hier besteht die Möglichkeit, das<br />

bei Erhebung diese Werte Messfehler unterlaufen sind. Gerade beim<br />

Oberschenkelwinkel kann nicht nur dies zu einem verfälschten Ergebnis führen,<br />

sondern auch durch Rechenfehler. Da dieser Winkel sich rechnerisch durch die<br />

Umstellung der genannten Gleichung ergibt. Da es jedoch auch im Vergleich zu<br />

Hinr<strong>und</strong>e zu einer durchgehenden Verbesserung aller fünf Probanden gekommen<br />

ist, ist dies unwahrscheinlich <strong>und</strong> auch rechnerisch seitens des Wilcoxon-<br />

Vorzeichen- Rang-Test signifikant belegt.<br />

Beim Vergleich der Winkelveränderung IC zur LR in Bezug auf den Einfluss der<br />

Einlagenversorgung auf den Oberschenkelwinkel ist zu sagen, das hier keine<br />

eindeutige Wirkung nachzuweisen ist.<br />

Dem Hingegen kann ein signifikanter Einfluss der Einlage auf den<br />

Patellasehnenwinkel nachgewiesen werden, welcher durch ein Krafttraining nicht<br />

nachgewiesen werden kann.<br />

Beim Kniebeugewinkel ist bei Betrachtung der Werte zu beachten dass diese<br />

lediglich die relative Bewegung darstellen. Hier kann es leicht zu<br />

Markierungsfehlern kommen, daher ist es wichtig diese Werte im Seitenvergleich<br />

zu betrachten. Nach Götz- Neumann ist ein Kniebeugewinkel um fünf Grad im IC<br />

<strong>und</strong> fünf bis zehn in der LR physiologisch. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache<br />

ist zu sagen das es bei der Pre - Messung 16 auffällige Kniebeugewinkel gibt, die<br />

einen Wert höher als 10 bzw. 15 Grad aufweisen. In der Post- Messung haben<br />

sich diese Wert lediglich auf 14 auffällige Werte verringert. Dem ist also zu<br />

56


entnehmen, dass weder das Training, noch die Einlagenversorgung ein<br />

maßgeblichen Einfluss auf den Kniebeugen nehmen.<br />

4.1.3 Tibiakopfbewegung<br />

Zur Tibiakopfbewegung ist zu sagen, das durch die Intervention keine<br />

ersichtlichen Veränderung belegt werden konnte. Was jedoch im Widerspruch zur<br />

eindeutigen Veränderung der einzelnen Winkel steht. Dies kann darauf<br />

zurückzuführen sein, dass hier nur ein repräsentativer Schritt gewertet wird.<br />

Zudem ist die Darstellung des Rasters sehr klein <strong>und</strong> lässt lediglich die Tendenz<br />

der Bewegung zur Beurteilung zu. Zudem kann das Computerprogramm nur eine<br />

zweidimensionale Auswertung vornehmen. Rotationsbewegungen der Tibia<br />

gegenüber dem Oberschenkel können nicht aussagekräftig dargestellt werden.<br />

Doch gerade diese Bewegungen können für strukturelle Schäden verantwortlich<br />

seien. Abweichung aufgr<strong>und</strong> von Markierungsfehlern sind auszuschließen, da hier<br />

die anatomische Struktur Tuberositas tibiae als Referenzpunkt genutzt wird.<br />

Daraus ist zu schlussfolgern, dass dieser Parameter keine zuverlässiges<br />

Instrument zur Messung von Therapieerfolgen ist. Zu erwarten wäre gewesen,<br />

dass die Einlagenversorgung einen größeren Einfluss auf die Bewegung des<br />

Knies nimmt.<br />

4.2 Ergebnisse im Wissenschaftlichen Kontext<br />

Bei Betrachtung der Ergebnisse im Wissenschaftlichen Kontext ist in Hinblick auf<br />

die Gruppengröße <strong>und</strong> der Tatsache das kein einheitliches Krankheitsbild vorliegt<br />

zu hinterfragen. Einige bereits genannte Studien können lediglich unterstützt<br />

werden, jedoch ist dies nur eine Pilotstudie <strong>und</strong> bezieht größtenteils auf breites<br />

erhobene Erkenntnisse in Bezug auf eine anderes Messinstrument. Das dabei<br />

erwartete Ergebnisse erzielt werden konnten spricht für das in dieser Studie<br />

genutzte Messinstrument <strong>und</strong> lässt neue Möglichkeiten auch für weiter Studie zu.<br />

