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Theoretische Grundlagen, Konzepte und Entwicklungsstrategien 37<br />

Eutektika zu arbeiten. Hier wird durch die Vorauswahl geeigneter niedriger<br />

Glasmatrizen die Fließfähigkeit des glaskeramischen Komposit-Lotmaterials gesenkt.<br />

Durch die Zumischung von Füllstoff in Massenprozent lässt sich dabei die<br />

Fließfähigkeit relativ leicht einstellen. Hier ist u.a. auch eine Veränderung der zuvor<br />

eingestellten Eigenschaften wie der thermischen Ausdehnungskoeffizient zu<br />

befürchten. Im Rahmen dieser Arbeit wird durch multikomponentige Systeme mit<br />

niedrigen Eutektika die Einstellung der Fließeigenschaften gesteuert.<br />

3.3.3. Erhöhung der Fließfähigkeit durch Zugabe von Phasen mit niedrigen<br />

Eutektika<br />

Eine weitere erfolgversprechende Vorgehensweise zur Erhöhung der Fließfähigkeit<br />

bei einer zuvor optimierten Eigenschaftszusammensetzung lässt sich durch Zugabe<br />

einer Phase mit einem niedrigen Eutektikum in das glaskeramische Komposit-<br />

Lotmaterial einstellen. Man erhofft sich durch die Zugabe einer zusätzlichen Phase,<br />

welche wie ein Schmiermittel fungieren sollen, das Fließverhalten des Lotmaterials<br />

zu steuern.<br />

Diese Strategie wird wie folgt umgesetzt: Man mischt dem als Pulver vorliegenden<br />

Ausgangsmaterial (dies besteht aus einem rein amorph vorliegendem Glaspulver<br />

bzw. Glasmatrix mit einem zugefügten Anteil an kristalliner Phase) eine weitere<br />

amorphe oder auch kristalline Phase zu. Dieser Zusatz soll die Eigenschaft besitzen,<br />

bei möglichst niedrigen Temperaturen zu erweichen bzw. zu schmelzen und so den<br />

noch festen Anteil der optimierten Eigenschaftszusammensetzung quasi zu<br />

schmieren. Dieser eigentlich nur zur Erniedrigung der Viskosität dienende Zusatzstoff<br />

sollte aber erst bei höheren Temperaturen mit dem Restsystem chemisch reagieren<br />

[Con 2009]. Tabelle 3-1 illustriert einige Beispiele für Zusammensetzungsbereiche im<br />

binären System auf V2O5-Basis. Hier zeigen sich Liquidustemperaturen deutlich<br />

unterhalb von 800 <strong>°C</strong>, ebenso in binären Oxidsystemen auf Bi2O3 Basis, bis hin zu<br />

mehrkomponentigen wie z.B. für das ternäre System CaO-MgO-V2O5 in<br />

Abbildung 3-3 dargestellt. Nach Erreichen des Ziels, ein frühes Fließen des Lotes<br />

einzuleiten, reagieren diese Schmelzen im weiteren Verlauf des Fügevorganges<br />

chemisch mit den übrigen Komponenten und können eine höher schmelzende<br />

kristalline Phase bilden.

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