T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Experimentelle Arbeiten 47<br />
koeffizienten zur Verfügung stehen. Zusätzlich gibt, wie oben erwähnt der Verlauf<br />
einer Messkurve Aufschluss über den Zustand der Probe (glasig oder kristallin) und<br />
liefert somit wichtige Informationen über das eventuell vorhandene viskose<br />
Verhalten. Abbildung 4-5 zeigt den Verlauf einer gesinterten bzw. kristallinen Phase.<br />
α (200 - 800) 10 -6 K -1<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
B 5 S 8 kristallisiert<br />
B5 S 8 gesintert<br />
9<br />
200 400 600 800 1000 1200<br />
T <strong>°C</strong><br />
Abb. 4-5. Verlauf eines Glassinterns bzw. einer kristallisierten Phase.<br />
Thermische Analysen mittels Differential Scanning Calometrie (DSC)<br />
T g<br />
Um die charakteristischen Temperaturen eines Glases wie die Transformationstemperatur<br />
Tg, eine eventuell auftretende Kristallisationstemperatur Tc sowie die<br />
Schmelztemperatur Tm der kristallisierten Phase zu ermitteln, wurden die<br />
unbehandelten Glaspulver mit einem Differential Scanning Calorimeter der Firma<br />
Netzsch (Netzsch DSC-404) untersucht. Mit diesem Verfahren kann festgestellt<br />
werden, bei welcher Temperatur Wärme verbraucht oder abgegeben wird, wann<br />
endo- bzw. exotherme Effekte bei einer bestimmten Heizrate auftreten, wie in<br />
Abbildung 4-6 dargestellt. Hier wurde die charakteristischen Temperaturen Tg und Tc<br />
einer amorphen Probe der Zusammensetzung B3S5 bei einer Heizrate von 15 K/min<br />
in einer DSC-Messung dargestellt; in dieser gleichen Abbildung 4-6 wurde ebenfalls<br />
der Unterschied zwischen der kristallinen und der amorphen B5S8-Phase im Rahmen<br />
einer DSC-Messung erläutert. Dabei zeigt die Glasübergangstemperatur (Tg), mit<br />
dem ersten endothermen Maximum den Beginn der plötzlichen Erniedrigung der<br />
Viskosität an, bei weiterer Erhöhung der Temperatur kommt es zur spontanen<br />
Kristallisation des Glases, bei welcher Energie frei wird, und so ein exothermes<br />
Maximum im DSC-Verlauf entsteht. Diese Temperatur, bei der die Kristallisation der<br />
amorphen Phase auftritt, wird als Kristallisationstemperatur bezeichnet. In diesem