Dieses Ergebnis kann jedoch nicht generalisiert werden, da eine Gruppengröße<br />

von n = 9 kein repräsentative Größte darstellten.<br />

57


4.3 Probleme <strong>und</strong> Verbesserungen<br />

Das primäre Problem dieser Studie ist die geringe Teilnehmerzahl.<br />

Daher war es auch nicht möglich, eine zusätzliche Kontrollgruppe in die Studie mit<br />

einzubeziehen. Dies wäre für eine weitere Studie erstrebenswert, um die<br />

erhaltenen Daten zu untermauert. Ein weiteres aufgetretenes Problem, bezieht<br />

sich auf die Zusammenarbeit mit Probanden. Hier ist immer wieder aufgefallen,<br />

dass es sich als durchaus schwierig gestaltet die gegebener Zeit zur Nutzung der<br />

Räumlichkeiten <strong>und</strong> gegebener Zeit der Probanden über einzubringen. Wobei<br />

auch der zeitliche Aufwand für den Feldzugang unterschätzt wurde. Mit mehr<br />

Vorlaufzeit könnten diese Probleme eingedämmt werden.<br />

Zu den Instrumenten der Studie ist zu sagen, dass die Validität des genutzten<br />

Fragebogens fraglich ist. Er stellt lediglich eine Zusammenstellung des seitens des<br />

Autors für wichtig <strong>und</strong> sinnvoll erachteten Fragen da. Im direkten Vergleich von<br />

Pre- zu Post- Messung wurde jedoch die allgemeingültige VAS- Skala genutzt.<br />

Eine weiter Überarbeitung <strong>und</strong> Prüfung des Fragebogens ist für weitere Studie<br />

zwingend notwendig.<br />

Weiter ist zu überlegen welchen Einfluss die Testsituation auf die Qualität des<br />

Ganges <strong>und</strong> deren Aussagekraft hat. Einige der Probanden hatten noch nie<br />

Kontakt mit einem Laufband. Dies wurde jedoch versucht zu neutralisieren durch<br />

eine dementsprechend längere Eingewöhnungszeit, die den Probanden zur<br />

Verfügung stand. In der Post- Messung kann eine weitere störende Größte der<br />

Einfluss des Neutral<strong>schuh</strong>s auf das Gangverhalten sein. Bei einer weiteren Studie<br />

ist zu überlegen, den Interventionszeitraum länger zu fassen, <strong>und</strong> zu überprüfen<br />

ob die Einlagen durch längeres tragen ihre Wirkung auch ohne direkte Beteiligung<br />

an der Testsituation wiedergeben können.<br />

Auch die Auswirkungen des Trainings sollten nach längerer Interventionszeit<br />

nachhaltiger sein. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, das Auswirkungen<br />

des Trainings schneller <strong>und</strong> aussagekräftiger zu erwarten sind, wenn dies von<br />

untrainierten Probanden durchgeführt wird.<br />

58


Des Weitern hat eine Recherche zur Objektivität des COVILAS berechtigt Fehler<br />

darstellt, welche beim Messern auftreten könnten. Einige Punkte die genannt<br />

werden sind die Hautverschieblichkeit <strong>und</strong> die Haftung der Klebepunkte sowie die<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> Reprodozierbarkeit der Palpation der einzelnen Punkte. Dies<br />

alles sind Fehler die beim Arbeiten mit Menschen eine immerwährende<br />

Fehlerquelle sind <strong>und</strong> können nur durch Schulung, Erfahrung <strong>und</strong> Achtsamkeit bei<br />

den Messungen vermieden werden. ( Gustafsson, Kriwat 1998)<br />

4.4 Schlussfolgerung<br />

In Bezug auf die eingangs gestellte Frage ist zu sagen, dass das Training der<br />

