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22 Stand des Wissens<br />

Lote. Sie bestehen aus einer kristallinen Phase als Füllstoff und einer Glasmatrix. Die<br />

Glasmatrix dient in erster Linie zur Etablierung der Bindung zwischen den zu<br />

fügenden Komponenten (gute Fließfähigkeit). Ausgehärtet können sie die<br />

Spannungen auf den kristallinen Feststoff übertragen sowie die kristalline Phase vor<br />

den Umgebungseinflüssen zu schützen. Im Gegensatz dazu hat die kristalline Phase<br />

die Funktion, den Ausdehnungskoeffizient des Verbundes und ihr Kristallisationsverhalten<br />

zu steuern.<br />

Komposite sind inhomogene Werkstoffe mit meist anisotropen Eigenschaften. Für die<br />

Auslegung und Entwicklung von glaskeramischen Kompositen ist in den meisten<br />

Fällen eine makroskopische Betrachtung ausreichend. Der Werkstoff wird dabei als<br />

homogen betrachtet. Der Einfluss der Wärmebehandlung bei Glaskomposit-Loten ist<br />

genauso wie bei den glaskeramischen Loten zu betrachten. Ein wichtiger<br />

Unterschied besteht aber darin, dass die Kristallisation durch die kristalline Phase<br />

schneller hervorgerufen wird und somit auch die gewünschten Eigenschaften<br />

schneller eingestellt werden können. Dieses Verhalten kommt auch den zunehmend<br />

bevorzugten automatisierten Fügeverfahren entgegen.<br />

2.2.2. Metallische Lote, Pressdichtungen und alternative Dichtungsvarianten<br />

Als weitere Option und/oder zur Ergänzung der im Abschnitt 2.2. dargestellten<br />

Lotmaterialien für Hochtemperatur-Werkstoffe kommen bislang nur noch metallische<br />

Lote (metallische Hochtemperaturlegierungen) und Pressdichtungen (Glimmer und<br />

keramische Faserwerkstoffe) in Frage.<br />

Metallische Lote/Legierung<br />

Metallische Lote stellen eine weitere Option als Lotmaterials beim Fügen dar. Sie<br />

finden bereits ihre Anwendung bei artgleichen Verbindungen wie Metall/Metall. Auch<br />

in der Elektronikbranche werden sie als Standardmethode für die Verbindung von<br />

keramischen Bauteilen entwickelt. Hier handelt es sich um Nickel- und Silber-Basis<br />

Lotmaterialien.<br />

Allgemein ist wie bei allen Lotprozessen bei beiden Metall-Basissystem eine<br />

ausreichende Benetzung der Fügepartner zu gewährleisten. Sie sind bedingt<br />

geeignet aufgrund der hohen Verarbeitungstemperatur unter Schutzgasatmosphäre,<br />

der Interdiffusion (Ni-Diffusion) und vor allem dem thermisch bedingten Verzug beim<br />

Löten. Zur Verbindung keramischer und metallischer Bauteile, wie bei der SOFC,<br />

müssen die Lote entweder Aktivelemente oder Oxide enthalten, welche mit einem<br />

duktilen Metall ein Eutektikum aufweisen können (z.B. System Ag-CuO) [Kuh 2009].<br />

Diese scheinen also nur einsetzbar zu sein, wenn entweder unempfindliche<br />

Kathodenmaterialen zur Verfügung stehen oder das Aufbringen und Sintern der

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