T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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60 Experimentelle Arbeiten<br />
Messung des Kristallisationsverhaltens<br />
Alle untersuchten Glaslote wurden in der DSC an Luft in einem Platintiegel mit einer<br />
Aufheizrate von 15 K/min bis auf eine Temperatur von 1200 <strong>°C</strong> aufgeheizt. Bei<br />
Variation der Heiz- und Abkühlraten, lassen sich anhand der Verschiebung des<br />
Peaks auch Informationen über die Kinetik des Kristallisationsvorganges gewinnen.<br />
Aber auch die Differenz zwischen Kristallisationstemperatur und Transformationstemperatur<br />
eines Glases kann Aufschluss über die Kinetik der auftretenden<br />
Kristallisation geben; somit lässt sich die Kristallisationskinetik leicht darstellen. Einer<br />
kleinen Differenz entspricht hierbei eine schnelle Kristallisation des Glases und<br />
umgekehrt. Anhand des bekannten Mechanismus, siehe Abbildung 4-12 [Sal 1982],<br />
zwischen Keimbildungs- und Kristallisationsgeschwindigkeit wird die Bedeutung der<br />
Keimbildung auf die Kristallisationskinetik eines Glases verdeutlicht und lässt die<br />
vereinfachte Darstellung der Kristallisationskinetik in Abhängigkeit von der Differenz<br />
zwischen Tg und Tc zu. Die eigentliche Kristallisation beginnt erst nach Überschreiten<br />
der maximalen Keimbildungsgeschwindigkeit und erreicht ihr Maximum erst bei<br />
verringerter Keimbildungsgeschwindigkeit.<br />
KV<br />
Temperatur<br />
KG<br />
Abb. 4-12. Kurve mit der Kristallisations- und Keimbildungsgeschwindigkeit<br />
[Sal 1982].<br />
Eine hervorragende Möglichkeit zur Abschätzung des für die Kristallisation kritisches<br />
Temperaturbereich und der Kristallisationsgeschwindigkeit vKG (relativ zum<br />
Maximalwert vKG,max) eines Glases ist die in Abbildung 4-13 dargestellte Kurve der<br />
kritischen Kristallisationstemperatur bei Kenntnis des temperaturabhängigen<br />
Viskositätsverlaufes. Hierbei lässt sich die Kristallisationsgeschwindigkeit vKG (relativ