Hüft- <strong>und</strong> Beinmuskulatur signifikanten Einfluss auf das Schmerz- <strong>und</strong><br />

Gangverhalten hat. Des Weitern hat sich ergeben, dass eine Versorgung mit einer<br />

funktionellen Schuheinlage empfehlenswerten ist, wenn das Problem primär von<br />

der Stellung des Unterschenkels ausgeht. Auch konnte durch Tragen einer<br />

funktionellen Schuheinlage eine Schmerzreduktion erreicht werden.<br />

Somit ist kann die Hypothese, dass der Einfluss eine gerätegestützten<br />

Krafttrainings der Hüft- <strong>und</strong> Beinmuskulatur sich eindeutiger auf das Gang- <strong>und</strong><br />

Schmerzverhalten von Personen mit langanhaltenden Kniebeschwerden auswirkt,<br />

als die Versorgung mit einer funktionellen Schuheinlage, belegt werden. Wobei<br />

der Einfluss der Einlagen ebenfalls als signifikant herausgestellt werden könnte,<br />

jedoch in der subjektiven Einschätzung seitens der Probanden eine geringere<br />

Verbesserung aufzeigt.<br />

Zu den eingangs gestellten Fragen:<br />

• Welche Therapie verändert die Kniesteuerung?<br />

Die Kniesteuerung sollte mit Hilfe der Tibiakopfbewegung dargestellt <strong>und</strong><br />

verglichen werden. Bei Betrachtung der Ergebnisse stellte sich jedoch heraus,<br />

dass hier keine klare Aussage getroffen werden kann. Die Tibiakopfbewegung in<br />

59


der genutzten Form, kann also nicht als auszureichender Parameter zur Klärung<br />

dieser Frage genutzt werden.<br />

• Gibt es eine Veränderung des Q-Winkels?<br />

Eine Veränderung des Q – Winkels konnte durch die Intervention erreicht werden.<br />

Dabei verringerte sich der Q - Winkel nach dem Training bei vier von fünf<br />

Probanden. Durch die Einlagenversorgung konnte lediglich bei einem Proband<br />

eine Verringerung erzielt werden.<br />

• Wenn ja, von welchem Winkel geht die Veränderung aus?<br />

Die Veränderung des Q – Winkels geht in der KG von der Stellungsänderung des<br />

Oberschenkels aus. In vier Fallen konnte durch Minimierung oder Stabilisierung<br />

der Oberschenkelwinkels der Q – Winkel beeinflusst werden.<br />

In der EG ist dies nicht zu beobachten. Dort gibt es keinen Unterschied von<br />

Pre- zu Post- Messung.<br />

• Übt die Einlage Einfluss auf den Unterschenkel aus?<br />

Auch diese Frage kann zustimmend beantwortet werden. Im Rahmen der<br />

durchgeführten Studie, konnte eine signifikanter Einfluss nachgewiesen werden.<br />

• Kann durch das Training Einfluss auf die Stellung des Oberschenkels<br />

genommen werden?<br />

Dies Frage wurde bereits mit Bestätigung der Hypothese zugestimmt <strong>und</strong> lässt nur<br />

zusammenfassend sagen, dass eine eindeutiger Einfluss nachgewiesen werden<br />

konnte.<br />

• Und natürlich ob es zu einer Schmerzreduktion kommt?<br />

Eine Schmerzreduktion konnte durch beide Therapien erzielt werden. Dabei ist<br />

diese, mit einer Differenz von 2,24 bei „Schmerz bei Belastung“ nach der VAS –<br />

Skala, bei der KG höher als bei der EG mit 1,75.<br />

60


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64


6 Abbildungsverzeichnis<br />

Abb.3: IC.............................................................................................................................20<br />

Abb.5: MSt frühe <strong>und</strong> späte.............................................................................................20<br />

Abb.6: MSt..........................................................................................................................21<br />

Abb.7: PSw.........................................................................................................................21<br />

Abb.8: ISw ...........................................................................................................................21<br />

Abb.9: MSw ........................................................................................................................22<br />

Abb.10: TSw.......................................................................................................................22<br />

Abb. 11: Untersuchungsraum..........................................................................................27<br />

Abb.12: A1a Abb.13: A1b Abb.14: A2........................................................................30<br />

Abb.15: A3 Abb.16: A4.................................................................................................31<br />

Abb.17: B6..........................................................................................................................32<br />

Abb.18: B1 Abb.19: B7 ..................................................................................................33<br />

Abb.20: F3 Abb.21: J1..................................................................................................34<br />

Abb.23: Vergleich der Beeinträchtigung im Alltag Pre zu Post..................................45<br />

Abb.23: Vergleich des Schmerzes bei Belastung in Vergleich Pre zu Post ............47<br />

Abb.26: Winkelveränderungen von Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e von IC zu LR ...................51<br />

Abb.27: Kniebewegungsmuster - Normbewegung ......................................................52<br />

65


7 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Ligg. cruciatum anterius <strong>und</strong> cruciatum posterius ...............................10<br />

Tabelle 2: Ligg. collaterale tibiale <strong>und</strong> collaterale fibulare.....................................11<br />

Tabelle 3. mediale Strukturen des Kniegelenkes..................................................13<br />

Tabelle 4: laterale Strukturen des Kniegelenkes...................................................14<br />

Tabelle 5: Weitere Strukturen des Kniegelenkes ..................................................15<br />

Tabelle 6: Auflistung der Trainingsgerätebezeichnung <strong>und</strong> ihren Scherpunkten ..26<br />

Tabelle 7: Darstellung des Bewegungsangebotes am Arbeitsplatz ......................44<br />

Tabelle 8: Beeinträchtigung im Alltag nach VAS im Vergleich ..............................45<br />

Tabelle 9: Beeinträchtigung des Alltages durch die Therapie ...............................46<br />

Tabelle 10: Schmerz bei Belastung im Vergleich..................................................46<br />

Tabelle 11: Rohwerte der Winkelmessung Hin- <strong>und</strong> Rückr<strong>und</strong>e...........................48<br />

Tabelle12: Differenzwerte der Winkelmessung von Hin- zu Rückr<strong>und</strong>e in IC <strong>und</strong><br />

LR .........................................................................................................................49<br />

66


8 Abkürzungsverzeichnis<br />

Abb. - Abbildung<br />

et. al. - et altere<br />

bzw. - beziehungsweise<br />

ca. - circa<br />

EG - Interventionsgruppe Einlagenversorgung<br />

ggf. - gegebenenfalls<br />

IC - initialert kontakt (Initial contact)<br />

ISw - Initiale Schwungphase (Initial swing)<br />

KBW - Kniebeugewinkel<br />

KG - Interventionsgruppe Krafttraining<br />

lat - lateral<br />

Lig. - Ligamentum<br />

Ligg. - Ligamente<br />

LR - Stoßdämpfungsphase (Loading response)<br />

M. - Musculus<br />

Mm. - Musculi<br />

MSt - Mittlere Standphase (Mid stance)<br />

MSw - Mittlere Schwungphase (Mid swing)<br />

med. - medial<br />

OSW - Oberschnekelwinkel<br />

PFSS - patellofemorales Schmerzsyndrom<br />

PSW - Patellasehnenwinkel<br />

PSw - Vorschwungphase (Pre-swing)<br />

TSt - Terminale Standphase (Terminal stance)<br />

TSw - Terminale Schwungphase (Terminal swing)<br />

VAS - Visuell analoge Schmerzskala<br />

vs. - versus<br />

z.B. - zum Beispiel<br />

67


Danksagung<br />

Mein Dank gilt an erster Stelle Dirk <strong>und</strong> Lutz Molitor <strong>und</strong> ihrem Team<br />

des "Molitor Schuhe <strong>und</strong> Sport in Osnabrück".<br />

Durch die enge Zusammenarbeit war diese Studie erst möglich. Weiterhin danke<br />

ich für die Unterstützung während der Durchführung mit der Bereitstellung der<br />

Räumlichkeiten.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich auch der Ietec, dem Verb<strong>und</strong> von<br />

Orthopädie<strong>schuh</strong>machern in Europa, für die Finanzierung der Einlagenversorgung<br />

danken.<br />

Zudem möchte ich auch einen großen Dank an das MedX Osnabrück<br />

aussprechen, dass nicht nur Interventionsort meiner Studie, sondern auch zur<br />

Durchführung einer Studie maßgeblich beigetragen hat. Und somit auch Uwe<br />

Kassens <strong>und</strong> Markus Roth für die Berücksichtigung jeglicher Dienstplanwünsche.<br />

Einen ganz persönlichen Dank möchte ich Carina Mayer, Thomas Regniet, sowie<br />

Ingrid Seeck <strong>und</strong> meinem Bruder Martin Kage aussprechen. Danke das ihr da<br />

wart!<br />

Und ganz besonders möchte ich meiner Mutter, Gerlinde Kage dafür danken das<br />

sie mich immer auf meinem Weg unterstützt hat.<br />

DANKE!!!<br />

68


9 Anhang<br />

Tibiakopfsteuerung<br />

Proband 1<br />

Pre<br />

Post<br />

69


Proband 2<br />

Pre<br />

Post<br />

70


Proband 3<br />

Pre<br />

Post<br />

71


Proband 4<br />

Pre<br />

Post<br />

72


Proband 6<br />

Pre<br />

Post<br />

73


Proband 7<br />

Pre<br />

Post<br />

74


Proband 8<br />

Pre<br />

Post<br />

75


Proband 9<br />

Pre<br />

Post<br />

76


Proband 10<br />

Pre<br />

Post<br />

77


Einverständniserklärung<br />

Mein Name ist _________________________________,<br />

hiermit erkläre ich mich einverstanden am Projekt zur Linderung meiner<br />

Knieprobleme im Rahmen einer <strong>Bachelorarbeit</strong> von Anja Kage teilzunehmen.<br />

Diese wird im Zeitraum von Anfang Oktober bis Mitte November 2008 stattfinden.<br />

Ich nehme freiwillig <strong>und</strong> ohne Zwang daran teil. Mir ist bewusst, dass ich jeder Zeit<br />

ohne Angaben von Gründen <strong>und</strong> negativen Folgen meine Teilnahme beenden<br />

kann.<br />

Ich wurde ausführlich über den Inhalt <strong>und</strong> die Ausführung des Projektes<br />

aufgeklärt. Zudem ist mir bekannt, dass ich jederzeit die Löschung meiner<br />

persönlichen Daten veranlassen kann. Meine erhobenen Daten <strong>und</strong> Bilder werden<br />

anonymisiert <strong>und</strong> nur im Rahmen der <strong>Bachelorarbeit</strong> genutzt. Mit einer späteren<br />

evtl. Veröffentlichung der Bachelor Arbeit bin ich einverstanden.<br />

Über alle diese Punkte bin ich ausreichend informiert <strong>und</strong> erkläre mich damit<br />

einverstanden.<br />

__________________________ _________________________<br />

Ort/ Datum Unterschrift des Teilnehmers<br />

_________________________<br />

Unterschrift der Projektleitung<br />

(Anja Kage)<br />

78


Fragebogen zur Problembeschreibung<br />

Name: _________________________ Geburtsdatum: _________<br />

Problem bzw. Diagnose:<br />

______________________________________________________________<br />

Seit wann?: ______________ Medikamente: ______________________<br />

Bereits gelaufene Therapie: _____________________________________<br />

Ich fühle mich von meinem Problem / Schmerz beeinträchtigt:<br />

(auf zutreffender Höhe ankreuzen)<br />

___________________________________________<br />

Gar nicht Maximal<br />

Berufliche Tätigkeit: ________________________<br />

überwiegend sitzend (> 50% der Arbeitszeit)<br />

überwiegend stehend/gehend (> 50% der Arbeitszeit)<br />

viel Bewegung (> 50 % der Arbeitszeit gehend)<br />

wenig Bewegung (> 50% der Arbeitszeit sitzend oder stehend)<br />

schwer körperlich anstrengend<br />

Ich bin seit:<br />

< 1 Jahr<br />

< 5 Jahre<br />

< 10 Jahre<br />

> 10 Jahre in diesem Beruf.<br />

Ich habe momentan: (auf zutreffender Höhe ankreuzen)<br />

___________________________________________<br />

Keine Schmerz/Problem Maximale<br />

Schmerzen/Probleme<br />

79


Ich treibe kein Sport seit: ___________<br />

Ich treibe Sport <strong>und</strong> zwar: (mehrfach ankreuzen) Seit: _________________<br />

Joggen Kraft<strong>sport</strong> Walken / Nordic Walking<br />

Radfahren Ball<strong>sport</strong>arten Gymnastik<br />

Schwimmen Gartenarbeit Sonstiges: _____________<br />

Ich treibe Sport<br />

< als 1 Std.<br />

1 – 2 Std.<br />

2 – 4 Std.<br />

4 – 6 Std.<br />

> 6 Std. in der Woche.<br />

Ich habe Schmerzen / Probleme: (mehrfach ankreuzen)<br />

morgens beim Sport bei der Arbeit<br />

abends nach dem Sport nach der Arbeit<br />

wenn ich mich bücke beim Treppensteige wenn ich kniend arbeite<br />

mehr als 1 Std. sitze mehr als 1 Std. gehe bei Wetterumstellung<br />

immer unabhängig von allem _________________<br />

Das Problem / der Schmerz ist wie? :<br />

________________________________________________________________<br />

Beim Sport <strong>und</strong> bei Belastung habe ich: (auf zutreffender Höhe ankreuzen)<br />

___________________________________________<br />

Kein Schmerz Maximaler<br />

Schmerz<br />

80


Re-Fragebogen zur Problembeschreibung<br />

Name: _________________________<br />

Ich fühle mich von meinem Problem / Schmerz beeinträchtigt:<br />

(auf zutreffender Höhe ankreuzen)<br />

___________________________________________<br />

Gar nicht Maximal<br />

Das Übungsprogramm / die Einlagen haben sich:<br />

positiv negativ gar nicht<br />

auf mein Problem ausgewirkt.<br />

Wie genau hat es sich ausgewirkt ?:<br />

________________________________________________________<br />

________________________________________________________<br />

Ich fühlte mich durch die Einlagen/ das Übungsprogramm in meinem Alltag<br />

beeinträchtigt: nein ja manchmal<br />

Wenn ja, warum bzw. wodurch?: __________________________________<br />

Beim Sport <strong>und</strong> bei Belastung habe ich:<br />

(auf zutreffender Höhe ankreuzen)<br />

___________________________________________<br />

Kein Schmerz Maximaler Schmerz<br />

Ich würde die Einlage/ das Übungsprogramm auch nach dem Projekt<br />

weiterführen: nein ja<br />

Wenn nein warum?:___________________________________________<br />

81


Ich treibe Sport <strong>und</strong> zwar: (mehrfach ankreuzen) Seit: _________________<br />

Joggen Kraft<strong>sport</strong> Walken / Nordic Walking<br />

Radfahren Ball<strong>sport</strong>arten Gymnastik<br />

Schwimmen Gartenarbeit Sonstiges: _____________<br />

Ich treibe Sport<br />

< als 1 Std.<br />

1 – 2 Std.<br />

2 – 4 Std.<br />

4 – 6 Std.<br />

> 6 Std. in der Woche.<br />

Ich habe jetzt noch Schmerzen / Probleme: (mehrfach ankreuzen)<br />

morgens beim Sport bei der Arbeit<br />

abends nach dem Sport nach der Arbeit<br />

wenn ich mich bücke beim Treppensteige<br />

wenn ich kniend arbeite mehr als 1 Std. sitze<br />

mehr als 1 Std. gehe bei Wetterumstellung<br />

immer unabhängig von allem<br />

_________________<br />

Das Problem / der Schmerz ist wie? :<br />

________________________________________________________________<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle für die Zeit die sich genommen haben<br />

um an meinem Projekt teilzunehmen recht herzlich bei ihnen bedanken<br />

<strong>und</strong> hoffe auch ihnen damit ein wenig geholfen zu haben.<br />

82


Eidesstattliche Erklärung<br />

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig <strong>und</strong><br />

ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus<br />

fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche<br />

kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner<br />

anderen Prüfungsbehörde vorgelegt <strong>und</strong> auch noch nicht veröffentlicht.<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

83

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